FDGB-Pokal 1968/1969

1. Runde bis Finale
Ansetzungen / Spielzeiten
1. Runde Die Spiele fanden am 11. August 1968 statt.
Wiederholungsspiele:
am 14. August 1968
Ausscheidungsrunde Die Spiele fanden am 5. und 7. Oktober 1968 statt.
Wiederholungsspiele:
am 9. Oktober 1968
2. Runde Die Spiele fanden am 16. und 24. November 1968 statt.
Wiederholungsspiele:
am 20. November 1968
Achtelfinale Die Spiele fanden am 1. Dezember 1968 statt.
Viertelfinale Die Spiele fanden am am 23. April 1969 statt.
Halbfinale Die Spiele fanden am 8. Mai 1969 statt
Finale Das Spiel fand 1. Juni 1969 statt

In den Spielrunden kann es Wiederholungsspiele/Ausscheidungsspiele oder Zwischenrunden geben, erkennbar an Info
Beim Überfahren mit dem Mauszeiger werden weitere Informationen angezeigt.

Für Android oder IOS 

Im Hochvormat ist die Seite scrollbar, im Querformat die volle Ansicht!

Das Endspiel
So verlief das Endspiel ..
  1. FC Magdeburg 1. FC Magdeburg – FC Karl-Marx-Stadt  FC Karl-Marx-Stadt
Ergebnis 4:0 (1:0)
Datum 1. Juni 1969
Stadion Rudolf-Harbig-Stadion, Dresden
Zuschauer Zuschauer 20.000
Schiedsrichter Hans-Joachim Schulz (Görlitz)
Tore Tore 1:0 Ohm (28.)
Tore 2:0 Walter (51.)
Tore 3:0 Ohm (60.)
Tore 4:0 Sparwasser (68.)
1. FC Magdeburg Hans-Georg Moldenhauer – Manfred Zapf – Günter Fronzeck, Peter Sykora, Jörg Ohm, Rolf Retschlag – Hermann Stöcker, Wolfgang Seguin, Wolfgang Abraham – Jürgen Sparwasser, Joachim Walter
Cheftrainer: Heinz Krügel
FC Karl-Marx-Stadt Joachim Gröper (63. Manfred Kaschel) – Albrecht Müller, Eberhard Schuster, Fritz Feister, Peter Müller – Friedrich-Wilhelm Göcke, Rolf Steinmann, Dieter Erler – Gotthard Zölfl (46. Karl-Heinz Zeidler), Manfred Lienemann, Eberhard Vogel
Cheftrainer: Bringfried Müller
Kurzer Spielbericht

Im Duell des Meisterschaftsdritten gegen den siebten der Oberliga-Abschlusstabelle 1968/69 waren im sächsischen Dresden nur die Anhänger des 1. FC Magdeburg unterlegen. Lediglich 200 Magdeburger sahen sich einer Kulisse von 7000 Karl-Marx-Städtern gegenüber. Ganz anders waren die Verhältnisse auf dem Rasen des Dynamostadions. Ein eindeutig überlegener 1. FC Magdeburg erzielte mit 4:0 den höchsten Endspielsieg seit 1950, als EHW Thale mit dem gleichen Ergebnis den Pokal gewonnen hatte.

Die Begegnung begann hektisch, bereits nach einer Viertelstunde hatten Göcke (FCK) und Zapf (FCM) verletzt am Boden gelegen. Beide konnten jedoch weiterspielen, und zunächst erarbeiteten sich die Karl-Marx-Städter voller Elan gute Torchancen. In der 12. Minute verfehlte Göcke nur knapp das Tor, in der 27. Minute musste Zapf auf der Torlinie klären. Die Magdeburger gingen auf Lauerstellung, vertrauten auf ihre sichere Deckung und warteten auf Kontermöglichkeiten. Das ergab sich bereits eine Minute nach Zapfs Rettungstat. Stöcker startete einen Lauf auf der linken Spielfeldseite, überlief Göcke und spielte Peter Müller aus. Seine halbhohe Flanke erreichte Ohm, der den Ball per Kopf ins Tor beförderte. Von diesem Moment an hatten die Magdeburger das Spielgeschehen in der Hand, bereits aus der eigenen Abwehr wurden die Stürmer immer wieder nach vorne geschickt, im Mittelfeld dominierten Ohm, Seguin und Abraham. Das Spiel des FCK zerfiel in erfolglose Einzelaktionen, seine Stürmer wurden bis zur Wirkungslosigkeit abgeschirmt.

