FDGB-Pokal 1957

Die Spiele fanden am 8. Mai 1957 statt.
Ergebnis
BSG Motor Coswig 2:3 BSG Fortschritt Meerane
BSG Chemie Riesa 2:1 SC Wissenschaft Halle
BSG Aktivist Tiefenort 1:5 BSG Lok Weimar
BSG Lok Zwickau 4:3 BSG Wismut Gera
SG Dynamo Dresden 3:1 BSG Motor Zwickau
BSG Turbine BEWAG Berlin 2:1 n. V. BSG Stahl Stalinstadt
SC Motor Berlin 4:2 SC Einheit Dresden
BSG Chemie Leuna 3:0 SC Rotation Leipzig
ASG Vorwärts Potsdam 1:6 SC Dynamo Berlin
BSG Chemie Bitterfeld 2:1 n. V. SC Chemie Halle
ASG Vorwärts Leipzig 1:0 SC Motor Karl-Marx-Stadt
BSG Empor Anklam 0:6 ASK Vorwärts Berlin
BSG Empor Apolda 3:7 n. V. SC Wismut Karl-Marx-Stadt
BSG Aufbau Meißen 2:3 SC Aktivist Brieske-Senftenberg
BSG Traktor Teuchern 1:3 SC Lok Leipzig
SG Dynamo Schwerin 2:0 BSG Motor Mitte Magdeburg
SG Dynamo Schönberg 2:3 n. V. BSG Lok Stendal
BSG Motor Eberswalde 1:2 BSG Rotation Babelsberg
BSG Motor Oberschöneweide 1:2 BSG Aktivist Senftenberg
BSG Einheit Burg 2:0 BSG Lok Lichtenberg
BSG Lok Wittenberge 0:2 SC Empor Rostock
SG Dynamo Eisleben 5:1 BSG Chemie Zeitz
BSG Motor Ammendorf 3:1 BSG Chemie Glauchau
BSG Aktivist Nachterstedt 0:1 TuS Motor Magdeburg-Neustadt
BSG Motor Rathenow 2:4 SC Traktor Schwerin
BSG Motor Oberlind Sonneberg 2:5 SC Turbine Erfurt
BSG Motor Eisenach 1:4 SC Motor Jena
Chemie Grünau-Schmöckwitz 1:0 BSG Motor Dessau
BSG Stahl Thale 5:2 SC Fortschritt Weißenfels
BSG Aktivist Laubusch 3:1 BSG Motor Altenburg
BSG Motor Süd Brandenburg 0:3 BSG Chemie Wolfen
BSG Aktivist Amsdorf 0:0 n. V. BSG Empor Wurzen West
Wiederholungsspiel
Das Spiel fand am 11. Mai 1957 statt.
Ergebnis
BSG Empor Wurzen West 0:3 BSG Aktivist Amsdorf
Die Spiele fanden am 30. Mai 1957 statt.
Ergebnis
BSG Lok Stendal 3:0 ASG Vorwärts Leipzig
SC Aktivist Brieske-Senftenberg 7:0 BSG Chemie Riesa
TuS Motor Magdeburg-Neustadt 1:3 BSG Einheit Burg
BSG Fortschritt Meerane 4:1 SG Dynamo Schwerin
SC Dynamo Berlin 4:1 BSG Lok Zwickau
SC Wismut Karl-Marx-Stadt 5:0 SG Dynamo Eisleben
SC Traktor Schwerin 3:5 SC Motor Berlin
BSG Aktivist Senftenberg 0:3 BSG Motor Ammendorf
SC Empor Rostock 6:1 BSG Chemie Leuna
ASK Vorwärts Berlin 5:1 SG Dynamo Dresden
SC Motor Jena 14:1 BSG Turbine BEWAG Berlin
SC Turbine Erfurt 5:1 BSG Stahl Thale
BSG Chemie Wolfen 1:1 n.V. BSG Chemie Bitterfeld
SC Lok Leipzig 4:2 n. V. BSG Aktivist Amsdorf
BSG Rotation Babelsberg 1:0 BSG Aktivist Laubusch
BSG Lok Weimar 0:0 n. V. BSG Chemie Grünau Schmöckwitz
Wiederholungsspiele
Die Spiele fanden am 2. Juni 1956 statt.
Ergebnis
BSG Chemie Bitterfeld 4:2 BSG Chemie Wolfen
BSG Chemie Grünau Schmöckwitz 3:1 BSG Lok Weimar

Im Viertelfinale und Finale gab es Wiederholungsspiele, erkennbar an
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Achtelfinale
Die Spiele fanden am 17. / 18. August 1957 statt.

