DDR Oberliga 1963/1964

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#SpielerLandMannschaftTore (11m)
1.Gerd BackhausDeutschland BSG Lokomotive Stendal15 (4)
2.Bernd BauchspießDeutschland BSG Chemie Leipzig13 (0)
Peter DuckeDeutschland SC Motor Jena13 (2)
Rolf SteinmannDeutschland SC Karl-Marx-Stadt13 (1)
5.Werner DrewsDeutschland SC Empor Rostock10 (2)
Otto FräßdorfDeutschland ASK Vorwärts Berlin10 (0)
Joachim HallDeutschland SC Dynamo Berlin10 (0)
Helmut MüllerDeutschland SC Motor Jena10 (1)
Günther QueckDeutschland BSG Motor Steinach10 (0)
10.Heino KleimingerDeutschland SC Empor Rostock9 (0)
Gerhard VogtDeutschland ASK Vorwärts Berlin9 (0)
12.Wolfgang BehlaDeutschland BSG Chemie Leipzig8 (0)
Horst JuraDeutschland BSG Motor Zwickau8 (4)
Rainer KnoblochDeutschland SC Turbine Erfurt8 (0)
Rainer NachtigallDeutschland ASK Vorwärts Berlin8 (0)
Dieter ScherbarthDeutschland BSG Chemie Leipzig8 (0)
17.Henning FrenzelDeutschland SC Leipzig7 (0)
Günter JacobDeutschland BSG Motor Zwickau7 (0)
Erwin SeifertDeutschland SC Motor Jena7 (0)
Reinhard TrölitzschDeutschland SC Leipzig7 (1)
Eberhard VogelDeutschland SC Karl-Marx-Stadt7 (1)
22.Hermann BleyDeutschland SC Dynamo Berlin6 (0)
Gerhard ElmeckerDeutschland BSG Motor Steinach6 (0)
Reinhard FranzDeutschland BSG Motor Zwickau6 (0)
Peter HenschelDeutschland BSG Motor Zwickau6 (0)
Dieter KarowDeutschland BSG Lokomotive Stendal6 (0)
Gerhard KörnerDeutschland ASK Vorwärts Berlin6 (2)
Waldemar MühlbächerDeutschland SC Dynamo Berlin6 (0)
Ulli SperrschneiderDeutschland BSG Motor Steinach6 (0)
Helmut SteinDeutschland SC Chemie Halle6 (1)
31.Wolfgang BarthelsDeutschland SC Empor Rostock5 (0)
Günter HirschmannDeutschland SC Magdeburg5 (3)
Werner LehrmannDeutschland SC Chemie Halle5 (0)
Jürgen NöldnerDeutschland ASK Vorwärts Berlin5 (0)
Lothar PacholskiDeutschland BSG Chemie Leipzig5 (0)
Hans-Günter SchröderDeutschland SC Turbine Erfurt5 (0)
Hermann StöckerDeutschland SC Magdeburg5 (0)
Hans-Joachim WalterDeutschland SC Magdeburg5 (0)
39.Bernd BranschDeutschland SC Chemie Halle4 (0)
Dieter ErlerDeutschland SC Karl-Marx-Stadt4 (0)
Werner GaseDeutschland SC Leipzig4 (0)
Manfred GratzDeutschland SC Turbine Erfurt4 (0)
Lothar HaackDeutschland SC Empor Rostock4 (0)
Helmut HergesellDeutschland SC Empor Rostock4 (0)
Hans SpethDeutschland BSG Motor Zwickau4 (0)
Klaus ZinkDeutschland BSG Wismut Aue4 (0)
47.Gottfried EberleinDeutschland BSG Wismut Aue3 (0)
Eberhard FranzDeutschland BSG Motor Zwickau3 (0)
Rainer GeserichDeutschland SC Dynamo Berlin3 (0)
Rudi GroßDeutschland BSG Wismut Aue3 (0)
Heinz HergertDeutschland SC Motor Jena3 (0)
Herbert HoltfreterDeutschland SC Empor Rostock3 (0)
Walter KleberDeutschland BSG Wismut Aue3 (0)
Werner KraußDeutschland SC Motor Jena3 (0)
Kurt LiebrechtDeutschland BSG Lokomotive Stendal3 (0)
Hartmut RentzschDeutschland SC Karl-Marx-Stadt3 (0)
Albrecht StrohmeyerDeutschland BSG Lokomotive Stendal3 (0)
Siegfried WachtelDeutschland BSG Wismut Aue3 (0)
Horst WalterDeutschland SC Chemie Halle3 (0)
Rainer WiedemannDeutschland SC Magdeburg3 (0)
Siegfried WolfDeutschland BSG Wismut Aue3 (0)
Arno ZerbeDeutschland SC Leipzig3 (0)
63.Günter BachDeutschland SC Turbine Erfurt2 (0)
Georg DimanskiDeutschland BSG Motor Zwickau2 (0)
Roland DuckeDeutschland SC Motor Jena2 (0)
Dieter EngelhardtDeutschland SC Leipzig2 (0)