Der 1. FCM nutzte seine Überlegenheit in der zweiten Spielhälfte konsequent. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff war erneut Stöcker Ausgangspunkt des nächsten Tores. In seinen Eckstoß hechtete Walter und erzielte das 2:0. In ihrem Bemühen, das Spiel noch zu wenden, warfen die Karl-Marx-Städter danach alles nach vorn, boten damit dem Gegner aber dadurch noch mehr freie Räume. Diese wurden dankbar angenommen, in der 60. Minute konnte Ohm von der Mittellinie einen Sololauf starten und den Ball gefühlvoll über Torwart Gröper zum 3:0 hinwegheben. Nach acht Minuten war es Sparwasser, der zwei Gegner ausspielend das vierte Tor für Magdeburg erzielte. Diese Mannschaft spielte sich in einen wahren Rausch, hatte weitere Großchancen. Die letzte in der 85. Minute, als Sparwasser den eingewechselten Torwart Kaschel zu einer Glanzparade zwang.

Mit einer hervorragenden Leistung hatte der 1. FC Magdeburg zum dritten Mal den Pokal gewonnen. Dresdens Fußballidol vergangener Zeiten Richard Hofmann gratulierte anerkennend:

„Vielen Dank Jungens für diesen Fußballgenuß. Das war eine echte Werbung für unseren schönen Sport. Ihr habt klar und verdient gewonnen. Eure Deckung stand goldrichtig, war clever. Eure Angriffsspitzen kamen mit zunehmenden Spiel immer wirkungsvoller zur Geltung. Souverän habt ihr den Pokal erkämpft. Es war ein schönes Spiel, es war eine Freude, euch spielen zu sehen.“
(Volksstimme Magdeburg, 2. Juni 1969)

