Heimsieg

Pokalhelden aus Bielefeld geschlagen, Dynamo nicht zu schlagen

Ein überzeugender 3:0-Heimsieg

Dynamo Dresden hat den Drittliga-Hit gegen Arminia Bielefeld nach einer vor allem in der ersten Hälfte starken Vorstellung mit 3:0 gewonnen. Die Sachsen bleiben zuhause ungeschlagen und erster Jäger von Überraschungs-Spitzenreiter Energie Cottbus.

Beide Teams suchten von Beginn an den Weg nach vorne. Und das ohne zu viele Schleifchen. Dresden stellte sich dabei besser an, besonders Jonas Oehmichen über links war nur schwer zu bremsen. Defensiv standen die Schwarz-Gelben gegen die Gäste, die in der Woche DFB-Pokal Bundesligist Freiburg 3:1 geschlagen hatten, glänzend und ließen fast nichts zu. Daran änderten auch die zeitweise 61 Prozent Ballbesitz der Arminen nichts.

Die offensiven Akzente setzte Dresden. Nach Balleroberung von Lukas Boeder flankte Jakob Lemmer von rechts flach in die Mitte, wo Dynamos Eigengewächs Oehmichen den Ball über die Linie drückte (19.). Das zweite Tor in Folge für den 20-Jährigen. Vor der Pause machten die Sachsen dann mächtig Betrieb. Das 2:0 lag in der Luft – und es fiel auch. Diesmal bediente Sascha Risch von links Angreifer Christoph Daferner, und der Mittelstürmer ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen. Nach sieben Auswärtstreffern endlich wieder ein Tor im Harbig-Stadion für den Dynamo-Rückkehrer.

Die Arminia bis dahin ohne eine einzige Chance

Nach der Halbzeit bringt Bielefeld-Trainer Michél Kniat drei frische Kräfte, doch auch das bringt nicht den gewünschten Erfolg. Fast im gleichen Moment wurde Bielefelds Top-Torjäger Julian Kania ausgewechselt – er sah gegen die Dresdner Abwehrwand keinen Stich. Das sagt eigentlich alles. In der 64. Minute macht Meißner mit dem 3:0 alles klar. Nach einem starken Solo von Oehmichen scheitert Daferner zunächst an Keeper Kersken, doch Meißner ist zur Stelle und trifft aus zehn Metern. Bielefeld hat in der zweiten Hälfte einige gute Chancen, doch die letzte Präzision fehlt. Besonders Biankadi und Corboz verpassen in der 81. Minute den Ehrentreffer, als beide am zweiten Pfosten eine perfekte Hereingabe nicht verwerten können.

Die Dresdner Fans feiern bereits auf den Rängen, während die Mannschaft das Ergebnis souverän über die Zeit bringt. Auch die Umstellung auf eine Fünferkette in der Schlussphase zeigt die defensive Stabilität der Gastgeber. Der Arminia, für viele Experten derzeit die stärkste Drittliga-Mannschaft, war spätestens mit dem dritten Gegentor der Stecker gezogen. Dynamo dagegen nach dem zweiten Sieg in Folge gegen einen Mit-Aufstiegskonkurrenten so richtig unter Strom.

Weiter geht es für die Dynamos schon am Freitag vor heimischer Kulisse gegen Waldhof Mannheim. Bei einem Sieg wäre die Tabellenführung zumindest für zwei Nächte perfekt. Spitzenreiter Cottbus erwartet am Sonntag Hansa Rostock.

Mitch Kniat, Trainer Arminia Bielefeld: Der Sieg für Dynamo geht in Ordnung, vielleicht die Höhe nicht ganz. Wir haben in der ersten Halbzeit nicht ganz stattgefunden. Schade, dass wir mit 0:2 in die Pause gehen. Danach haben wir den Anschluss verpasst. Mit dem 0:3 war der Deckel drauf. Danach haben wir alles versucht, noch mal ranzukommen. Man braucht nichts schönzureden. Die Einstellung war extrem gut, aber am heutigen Tag war Dynamo eine Nummer zu groß. Dynamo war sehr gut vorbereitet. Lob an meinen Kollegen.

Thomas Stamm, Trainer Dynamo Dresden: Ich habe ein sehr reifes Spiel gesehen. In der zweiten Halbzeit gab es eine Phase, in der wir zwei, drei Chancen zu viel zulassen. Zu Beginn haben wir etwas gebraucht, mit dem 1:0 hatten wir dann ein bisschen mehr Selbstvertrauen und Klarheit dringehabt. In der zweiten Halbzeit hatten wir gute Möglichkeiten, aber da waren wir zu unsauber. Nach dem 3:0 war es sehr offen, das hätte ich mir ein bisschen klarer gewünscht. Wir freuen uns, dass wir hier zu Hause mal wieder einen Sieg einfahren konnten.

Sascha Risch, Linksverteidiger Dynamo Dresden: Es war ein schweres Spiel, ein intensives Spiel. Ich glaube, dafür haben wir es ganz gut gemacht. Es war ein sehr verdienter Sieg, auch im Ergebnis. Wir hatten sogar noch ein, zwei Chancen. Aber klar, mit einem 3:0 sind wir zufrieden. Wir versuchen, jedes Spiel so gut wie möglich zu verteidigen, wollen immer zu Null spielen. Umso wichtiger, dass es heute geklappt hat. Man braucht nicht immer drei Tore, wenn man zu Null spielt, aber natürlich ist es auch schön, wenn man 3:0 gewinnt.

Christoph Daferner, Dynamo-Topstürmer: Es ging schon darum, dass wir zu Hause wieder ein Stück weit Leichtigkeit reinkriegen, weil es oftmals bisschen zu verkrampft war. Klar haben wir zu Hause nicht verloren, aber es war nicht so, dass es in den letzten Heimspielen aus einem Guss war. Heute war es ein guter Auftritt. Die Anfangsphase haben wir ein bisschen verschlafen, da sind wir ein bisschen hinerhergerannt, aber dann sind wir immer besser reingekommen. Was heute super war, war die Körpersprache, wie wir in den Zweikämpfen da waren und uns gepusht haben.