Michael FaberDeutschland SC Leipzig2 (0)
Herbert FölscheDeutschland BSG Motor Steinach2 (0)
Volker FrankeDeutschland SC Leipzig2 (0)
Jürgen GroßheimDeutschland ASK Vorwärts Berlin2 (0)
Bernd HofmannDeutschland SC Dynamo Berlin2 (0)
Günter KubischDeutschland SC Magdeburg2 (0)
Rainer LangerDeutschland SC Chemie Halle2 (0)
Wolfram LöweDeutschland SC Leipzig2 (0)
Gerd SackritzDeutschland SC Empor Rostock2 (0)
Armin SchäferDeutschland BSG Motor Zwickau2 (0)
Eberhard SchusterDeutschland SC Karl-Marx-Stadt2 (0)
Peter SesselmannDeutschland BSG Motor Steinach2 (0)
Wilfried TrümplerDeutschland SC Dynamo Berlin2 (0)
Günter WeimannDeutschland SC Magdeburg2 (1)
Henry WeißkopfDeutschland BSG Lokomotive Stendal2 (0)
Siegfried WoitzatDeutschland SC Motor Jena2 (0)
Günter WolffDeutschland SC Dynamo Berlin2 (0)
84.Günter BehneDeutschland SC Magdeburg1 (0)
Manfred DillDeutschland SC Turbine Erfurt1 (0)
Rudi DittrichDeutschland SC Turbine Erfurt1 (0)
Dr. Karl DrößlerDeutschland SC Leipzig1 (0)
Ernst EinsiedelDeutschland BSG Wismut Aue1 (0)
Dieter FischerDeutschland SC Leipzig1 (0)
Gerhard FrankeDeutschland SC Turbine Erfurt1 (1)
Manfred GeislerDeutschland SC Leipzig1 (0)
Peter GießnerDeutschland SC Leipzig1 (0)
Udo HoffmannDeutschland SC Dynamo Berlin1 (0)
Willy HolzmüllerDeutschland SC Karl-Marx-Stadt1 (0)
Lothar KillermannDeutschland BSG Wismut Aue1 (0)
Wilfried KlingbielDeutschland SC Dynamo Berlin1 (0)
Horst KohleDeutschland ASK Vorwärts Berlin1 (0)
Hans KüchlerDeutschland BSG Lokomotive Stendal1 (0)
Emil KühnDeutschland BSG Motor Steinach1 (0)
Dieter LangeDeutschland SC Motor Jena1 (0)
Klaus LehmannDeutschland SC Magdeburg1 (0)
Kurt LüdickeDeutschland BSG Lokomotive Stendal1 (0)
Günter MadejaDeutschland SC Empor Rostock1 (0)
Heinz MarxDeutschland SC Motor Jena1 (0)
Wolfgang MeißnerDeutschland SC Chemie Halle1 (0)
Werner MichalzikDeutschland ASK Vorwärts Berlin1 (0)
Dietmar PohlDeutschland BSG Wismut Aue1 (0)
Werner RenkDeutschland SC Dynamo Berlin1 (0)
Günter RiedlDeutschland SC Chemie Halle1 (0)
Peter RockDeutschland SC Motor Jena1 (0)
Hans-Georg SannertDeutschland BSG Chemie Leipzig1 (0)
Konrad SchallerDeutschland SC Leipzig1 (0)
Horst SchellhammerDeutschland BSG Motor Steinach1 (0)
Achim SchimpfDeutschland SC Chemie Halle1 (0)
Lothar SchmiedelDeutschland BSG Wismut Aue1 (0)
Klaus-Dieter SeehausDeutschland SC Empor Rostock1 (0)
Klaus UrbanczykDeutschland SC Chemie Halle1 (0)
Manfred WalterDeutschland BSG Chemie Leipzig1 (1)
Gerhard WatzlawDeutschland SC Turbine Erfurt1 (0)
Günther WirthDeutschland ASK Vorwärts Berlin1 (0)
Günter WitzgerDeutschland BSG Motor Zwickau1 (0)
Wolfgang WruckDeutschland SC Empor Rostock1 (0)
#MannschaftSummeSpieleSchnitt
1BSG Chemie Leipzig266.0001320.462
2SC Karl-Marx-Stadt211.0001316.231
3SC Empor Rostock191.0001314.692
4SC Turbine Erfurt158.0001312.154
5SC Chemie Halle142.0001310.923
6SC Leipzig138.0001310.615
7SC Magdeburg131.5001310.115
8BSG Motor Steinach128.800139.908
9SC Motor Jena126.000139.692
10BSG Motor Zwickau118.000139.077
11BSG Wismut Aue109.000138.385
12BSG Lokomotive Stendal85.000136.538
13ASK Vorwärts Berlin68.000135.231
14SC Dynamo Berlin46.000133.538
 insgesamt1.918.30018210.540
Die DDR-Oberliga 1963/64 war die 15. Auflage der höchsten Spielklasse der DDR. Meister wurde die BSG Chemie Leipzig. Die Saison begann am 10. August 1963 und endete am 10. Mai 1964.

