FDGB-Pokal 1969/1970

Die Spiele fanden am 18. August 1969 statt.
Ergebnis
BSG Motor Grimma*1:0BSG Motor Steinach
BSG Wismut Pirna-Copitz*0:21. FC Lokomotive Leipzig
1. FC Magdeburg II*1:0BSG Chemie Wolfen
Berliner FC Dynamo III*2:5BSG Energie Cottbus
BSG Motor Schwerin*0:5FC Hansa Rostock II
BSG Motor Sömmerda*1:2BSG Motor Eisenach
FC Karl-Marx-Stadt II*5:0FSV Lokomotive Dresden
BSG Motor Babelsberg*3:4 n. V.SG Dynamo Schwerin
BSG Lokomotive Prenzlau*0:4BSG Post Neubrandenburg
BSG Fortschritt Weißenfels*1:2BSG Wismut Gera
BSG Fortschritt Greiz*0:2BSG Sachsenring Zwickau II
BSG Chemie Glas Ilmenau*0:1ASG Vorwärts Leipzig
FC Hansa Rostock III*1:3TSG Wismar
BSG Stahl Finow*2:2 n. V.ASG Vorwärts Cottbus
BSG Aktivist Brieske-Ost*0:0 n. V.1. FC Union Berlin
BSG Chemie Premnitz2:5BSG Lokomotive Stendal
BSG Chemie Zeitz1:0SG Dynamo Eisleben
BSG Chemie Riesa3:0BSG Motor Wema Plauen
BSG EAB Lichtenberg 471:0ASG Vorwärts Stralsund
FC Rot-Weiß Erfurt II3:1ASG Vorwärts Meiningen
BSG Motor Hennigsdorf2:1ASG Vorwärts Neubrandenburg
BSG KKW Nord Greifswald4:5Berliner FC Dynamo II
FC Carl Zeiss Jena II2:1 n. V.BSG Aktivist Kali Werra Tiefenort
BSG Chemie BöhlenFreilos
* Bezirkspokalsieger
Wiederholungsspiele
Ergebnis
ASG Vorwärts Cottbus2:1 n. V.BSG Stahl Finow*
1. FC Union Berlin1:0BSG Aktivist Brieske-Ost*
* Bezirkspokalsieger
Die Spiele fanden am 17. August 1969 statt.
Ergebnis
1. FC Magdeburg II*2:1BSG Chemie Zeitz
BSG Energie Cottbus5:1Berliner FC Dynamo II
ASG Vorwärts Leipzig1:3BSG Chemie Böhlen
BSG Motor Hennigsdorf2:1BSG EAB Lichtenberg 47
BSG Motor Eisenach1:4BSG Sachsenring Zwickau
FC Hansa Rostock II1:1 n. V.BSG Post Neubrandenburg
* Bezirkspokalsieger
Wiederholungsspiel
Ergebnis
BSG Post Neubrandenburg3:0FC Hansa Rostock II
Die Spiele fanden am 5. Oktober 1969 statt.
Ergebnis
1. FC Magdeburg II*3:5 n. V.FC Karl-Marx-Stadt
FC Karl-Marx-Stadt II*0:3BSG Wismut Aue
BSG Post Neubrandenburg0:2FC Vorwärts Berlin
TSG Wismar1:2Berliner FC Dynamo
SG Dynamo Schwerin1:4Hallescher FC Chemie
ASG Vorwärts Cottbus0:1FC Hansa Rostock
1. FC Union Berlin2:0BSG Stahl Eisenhüttenstadt
BSG Sachsenring Zwickau II2:3BSG Stahl Riesa
FC Rot-Weiß Erfurt II1:0BSG Sachsenring Zwickau
BSG Lokomotive Stendal1:0FC Rot-Weiß Erfurt
BSG Motor Hennigsdorf0:2SG Dynamo Dresden
FC Carl Zeiss Jena II1:31. FC Magdeburg
BSG Energie Cottbus4:2BSG Chemie Leipzig
BSG Wismut Gera1:2 n. V.FC Carl Zeiss Jena
BSG Motor Grimma*2:1BSG Chemie Böhlen
BSG Chemie Riesa1:41. FC Lokomotive Leipzig
* Bezirkspokalsieger
Ansetzungen der Finalspiele
AchtelfinaleDie Spiele fanden am 30. November 1969 statt
ViertelfinaleDie Spiele fanden am 26. April 1970 statt
HalbfinaleDie Spiele fanden am 6. Mai 1970 statt
FinaleDas Spiel fand am 13. Juni 1970 statt

