Heiko Scholz ist am 7. Januar 1966 in Görlitz geboren. Er ist Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler. Derzeit gehört er dem Trainerteam von Dynamo Dresden an. |
Karriere |
Als Spieler |
Über die Jugendmannschaften von Dynamo Görlitz, Dynamo Dresden und der ISG Hagenwerder begann seine Karriere im Männerbereich 1984 beim DDR-Oberligisten Chemie Leipzig. Er gehörte sofort zur Stamm-Mannschaft und bestritt alle 26 Punktspiele, in denen er wahlweise im Angriff und im Mittelfeld eingesetzt wurde. Nebenbei absolvierte er eine Lehre zum Instandhaltungsmechaniker. Am Saisonende 1984/85 stieg Chemie Leipzig in die DDR-Liga ab. In der DDR-Liga-Saison 1985/86 absolvierte Scholz 32 Punktspiele (11 Tore). Nachdem Chemie Leipzig den Wiederaufstieg verpasst hatte, wechselte Scholz zu Saisonbeginn 1986/87 zum Lokalrivalen und DDR-Vizemeister 1. FC Lokomotive Leipzig. Es dauerte bis zum 6. Spieltag, bis der 1,73 m große Mittelfeldspieler in der Oberligamannschaft zum Einsatz kam, danach bestritt er jedoch alle übrigen Punktspiele in der Oberliga. Am 13. Juni 1987 stand Scholz mit dem 1. FC Lok im Endspiel um den DDR-Fußballpokal, das die Leipziger mit Scholz als linkem Mittelfeldspieler gegen Hansa Rostock mit 4:1 gewannen.1986 wurde Scholz in den Kader der DDR-Nachwuchsnationalmannschaft aufgenommen, für die er bis 1987 sechs Länderspiele bestritt. Am 29. April 1987 erhielt er seine erste Berufung in die A-Nationalmannschaft. Beim EM-Qualifikationsspiel Sowjetunion – DDR (2:0) in Kiew wurde er in der 55. Minute für den Angriffsspieler Ulf Kirsten eingewechselt. Bis 1990 bestritt Scholz sieben Länderspiele mit der A-Auswahl. Er gehörte dabei zu den 14 Akteuren, die am 12. September 1990 gegen Belgien das letzte Match einer DDR-Auswahl mit einem 2:0 auswärts siegreich gestalteten. 1988 wurde er als Einwechselspieler in zwei unbedeutenden Qualifikationsspielen der DDR-Olympiaauswahl eingesetzt; die DDR hatte bereits zuvor die Teilnahme am olympischen Fußballturnier in Seoul verspielt. Scholz blieb bis 1990 Stammspieler bei Lok Leipzig und bestritt in diesen vier Spielzeiten 86 von 104 ausgetragenen Punktspielen. Scholz ist Mitglied der Bayer-04-Traditionsmannschaft, mit der er noch aktiv am Spielbetrieb teilnimmt. |
Als Trainer |
Nach seiner Spielerkarriere machte Scholz den Fußballlehrerschein, er war ab Januar 2003 beim MSV Duisburg als Trainerassistent beschäftigt. Im Dezember 2005, gegen Ende der Saison 2005/06, sowie im November 2008 betreute Scholz jeweils nach Trainerentlassungen als Interimstrainer die Mannschaft des MSV. Er wollte allerdings auch 2008 von sich aus nicht dauerhaft den Posten des Cheftrainers übernehmen und so wurde Peter Neururer als neuer Trainer verpflichtet. Im April 2009 gab der MSV bekannt, dass Scholz den Verein nach über sechs Jahren am Saisonende wegen Sparmaßnahmen verlassen müsse. Daraufhin reichte Scholz nach Saisonende eine Klage auf Wiedereinstellung ein, die er aber später wieder zurückzog, da er sich mit dem Verein außergerichtlich einigen konnte. Am 14. Dezember 2009 übernahm er den Trainerposten beim TSV Germania Windeck, zu diesem Zeitpunkt Spitzenreiter in der fünftklassigen NRW-Liga. 2011 schaffte die Germania den Aufstieg in die Regionalliga und gewann den Mittelrheinpokal, der ihr die Teilnahme am DFB-Pokalwettbewerb sicherte. In der Saison 2011/12 trainierte Scholz den FC Viktoria Köln, mit dem er ebenfalls den Aufstieg in die Regionalliga anpeilte. Dazu konnte er ehemalige Bundesligaprofis wie Mariusz Kukiełka und Markus Kurth (als Co-Trainer) sowie weitere Spieler von Germania Windeck überzeugen, ihn zur Viktoria zu begleiten. Am 13. November 2012 trennten sich die Viktoria und Scholz einvernehmlich; Grund sollen „unterschiedliche Auffassungen“ über die Zukunftsausrichtung des Klubs gewesen sein. Am 7. Oktober 2013 unterschrieb er einen Vertrag beim 1. FC Lokomotive Leipzig, der seinerzeit noch in der Regionalliga Nordost spielte; 2014 stieg er mit der Mannschaft in die Oberliga (Süd) ab, in der Saison 2015/16 gelang der Wiederaufstieg. Ende September 2018 wurde er nach fünf Jahren von seinem Cheftrainposten freigestellt, nachdem aus den ersten neun Spieltagen nur acht Punkte geholt wurden.Am 10. Dezember 2018 stellte Regionalligist Wacker Nordhausen Scholz als neuen Trainer vor. Den Thüringer Verein verließ Scholz ein Jahr später wieder und wurde Anfang Dezember 2019, nach der Trennung von Cristian Fiél, Interimstrainer bei Dynamo Dresden. Dort soll er dem Stab des nachfolgenden Cheftrainers nach dem Ende der Übergangszeit als Co-Trainer angehören. |
Spiele |
DDR-Oberliga: 137 Spiele / 10 Tore DDR-Liga: 32 Spiele / 11 Tore Bundesliga: 159 Spiele / 11 Tore 2. Bundesliga: 29 Spiele / ohne Tor Regionalliga: 9 Spiele / ohne Tor Europapokal: 30 Spiele / 1 Tor |
Erfolge |
DDR-Pokalsieger 1987 (1. FC Lok Leipzig) Vizeeuropapokalsieger 1987 (1. FC Lok Leipzig) DDR-Vizemeister 1988 (1. FC Lok Leipzig) DDR-Vizemeister 1991 (Dynamo Dresden) DFB-Pokalsieger 1993 (Bayer 04 Leverkusen) 2-mal Aufstieg in die 1. Bundesliga mit dem MSV Duisburg (als Co-Trainer; 2005 und 2007) |
Vereinsstationen als Spieler |
07/1999 - 06/2000 | Dresdner SC | Mittelfeld |
11/1998 - 06/1999 | SG Wattenscheid 09 | Mittelfeld |
01/1998 - 11/1998 | Fortuna Köln | Mittelfeld |
07/1995 - 12/1997 | Werder Bremen | Mittelfeld |
07/1992 - 06/1995 | Bayer Leverkusen | Mittelfeld |
07/1990 - 06/1992 | Dynamo Dresden | Mittelfeld |
07/1986 - 06/1990 | 1. FC Lok Leipzig | Mittelfeld |
07/1984 - 06/1986 | BSG Chemie Leipzig | Mittelfeld |