FDGB-Pokal 1954/1955

Ergebnis
BSG Motor Zwickau 3:1 BSG Wismut Gera
BSG Fortschritt Meerane 3:0 BSG Chemie Glauchau
ZSK Vorwärts Berlin 7:1 BSG Chemie Lauscha
BSG Motor Eberswalde 0:2 BSG Rotation Babelsberg
BSG Motor West Nordhausen 0:1 HSG Wissenschaft Halle
BSG Lok Stendal 2:4 SC Fortschritt Weißenfels
SC Motor Jena 5:0 BSG Chemie Leipzig
BSG Rotation Dresden 0:1 BSG Empor Wurzen West
BSG Einheit Ost Leipzig 6:1 BSG Motor Dessau
BSG Chemie Karl-Marx-Stadt 0:3 BSG Wismut Aue
SG Dynamo Erfurt 0:5 SC Turbine Erfurt
BSG Aktivist Nachterstedt 0:1 SC DHfK Leipzig
BSG Traktor Teuchern 1:0 BSG Chemie Triptis
BSG Chemie Apolda 0:1 BSG Lok Weimar
BSG Turbine Halle 4:1 BSG Motor Erfurt Nord
BSG Turbine Magdeburg 1:4 BSG Stahl Thale
BSG Einheit Rostock 1:2 BSG Motor Mitte Magdeburg
BSG Einheit Wismar 3:0 BSG Einheit Greifswald
BSG Motor Stralsund 1:0 BSG Motor Wismar
BSG Motor Bautzen 2:1 BSG Lok Cottbus
BSG Fortschritt Cottbus 1:4 BSG Chemie Riesa
SC Lichtenberg 47 1:5 BSG Motor Oberschöneweide
BSG Motor Teltow 2:0 SG Grünau
BSG Einheit Malchin 2:0 BSG Sparta Lichtenberg
BSG Motor Nord Torgelow 0:1 SG Dynamo Berlin
BSG Aktivist Großräschen-Süd 1:3 BSG Chemie Radebeul
BSG Motor Nord Brandenburg 0:2 BSG Einheit Pankow
BSG Motor Hennigsdorf 0:1 BSG Aktivist Brieske-Ost
BSG Chemie Zeitz 0:2 SG Dynamo Dresden
BSG Aufbau Jüterbog 2:8 BSG Lok Wittenberge
BSG Motor Limbach-Oberfrohna 2:4 BSG Empor Lauter
BSG Motor Reichenbach 2:2 n. V. BSG Motor Altenburg
BSG Traktor Obermaßfeld 1:0 BSG Post Jena
BSG Motor Steinach 2:0 BSG Chemie Jena
BSG Motor Oberlind Sonneberg 8:2 BSG Rotation Plauen
BSG Stahl Brandis 2:2 n. V. BSG Stahl Freital
BSG Aufbau Wernigerode 1:5 BSG Chemie Leuna
BSG Stahl Lippendorf 5:1 SG Dynamo Eisleben
BSG Motor Ronneburg 1:5 BSG Motor Zschopau
SG Dynamo Schwerin 7:1 BSG Lok Altentreptow
BSG Chemie Agfa Wolfen 3:1 BSG Fortschritt Hartha
BSG Einheit Frankfurt 6:1 BSG Chemie Großräschen
BSG Chemie Fürstenwalde 0:1 BSG Motor Süd Brandenburg
Wiederholungsspiele
Ergebnis
BSG Motor Altenburg 1:0 BSG Motor Reichenbach
BSG Stahl Freital 1:0 BSG Stahl Brandis
Ergebnis
BSG Lok Weimar 0:1 n. V. BSG Motor Zwickau
HSG Wissenschaft Halle 4:6 n. V. ZSK Vorwärts Berlin
BSG Rotation Babelsberg 2:1 SC Motor Jena
BSG Chemie Leuna 4:0 BSG Stahl Lippendorf
SC DHfK Leipzig 4:1 SG Dynamo Berlin-Mitte
BSG Motor Zschopau 5:0 BSG Traktor Obermaßfeld
BSG Stahl Freital 4:3 BSG Chemie Riesa
BSG Lok Haldensleben 4:1 BSG Einheit Malchin
BSG Motor Altenburg 2:0 BSG Motor Teltow
BSG Chemie Radebeul 1:4 BSG Traktor Teuchern
BSG Empor Wurzen West 2:0 BSG Motor Oberlind Sonneberg
BSG Wismut Aue 0:1* BSG Chemie Agfa Wolfen
BSG Aktivist Brieske-Ost 15:0 BSG Eintracht Frankfurt/Oder
BSG Lok Wittenberge 4:3 BSG Einheit Wismar
BSG Einheit Pankow 1:2 BSG Motor Stralsund
BSG Stahl Thale 5:1 SG Dynamo Schwerin
BSG Motor Süd Brandenburg 0:2 BSG Fortschritt Meerane
SC Fortschritt Weißenfels 1:0 BSG Turbine Halle
BSG Motor Mitte Magdeburg 1:3 SC Turbine Erfurt
BSG Empor Lauter 3:2 BSG Motor Steinach
SG Dynamo Dresden 7:1 BSG Motor Bautzen
BSG Motor Oberschöneweide 3:2 BSG Einheit Ost Leipzig
* 1:0 für Aue gewertet, da Wolfen einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt hatte
Zwischen zweiter und dritter Runde wurden folgende Mannschaften umbenannt bzw. delegiert:
BSG Wismut Aue SC Wismut Karl-Marx-Stadt
SG Dynamo Berlin SG Dynamo Berlin-Mitte
SG Dynamo Dresden SC Dynamo Berlin
BSG Empor Lauter SC Empor Rostock
BSG Aktivist Brieske-Ost SC Aktivist Brieske-Senftenberg
BSG Traktor Teuchern3:4SC Dynamo Berlin
Ergebnis
BSG Motor Zwickau 5:0 BSG Motor Altenburg
BSG Rotation Babelsberg 2:3 SC Fortschritt Weißenfels
SC Empor Rostock 4:1 BSG Empor Wurzen West
BSG Motor Oberschöneweide 2:2 n. V. BSG Chemie Leuna
BSG Chemie Wittenberge 2:7 SC Aktivist Brieske-Senftenberg
SG Dynamo Berlin-Mitte 1:0 BSG Stahl Thale
BSG Fortschritt Meerane 5:2 BSG Motor Zschopau
SC Turbine Erfurt 5:0 BSG Lok Wittenberge
ZSK Vorwärts Berlin 3:0 BSG Stahl Freital
SC Wismut Karl-Marx-Stadt 5:0 BSG Lok Haldensleben
Wiederholungsspiel
Ergebnis
BSG Chemie Leuna 3:1 BSG Motor Oberschöneweide