Vor der Saison
Obwohl ab 1954 mit Lokomotive und Rotation die Fußball-Sektionen von gleich zwei Leipziger Sportclubs in der Oberliga vertreten waren, blieb der Erfolg von Leipziger Mannschaften relativ bescheiden. So platzierten sich beide Teams in der Regel im unteren Oberliga-Mittelfeld und erreichten jeweils als bestes Ergebnis nur zweimal den dritten Rang sowie einen Sieg im FDGB-Pokal (SC Lokomotive). Mit der Zusammenlegung beider Sportclubs zu einem zentralen Leipziger Sportclub fand schließlich im Sommer 1963 eine vom DTSB beschlossene Bündelung des Leipziger Leistungssports ihren Abschluss, die auch dem Fußball in der Messestadt den lang ersehnten sportlichen Aufschwung bescheren sollte. So wurde die erste Fußball-Mannschaft des neu entstandenen SC Leipzig aus den vermeintlich leistungsstärksten Akteuren von Lok und Rotation gebildet. Neben dem Startplatz in der Oberliga übernahm diese neue Leipziger Vorzeigemannschaft mit dem Bruno-Plache-Stadion in Probstheida auch die Spielstätte des ehemaligen Teams vom SC Rotation. Die restlichen Spieler, die sich nicht für den neuen Sportclub empfehlen konnten, wechselten zur BSG Chemie Leipzig, die ihren 1954 an den SC Lokomotive abgegebenen Oberligaplatz wieder zurückbekam.[1][2]

Eine weitere Änderung betraf die Oberliga-Teams der beiden Sportclubs Wismut und Motor aus Karl-Marx-Stadt. Nach Fusion beider Sportclubs wurde die Mannschaft des bisherigen SC Motor in den neu entstandenen SC Karl-Marx-Stadt eingegliedert. Die in Aue beheimatete Fußballsektion des ehemaligen SC Wismut Karl-Marx-Stadt wurde dagegen nicht übernommen und kehrte somit nach neun Jahren in die Zuständigkeit der ortsansässigen BSG Wismut Aue zurück.

Die Saison 1963/64 war die erste Oberliga-Saison ohne Vertreter aus den Bezirken Cottbus und Dresden. Dafür war mit der BSG Motor Steinach erstmals eine Mannschaft aus dem Bezirk Suhl, dem kleinsten und bevölkerungsärmsten Bezirk der DDR, für die Oberliga qualifiziert.

Saisonverlauf
Die Meisterschaft der BSG Chemie Leipzig galt als eine der größten Sensationen im DDR-Fußball. Die im Vorfeld oft als „Rest von Leipzig“ betitelte Mannschaft wurde vom Trainer Alfred Kunze zu einem abwehr- und konterstarken Ensemble geformt und konnte sich im innerstädtischen Vergleich bereits in der Frühphase der Saison von der Vertretung des eigentlichen Leistungszentrums SC Leipzig absetzen. Nach Abschluss der Hinrunde führte der SC Empor Rostock vor dem ASK Vorwärts Berlin, der aber mit der zweitschlechtesten Rückrundenbilanz aller Mannschaften sämtliche Titelchancen verspielte. Nachdem auch Rostock entscheidende Punkte verlor, genügte Chemie am letzten Spieltag bei Turbine Erfurt bereits ein Unentschieden zum Titelgewinn. Letztendlich gewann Leipzig vor 30.000 Zuschauern (darunter ca. 10.000 Leipziger) mit 2:0 und holte so die erste (und zugleich letzte) Meisterschaft für eine Betriebssportgemeinschaft seit 1954.

