LAUFBAHN ALS SPIELER
Lieberknecht spielte in der Jugend für den FV 1921 Haßloch (zu dessen Ehrenmitglied er 2013 ernannt wurde), den 1. FC 08 Haßloch und den VfL Neustadt. Seit 1990 spielte er in der Jugend für den 1. FC Kaiserslautern. Er wurde mit dem Verein 1992 A-Jugend-Meister und erhielt 1992 einen Vertrag für die 1. Bundesliga. Mit dem FCK wurde er 1994 Vizemeister in der Bundesliga. In der Saison 1994/95 war er in der 2. Bundesliga für den SV Waldhof Mannheim und von 1995 bis 2002 für den 1. FSV Mainz 05 im Einsatz. In der Saison 2002/03 spielte er für den 1. FC Saarbrücken. Von 2003 bis zu seinem Karriereende nach der Saison 2006/07 spielte er bei Eintracht Braunschweig.
Lieberknecht absolvierte 13 Bundesligaspiele, in denen er ein Tor erzielte, 152 Zweitligaspiele mit vier Toren, 48 Regionalligaspiele (ein Tor), acht Oberligaspiele und ein Amateuroberligaspiel (ein Tor). Er bestritt drei Schüler-Länderspiele, 16 B-Jugend-Länderspiele (ein Tor), elf A-Jugend-Länderspiele und drei U-19-Länderspiele. Am 8. März 1994 debütierte er in der deutschen U-21-Fußballnationalmannschaft im Spiel gegen Ungarn in Baunatal. Bis zum 22. August 1995 kam er auf neun U-21-Länderspiele. Seinen letzten Einsatz hatte er bei der 0:4-Niederlage gegen Belgien in Lüttich.
LAUFBAHN ALS TRAINER
Ab der Saison 2007/08 arbeitete Lieberknecht als Nachwuchs-Koordinator und A-Jugend-Trainer bei Eintracht Braunschweig. Am 3. Dezember 2007 wurde er auf der Jahreshauptversammlung als Sachverwalter Fußball in das Präsidium von Eintracht Braunschweig gewählt. Nach dem Rücktritt von Trainer Benno Möhlmannam 12. Mai 2008 übernahm er das Training der ersten Mannschaft für die letzten drei Spiele der Saison 2007/08 und die Saison 2008/09. Unter ihm gelang der Mannschaft noch die fast schon verloren geglaubte Qualifikation zur neugegründeten 3. Liga, punktgleich zum 1. FC Magdeburg auf Platz 11. Gemeinsam mit der Vereinsführung und dem neuen Sportlichen Leiter Marc Arnold kam es in der Folge zu einer Neuausrichtung der Vereinspolitik von Eintracht Braunschweig. Man setzte von nun an auf personelle Kontinuität und einen Konsolidierungs- und Sparkurs, der auch dazu führte, dass der Verein dazu überging, zumeist talentierte junge Spieler aus unteren Ligen zu verpflichten.
Nach der Qualifikation zur neuen, eingleisigen 3. Liga wollte die Eintracht eine ruhige Saison spielen. Mit dem zunächst umstrittenen Trainer Lieberknecht landete Braunschweig am Ende auf Rang 13 und hatte mit dem Abstieg nichts zu tun. In der darauffolgenden Saison war die Eintracht, die erneut mit einer geringen Erwartung in die Saison gegangen war, deutlich erfolgreicher und verpasste als Tabellenvierter nur knapp die Relegation. Nach der guten Saison 2009/10 setzten sich Lieberknecht und Arnold den Aufstieg innerhalb der nächsten zwei Saisons als Ziel. Diesen erreichte die Eintracht in der nächsten Saison rechnerisch sechs Spieltage vor dem Ende der Saison und wurde Tabellenerster. Nebenbei absolvierte Lieberknecht erfolgreich den Trainerlehrgang in Köln, um seine Trainer A-Lizenz zu erlangen. Thema seiner Abschlussarbeit war Der schwierige Spagat zwischen Tradition und Zukunft bei Eintracht Braunschweig. In der Aufstiegssaison verlängerte Lieberknecht seinen Vertrag bei der Eintracht bis 2013.
Nach dem Aufstieg beendete Lieberknecht mit der Eintracht die Saison mit 45 Punkten auf dem achten Platz. Nach der Saison verlängerte Lieberknecht seinen Vertrag bis 2015. Auch in der zweiten Zweitligasaison blieb ein gesicherter Platz im Mittelfeld der Tabelle das Ziel. Dieses Ziel übertraf die Braunschweiger Eintracht allerdings und stieg am Ende der Saison als Tabellenzweiter in die Fußball-Bundesliga auf. Nach 28 Jahren kehrte Eintracht Braunschweig damit zurück in die 1. Liga. Trotz des direkten Wiederabstiegs behielt Lieberknecht seinen Job und verlängerte seine Vertragslaufzeit in der Winterpause bis 2017, später weiter bis 2020, jedoch nicht für die dritte Liga. In der Saison 2016/17 erreichte Lieberknecht mit der Eintracht den dritten Tabellenplatz der 2. Liga. Am erneuten Aufstieg scheiterte man dann in der Relegation gegen den Bundesliga-16. VfL Wolfsburg mit zwei 0:1-Niederlagen. In die Folgesaison waren die Braunschweiger als Aufstiegsfavorit gestartet, blieben aber hinter den Erwartungen zurück. Am letzten Spieltag der Saison 2017/18 rutschte die Eintracht dann auf den 17. Tabellenplatz. Nach dem Abstieg der Eintracht aus der zweiten Liga trennte sich der Verein am 14. Mai 2018 nach zehn Jahren von Lieberknecht.
Am 1. Oktober 2018 wurde Lieberknecht als neuer Trainer des Tabellenletzten der 2. Bundesliga MSV Duisburg vorgestellt.