Jonas Oehmichen, Dynamo-Torschütze: Endlich habe ich zu Hause getroffen. Das war ein Supergefühl. Da ist ein Kindheitstraum einfach in Erfüllung gegangen. Spielerisch war es heute vielleicht nicht immer das Beste, gegen einen sehr, sehr guten Gegner. Aber wir haben eben heute die Chancen genutzt. Es gibt immer wieder Phasen, wo der Gegner besser im Spiel ist – dementsprechend war es so wichtig, dass wir unsere Chancen heute genutzt und uns belohnt haben.

3. Liga 2024-2025 | Spieltag 17
| Rudolf Harbig Stadion | 08.Dez.2024-16:30
Dynamo Dresden
N U S U S
3 : 0
Endstand
Arminia Bielefeld
U S N S S
Jonas Oehmichen
19'
Christoph Daferner
41'
Robin Meißner
64'
Tore
Tor
19'
41'
64'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
Auswärtssieg

Dynamo dreht Spiel und beendet Fluch in Sandhausen

Dynamo Dresden ist Tabellenzweiter der 3. Liga. Die SGD setzte sich am 16. Spieltag im Spitzenspiel beim SV Sandhausen dank einer starken zweiten Halbzeit verdient durch. Dynamo Dresden hat das Spitzenspiel beim SV Sandhausen mit 4:2 (1:2) gewonnen. Die Gastgeber gingen zwar durch Dominic Baumann (24. Minute) und David Otto (42.) zweimal in Führung, doch Christoph Daferner (29., 53.), Vinko Sapina (59.) und Jonas Oehmichen (63.) sorgten für den Auswärtssieg der Sachsen, der aufgrund der starken zweiten Halbzeit verdient war.

Dominic Baumann mit der Führung, Daferner mit dem Ausgleich

Zu Beginn entwickelte sich zwischen dem SVS und Dynamo Dresden ein zerfahrenes Spiel mit zahlreichen Fehlpässen. Echte Torchancen gab es in der Anfangsphase dementsprechend keine. Einen Abschluss von Oehmichen konnte Sandhausens Verteidiger Sebastian Stolze im letzten Moment blocken (17.), auf der Gegenseite schoss Alexander Mühling in die Arme von Dynamo-Keeper Tim Schreiber (21.).

Mit der ersten guten Gelegenheit der Partie ging Sandhausen dann in Führung. Nach einer Flanke von Stolze kam Jakob Lewald per Kopf an den Ball und legte für Baumann auf, der sich im Fünfmeterraum gegen Jonas Sterner durchsetzte und zur 1:0-Führung einköpfte (24.). Die Freude bei den Gastgebern währte allerdings nur kurz. Daferner traf nach einem Durcheinander im Sandhäuser Strafraum aus Nahdistanz zum 1:1 (29.).

David Otto bringt Sandhausen wieder in Führung

In der Folge neutralisierten sich beide Teams, ehe der SVS kurz vor der Pause noch einmal zuschlug. Nach Vorarbeit von Jeremias Lorch traf Otto aus knapp acht Metern von halbrechts zum 2:1 (43.) – gleichzeitig der Halbzeitstand in einem über weite Strecken ausgeglichenen Spiel. Allerdings fand Dynamo mit Wiederanpfiff wieder in die Spur. Oehmichen verpasste nur knapp (47.). Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass Otto wenig später durchaus auf 1:3 aus SGD-Sicht hätte erhöhen können (51.).

Hauptmann und Daferner mit der Wende

Aber der neuerliche Dresdner Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. Wiederum Daferner krönte mit feinem Chipball ins Netz die schönste Kombination der Partie – Niklas Hauptmann punktgenauer Schnittstellenpass leitete das zehnte Saisontor des Torjägers ein (53.). Dynamo witterte, dass Sandhausen urplötzlich wackelte und schlug ein weiteres Mal eiskalt zu. Wenig später gingen die Gäste dann in Führung. Nach einem Freistoß von Sascha Risch traf Sapina per Kopf ins lange Eck zum 3:2 für die Sachsen (59.). Und die SGD legte abermals nach: Sandhausen konnte eine Dresdener Standardsituation nicht richtig klären. Oehmichen staubte zum 4:2 für die Gäste ab (62.).

Besar Halimi fliegt mit rot vom Platz

Sandhausen zeigte sich nach den drei Gegentoren in neun Minuten geschockt. Das Team vom Hardtwald hatte jetzt zwar deutlich mehr Ballbesitz, weil Dresden sich zurückzog und auf Konter lauerte, kam aber nicht zu gefährlichen Abschlüssen. Dafür hätte Stefan Kutschke nach einer Ecke das Ergebnis fast auf 5:2 für Dynamo gestellt, doch sein Kopfball ging an die Latte des Sandhäuser Tores (80.). In der 89. Minute kassierte SVS-Mittelfeldspieler Besar Halimi zu allem Überfluss die Rote Karte wegen groben Foulspiels. Letztlich blieb es beim verdienten 4:2-Auswärterfolg der Sachsen.

Auf Dresden wartet gleich das nächste Topspiel

Dresden liegt durch den Erfolg mit nun 29 Punkten aus 16 Spielen auf Rang zwei. Für Dynamo geht es nächste Woche mit dem nächsten Topspiel gegen Arminia Bielefeld weiter (08.12., 16:30 Uhr). Sandhausen ist nun Vierter (27 Zähler) und muss am nächsten Samstag (07.12., 14 Uhr) bei Hansa Rostock antreten.

3. Liga 2024-2025 | Spieltag 16
| GP-Stadion am Hardtwald | 30.Nov.2024-14:00
SV Sandhausen
U U N S U
2 : 4
Endstand
Dynamo Dresden
S N U S U
Dominic Baumann
24'
David Otto
42'
Christoph Daferner
29'
Christoph Daferner
53'
Vinko Sapina
59'
Jonas Oehmichen
62'
Tore
Tor
24'
Tor
42'
53'
59'
Tor
62'
Tor
1. Halbzeit
45' 15' 30'
2'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
5'
Unentschieden

Dynamo mit spätem Punktgewinn gegen Saarbrücken

Dynamo Dresden hat in der 3. Fußball-Liga das erste von drei aufeinander folgenden Spielen gegen Topteams an diesem Sonnabend nicht gewinnen können. Die Mannschaft von Trainer Thomas Stamm musste sich gegen einen selbstbewusst auftretendem 1. FC Saarbrücken vor 29.556 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion mit einem 1:1 (0:0)-Unentschieden zufrieden geben. Nach dem Führungstor der Gäste durch Kai Brünker (60.) glückte Einwechsler David Kubatta in der 92. Minute noch der ersehnte Ausgleich.

