DDR-Oberliga – Übersicht

DDR Oberliga

DDR Oberliga

1949/1950 - 1991

Übersicht
Statistiken
Zur DDR-Oberliga kannst du verschiedenste Statistiken einsehen [Rekordspieler, Rekordtorschützen, Rekordelfmeterschützen, Ewige Tabelle, Alle Sieger, Fußballer des Jahres]
Saison     Sieger
1990/1991 Übersicht Hansa Rostock Hansa Rostock
1989/1990 Übersicht Dynamo Dresden Dynamo Dresden
1988/1989 Übersicht Dynamo Dresden Dynamo Dresden
1987/1988 Übersicht BFC Dynamo BFC Dynamo
1986/1987 Übersicht BFC Dynamo BFC Dynamo
1985/1986 Übersicht BFC Dynamo BFC Dynamo
1984/1985 Übersicht BFC Dynamo BFC Dynamo
1983/1984 Übersicht BFC Dynamo BFC Dynamo
1982/1983 Übersicht BFC Dynamo BFC Dynamo
1981/1982 Übersicht BFC Dynamo BFC Dynamo
1980/1981 Übersicht BFC Dynamo BFC Dynamo
1979/1980 Übersicht BFC Dynamo BFC Dynamo
1978/1979 Übersicht BFC Dynamo BFC Dynamo
1977/1978 Übersicht Dynamo Dresden Dynamo Dresden
1976/1977 Übersicht Dynamo Dresden Dynamo Dresden
1975/1976 Übersicht Dynamo Dresden Dynamo Dresden
1974/1975 Übersicht 1.FC Magdeburg 1. FC Magdeburg
1973/1974 Übersicht 1.FC Magdeburg 1. FC Magdeburg
1972/1973 Übersicht Dynamo Dresden Dynamo Dresden
1971/1972 Übersicht 1.FC Magdeburg 1. FC Magdeburg
1970/1971 Übersicht Dynamo Dresden Dynamo Dresden
1969/1970 Übersicht FC Carl Zeiss Jena FC Carl Zeiss Jena
1968/1969 Übersicht FC Vorwärts Berlin FC Vorwärts Berlin
1967/1968 Übersicht FC Carl Zeiss Jena FC Carl Zeiss Jena
1966/1967 Übersicht Chemnitzer FC FC Karl-Marx-Stadt
1965/1966 Übersicht FC Vorwärts Berlin FC Vorwärts Berlin
1964/1965 Übersicht ASK Vorwärts Berlin ASK Vorwärts Berlin
1963/1964 Übersicht BSG Chemie Leipzig BSG Chemie Leipzig
1962/1963 Übersicht SC Motor Jena SC Motor Jena
1961/1962 Übersicht ASK Vorwärts Berlin ASK Vorwärts Berlin
1960 Übersicht ASK Vorwärts Berlin ASK Vorwärts Berlin
1959 Übersicht Erzgebirge Aue SC Wismut Karl-Marx-Stadt
1958 Übersicht ASK Vorwärts Berlin ASK Vorwärts Berlin
1957 Übersicht Erzgebirge Aue SC Wismut Karl-Marx-Stadt
1956 Übersicht Erzgebirge Aue SC Wismut Karl-Marx-Stadt
1955 Übersicht Erzgebirge Aue SC Wismut Karl-Marx-Stadt
1954/1955 Übersicht SC Turbine Erfurt BSG Turbine Erfurt
1953/1954 Übersicht SC Turbine Erfurt BSG Turbine Erfurt
1952/1953 Übersicht Dynamo Dresden SV Deutsche VP Dresden
1951/1952 Übersicht Hallescher FC BSG Turbine Halle
1950/1951 Übersicht BSG Chemie Leipzig BSG Chemie Leipzig
1949/1950 Übersicht ZSG Horch Zwickau ZSG Horch Zwickau
DDR Superelf
# Die Superelf

In einer Umfrage ermittelte die FUWO 1989 [Die Neue Fussballwoche]die besten Fußballer in 40 Jahren DDR-Fußball.