Im Viertelfinale und Finale gab es Wiederholungsspiele, erkennbar an
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Finale
Das Finale fand am 19. Juni 1955 vor 18.000 Zuschauern im Bruno-Plache-Stadion, Leipzig
Schiedsrichter: Gerhard Schulz (Berlin)

Tore
1:0 Manfred Kaiser (2.)
1:1 Herbert Zwahr (46.)
2:1 Kurt Viertel (58.)
2:2 Karl Pöschel (71.)
3:2 Armin Günther (111.)

Aufstellungen
SC Wismut Karl-Marx-Stadt
Kurt Steinbach – Heinz Glaser, Bringfried Müller, Erhard Bauer – Karl Wolf, Siegfried Wolf – Konrad Wagner (91. Hans Meyer), Manfred Kaiser, Kurt Viertel, Armin Günther, Karl-Heinz Mohr
Cheftrainer: Karl Dittes

SC Empor Rostock
Rudi Leber – Gerhard Schaller, Kurt Zapf, Karl-Heinz Singer – Rudolf Schneider, Heinz Minuth – Franz Bialas (46. Herbert Zwahr), Horst Zedel, Herbert Holtfreter, Arthur Bialas, Karl Pöschel
Cheftrainer: Oswald Pfau

Spielverlauf

Im fünften Endspiel um den FDGB-Fußballpokal standen sich mit dem SC Wismut Karl-Marx-Stadt der Zweite und mit dem SC Empor Rostock der Neunte der abgelaufenen DDR-Oberligasaison 1954/55 gegenüber. Beide Mannschaften mussten auf wichtige Stammspieler verzichten, Wismut auf Tröger, Satrapa und Freitag, Empor konnte Leeb und Speth nicht einsetzen. Die Wismut-Elf unterstrich bereits nach 90 Sekunden ihre leichte Favoritenstellung mit dem Führungstreffer. Ihr Spiel war zunächst technisch und taktisch überlegen, im Mittelfeld überraschte sie ständig mit Positionswechseln. Auf der anderen Seite sah man bei Rostock Abwehrschwächen, unsichere Ballannahme und ungenaues Passspiel. Erst nach etwa zwanzig Minuten fand der SC Empor den Spielfaden, erhöhte die Laufleistung und begann im Angriff variabler zu agieren.