Die Gastgeber begannen die Partie bei Sonnenschein mit zwei Veränderungen im Vergleich zur Startaufstellung beim 3:0 in Osnabrück. So schickte Stamm Aljaz Casar nach abgesessener Gelbsperre wieder ins Mittelfeld, zudem kam Oliver Batista Meier zum Zuge. Für das Duo blieben Jonas Oehmichen und Robin Meißner draußen auf der Bank. Ihre Kameraden auf dem Platz starteten engagiert gegen die personell von vielen Ausfällen geplagten Gäste, bei denen die Ex-Dynamos Patrick Schmidt und Bjarne Thoelke verletzungsbedingt auch nicht im Kader waren. Anfangs sah es auch so aus, als könne Dynamo Druck aufbauen, doch am Strafraum der Gäste war kein Durchkommen für die Dresdner, die in einem 4-4-2 agierten – mit Niklas Hauptmann und Christoph Daferner an vorderster Front.

Saarbrücken deutlich torgefährlicher

Die Saarländer entwickelten dagegen bald Torgefahr: Elijas Krahn hatte die erste Chance der Partie, traf den Ball aber nicht voll, sodass Tim Schreiber die erste Bewährungsprobe im Spiel gegen seinen Ex-Verein mühelos bestand (15.). Die Saarbrücker wurden aber immer mutiger, probierten es oft über die linke Außenbahn, wo Dynamos Rechtsverteidiger Jonas Sterner nicht seinen besten Tag hatte. Zwar kam Christoph Daferner nach einem Zuspiel von Philip Heise in der 22. Minute mal zu einer Halbchance, als er Philip Menzel im FCS-Tor per Kopf prüfte, doch ansonsten spielten sich die torgefährlichen Szenen in der Dresdner Hälfte ab. In der 27. Minute hätten die Westdeutschen in Führung gehen müssen, als Simon Stehle links zum Abschluss kam, der Ball aber am langen Pfosten vorbei ins Aus ging.

Die nächste Großchance hatte dann Julian Günther-Schmidt, doch Schreiber rettete zur Ecke (32.). In deren Folge kam Saarbrücken wieder gefährlich zum Abschluss: Joel Bichsel traf die Querlatte des Dynamo-Tores (33.). Dynamo versuchte, sich Entlastung zu verschaffen und probierte es immer wieder über Hauptmann, der in der 34. Minute zweimal bei Schussversuchen geblockt wurde und nach dem zweiten Handspiel im Strafraum seitens eines Saarbrückers monierte. Schiedsrichter Daniel Siebert aber ließ das Spiel weiterlaufen. Kein Glück hatte auch Daferner, der im Fallen über das Menzel-Tor schoss (39.). Nachdem die Gäste noch zwei Chancen nach einer Ecke und einem Konter vergeben hatten, weil sie das Tor verfehlten (39./40.), wollte Dynamo vor der Pause noch einmal etwas reißen, aber Hauptmann wurde am Strafraum gefoult, bekam trotz heftiger Beschwerden keinen Freistoß (42.).

Dynamo gerät nach einer Stunde in Rückstand

Nach dem Seitenwechsel gelang es Dynamo weiterhin nicht, die Gäste wirklich in Gefahr zu bringen. Die Truppe von Trainer Rüdiger Ziehl war da effektiver: Der Ex-Auer Calogero Rizzuto prüfte Schreiber mit einem Fernschuss (55.), Kai Brünker schob den Ball am langen Pfosten vorbei ins Aus (58.). Drei Minuten später fiel das 1:0 für Saarbrücken: Patrick Sontheimer spielte auf der rechten Seite Stehle frei und der bediente seinen Sturmpartner Brünker, der hatte in der Mitte keine Mühe, den Ball im Netz zu versenken (58.). Ein Tor, das sich angekündigt hatte und dem Spielverlauf gerecht wurde.

Stamm wechselte danach erstmals, nahm den enttäuschenden Batista Meier raus, brachte Meißner. Der Hamburger kam auch gleich einmal zum Schuss, verzog aber deutlich (64.). Dann hatte Daferner eine Chance, aber sein Schuss war nicht druckvoll genug, um Menzel in Verlegenheit zu bringen (71.). Der Bayer ging dann wie Casar vom Platz, Stamm schickte Stefan Kutschke und Jonas Oehmichen auf den Rasen, um neuen Schwung in die Dresdner Angriffsbemühungen zu bringen. Oehmichen fasste sich nach einem Solo auch ein Herz, zog mal aus der Distanz ab, doch Menzel klärte im Nachfassen (79.).

Stamm wechselte dann noch einmal, brachte die Talente Dmytro Bohdanov und David Kubatta neu in die Partie. Sie ersetzen Jakob Lemmer und Philipp Heise (85.). Und der Schweizer bewies bei seinen Wechseln ein gutes Händchen, denn nach einem weiten Freistoß von Meißner, war Kubatta zur Stelle und drückte den Ball über die Linie (90.+2.).

3. Liga 2024-2025 | Spieltag 15
| Rudolf Harbig Stadion | 23.Nov.2024-14:00
Dynamo Dresden
N S N U S
1 : 1
Endstand
1. FC Saarbrücken
S S U U S
David Kubatta
90'+2'
Kai Brünker
61'
Tore
61'
Tor
Tor
90'
+2
1. Halbzeit
45' 15' 30'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
2'

Holger Scholze tritt als Präsident der SGD zurück

Dynamo Dresden hielt seine Mitgliederversammlung ohne den ausgeschlossenen Präsidenten Holger Scholze ab, der am Samstagabend schließlich seinen Rücktritt bekanntgab. Dafür vermeldete der Verein ein neues Mitglied im Aufsichtsrat.

Insgesamt 797 stimmberechtigte Mitglieder versammelten sich am Samstagvormittag im Internationalen Congress Center in Dresden. Nicht dabei war Präsident Holger Scholze. Er durfte an der Veranstaltung nicht teilnehmen, nachdem ihm bereits im August die Mitgliederrechte entzogen worden waren. „Eine Abstimmung, den Beschluss des Ehrenrates gegen Präsident Scholze aufzuheben, lehnte die Mitgliederversammlung ab. Der Beschluss hat somit weiterhin Bestand“, hieß es auf X von der Mitgliederversammlung (MV). Am Abend dann teilte Scholze dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats mit, sein Amt als Präsident der SGD niederzulegen. Der 53-Jährige hatte den Posten 2018 zunächst als Interimspräsident übernommen, nachdem zuvor das gesamte Präsidium nach internen Querelen zurückgetreten war. Im Dezember 2018 wurde er auf der Mitgliederversammlung im Amt bestätigt.