Torschützen
# Spieler Mannschaft Tore (11m)
1. Jürgen Sparwasser  1. FC Magdeburg 6 (0)
2. Hans-Jürgen Kreische  Dynamo Dresden 5 (0)
3. Michael Jakob  BFC Dynamo
BFC Dynamo II
4 (0)
  Eberhard Vogel  FC Karl-Marx-Stadt 4 (1)
  Hans-Joachim Walter  1. FC Magdeburg 4 (0)
6. Wolfgang Abraham  1. FC Magdeburg 3 (0)
  Horst Begerad  FC Vorwärts Berlin 3 (0)
  Friedrich-Wilhelm Göcke  FC Karl-Marx-Stadt 3 (0)
  Dieter Hempel  BFC Dynamo 3 (0)
  Werner Krauß  FC Carl Zeiss Jena 3 (2)
  Michael Sobek  BFC Dynamo II 3 (0)
  Helmut Stein  FC Carl Zeiss Jena 3 (0)
13. Bernd Bauchspieß  BSG Chemie Leipzig 2 (0)
  Manfred Becker  BFC Dynamo 2 (2)
  Werner Busch  Motor Hennigsdorf 2 (0)
  Hilmar Feetz  BSG Wismut Gera 2 (1)
  Rainer Geserich  BFC Dynamo II 2 (0)
  Peter Henschel  BSG Sachsenring Zwickau 2 (0)
  Helmut Kalbe  1. FC Union Berlin 2 (0)
  Jürgen Nöldner  FC Vorwärts Berlin 2 (1)
  Jörg Ohm  1. FC Magdeburg 2 (0)
  Frank Paluscak  SG Dynamo Eisleben 2 (0)
  Peter Pera  BSG Wismut Gera 2 (0)
  Jürgen Piepenburg  FC Vorwärts Berlin 2 (0)
  Hartmut Rentzsch  BSG Sachsenring Zwickau 2 (0)
  Manfred Richter  BSG Chemie Leipzig 2 (0)
  Peter Richter  BSG Wismut Gera 2 (0)
  Dieter Riedel  Dynamo Dresden 2 (0)
  Dieter Scheitler  FC Carl Zeiss Jena 2 (0)
  Rainer Schlutter  FC Carl Zeiss Jena 2 (0)
  Otto Skrowny  BSG Chemie Leipzig 2 (1)
  Michael Strempel  FC Carl Zeiss Jena 2 (0)
  Rainer Wiedemann  BSG Lokomotive Stendal 2 (0)
  Karl-Heinz Zeidler  FC Karl-Marx-Stadt 2 (0)
35. Günter Aedtner  BFC Dynamo
BFC Dynamo II
1 (0)
  Hans-Joachim Alter  BSG Aktivist Schwarze Pumpe Hoyerswerda 1 (0)
  Rolf Anacker  ASG Vorwärts Neubrandenburg
BSG Motor Eisenach
1 (0)
  Günter Baltrusch  ASG Vorwärts Stralsund 1 (0)
  Rudi Bätz  BSG Wismut Gera 1 (0)
  Wolfgang Bengs  BSG Stahl Riesa 1 (0)
  Achim Berndt  ASG Vorwärts Stralsund 1 (0)
  Gerd Beyer  HFC Chemie 1 (0)
  Lothar Briebach  1. FC Magdeburg 1 (0)
  Dieter Buckewitz  1. FC Lokomotive Leipzig 1 (0)
  Bernd Dobermann  BSG Chemie Leipzig 1 (0)
  Bernd Donau  HFC Chemie 1 (0)
  Gottfried Eberlein  BSG Wismut Aue 1 (0)
  Peter Effenberger  BSG Energie Cottbus 1 (0)
  Ernst Einsiedel  BSG Wismut Aue 1 (0)
  Christian Ernst  FC Carl Zeiss Jena II 1 (0)
  Bernd Gebes  HFC Chemie 1 (0)
  Wilfried Gröbner  1. FC Lokomotive Leipzig 1 (0)
  Hans-Dieter Großmann  BFC Dynamo II 1 (0)
  Güttner  BSG Motor Grimma 1 (0)
  Günter Hirschmann  1. FC Magdeburg 1 (0)
  Werner Kaiser  ASG Vorwärts Meiningen 1 (0)
  Wolfgang Kischel  BSG Motor Babelsberg 1 (0)
  Günter Kluge  ASG Vorwärts Meiningen 1 (0)
  Rainer Knobloch  Rot-Weiß Erfurt
Rot-Weiß Erfurt II
1 (0)
  Köhler  SG Blau-Weiß Reichenbach 1 (1)
  Gerhard Körner  FC Vorwärts Berlin 1 (0)
  Werner Kuhlee  BSG Aktivist Schwarze Pumpe Hoyerswerda 1 (0)
  Dieter Lenz  BSG Post Neubrandenburg 1 (0)
  Peter Lyszcan  BFC Dynamo 1 (0)
  Hans-Joachim Manns  BSG Motor WEMA Plauen 1 (0)
  Albrecht Müller  FC Karl-Marx-Stadt 1 (0)
  Rainer Müller  1. FC Union Berlin 1 (1)
  Nitzschke  BSG Motor Grimma 1 (1)
  Roland Nowotny  HFC Chemie 1 (0)
  Hans Pollaene  BSG Motor Köpenick 1 (1)
  Günther Queck  BSG Motor Steinach 1 (0)
  Dieter Raber  BSG Motor Eisenach 1 (1)
  Manfred Rautenberg  BSG Motor Babelsberg 1 (0)
  Peter Rock  FC Carl Zeiss Jena 1 (0)
  Wolfgang Schmidt  ASG Vorwärts Meiningen 1 (1)
  Helmut Schühler  Hansa Rostock II 1 (0)
  Eberhard Schuster  FC Karl-Marx-Stadt 1 (0)
  Reinhard Segger  HFC Chemie 1 (0)
  Lothar Spitzner  BSG Wismut Aue 1 (0)
  Klaus-Peter Stein  Hansa Rostock II 1 (0)
  Rolf Steinmann  FC Karl-Marx-Stadt 1 (0)
  Peter Sykora  1. FC Magdeburg 1 (0)
  Jochen Thöne  BSG Motor Weimar 1 (0)
  Meinhard Uentz  1. FC Union Berlin 1 (0)
  Siegbert Vogelsang  BSG Motor Eisenach 1 (0)
  Dieter Voigt  BSG Motor Steinach 1 (0)
  Detlef Weber  BFC Dynamo 1 (0)
  Frank Weiße  1. FC Lokomotive Leipzig 1 (0)
  Rainer Wenzel  BSG Motor Köpenick 1 (0)
  Frank-Rainer Withulz  FC Vorwärts Berlin 1 (0)
  Klaus Zimmer  BSG Motor WEMA Plauen 1 (0)
  Klaus Zink  BSG Wismut Aue 1 (0)
Geschichte
Kurzinfo
Der 18. Wettkampf um den FDGB-Fußballpokal fand in der Saison 1968/69 statt.