Tor: Jürgen Croy
Abwehr: Klaus Urbanczyk, Hans-Jürgen Dörner, Konrad Weise, Bernd Bransch
Mittelfeld: Günter Schröter, Dieter Erler, Manfred Kaiser, Jürgen Nöldner
Sturm: Peter Ducke, Joachim Streich

Trainer: Georg Buschner

Platz Name Punkte
1. Jürgen Croy 683
2. Peter Ducke 407
3. Joachim Streich 324
4. Günter Schröter 273
5. Hans-Jürgen Dörner 243
6. Manfred Kaiser 138
7. Klaus Urbanczyk 96
8. Dieter Erler 78
9. Willy Tröger 74
10. Jürgen Nöldner 71
11. Eberhard Vogel 56
12. Hans-Jürgen Kreische 52
13. Bernd Bransch 48
14. Roland Ducke 30
15. Henning Frenzel 27
16. Andreas Thom 26
17. Otto Fräßdorf 23
18. Johannes Schöne 18
19. Konrad Weise 17
  Herbert Pankau 17
21. Jürgen Pommerenke 13
22. Rene Müller 11
  Helmut Nordhaus 11
24. Kurt Zapf 7
  Reinhard Häfner 7
26. Karl-Heinz Spickennagel 4
27. Martin Hoffmann 3
  Herbert Schoen 3
  Alois Glaubitz 3
30. Rudolf Krause 2
  Gerd Kische 2
32. Heinz Satrapa 1
  Wolfgang Seguin 1
  Heinz Tietz 1
  Wolfgang Blochwitz 1
  Gerhard Körner 1
Fussballer des Jahres
Info

Seit der Fussball-Saison 1962/63 vergab die Fußballfachzeitschrift „Die Neue Fußballwoche“ die Auszeichnung des "Silberner Fußballschuh" für den Fußballer des Jahres.

Die Zeitschrift "Die neue Fußballwoche [Fuwo]" war eine wöchentlich erscheinende Fachzeitschrift in der DDR. Neben dem Deutschen Sportecho war sie die auflagenstärkste Sportzeitung.

Fuwo-Geschichte der DDR
Sie wurde erstmals am 11. Oktober 1949 herausgegeben. Die neue Fußballwoche erschien zu einem Preis von zuletzt 50 Pfennig jeden Dienstag und war in Ost-Berlin bereits am Montagnachmittag erhältlich. Zunächst wurde die Zeitung von den Sportjournalisten des Berliner Sportverlages Hans Jarke und Werner Caßbaum herausgegeben. Später war der Herausgeber der Deutsche Fußball-Verband der DDR. Ab 1960 gab Klaus Schlegel den Chefredakteur, der nach einer Interimsphase unter Günter Simon Mitte der 1980er-Jahre von Jürgen Nöldner abgelöst wurde. Nach Nöldners Wechsel zum kicker Sportmagazin, bei dem er gemeinsam mit Horst Friedemann die Redaktion Ost aufbaute, war Simon 1990/91 Chefredakteur. Für die letzten Jahre der Existenz des Blattes übernahm Jürgen Eilers diese Position.

Die fuwo erschien im Berliner Sportverlag. Sie berichtete umfangreich über Oberliga und die Liga, veröffentlichte den aktuellen Tabellenstand in den 15 Bezirksligen und informierte über den internationalen Fußball. Die Redaktion widmete den Begegnungen der höchsten Spielklasse des DDR-Fußballs ausführliche Spielberichte und analytische Betrachtungen. Sie sparte, was ebenso für die groß angelegte Berichterstattung über die A-Nationalelf und Olympiaauswahl galt, nicht mit Kritik an den Leistungen des heimischen Fußballsports.