Wir bedauern die Entscheidung von Holger Scholze, sein Amt in unserem Gremium niederzulegen, respektieren jedoch seinen Entschluss„, wird Vizepräsident Dr. Michael Bürger in einer Stellungnahme des Vereins zitiert. Bürger bedankte sich zudem für Scholzes Engagement: „In den zurückliegenden Jahren haben wir stets eine enge Zusammenarbeit gepflegt und gemeinsam die SG Dynamo Dresden repräsentiert.“ Später am Abend verschickte Scholze selbst ein Statement, das sich teilweise wie eine Abrechnung liest. Die Vorkommnisse rund um den Entzug seiner Mitgliederrechte und der Abstimmung am Samstag werte er als „Misstrauensvotum“ gegen sich.

„Viel zu oft stehen wir uns selbst im Weg“, schreibt Scholze

Darüber hinaus beklagte Scholze seiner Meinung nach das Vereinsleben überschattende „Kleingeistigkeit, persönliche Eitelkeiten, Wichtigtuerei, Machtbesessenheit, Selbstüberschätzung, Amtsanmaßung, Neid, Missgunst und leider oft auch mangelhafte Kompetenz und fehlender Weitblick“ bei der SGD. Dies seien die „Hauptgründe, warum die SG Dynamo Dresden im Jahr 2024 noch immer in der 3. Liga und nicht höherklassig spielt.“

Zwar wünsche er als „leidenschaftlicher Dynamo-Fan“ seinem „Herzensverein“ in Zukunft weiterhin sportlichen Erfolg und den Sprung in die 2. Liga. Um diesen Traum zu realisieren, sieht er aber einige Weichenstellungen als elementar an. Darunter eine bessere Verknüpfung der Nachwuchsarbeit, eine Modernisierung der Vereinsstrukturen oder auch demokratische Entscheidungsprozesse im Verein auf einer breiteren Basis.

„Viel zu oft stehen wir uns selbst im Weg“, schloss Scholze sein Statement: „Und dennoch sind wir nach Tiefschlägen niemals liegen geblieben, sondern zu jeder Zeit als Verein gestärkt zurückgekommen. Das stimmt mich zuversichtlich.“

Gubsch rückt in den Aufsichtsrat

Derweil rückte André Gubsch in den Aufsichtsrat. Er ersetzt den zurückgetretenen Jens Hieckmann in dem Gremium. „Wir danken André Gubsch für seine Bereitschaft, erneut die Aufgaben und Entscheidungen im Aufsichtsrat der Sportgemeinschaft anzugehen. Als langjähriges Vereinsmitglied und Verwaltungsdirektor verfügt er über eine enge Verbindung zum Verein gepaart mit wichtigen betriebswirtschaftlichen Kenntnissen und kann so seine Kenntnisse im ehrenamtlichen Gremium einbringen“, wird Vize-Präsident Ronny Rehn vom Klub zitiert.

Auf der Mitgliederversammlung ging es indes unter anderem um die Bilanzen 2023/24. Zwar wurde dabei ein Jahresfehlbetrag im operativen Bereich in Höhe von rund 2,8 Millionen Euro festgestellt.

Allerdings heißt es in einer Mitteilung der Sachsen weiter: „Dieser konnte aber durch Coronahilfsmittel, welche nach Zurückstellungen der vergangenen Jahre nicht zurückgezahlt werden müssen, auf einen Jahresüberschuss in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro gewandelt werden.“ Das Eigenkapital des Vereins wurde mit 11,4 Millionen Euro beziffert (Stichtag: 20. Juni 2024).

Testspiel

Testspiel der SGD gegen Rot-Weiß Erfurt endet 6:1 für Dynamo

Sieben Tore in 120 Minuten

Die Länderspielpause sorgt dafür, dass der Spielbetrieb in den drei Profiligen in Deutschland ruht. Viele Klubs nutzen die kurze Unterbrechung für ein Testspiel, um im Spielrhythmus zu bleiben. Die SG Dynamo Dresden traf am Donnerstag (14. November) auf den Regionalligisten FC Rot-Weiß Erfurt. Dynamo Dresden hat das Testspiel am Donnerstag gegen Regionalligist Rot-Weiß Erfurt mit 6:1 (2:0) für sich entschieden. Kubatta (17.), Bohdanov (20./89.), Meißner (77.), Oehmichen (85.) und Daferner (102.) trafen auf Dresdner Seite. Den Ehrentreffer für Rot-Weiß Erfurt erzielte Motango (123.) mit dem Schlusspfiff.

Die Partie, die aus Sicherheitsgründen ohne Zuschauer auf dem Dresdner Trainingsgelände über die Bühne ging. Vor allem in puncto Chancenverwertung war der Favorit den Erfurtern klar überlegen. Nach einem Doppelschlag durch David Kubatta per Kopf (18.) und Dmytro Bogdanov (20.) mittels Abstauber zur 2:0-Führung für Dynamo kamen die Rot-Weißen besser ins Spiel und zu einigen hochkarätigen Möglichkeiten. Doch weder Maxime Awoudja (40.) noch Phillip Aboagye (40., 42./Pfosten) brachten den Ball im Tor unter. Zudem wurde Obed Chidindu Ugondu bei nasskalten Temperaturen ein klarer Elfmeter verweigert (43.).

Das war unsere stärkste Phase, in der wir mindestens ein Tor verdient gehabt hätten“, sagt Trainer Fabian Gerber. „Insgesamt war es aber ein guter Test, in dem der eine oder andere Spieler gesehen hat, wo es noch fehlt. Hinten raus ist es vielleicht etwas zu hoch geworden. Aber das haben wir auch durch die Wechsel in Kauf genommen.

