FDGB-Pokal 1966/1967

Im FDGB-Pokal 1966/67 wurden Wiederholungsspiele zur Entscheidung von nach Verlängerung unentschiedenen Partien angesetzt. Pokalsieger wurde die BSG Motor Zwickau, die mit ihrer dritten Finalteilnahme den zweiten Titelgewinn erreichte und sich damit für den Europapokal der Pokalsieger 1967/68 qualifizierte, während Finalist Hansa Rostock auch seine vierte Finalteilnahme nicht zum Titelgewinn nutzen konnte.

Die Spiele fanden am 13. August 1966 statt.

Ergebnis
BSG Chemie Veritas Wittenberge 8:2 SG Dynamo Schwerin
TSG Wismar II 1:0 ASG Vorwärts Rostock
BSG Motor Nord Torgelow 0:9 ASG Vorwärts Neubrandenburg
SG Lichtenberg 47 Berlin 0:2 BSG Motor Köpenick Berlin
BSG Stahl Eisenhüttenstadt II 0:1 FC Energie Cottbus
BSG Aufbau Großräschen 1:2 n. V. BSG Motor Hennigsdorf
BSG Lokomotive Zittau 1:4 BSG Aktivist Karl-Marx Zwickau
ASG Vorwärts Marienberg 1:6 ASG Vorwärts Cottbus
BSG Aktivist Zwenkau 3:2 SG Dynamo Mansfeldkombinat Eisleben
FC Carl Zeiss Jena II 1:3 BSG Motor Weimar
BSG Aktivist Kali Werra Tiefenort 2:3 BSG Motor Steinach
SG Dynamo Erfurt 1:3 ASG Vorwärts Meiningen
BSG Stahl Helbra 3:6 n. V. ASK Vorwärts Leipzig
BSG Traktor Klötze 0:2 1. FC Magdeburg
BSG Lokomotive Kirchmöser 1:0 TSG Wismar
BSG Chemie Zeitz 2:0 BSG Motor Eisenach
FSV Lokomotive Dresden 4:0 BSG Motor WEMA Plauen
SC Fortschritt Weißenfels 4:0 BSG Motor Dessau
BSG Einheit Greifswald 0:2 BSG Post Neubrandenburg
BSG Chemie Buna Schkopau 1:2 FC Rot-Weiß Erfurt
BSG Aktivist Schwarze Pumpe 1:2 BSG Stahl Eisenhüttenstadt
Berliner FC Dynamo II 4:0 BSG Motor Babelsberg
BSG WaMa Görlitz 1:2 BSG Stahl Riesa
Freilose: BSG Motor Bautzen und alle Mannschaften der DDR-Oberliga 1966/67
Die Spiele fanden am 7. Oktober 1966 statt.
Ergebnis
TSG Wismar II 2:1 ASG Vorwärts Neubrandenburg
SC Fortschritt Weißenfels 0:2 FC Rot-Weiß Erfurt
ASG Vorwärts Cottbus 5:0 FSV Lokomotive Dresden
BSG Stahl Eisenhüttenstadt 4:0 BSG Motor Bautzen
BSG Motor Hennigsdorf 1:2 FC Energie Cottbus
BSG Aktivist Zwenkau 1:1 n. V. BSG Aktivist Karl-Marx Zwickau
Wiederholungsspiel
Ergebnis
BSG Aktivist Karl-Marx Zwickau 0:1 BSG Aktivist Zwenkau
Die Spiele fanden am 15. Oktober 1966 statt.
Ergebnis
BSG Motor Steinach 0:1 BSG Motor Zwickau
BSG Stahl Riesa 1:2 FC Carl Zeiss Jena
1. FC Magdeburg 0:2 Berliner FC Dynamo
BSG Stahl Eisenhüttenstadt 1:2 n. V. SG Dynamo Dresden
ASK Vorwärts Leipzig 4:1 BSG Wismut Aue
BSG Post Neubrandenburg 1:2 Hallescher FC Chemie
BSG Motor Weimar 1:0 BSG Wismut Gera
ASG Vorwärts Meiningen 1:0 BSG Chemie Leipzig
FC Energie Cottbus 0:1 1. FC Lokomotive Leipzig
FC Rot-Weiß Erfurt 5:1 BSG Chemie Zeitz
BSG Lokomotive Kirchmöser 0:3 BSG Lokomotive Stendal
ASG Vorwärts Cottbus 1:2 n. V. FC Karl-Marx-Stadt
BSG Chemie Veritas Wittenberge 2:5 FC Vorwärts Berlin
TSG Wismar II 0:4 FC Hansa Rostock
Berliner FC Dynamo II 8:0 BSG Aktivist Zwenkau
BSG Motor Köpenick Berlin 0:0 n. V. 1. FC Union Berlin
Wiederholungsspiel
Ergebnis
1. FC Union Berlin 0:4 BSG Motor Köpenick Berlin
Achtelfinale
Die Spiele fanden am 3. Dezember 1966 statt
Viertelfinale
Die Spiele fanden am 10. Dezember 1966 statt
Halbfinale
Die Spiele fanden am 12. April 1967 statt
Finale
Das Spiel fand am 30. April 1967 statt

Im Viertelfinale und Finale gab es Wiederholungsspiele, erkennbar an
Beim Überfahren mit dem Mauszeiger werden weitere Informationen an gezeigt.