Ebenso Bestandteil der redaktionellen Arbeit waren umfangreiche statistische Auswertungen. Unter anderem erstellte die fuwo regelmäßig – jeweils zur Winterpause und nach Saisonende – eine Bestenliste der ostdeutschen Erstligakicker auf Basis ihrer Benotungen, mit denen die Leistungen der Spieler zwischen 0 (niedrigster Wert) und 10 (höchster Wert) bewertet wurden. In der DDR vergab die Zeitung von 1963 bis 1991 die Auszeichnung Fußballer des Jahres. Wähler waren jedoch nicht die Leser, sondern die Sportredaktionen der Tageszeitungen, während die Leser deren Wahl voraussagen sollten. Einmalig im Jahr 1972 spielten die Oberligaclubs- und gemeinschaften in der DDR um den Fuwo-Pokal.

Ab der Saison 1969/70 bis zur Saison 1989/90 erschienen jeweils im August „Sonderausgaben“ zur neuen Fußballsaison mit Vorstellungen der Oberliga-Mannschaften (ab 1978 in anderem Format als die Wochenzeitschrift und mit vierfarbigem Cover auf Glanzpapier). Zur Saison 1991/92 und 1992/93 erschienen Sonderausgaben zur neuen Bundesligasaison, zudem ein Sonderheft anlässlich der EM 1992. Zur letzten Saison der DDR-Oberliga 1990/91 erschien keine fuwo-Sonderausgabe, allerdings erschien zu dieser Saison das Sonderheft des kicker mit einem entsprechenden farbigen Extra-Teil zur Oberliga, der nur in den auf dem Gebiet der DDR vertriebenen Exemplaren enthalten war. 1991 erschien mit „Das war unser Fußball im Osten“ eine Sonderausgabe mit einer Retrospektive zum DDR-Fußball.

Am 1. Januar 1993 wurde die fuwo vom kicker Sportmagazin übernommen und zunächst als reine Abonnementszeitung mit Doppeltitel „fuwo/kicker“ weitergeführt, jedoch schon nach sieben Ausgaben eingestellt. Die letzte Ausgabe erschien am 15. Februar 1993.