Viertelfinale
Die Spiele fanden am 8. Dezember 1957 statt.
Wiederholungsspiel: BSG Chemie Bitterfeld - SC Lok Leipzig (Das Spiel fand am 11. Dezember 1957 statt).

Halbfinale
Die Spiele fanden am 15. Dezember 1957 statt.

Finale
Das Spiel fand am 22. Dezember 1957 vor 6.000 Zuschauern im Ernst-Thälmann-Stadion (Karl-Marx-Stadt) statt.
Schiedsrichter: Lothar Green (Limbach)

Tore
0:1 Arthur Bialas (53.)
1:1 Heinz Schoppe (58.)
2:1 Heinz Fröhlich (104., Handelfmeter)

Aufstellungen
SC Lok Leipzig
Günter Busch – Walter Stieglitz, Hans-Dieter Busch, Karl-Heinz Brandt – Gerhard Polland, Siegfried Söllner – Werner Walther, Dieter Fischer (46. Günter Konzack), Heinz Schoppe, Heinz Fröhlich, Günter Behne
Cheftrainer: Fritz Wittenbecher

SC Empor Rostock
Manfred Schröbler – Erwin Schmidt, Kurt Zapf, Karl-Heinz Singer – Karl Pöschel, Heinz Minuth – Rudolf Schneider, Arthur Bialas, Rolf Leeb, Horst Zedel, Hans Speth (100. Hans Levknecht)
Cheftrainer: Heinz Krügel

Spielverlauf

Das siebte Endspiel um den FDGB-Pokal, kurz vor Weihnachten in Eiseskälte ausgetragen, fand mit 6000 Zuschauern nur wenig Resonanz. Es war ein Minusrekord in der bisherigen DDR-Pokal-Geschichte, auch verursacht für den für die Rostocker Anhänger weit entfernten Austragungsort. Die Partie Oberliga-Siebter (Lok Leipzig) gegen Oberliga-Aufsteiger (Empor Rostock) war auch für das Karl-Marx-Städter Publikum wenig attraktiv. In dieser Hinsicht bewies der Spielverlauf jedoch das Gegenteil. Trotz des weichen und schlüpfrigen Bodens zeigten beide Mannschaften ein technisch hochklassiges Spiel, in dem es an Dramatik nicht fehlte.

Die zweitklassigen Rostocker spielten bis zum Ende nie wie ein Außenseiter. Zwar zeigte Lok Leipzig den technisch besseren Fußball, geriet aber durch die schnellen Spielzüge der Empor-Mannschaft mehrfach in höchste Gefahr. Obwohl die Leipziger sich zahlreiche Eckbälle erkämpften, konnten sie ihren Gegner lange Zeit nicht ernsthaft in Gefahr bringen. Auf der anderen Seite sorgten Rostocks schnelle Stürmer für Wirbel vor dem Leipziger Tor. Insbesondere der technisch beschlagene Speth sorgte mit seinen schnellen Sprints aus dem Rückraum für Unruhe. Trotzdem spielten die Rostocker zu sehr in die Breite, übertrieben das Kurzpass-Spiel und vernachlässigten das Flügelspiel. Auf der anderen Seite war Regisseur Dieter Fischer nicht in der Lage, dem Leipziger Spiel Durchschlagskraft zu verleihen. So endete die erste Halbzeit nach einem zwar technisch gefälligen, aber nicht konsequent geführten Spiel torlos.