In der ersten Pokalrunde traten 46 Mannschaften an: 15 Bezirkspokalsieger, 29 DDR-Ligisten und die zwei Oberligaabsteiger – jeweils nach dem Stand der Fußballsaison 1967/68. Die DDR-Liga-Mannschaft von Chemie Premnitz hatte ein Freilos. Für alle Paarungen des gesamten Wettbewerbs war das K.-o.-System vorgesehen, unentschiedene Spiele wurden verlängert und gegebenenfalls wiederholt.

Nach einer Ausscheidungsrunde, für die drei Bezirkspokalsieger und neun Mannschaften der DDR-Liga ausgelost wurden, griffen in der II. Hauptrunde die 14 Oberligamannschaften in den Wettbewerb ein. Mit Hansa Rostock, Rot-Weiß Erfurt und Stahl Riesa schieden hier bereits drei Oberligisten aus. Der neue Vizemeister FC Carl Zeiss Jena benötigte gegen den Bezirkspokalsieger Motor Grimma ein Wiederholungsspiel, das er dann allerdings hoch mit 10:1 gewann. Auch der zweite noch im Wettbewerb befindliche Bezirkspokalsieger BFC Dynamo II schied nach einem 1:2 gegen DDR-Ligist Dynamo Dresden aus.

Im Achtelfinale kam es zur Wiederholung des Vorjahres-Finales 1. FC Union Berlin – FC Carl Zeiss Jena. Mit einem 1:0-Sieg in Berlin nahmen die Jenaer erfolgreich Revanche. Zwei DDR-Ligisten, Wismut Gera und Dynamo Dresden konnten sich für das Viertelfinale qualifizieren, mussten dort jedoch auswärts antreten und unterlagen jeweils klar. Auch Vorjahresfinalist Jena musste nach einer hohen 1:4-Niederlage beim neuen Meister Vorwärts Berlin die Segel streichen, aber auch der Meister verpasste nach einem 1:2 beim FC Karl-Marx-Stadt den Einzug in das Endspiel. Dagegen kam der 1. FC Magdeburg durch einen 2:1-Auswärtssieg beim BFC Dynamo zum dritten Mal ins Finale.