Saison Name Verein 2. Platz 3. Platz
1962/63 Manfred Kaiser SC Wismut Karl-Marx-Stadt Peter Ducke Dieter Erler
1963/64 Klaus Urbanczyk SC Chemie Halle Gerhard Körner Jürgen Heinsch
1964/65 Horst Weigang SC Leipzig Dieter Erler Manfred Walter
1965/66 Jürgen Nöldner FC Vorwärts Berlin Dieter Erler Herbert Pankau
1966/67 Dieter Erler FC Karl-Marx-Stadt Henning Frenzel Otto Fräßdorf
1967/68 Bernd Bransch HFC Chemie Herbert Pankau Roland Ducke
1968/69 Eberhard Vogel FC Carl Zeiss Jena Otto Fräßdorf Klaus Urbanczyk
1969/70 Roland Ducke FC Carl Zeiss Jena Eberhard Vogel Jürgen Croy
1970/71 Peter Ducke FC Carl Zeiss Jena Jürgen Croy Hans-Jürgen Kreische
1971/72 Jürgen Croy BSG Sachsenring Zwickau Harald Irmscher Manfred Zapf
1972/73 Hans-Jürgen Kreische Dynamo Dresden Peter Ducke Joachim Streich
1973/74 Bernd Bransch HFC Chemie Jürgen Sparwasser Jürgen Croy
1974/75 Jürgen Pommerenke 1. FC Magdeburg Jürgen Croy Eberhard Vogel
1975/76 Jürgen Croy BSG Sachsenring Zwickau Hans-Jürgen Dörner Konrad Weise
1976/77 Hans-Jürgen Dörner Dynamo Dresden Jürgen Croy Konrad Weise
1977/78 Jürgen Croy BSG Sachsenring Zwickau Hans-Jürgen Dörner Jürgen Pommerenke
1978/79 Joachim Streich 1. FC Magdeburg Hans-Jürgen Dörner Wolfgang Seguin
1979/80 Hans-Ulrich Grapenthin FC Carl Zeiss Jena Frank Terletzki Reinhard Häfner
1980/81 Hans-Ulrich Grapenthin FC Carl Zeiss Jena Eberhard Vogel Rüdiger Schnuphase
1981/82 Rüdiger Schnuphase FC Carl Zeiss Jena Rainer Troppa Bodo Rudwaleit
1982/83 Joachim Streich 1. FC Magdeburg Rüdiger Schnuphase Bodo Rudwaleit
1983/84 Hans-Jürgen Dörner Dynamo Dresden Rainer Ernst René Müller
1984/85 Hans-Jürgen Dörner Dynamo Dresden Andreas Thom René Müller
1985/86 René Müller 1. FC Lok Leipzig Andreas Thom Ralf Sträßer
1986/87 René Müller 1. FC Lok Leipzig Andreas Thom Frank Rohde
1987/88 Andreas Thom BFC Dynamo    
1988/89 Andreas Trautmann Dynamo Dresden    
1989/90 Ulf Kirsten Dynamo Dresden    
1990/91 Torsten Gütschow 1.FC Dynamo Dresden    
Geschichte
Vorab
Die DDR-Oberliga war im Fußballspielbetrieb der DDR die höchste Spielklasse und ermittelte den DDR-Meister. Sie begann 1949 als Oberliga des Deutschen Sportausschusses (DS-Liga) und endete 1991 als Oberliga des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV-Oberliga).
Gründung
Nachdem bereits 1948 und 1949 Ostzonen-Meisterschaften im Fußball stattgefunden hatten, gründete der Deutsche Sportausschuss im Sommer 1949 eine zentrale Fußball-Liga für die Sowjetische Besatzungszone, die zunächst unter der Bezeichnung Ostzonenliga ihren Spielbetrieb aufnahm und ab November 1949 DS-Liga hieß. Für die erste Saison 1949/50 hatten sich die Meister und Vizemeister der fünf ostzonalen Länder Mecklenburg, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen qualifiziert. Der Berliner Landesmeister spielte in der Endrunde zur deutschen Meisterschaft. Erst ab der Saison 1950/51 wurden alle Ostberliner Vereine in den Deutschen Sportausschuss der DDR integriert. Sachsen mit vielen spielstarken Mannschaften erhielt einen zusätzlichen dritten Startplatz. Komplettiert wurde die Liga durch die besten drei Mannschaften des FDGB-Pokales des Jahres 1949. Dies waren der Pokalsieger Waggonbau Dessau, der Pokalfinalist Gera Süd und die ZSG Horch Zwickau als Sieger des Duells um Platz drei, wobei sich Zwickau gegen die BSG Carl Zeiss Jena nach zwei Unentschieden erst im zweiten Wiederholungsspiel durchsetzte.

Somit startete die Liga der Deutschen Demokratischen Republik schließlich mit folgenden 14 Mannschaften:

  • ZSG Anker Wismar (Meister Mecklenburg)
  • BSG Vorwärts Schwerin (Zweiter Mecklenburg)
  • BSG Volksstimme Babelsberg (Meister Brandenburg)
  • BSG Franz Mehring Marga (Zweiter Brandenburg)
  • SG Freiimfelde Halle (Meister Sachsen-Anhalt)
  • SG Blau-Weiß Stendal (Zweiter Sachsen-Anhalt)
  • SG Dresden-Friedrichstadt (Meister Sachsen)
  • SG Einheit Meerane (Zweiter Sachsen)
  • ZSG Industrie Leipzig (Dritter Sachsen)
  • SG Fortuna Erfurt (Meister Thüringen)
  • SG Altenburg-Nord (Zweiter Thüringen)
  • BSG Waggonbau Dessau (FDGB-Pokalsieger)
  • BSG Gera Süd (FDGB-Pokalfinalist)
  • ZSG Horch Zwickau (Dritter des FDGB-Pokals)

Noch während der laufenden Saison wurde die DDR gegründet, sodass am Saisonende mit Horch Zwickau der erste DDR-Fußballmeister gefeiert wurde. Nachdem 1949/50 noch die Landesligen als Unterbau der DS-Liga dienten, wurde von der Saison 1950/51 an die DDR-Liga als zweite Spielklasse im DDR-Fußball eingerichtet. Die erste Liga hieß fortan Oberliga. In den westdeutschen Medien wurde sie zur Abgrenzung zu den DFB-Oberligen als Zonen- oder DDR-Oberliga betitelt.