Rot-Weiß Erfurt wechselt zur Halbzeit die komplette Mannschaft

Wie angekündigt, wechselte Gerber zur Halbzeit nach 60 Minuten komplett durch und schickte eine zweite Elf aufs Feld. Andy Trübenbach besaß die nächste Großchance, sein Schuss wurde jedoch von einem Dresdner auf der Linie geklärt (70.). Weitaus effektiver zeigten sich dagegen die Gastgeber. Binnen 13 Minuten schraubten sie das Ergebnis durch Treffer von Robin Meißner (76.), Jonas Oehmichen (85.) und erneut Bogdanov (89.) auf 5:0. „Trotzdem war es eine wichtige Erfahrung für unsere jungen Spieler“, findet der Trainer.

Yesua Motango sorgt für den späten Ehrentreffer

Die Erfurter, mit einigen U-19-Talenten im zweiten Spielabschnitt auf dem Platz, sahen sich meist in die Defensive gedrängt und kassierten durch Christoph Daferners Direktschuss sogar noch das sechste Gegentor (102.). Dynamo ließ Ball und Gegner laufen, suchte dabei weiter den Weg nach vorn und machte nach 106 Minuten das halbe Dutzend voll. Eine Flanke von Jakob Lemmer verwertete Christoph Daferner per ansehnlicher Direktabnahme zum 6:0.  Als alle auf den Abpfiff warteten, kamen die Gäste schließlich doch noch zum Ehrentreffer. Yesua Motango tankte sich nach einem Konter links im 16er durch und traf mit einem scharfen Abschluss in die kurze Ecke (120.). Direkt danach war Schluss.

Für die SGD steht nun ein freies Wochenende an. Zum nächsten Pflichtspiel ist am Samstag, dem 23. November, der 1. FC Saarbrücken zu Gast. Anstoß im Rudolf-Harbig-Stadion ist dann um 14 Uhr.

 

Auswärtssieg

Dynamo’s klarer Sieg beim VfL Osnabrück

Dynamo Dresden triumphiert souverän mit 3:0 in Osnabrück

Dynamo hat beim souveränen 3:0-Erfolg in Osnabrück ein echtes Achtungszeichen gesetzt. Sowohl die Auswärts- als auch die Eckball-Schwäche wurden überwunden. Ein Doppeltorschütze überraschte mit einem verrückten Dreier-Kontakt-Tor. Fakt: Nach dem Formtief und nur einem Sieg in acht Pflichtspielen sprengten die Schwarz-Gelben beim Zweitliga-Absteiger alle Ketten. Das eindeutig Beste aus Osnabrücker Sicht am Spiel gegen Dresden: Das Stadion an der Bremer Brücke war mit 15.748 Zuschauern ausverkauft – für einen Tabellenletzten ist das schon außergewöhnlich. Die VfL-Fans waren aber nach dem Schlusspfiff bedient. Es gab Pfiffe für das Reimers-Team.

SGD-Trainer Thomas Stamm stellte teils auch gezwungen auf vier Positionen um. Niklas Hauptmann kam für Aljaz Casar (gelbgesperrt), und Lars Bünning für Claudio Kammerknecht (wegen muskulärer Probleme auf der Bank). Außerdem tauschte er freiwillig Robin Meißner und Philip Heise für Oliver Batista Meier und Sascha Risch, welche beide ebenfalls draußen saßen, rein.

Das Spiel startet furios. Bereits nach elf Sekunden prüft Niklas Hauptmann die Osnabrücker Abwehr. Osnabrück sah nur sehr sporadisch die Dynamo-Kiste, dann allerdings wurde es ebenfalls gefährlich. Joël Zwarts wurde von links bedient und zog ab – rechts vorbei (28.). Dazu hatte Dave Gnaase in Folge eines Eckballs noch einen harten Schuss aus dem Hinterhalt zu bieten (36.). Wichtig: Die Schwarz-Gelben überstanden die wenigen Momente, wirkten sonst in der Abstimmung defensiv sicherer als zuletzt. In der 42. Minute bringt Christoph Daferner Dresden in Führung. Eine präzise Hereingabe von Sterner erreicht Daferner, der den Ball ins rechte obere Eck zirkelt.

Und als wäre das nicht schon schlimm genug für den VfL, setzte es in der Nachspielzeit dann auch noch das 0:2 (45.+2). Osnabrück verlor nach eigenem Einwurf sofort den Ball, und dann funktionierte das Umschaltspiel der Gäste schnell und gut. Jakob Lemmer erhöhte schließlich für Dresden.

Müller vergibt die Osnabrücker Top-Chance

Zum zweiten Durchgang wollte Osnabrück offensiver werden. Das verpuffte gegen intensiv dagegenhaltende Dresdner allerdings komplett. Dynamo bestimmte weiter komplett das Spielgeschehen, ließ keinen Millimeter nach. Hauptmann (51.) und Oehmichen (54.) hatten früh das 3:0 auf dem Fuß. Wenig später wäre der Glaube der Gastgeber an einen Punktgewinn fast sogar erheblich gestiegen. Marcus Müller kam nach einer guten Körperdrehung aus kurzer Distanz zum Schuss, scheiterte dabei aber an Dynamo-Keeper Tim Schreiber (58.). Das war die Top-Chance zum Anschlusstreffer.

Dynamo überwindet Ecken-Schwäche

Das gelang schließlich wieder Daferner – und zwar aus einem Eckball. Das ist eigentlich eine der Schwächen der Dresdner. Diesmal wurde auch sie überwunden. Bünning verlängerte das einfliegende Leder frei auf den ebenfalls blanken Top-Torjäger. Daferner drückte den Ball erst per Brust, dann mit dem Oberschenkel und letztlich vom Fuß in die Maschen. Was für ein irrer Dreier-Kontakt zur Vorentscheidung (68.)!

Rot für Osnabrück

Das Liga-Schlusslicht war danach schwer gefrustet. VfL-Stürmer Joël Zwarts holte sich per Ellenbogen-Schlag gegen Bünning die rote Karte für eine Tätlichkeit ab (75.). Die starke Dresdner Leistung hätte sogar in einem höheren Sieg enden können. Lemmer knallte die Ecke bei einem Konter noch an die Latte (81.). Die restlichen Minuten pätscherten dahin. Während die Dresdner mit ihren Fans den Auswärtssieg feierten, versammelte Sportgeschäftsführer Philipp Kaufmann die Osnabrücker noch auf dem Platz um sich und hielt eine laustarke Ansprache.