Im Achtelfinale gab es Wiederholungsspiele, erkennbar an
Beim Überfahren mit dem Mauszeiger werden weitere Informationen an gezeigt.

Für Android oder IOS 

Im Hochvormat ist die Seite scrollbar, im Querformat die volle Ansicht!

TeamsFC Vorwärts Berlin – 1. FC Lokomotive Leipzig
Ergebnis4:2 (1:1)
Datum13. Juni 1970
StadionRudolf-Harbig-Stadion, Dresden
Zuschauer12.000
SchiedsrichterGerhard Kunze (Karl-Marx-Stadt)
Tore1:0 Begerad (4.)
2:0 H. Wruck (15.)
3:0 Gießner (52., Eigentor)
3:1 Löwe (62.)
3:2 Köditz (67.)
4:2 Nöldner (82.)
FC Vor. BerlinAlfred Zulkowski – Otto Fräßdorf, Manfred Müller, Erich Hamann, Frank-Rainer Withulz – Wolfgang Strübing, Jürgen Nöldner, Gerhard Körner – Horst Wruck (ab 79. Jürgen Pfefferkorn), Horst Begerad, Jürgen Piepenburg
Trainer: Fritz Belger
1. FC Lok LeipzigWerner Friese – Michael Faber, Peter Gießner, Gunter Sekora (ab 79. Volker Benes), Wilfried Gröbner – Arno Zerbe, Eberhard Köditz, Manfred Geisler – Wolfram Löwe, Henning Frenzel, Manfred Kupfer
Trainer: Kurt Holke
Dieses Endspiel hatte mit dem FC Vorwärts Berlin einen eindeutigen Favoriten. Die Berliner trafen als neuer Vizemeister auf den Aufsteiger aus der zweitklassigen DDR-Liga, den 1. FC Lokomotive Leipzig. Die Leipziger waren zudem gehandicapt, da ihr bester Angreifer, Henning Frenzel, gerade erst eine Anginaerkrankung überstanden hatte. Noch hoffnungsfroh prognostizierte Leipzigs Trainer: „Die Mannschaft, die im Mittelfeld heute am dynamischten wirkt, gewinnt.“ 

Das Spiel gab ihm recht, allerdings bestätigt durch die gegnerische Mannschaft. Die Berliner starteten sofort energiegeladen und mit voller Angriffswucht und kamen schon in den ersten vier Minuten zu drei Eckbällen. Nachdem Piepenburg schon in der zweiten Minute einen Schuss an den Pfosten gesetzt hatte, leitete er in der 5. Minute den Führungstreffer für die Armeemannschaft ein. Er eröffnete eine Kombination über vier Stationen, die Mittelstürmer Begerad zum 1:0 abschloss. Schon zehn Minuten später ließ Rechtsaußen Wruck das 2:0 folgen und weitere hochkarätige Torchancen ließen die Leipziger einem Debakel entgegensteuern. Sie wurden vor allem ein Opfer der laufstarken Berliner Mittelfeldreihe, in der Strübing, Nöldner und Körner den Spielfluss diktierten. Auf der anderen Seite enttäuschte vor allem Geisler, der besonders im Abwehrverhalten große Schwächen zeigte. Mit dem 2:0 zur Pause war Lok Leipzig noch gut bedient, aber schon sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff schienen sie endgültig k. o. zu sein, Libero Gießner lenkte eine Eingabe von Wruck ins eigene Tor.