Politische Einflüsse
In den folgenden Jahren geriet die Oberliga massiv unter partei- und sportpolitischen Einfluss. Zur Saison 1950/51 zogen sich, nachdem der in West-Berlin 1949 gegründete Verband Berliner Ballspielvereine (VBB) für die höchste Berliner Liga den Vertragsspielerstatus einführte, die Ost-Berliner Mannschaften SG Union Oberschöneweide, VfB Pankow und SC Lichtenberg 47 aus dem gemeinsamen Spielbetrieb zurück und wechselten in die DDR-Oberliga. 1951/52 wurde die Oberliga auf 19 Mannschaften aufgebläht, da der neue Sportklub der Armeesportvereinigung Vorwärts mit dem SV Vorwärts Leipzig einen Erstligaplatz erhalten musste und der eigentlich abgestiegene VfB Pankow aus berlinpolitischen Gründen in der Oberliga verbleiben sollte.

Der Vizemeister SG Dresden-Friedrichstadt war bereits 1950 aus politischen Gründen – im Anschluss an Zuschauerausschreitungen – aufgelöst worden; es gab einen Absteiger weniger, obendrein kam die neu gebildete Mannschaft der Polizeisportgemeinschaft DVP Dresden als zusätzliches 18. Team hinzu. Nachdem 1953 mit der BSG Motor Oberschöneweide (vormals Union Oberschöneweide) die letzte Berliner Mannschaft aus der Oberliga abgestiegen war, wurde zunächst der SV Vorwärts Leipzig nach Berlin umgesiedelt, 1954 musste Dynamo Dresden nach Berlin umziehen. Im selben Jahr wurde auf Betreiben Rostocker Funktionäre die Oberligamannschaft der BSG Empor Lauter vom Erzgebirge in die Ostseehafenstadt zum SC Empor verpflanzt.

Strukturveränderungen
Bildung von Sportclubs

Ebenfalls im Jahre 1954 wechselten zahlreiche Oberligamannschaften ihre Namen, aus Betriebssportgemeinschaften wurden Sportclubs:

  • BSG Wismut Aue > SC Wismut Karl-Marx-Stadt
  • BSG Aktivist Brieske Ost > SC Aktivist Brieske-Senftenberg
  • BSG Rotation Dresden > SC Einheit
  • BSG Turbine Erfurt > SC Turbine
  • BSG Turbine Halle > SC Chemie Halle-Leuna
  • BSG Chemie Leipzig > SC Lokomotive
  • BSG Einheit Ost Leipzig > SC Rotation

Wechsel auf Kalenderjahr-Rhythmus

Nachdem die Oberliga in der Saison 1954/55 mit 14 Mannschaften ihre endgültige Teilnehmerzahl erreicht hatte, wartete der Fachausschuss Fußball des Deutschen Sportausschusses erneut mit einer tiefgreifenden Neuerung auf. Entsprechend dem politischen Vorbild Sowjetunion musste ab 1956 im DDR-Fußball nach dem Kalenderjahr-Rhythmus gespielt werden. Dazu wurde im Herbst 1955 eine Übergangsrunde mit 13 Spieltagen eingeschoben, in der es keinen Meister und keine Absteiger gab.

Während es bis 1955 keiner Mannschaft gelang, sich dauerhaft als Spitzenteam zu etablieren, kristallisierten sich ab 1956 zunächst mit dem SC Wismut Karl-Marx-Stadt und danach mit dem ASK Vorwärts Berlin Klubs heraus, die in den nächsten Jahren die Oberliga beherrschten. Ab 1958 übernahm der in diesem Jahr gegründete DDR-Fußball-Verband (DFV) die Organisation der Oberliga, die ab 1961 wieder zum Herbst-Frühjahr-Rhythmus zurückkehrte. Die Meisterschaft 1963/64 endete mit der größten Überraschung in der Oberliga-Geschichte. In Leipzig war wieder einmal der Fußball neu organisiert worden, mit dem SC Leipzig sollte ein zentraler Fußballschwerpunkt mit den vermeintlich besten Spielern entstehen. Die nicht förderungswürdigen Spieler der bisherigen Clubs Lok und Rotation wurden der BSG Chemie Leipzig zugewiesen. Völlig überraschend wurde aber der so genannte „Rest von Leipzig“ am Saisonende DDR-Meister, während der SC Leipzig nur auf Platz drei landete.