Für Dynamo war der klare Erfolg ein wichtiges Signal vor der Länderspielpause, da es danach in die Topspiel-Wochen mit den wegweisenden Partien gegen Saarbrücken, Sandhausen und Bielefeld geht. Defensiv stabil, vorne treffsicher: Nach dem errungenen Erfolg schaut die SG Dynamo Dresden hoffnungsfroh in die nähere Zukunft. Sieben Siege, vier Remis und drei Niederlagen haben die Gäste momentan auf dem Konto. Dresden ist seit drei Spielen unbezwungen. Nach der klaren Niederlage gegen Dynamo ist der VfL Osnabrück weiter das defensivschwächste Team der 3. Liga.

In zwei Wochen, am 24.11.2024, tritt Osnabrück beim FC Ingolstadt 04 an, während die SG Dynamo Dresden einen Tag früher den 1. FC Saarbrücken empfängt.

3. Liga 2024-2025 | Spieltag 14
| Bremer Brücke | 09.Nov.2024-14:00
VfL Osnabrück
S N U U N
0 : 3
Endstand
Dynamo Dresden
U N S N U
Christoph Daferner
42'
Jakob Lemmer
45'+2'
Christoph Daferner
67'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
2'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
1'
Tore
42'
45'
+2
67'
Unentschieden

SGD holt einen wichtigen Punkt in Ingolstadt

Dynamo verpasst den Sprung an die Tabellenspitze

Beim 1:1 in Ingolstadt läuft Dynamo wieder einem Rückstand hinterher. Der Schiedsrichter ist nach dem Schlusspfiff das große Thema bei der Beurteilung des gerechten 1:1 zwischen Ingolstadt und Dynamo Dresden. Gleich sieben Spieler der Schwarzen Gelben verwarnt er und verpasst es, dem Ingolstädter Lukas Fröde vom Platz zu stellen. Dynamo-Trainer Thomas Stamm ging deshalb nach der Partie in die Schiri-Kabine.

War die Punkteteilung am Ende gerecht?

Da gingen die Meinungen auseinander. Ingolstadts Trainer Sabrina Wittmann fand, dass ein spätes Siegtor für ihr Team gerecht gewesen wäre. Ihr Kollege Thomas Stamm sprach dagegen von einem „Unentschieden, das in Summe in Ordnung geht. Der Punkt fühlt sich gut an, er kann in den nächsten Wochen noch wertvoll sein.“ Hätte Dynamo gewonnen, wäre das Team sogar Tabellenführer geworden – zumindest bis Sonntag. Dabei hat seine Mannschaften von den vergangenen sechs Drittliga-Partien nur eine gewonnen – vor einer Woche gegen Hannovers U23.

In Ingolstadt hätten die Dresdner bereits nach 19 Sekunden in Rückstand geraten können. Max Besuschkow kam völlig ungestört aus sechs Metern zum Kopfball, zielte aber vorbei. Es blieb die hochkarätigste Möglichkeit in den gesamten 90 Minuten. An Chancen mangelte es zwar nicht, doch wirklich zwingend waren sie selten – auf beiden Seiten. „Wir hatten möglicherweise nicht die letzten Überzeugung, den Ball über die Linie zu drücken. Die Gelegenheiten waren auf jeden Fall da, wenn auch kein Pfosten- oder Lattentreffer“, erklärte Vinko Sapina, der in Abwesenheit der gesperrten Stefan Kutschke und Niklas Hauptmann die Kapitänsbinde trug. „Der letzte Pass oder Abschluss war nicht präzise genug.“ Bei den Ingolstädtern fehlte der Ex-Dresdner Pascal Testroet aufgrund einer Oberschenkelverletzung.

Wie fielen die beiden Tore?

Die Führung für Ingolstadt fiel nach einem direkt verwandelten Freistoß aus 16 Metern. Über die Entstehung ärgerte sich Stamm auch eine halbe Stunde nach dem Schlusspfiff noch. Die beiden defensiven Mittelfeldspieler hätten keinen richtigen Zugriff bekommen, deshalb musste Claudio Kammerknecht dann an der Strafraumgrenze das Foul ziehen, monierte der Dynamo-Trainer.

Besuschkow hämmerte den Ball in den Winkel (43.). „Das Gegentor ist bitter. Der Ball geht in die Torwartecke. Er ist zwar ekelig, aber mein Anspruch sollte es sein, den nächsten in dieser Art zu halten“, erklärte Keeper Tim Schreiber.

Auch beim Ausgleich nach 58 Minuten machte der Torhüter keine glückliche Figur. Der Ingolstädter Marius Funk ließ einen Schuss von Jakob Lemmer zur Mitte und nach vorne abprallen, wo Jonas Oehmichen die Einladung dankend annahm. „Er lässt ihn für mich günstig klatschen, darauf habe ich ein bisschen gelauert“, berichtete der 20-Jährige, der sein Premierentor in dieser Saison schoss. „Dann musste ich ihn nur noch reinköpfen.“ Oehmichen feierte in Ingolstadt zudem sein Startelfdebüt. „Es war ein tolles Gefühl, mal wieder 90 Minuten spielen zu dürfen.“

Waren der Mannschaft die 120 Pokalminuten anzumerken?

Kaum. Stamm veränderte wie angekündigt die Startelf – und zwar auf vier Positionen. Oliver Batista Meier, Jakob Lemmer, Jonas Oehmichen und Sascha Risch rückten in die erste Elf, das Quartett war am Mittwoch bei der Pokalpartie gegen Darmstadt eingewechselt worden. Tony Menzel fehlte wegen muskulärer Probleme komplett im Kader. Zudem tauschte er zur Pause gleich zweimal. „Ein Riesenkompliment an die Mannschaft, dass sie nach dem Rückstand und der Pokalpartie am Mittwoch so zurückgekommen ist“, erklärte Stamm. Seine Spieler führten die Müdigkeit aber doch an. „Die vergangenen Wochen waren sehr kräftezehrend und die letzten Pässe vielleicht dadurch ein bisschen unsauber“, mutmaßte Oehmichen, der allerdings vor dem Ingolstadt-Spiel nicht über die Jokerrolle hinausgekommen war. Sapina fand, dass „die Abschlüsse nicht präzise genug“ waren. „Aber ich habe keinen gesehen, der nicht alles reingehauen hat.“

Warum diskutierten alle über den Schiedsrichter?