Als niemand mehr einen Pfifferling auf die Lok-Elf setzte, machte sie noch einmal das Spiel spannend. In der 62. Minute entwischte Frenzel seinem Bewacher Hamann, spielte auf Löwe ab, der den Ball über den Berliner Torwart Zulkowski ins Tor zog. Sechs Minuten später nahm der Leipziger Köditz einen Pass seines Linksaußen Kupfer auf und erzielte den Anschlusstreffer. Die Berliner wankten, Leipzig kam in der 73. und in der 82. Minute zu weiteren guten aber ungenutzten Tormöglichkeiten. Jürgen Nöldner vom FC Vorwärts blieb es unmittelbar darauf in der 83. Minute vorbehalten, den Siegtreffer für seine Mannschaft nach einem Duett mit dem eingewechselten Pfefferkorn zu markieren. Er setzte damit den Schlusspunkt in dem bisher torreichsten Endspiel der FDGB-Pokalgeschichte.

Helmut Riedel, Präsident des DDR-Fußballverbandes resümierte anschließend:

„Ein Pokalendspiel wie man es sich wünscht. Eine spielerisch und kämpferisch sehr gute erste Halbzeit des FC Vorwärts, in der schon alles entschieden sein konnte, und ein leidenschaftliches Aufbegehren des 1. FC Lok, der noch einmal für Spannung sorgte. Die reifere Mannschaft aber gewann verdient.“

Der zum 19. Mal ausgetragene FDGB-Pokalwettbewerb im Fußball fand 1969/70 statt.

Die I. Hauptrunde begann mit 23 Spielen, an denen aus der Saison 1968/69 die 15 Bezirkspokalsieger, 29 Vertreter der zweitklassigen DDR-Liga sowie die beiden Oberligaabsteiger teilnahmen. Der DDR-Ligist Chemie Böhlen hatte ein Freilos gezogen. Bis zum Finale wurden alle Begegnungen in K.-o.-Runden ausgetragen, unentschiedene Spiele wurden verlängert und danach ggf. wiederholt.

Überraschungsmannschaft des Wettbewerbs war der sächsische Bezirkspokalsieger Motor Grimma. Sie unterlag erst im Viertelfinale dem Vorjahresfinalisten FC Karl-Marx-Stadt, hatte jedoch im Achtelfinale den Oberligisten Chemie Halle mit 1:0 ausgeschaltet.

Die Mannschaften der DDR-Oberliga hatten in der II. Hauptrunde in das Pokalgeschehen eingegriffen. Vier von ihnen, Stahl Eisenhüttenstadt, Sachsenring Zwickau, FC Rot-Weiß Erfurt und Chemie Leipzig, schieden bereits bei ihrem ersten Auftritt aus. Im Achtelfinale schieden bis auf Lok Leipzig die noch verbliebenen DDR-Ligisten Energie Cottbus, Rot-Weiß Erfurt II und Lok Stendal aus. Während Pokalverteidiger 1. FC Magdeburg im Viertelfinale nach einer überraschenden 0:2-Heimniederlage gegen Hansa Rostock ausschied, hatte Vorjahresfinalist FC Karl-Marx-Stadt gegen den Bezirkspokalsieger Motor Grimma mit 5:1 leichtes Spiel. Im Halbfinale schied aber auch der FCK nach einer 1:2-Heimniederlage gegen den FC Vorwärts aus. Die Berliner hatten zuvor schon den neuen DDR-Meister FC Carl Zeiss Jena im Viertelfinale mit 2:0 ausgeschaltet. Als zweiter Finalist qualifizierte sich DDR-Ligist und Oberligaaufsteiger 1. FC Lokomotive Leipzig.

P