Mittelstürmer Holtfreter übernahm das Kommando in der Offensive und leitete mit seinem 20-m-Schuss den Rostocker Ausgleich 150 Sekunden nach Beginn der zweiten Halbzeit vor. Sein Schuss prallte zwar noch gegen die Torlatte, doch der neu ins Spiel gekommene Zwahr verwandelte überlegt in die rechte Ecke. Als es den Anschein hatte, Empor könnte sich nun mit seinem athletischen Spiel gegen die Wismut-Mannschaft durchsetzen, wurden die Rostocker durch einen Torwartfehler wieder zurückgeworfen. Zuvor hatte schon Stopper Zapf seinen Gegenspieler Viertel nicht halten können, dessen Flachschuss schließlich Torwart Leber unter seinem Körper hindurchrutschen ließ. Der SC Empor ließ sich durch den erneuten Rückstand allerdings nicht entmutigen, in der 71. Minute schaffte er nach einem sehenswerten Spielzug erneut den Ausgleich. Pöschel war überraschend auf die rechte Angriffsseite gewechselt, übernahm einen Steilpass von Zedel und schoss aus vollem Lauf ins Wismut-Tor.

Da es nach 90 Minuten immer noch 2:2 stand, mussten beide Mannschaften in die Verlängerung. Wismut-Trainer Karl Dittes nutzte nun seinerseits die Wechselmöglichkeit und ersetzte seinen rechten Stürmer Wagner gegen Hans Meyer. Außerdem beorderte er Mittelfeldspieler Siegfried Wolf in den Angriff, dessen Bruder Karl Wolf agierte zeitweise als sechster Stürmer. Die so verstärkte Offensive setzte den SC Empor erheblich unter Druck, brauchte aber 20 Minuten, um zu einem zählbaren Erfolg zu kommen. Den sechsten Eckball für Wismut, von rechts getreten, wehrte Torwart Leber zu kurz ab, der Wismut-Stürmer Mohr erkämpfte sich trotz Bedrängnis den Ball und spielte ihn zu seinem Sturmpartner Günther. Dieser stand ungedeckt vor dem Rostocker Tor und schoss aus sechs Metern hoch in die linke Ecke zum 3:2 für Wismut ein. Von diesem abermaligen Rückstand erholte sich der SC Empor in den letzten zehn Minuten nicht mehr.

In der Saison 1954/55 wurde zum fünften Mal der FDGB-Fußballpokal-Wettbewerb ausgetragen.

Die 1. Hauptrunde wurde mit 56 Mannschaften aus den Bezirkspokalwettbewerben, 18 Mannschaften der zweitklassigen DDR-Liga und den 14 Vertretern der höchsten DDR-Fußballklasse Oberliga durchgeführt. Bis zur 3. Runde waren alle Mannschaften dem K.-o.-System unterworfen.

In Runde 4 waren zehn Mannschaften vertreten, Fortschritt Meerane und Empor Rostock kamen durch Freilos weiter.

Das Viertelfinale bestritten nur sechs Teams, der SC Wismut Karl-Marx-Stadt kam durch ein Freilos weiter.

Erst das Halbfinale wurde wieder regulär mit vier Mannschaften bestritten. Hier waren mit Empor Rostock, Turbine Erfurt, Wismut Karl-Marx-Stadt und Aktivist Brieske-Senftenberg nur noch Oberligisten vertreten. Mit Fortschritt Weißenfels war im Viertelfinale die letzte Ligamannschaft ausgeschieden. Dort hatte auch der Pokalverteidiger Vorwärts Berlin mit 1:3 bei Turbine Erfurt die Waffen strecken müssen.

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