Stamm marschierte nach Spielende mit dem Handy in der Hand in die Schiri-Kabine. Er hatte Redebedarf, wollte Florian Exner unbedingt die Szene aus der 17 Minute zeigen, als der Ingolstädter Lukas Fröbe an der Mittellinie in die Beine von Aljaz Casar gerauscht war, was mit Gelb geahndet wurde. „Der Ball ist weit weg, er trifft ihn oberhalb des Knöchels“, zählte Stamm Argumente für einen Platzverweis auf. „Ich habe bei ihm keine Linie gesehen über die 90 Minuten, und das habe ich ihm auch gesagt.“

Der Schiri verteilte zudem sieben Gelbe Karten an Dynamo, aber nur zwei an die Schanzer. Dabei war die Partie keinesfalls eine unfaire. „Jede 50:50-Entscheidung hat er für die Ingolstädter Seite gepfiffen. etwas ausgeglichener wäre schön gewesen“, formulierte Sapina seine Kritik vorsichtig, der sich „nicht oft über Schiedsrichter äußert“. Beim Ärgern über die Entscheidungen würde man zudem zu viel Kraft verlieren. „Aber jeder, der mal Fußball gespielt hat, weiß, dass man gar nicht anders kann.“

Welche Folgen hat das 1:1 auf die Tabelle?

Bis Sonntag rückt Dynamo auf Platz drei vor, bei einem Sieg wären die Dresdner sogar Spitzenreiter gewesen. So fallen sie am Sonntag auf jeden Fall auf den vierten Platz zurück, da Wehen Wiesbaden und Bielefeld aufeinandertreffen. Alle anderen Teams aus der Spitzengrupp ließen Punkte liegen – Cottbus beim 0:4 in Essen, Sandhausen beim 0:3 gegen 1860 München und Saarbrücken beim 1:1 in Aue.

3. Liga 2024-2025 | Spieltag 13
| Audi Sportpark | 02.Nov.2024-14:00
FC Ingolstadt
S U U U S
1 : 1
Endstand
Dynamo Dresden
N U N S N
Max Besuschkow
43'
Jonas Oehmichen
58'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
6'
DFB-Pokal

Dynamo unterliegt im Pokalkrimi dem SV Darmstadt

Nach einem Nervenkrimi steht Darmstadt 98 im Achtelfinale des DFB-Pokals. Der Bundesliga-Absteiger, der sich unter dem neuen Trainer Florian Kohfeldt wieder deutlich stabilisiert hat, setzte sich in der zweiten Runde beim Drittligisten Dynamo Dresden nach Verlängerung durch das Tor von Isac Lidberg (98.) mit 3:2 (2:2, 0:0) durch. Aleksandar Vukotić (56. Minute), Tobias Kempe (90+2) und Isac Lidberg (98.) trafen beim 3:2-Sieg für die Gäste aus Hessen, Jakob Lemmer (85./90+11) machte die Tore für den Drittligisten aus Dresden.

Viel Pyrotechnik im K-Block

Ein stimmungsvoller Pokalabend war es trotz der Niederlage. Statt der Pfiffe wie zuletzt beim 2:1-Heimsieg in der 3. Liga gegen Hannover 96 II gab es lautstarke Unterstützung für die SGD und ganz viel Rauch im Rudolf-Harbig-Stadion. „Alle in Gelb“ lautete das Fanmotto für diesen Pokalabend. Die aktive Fanszene hatte außerdem zu einem Marsch in Richtung Stadion aufgerufen. Der Heimbereich im Rudolf-Harbig-Stadion war komplett ausverkauft. Vor dem Anpfiff und auch während des Spiels brannte der K-Block reichlich Pyrotechnik ab. Es dürfte aufgrund der zu erwartenden Geldstrafe durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) also auch ein teurer Pokalabend für Dynamo Dresden werden.

Bei der SGD gab es eine Änderung im Vergleich zum Sieg gegen Hannover 96 II. Robin Meißner begann anstelle von Jakob Lemmer in der Startelf. Oliver Batista Meier, der am Samstag in der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielt hatte, saß zunächst ebenso auf der Bank wie Kapitän Stefan Kutschke. Die 31.000 Fans im Rudolf-Harbig-Stadion sahen in der ersten Halbzeit eine äußerst maue Partie. In der torlosen ersten Halbzeit hatte der Favorit aus Darmstadt zwar etwas mehr Ballbesitz, konnte damit aber nicht viel anfangen. Dynamo setzte auf Zweikampfstärke und eine gut strukturierte Defensive. Allerdings hatte die SGD auch Glück: Beim Rettungsversuch von Robin Meißner in der 45. Minute landete der Ball an der Latte.

Dynamo gleicht wieder aus

In der zweiten Halbzeit lösten beide Mannschaften ihre Grundordnung auf und spielten mehr nach vorne. Dennoch fiel die Gäste-Führung überraschend. Nach der dritten Ecke nutzte Vukotic seine Körpergröße und köpfte unhaltbar ein. Nur zwei Minuten später wäre er beinahe ein zweites Mal erfolgreich gewesen, doch sein Schuss ging über das Tor. Nach dem Führungstreffer für Darmstadt 98 durch Aleksandar Vukotic in der 57. Minute verpassten es die Gäste, den Vorsprung auszubauen. Die Riesenchance auf der anderen Seite von Jonas Sterner in der 75. Minute ging dann beinahe im Nebel unter, weil im K-Block wieder die Pyrotechnik brannte: Darmstadt Torhüter Marcel Schuhen lenkte den Schuss von Sterner an die Latte.

Die Gastgeber erhöhten jetzt den Druck und wurden mit dem 1:1-Ausgleich durch den eingewechselten Jakob Lemmer belohnt (85.). In der Schlussphase wurde es dann dramatisch. Nach einem Foul von Jonas Sterner an Isac Lidberg gab es zunächst Foulelfmeter für Darmstadt – Tobias Kempe traf vom Punkt zum 2:1 (90.+2). Aber Dynamo schlug mit dem späten Ausgleich durch den zweiten Treffer von Jakob Lemmer in der zehnten Minute der Nachspielzeit erneut zurück und erzwang die Verlängerung.