Überhaupt war es die Spielzeit der BSG-Teams. Erstmals seit Gründung der Sportclubs 1954 spielten fünf BSG-Mannschaften in der Oberliga, wobei allen Teams der Klassenerhalt gelang. Für die zweite große Überraschung sorgte die Mannschaft der BSG Motor aus dem 8.000 Einwohner zählenden Steinach in Thüringen. Der Außenseiter erreichte auf Anhieb den siebten Rang.

Enttäuschung dagegen bei den beiden ehemaligen Meistern aus Erfurt und Halle, die erneut in die DDR-Liga absteigen mussten. Turbine Erfurt lag vor dem letzten Spieltag noch auf dem zwölften Tabellenplatz vor der BSG Motor Zwickau, doch durch die eigene Niederlage gegen Chemie Leipzig und den gleichzeitigen Sieg Zwickaus über Steinach fiel Turbine Erfurt auf den letzten Platz zurück; Zwickau rückte dagegen auf Nichtabstiegsplatz zwölf vor. Damit blieb die BSG neben Chemie Leipzig eines der beiden Gründungsmitglieder der Oberliga, die noch nie abgestiegen waren.

* Die Partie Zwickau – Dynamo (ursprünglich 3:0) wurde mit 0:0-Toren und einem Sieg für Dynamo gewertet, weil Zwickau unerlaubt den Spieler Eberhard Franz einsetzte.

Tore

Es fielen 459 Tore, also 2,52 pro Spiel. Die torreichsten Begegnungen waren das 6:2 bei Motor Steinach - Chemie Halle am 8. Dezember 1963 und das 4:4 bei Turbine Erfurt - Vorwärts Berlin am 12. April 1964. Die höchsten Siege mit jeweils 6:0 feierten Motor Jena über Turbine Erfurt (6. Oktober 1963) und Motor Zwickau über Aufbau Magdeburg (12. April 1964).

Torschützenliste
SpielerMannschaftTore
1.Gerd BackhausBSG Lokomotive Stendal15
2.Bernd BauchspießBSG Chemie Leipzig13
Peter DuckeSC Motor Jena13
Rolf SteinmannSC Karl-Marx-Stadt13
Zuschauer
Insgesamt sahen 1.910.000 Zuschauer die 182 Oberligaspiele, das ergibt einen Schnitt von 10.495 Zuschauern pro Spiel. Den höchsten Zuschauerschnitt verzeichnete Chemie Leipzig mit 20.461, am wenigsten Zuschauer kamen zu den Spielen der beiden Berliner Teams Dynamo (3.538) und Vorwärts (5.230). Die größte Zuschauerkulisse hatte das Spiel Chemie Leipzig - Vorwärts Berlin am 3. Mai 1964 mit 45.000 Besuchern im Leipziger Zentralstadion.

Fußballer des Jahres
Nach der Saison wurde Klaus Urbanczyk, Abwehrspieler vom SC Chemie Halle, zum Fußballer des Jahres 1964 gewählt. Die Ehrung resultierte aber vorrangig aufgrund seiner Leistungen in der Olympiamannschaft, da er mit Halle abstieg. Außerdem wurde ihm ebenfalls die Ehrung zum Sportler des Jahres 1964 verliehen – eine einmalige Leistung in der Geschichte des DDR-Sports. Platz zwei erreichte Gerhard Körner vom ASK Vorwärts Berlin, Dritter wurde Jürgen Heinsch, Torwart des SC Empor Rostock.

FDGB-Pokal
Der FDGB-Pokal wurde in dieser Spielzeit vom Oberligaelften Aufbau Magdeburg gewonnen. Die Magdeburger wandelten dabei im Finale noch einen 0:2-Rückstand gegen den SC Leipzig in einen 3:2-Sieg um. Magdeburg hatte zuvor bereits den amtierenden Meister Jena und den Pokalverteidiger Zwickau besiegt.

Internationale Wettbewerbe
Im Europapokal kamen die ostdeutschen Teams über ihre jeweiligen ersten Gegner nicht hinaus. Motor Jena unterlag im Europapokal der Landesmeister Dinamo Bukarest, Motor Zwickau im Europapokal der Pokalsieger dem MTK Budapest und der SC Leipzig im Messestädte-Pokal Újpesti Dózsa. Des Weiteren nahmen Jena, Rostock, Zwickau und Vorwärts Berlin am International Football Cup teil.

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