Nach der Pause zeigte zunächst Lok Leipzig, dass man gewillt war, mehr Druck in die Partie zu bringen, Trainer Wittenbecher tauschte Fischer gegen Konzack aus. Im Zusammenspiel mit Heinz Fröhlich sorgte dieser auch sofort für zwingendere Aktionen. Das erste Tor erzielte jedoch der SC Empor in der 53. Minute durch eine mustergültige Kombination seiner besten Stürmer Speth und Bialas. Zunächst brachte Bialas Speth in Schussposition, doch dessen Schuss landete am Pfosten. Im Nachsetzen konnte der mitgelaufene Bialas den Ball volley unter die Latte schmettern. Bereits vorher hatte der Leipziger Brandt nur noch im letzten Moment Zedel nach einer Ballstafette über fünf Rostocker stoppen können. Mithilfe des verbesserten Sturmspiels gelang dem SC Lok aber bereits nach fünf Minuten durch Schoppe der Ausgleich. Danach gelang es beiden Mannschaften nicht mehr, innerhalb der regulären Spielzeit die Entscheidung herbeizuführen.

In der Verlängerung hatte zunächst wieder Speth die Möglichkeit zum erneuten Führungstreffer. Nach einem sehenswerten Alleingang schoss er scharf auf das kurze Eck, doch im Nachfassen gelang es Torwart Busch, den Ball unter Kontrolle zu bekommen. Wenig später musste der verletzte Speth durch Levknecht ersetzt werden, was zu einer erheblichen Schwächung des Rostocker Sturmspiels führte. Dadurch gewann Lok Leipzig die Oberhand, Rostocks Abwehr wurde nicht mehr entlastet. Nach nur zwölf Minuten in der Verlängerung führte ein Handspiel im Strafraum des Rostocker Innenverteidigers Zapf zur Spielentscheidung, zwei Minuten später verwandelte Fröhlich den fälligen Elfmeter zum 2:1 für die Leipziger Lok-Mannschaft. Den nun erlahmten Rostockern gelang es danach nicht mehr, dem Spiel noch eine Wende zu geben.

Leipzigs Trainer Wittenbecher gestand nach dem Spiel: „Wir sind in der ersten Hälfte mit dem Rostocker System nicht zurechtgekommen.“ Trainer Krügel vom SC Empor befand: „Es war ein denkwürdiges Pokal-Finale, auf guter Stufe stehend. Meine Spieler konnten besonders in der ersten Halbzeit überzeugen, dann war das Treffen ausgeglichen.“

Der FDGB-Fußballpokal 1957 war die siebte Auflage dieses Wettbewerbes. Er startete mit 24 Mannschaften der drittklassigen II. DDR-Liga und 120 Pokal-Viertelfinalisten aus den Pokalwettbewerben 1956 in den 15 DDR-Bezirken. Alle Pokalrunden wurden im K.-o.-System ausgetragen, deren Spiele bei Gleichstand nach der regulären Spielzeit durch Verlängerung und gegebenenfalls durch ein Wiederholungsspiel entschieden wurden.

Nach zwei Qualifikationsrunden starteten Anfang Mai 1964 Mannschaften in die 1. Hauptrunde, in die erstmals die 14 Oberligisten und die 14 Mannschaften der I. DDR-Liga eingriffen. Im Achtelfinale waren noch vier Bezirksligisten und je eine Mannschaft aus der II. und I. DDR-Liga vertreten. Von den unterklassigen Teams erreichte nur Bezirksligist Chemie Bitterfeld das Viertelfinale und unterlag dort erst im Wiederholungsspiel dem SC Lok Leipzig mit 0:3. Bereits in der 1. Hauptrunde hatten die Bitterfelder den Titelverteidiger SC Chemie Halle-Leuna mit 2:1 nach Verlängerung aus dem Wettbewerb geworfen.

Das Finale am 22. Dezember in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) erreichten der 7. der Oberliga SC Lok Leipzig und der Oberligaaufsteiger SC Empor Rostock. Während es für den favorisierten Oberligisten Leipzig die erste Finalteilnahme war, standen die Rostocker nach ihrer Niederlage 1955 zum zweiten Mal im Pokalendspiel.

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