Wilde Nachspielzeit

Nach dem Ausgleich wurde es wild. Nach einem Foul von Jonas Sterner an Lidberg gab es kurz vor Schluss Elfmeter, den Tobias Kempe im Tor versenkte. Doch als sich Darmstadts Trainer Florian Kohfeldt schon eine Runde weiter wähnte, schlug Dynamo erneut zurück. Wieder war es Lemmer, der in der elften Minute der Nachspielzeit nach einer Ecke ins Tor traf und das Stadion zum Beben brachte – mit einem satten Schuss in den Winkel. Ein Traumtor in letzter Sekunde der regulären Spielzeit.

Darmstadt in der Verlängerung souveräner

In der Verlängerung behielt dann der Zweitligist die Oberhand. Philipp Förster konnte im Strafraum noch entscheidend gestört werden, doch dann kam der Ball zu Lidberg, der aus 14 Metern zentraler Position den Ball mithilfe des linken Innenpfostens ins Tor setzte. Dem dritten Treffer der Darmstädter hatten die Dresdener dann nichts mehr hinzuzusetzen.

Das Achtelfinale im DFB-Pokal wird am 3./4. Dezember ausgespielt. Die Auslosung gibt es am Sonntag ab 19.25 Uhr in der Sportschau.

| Rudolf Harbig Stadion | 30.Okt.2024-20:45
Dynamo Dresden
N N U N S
2 : 3
n.V.
SV Darmstadt 98
S S N N S
Jakob Lemmer
85'
Jakob Lemmer
90'+11'
Aleksandar Vukotic
56'
Tobias Kempe
90'+2'
Isac Lidberg
98'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
11'
 
Verlängerung
120' 105'
Tore
85'
90'
+2
Elfmetertor
90'
+11
98'
Tor
Heimsieg

Dynamo kann auch gewinnen und dreht Rückstand

Dynamo Dresden mit später Erlösung

der erste Sieg nach einem Monat! Dynamo Dresden hat die Negativ-Serie gestoppt und zu Hause gegen Hannover 96 II mit 2:1 (0:1) gewonnen. Mit 2:1 (0:1) setzten sich die Dresdner vor heimischer Kulisse gegen den Aufsteiger durch. Die Niedersachsen boten den zuletzt viermal sieglosen Schwarz-Gelben einen tollen Kampf, konnten aber gegen erneut spät treffende Sachsen nichts Zählbares zurück mit nach Hannover nehmen. Auf der anderen Seite hat sich Dynamo wieder auf den Relegationsplatz geschoben und den Abwärtstrend beendet.

Kapitän Niklas Hauptmann sprach nach dem Sieg von „körperlicher und mentaler Leere„, aber auch davon, dass es „unfassbar wichtig war, dass wir das Ding hier gedreht haben.“

Wallner schockt Dynamo nach Ecke

Dynamo hatte sich einiges vorgenommen, ersetzte den rotgesperrten Stefan Kutschke mit Jakob Lemmer und den wegen muskulären Problemen ausgefallenen Lars Bünning mit Aljaz Casar. Die erste Chance hatte allerdings der Aufsteiger und Außenseiter: Robin Kalem setzte sich auf der linken Dresdner Seite stark durch und spielte in die Mitte, wo Husseyn Charkoun zuerst an den Ball kam. Doch Jonas Sterner konnte so eben noch zur Ecke klären. Die SGD hatte in der Folge die Kugel fest im Griff, fand allerdings keine Lücken im Angriffsdrittel und scheiterte mit hohen Hereingaben Mal um Mal. Auch Standards brachten keine Gefahr für das Tor der 96er. Das junge Team von Trainer Daniel Stendel machte es auf der anderen Seite besser. Eine Ecke wurde von Fynn Arkenberg per Kopf leicht verlängert, Lukas Wallner kam mit dem Fuß an den Ball und netzte zur Führung (17.).

Dresden wirkte kaum geschockt, auch wenn der Unmut auf den Rängen lauter wurde. Die Elf von Thomas Stamm bemühte sich, kam aber kaum zu Chancen. Hannover hätte dagegen beinahe nach einem schlimmen Ballverlust von Lukas Boeder durch Chakroun erhöht, doch Claudio Kammerknecht konnte soeben noch retten (31. Minute). Dresden rannte an, wirkte aber zu verkrampft und kam außer durch eine starke Direktabnahme von Casar (41.), die Hayate Matsuda per Kopf rettete, zu keiner weiteren richtig zwingenden Chance. Nach einer Ecke landete der Ball eher zufällig noch einmal am Pfosten (42. Minute).

Meißner und Batista Meier drehen Spiel

Dynamo kam mit Wucht aus der Kabine und zu einer Doppelchance durch Boeder und Christoph Daferner, der an 96-Keeper Toni Stahl und dessen Torpfosten scheiterte (52. Minute). Nur vier Minuten später verpassten Daferner und Tony Menzel eine flache Hereingabe. Doch dann verflachten die Angriffsbemühungen der Schwarz-Gelben, Hannover hielt die Sachsen vom eigenen Kasten fern. Thomas Stamm reagierte und brachte mit Oliver Batista Meier und Robin Meißner zwei neue Offensivkräfte. Besonders letzterer sorgte umgehend für Gefahr: In der 76. Minute setzte sich Menzel auf rechts durch und legte zurück, Meißners Schuss konnte Stahl noch ebenso entschärfen.

Drei Minuten später war der Keeper dann aber chancenlos, als eine Flanke von Philip Heise den Kopf von Meißner fand, der zum Ausgleich traf (79.). Es begann eine wilde Schlussphase mit Chancen auf beiden Seiten, in der eine weitere Heise-Flanke die Entscheidung brachte: Diesmal fand der Außenverteidiger Batista Meier, der am kurzen Pfosten blank zum Sieg für Dynamo einköpfte.

Am Mittwoch geht es im Pokal schon weiter. Dort kommt Zweitligist Darmstadt 98 ins Harbig-Stadion (20:45 Uhr live im Ticker hier bei uns).

3. Liga 2024-2025 | Spieltag 12
| Rudolf Harbig Stadion | 26.Okt.2024-14:00
Dynamo Dresden
U N N U N
2 : 1
Endstand
Hannover 96 II
N S U S N
Robin Meißner
79'
Oliver Batista-Meier
90'+2'
Lukas Wallner
17'
Tore
17'
Tor
Tor
79'
90'
+2
1. Halbzeit
45' 15' 30'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
2'