Bildung von Fußballclubs

Da der DDR-Fußball international bisher nur eine untergeordnete Rolle spielte, gab es zur Jahreswende 1965/66 erneut eine strukturelle Änderung. Durch Ausgliederung von Fußballsektionen aus den Sportclubs wurden folgende neue Fußballclubs gegründet:

  • Berliner FC Dynamo
  • 1. FC Union Berlin (erst ab 1966 in der Oberliga)
  • FC Vorwärts Berlin
  • FC Rot-Weiß Erfurt
  • Hallescher FC Chemie
  • 1. FC Lokomotive Leipzig
  • FC Carl Zeiss Jena
  • FC Karl-Marx-Stadt
  • 1. FC Magdeburg
  • F.C. Hansa Rostock
Abonnements-Meister
Ab 1971 dominierten für fast ein Jahrzehnt die Mannschaften der SG Dynamo Dresden und des 1. FC Magdeburg die Oberliga. Bis 1978 wurde Dynamo fünfmal und der FCM dreimal DDR-Meister. 1979 begann die Ära des vom MfS geförderten BFC Dynamo, der bis 1988 zehnmal in Folge den Meistertitel gewann. Später wurde festgestellt, dass dabei auch Manipulationen der Schiedsrichter eine Rolle spielten. Daher kann nicht endgültig festgestellt werden, wie viele seiner Meistertitel der BFC Dynamo sportlich korrekt errungen hat. Der ehemalige DDR-Oberliga-Schiedsrichter Bernd Heynemann sagte jedoch 2017 in einem Interview mit der Leipziger Volkszeitung: „Der BFC ist nicht x-mal Meister geworden, weil die Schiris nur für Dynamo gepfiffen haben. Die waren schon bärenstark.“

Der sechsfache Meister der 1950er und 1960er Jahre, der ASK/FC Vorwärts Berlin wurde in den 1970er Jahren ein Opfer der verfehlten Politik der Armeesportvereinigung Vorwärts. Diese versetzte den Club 1971, drei Jahre nach seinem letzten Titelgewinn, nach Frankfurt (Oder), mit dem Ergebnis, dass die Armeefußballer 1977 erstmals und 1988 endgültig aus der Oberliga abstiegen. Die letzten beiden regulären Oberligaspielzeiten 1988/89 und 1989/90 beendete wiederum die SG Dynamo Dresden als Meister, die damit auf acht Titelgewinne kam.

Abwicklung
Die Oberliga-Saison 1990/91 diente neben der Ermittlung des NOFV-Fußballmeisters hauptsächlich zur Qualifikation für die 1. und 2. Bundesliga des DFB. Meister wurde der F.C. Hansa Rostock.Es qualifizierten sich

für die 1. Bundesliga

  • F.C. Hansa Rostock
  • 1. FC Dynamo Dresden

für die 2. Bundesliga

  • FC Rot-Weiß Erfurt
  • Hallescher FC Chemie
  • Chemnitzer FC
  • FC Carl Zeiss Jena
  • 1. FC Lokomotive Leipzig
  • BSV Stahl Brandenburg
Rekorde
  • Rekord-Meister: BFC Dynamo (10)
  • Punkt-Bester: FC Carl Zeiss Jena* (1097)
  • Oberligaspiele: BSG Wismut Aue* (1019)
  • Rekord-Spieler: Eberhard Vogel, FC Karl-Marx-Stadt/FC Carl Zeiss Jena (440)
  • Rekord-Torschütze: Joachim Streich, Hansa Rostock/1. FC Magdeburg (229)
  • Zuschauer-Schnitt: 14.005 (1953/54)
  • Tore pro Spiel: 3,85 (1950/51)

* einschließlich Vorgänger