Für Android oder IOS 

Im Hochvormat ist die Seite scrollbar, im Querformat die volle Ansicht!

Teams BSG Motor Zwickau – FC Hansa Rostock
Ergebnis 3:0 (2:0)
Datum 30. April 1967
Stadion Stahl-Stadion, Brandenburg
Zuschauer 10.000
Schiedsrichter Helmut Bader (Bremen/Rhön)
Tore 1:0 Albert Beier (23.)
2:0 Hartmut Rentzsch (45.)
3:0 Peter Henschel (48.)
BSG Motor Zwickau Jürgen Croy – Harald Söldner, Alois Glaubitz, Albert Beier, Erwin Erdmann – Harald Irmscher, Horst Jura – Volkmar Resch, Hartmut Rentzsch, Peter Henschel, Hartmut Hoffmann
Trainer: Horst Oettler
FC Hansa Rostock Jürgen Heinsch – Dieter Wruck, Kurt Zapf, Peter Sykora – Herbert Pankau, Manfred Rump – Günter Madeja, Heino Kleiminger, Jürgen Decker, Klaus-Dieter Seehaus, Werner Drews
Trainer: Gerhard Gläser
So klar wie letztlich das Ergebnis ausfiel, war auch die Ausgangslage. Motor Zwickau reiste in Bestbesetzung mit dem späteren Oberligatorschützenkönig Rentzsch in Brandenburg an, während den Rostockern mit Hergesell und Sackritz zwei wichtige Abwehrspieler und mit Barthels und Wolfgang Wruck zwei etatmäßige Stürmer fehlten. In seiner Not hatte Rostocks Trainer Gläser den 38-jährigen längst in den Ruhestand verabschiedeten Kurt Zapf in der Verteidigung aufgeboten.

Zwickau startete furios, hatte schon in den ersten fünf Minute klare Torchancen. Während die Sachsen im modernen 4-2-4-System spielten, kam Hansa Rostock im althergebrachten 3-2-5 daher, spielte zögerlich und unbeweglich. Kam man trotzdem einmal gefährlich vor das Zwickauer Tor, haperte es mit der Chancenverwertung. Obwohl Rostock nach der ersten Drangphase der Motorelf ein gewisses Gleichgewicht herstellen konnte, war doch der Zwickauer Führungstreffer in der 23. Minute hoch verdient.

Irmscher schoss einen Freistoß wuchtig durch die Rostocker Abwehrmauer, sodass Torwart Heinsch nur noch abprallen lassen konnte. Abwehrspieler Beier stieß blitzschnell vor und vollendete per Kopfball. Rostocks Ausgleichsbemühungen blieben anschließend in der sicher stehenden gegnerischen Abwehr hängen, Drews aus wenigen Metern vor dem Tor verschossene Großchance war symptomatisch für die Schuss-Schwäche der Ostseestädter. Kurz vor dem Pausenpfiff sorgte Zwickaus Torjäger Rentzsch für die Vorentscheidung. Erneut mit einem Kopfball auf Flanke seines Linksaußen Hoffmann erzielte er das 2:0. Den Rest besorgte sein Sturmpartner Henschel drei Minuten nach Wiederanpfiff.

Nach einem Sololauf auf der rechten Seite überspielte er zum Schluss Oldie Zapf aus und schob überlegt mit dem linken Fuß den Ball in das Rostocker Tor. Danach verflachte die bis dahin rassig Partie, Rostock resignierte und Zwickau verwaltete seinen beruhigenden Vorsprung. Die besten Akteure des Spiels standen verständlicherweise auf Zwickauer Seite, an Torwart Croy kam kein Rostocker vorbei, Regisseur Irmscher dirigierte das Spiel seiner Mannschaft souverän. Aus dem Rostocker Torso fielen lediglich Seehaus und Madeja mit guten Ansätzen auf.

Kommentar des DDR-Nationaltrainers Soos: „Ein überaus verdienter Sieg der Zwickauer, die frischer und zügiger spielten und ihren Gegner jederzeit im Griff hatten. Die Rostocker dagegen litten an ihren bekannten Sturmschwächen und ihrer geringen Durchschlagskraft.“ (Deutsches Sportecho 2. Mai 1967)

P