Markus Anfang’s weiter Weg in die 2. Bundesliga

Als Trainer beim 1. FC Köln mit Tabellenplatz eins entlassen

Es war eine sehr turbulente Woche, in der es wenig um den Fußball ging„, blickte Markus Anfang auf die vergangenen Tage bei Dynamo Dresden zurück. Nach der sportlichen Talfahrt musste Sportgeschäftsführer Ralf Becker den Verein verlassen. Zeit, um darüber nachzudenken, bleibt den Dresdnern im Aufstiegskampf der 3. Liga jedoch nicht. „Es war natürlich eine schwierige Woche, das kann man auch nicht wegdiskutieren. Aber der Fokus liegt jetzt voll und ganz auf Freitagabend.“  Dann soll zuhause gegen den TSV 1860 München nach zuletzt drei sieglosen Spielen mal wieder ein Dreier her.

Dass Anfang auch dann im Amt bleibt, wenn der Aufstieg nicht gelingen sollte,  wird sogar „ligaunabhängig“ mit dem aktuellen Trainerteam „in die Zukunft gegangen“.

Darauf ausruhen kann sich Anfang allerdings nicht, das weiß er spätestens seit seinem Aus in Köln. „Ich kann nur eine Sache dazu sagen: Ich war Trainer beim 1. FC Köln und bin auf Tabellenplatz eins entlassen worden„, blickte er auf seine Zeit beim damaligen Zweitligisten zurück und deutete an, dass man sich im Fußball-Geschäft nie so ganz sicher sein kann. „Ich konzentriere mich auf das, was ich machen kann. Das ist, die Mannschaft einzustellen für das nächste Spiel. Auf alles andere habe ich gar keinen Einfluss.“

Der volle Fokus liege weiter auf der Rückkehr in die 2. Bundesliga. „Hier hat jeder im Verein das Interesse, unser Ziel zu erreichen. Alles, was uns davon abhalten kann, müssen wir versuchen auszublenden„, forderte Anfang, der sich weiterhin überzeugt gab. „Ich denke, dass wir trotz der Ergebnisse, die wir zuletzt nicht erzielt haben, immer noch eine gute Situation haben. Letztes Jahr hatten wir genau die gleiche Punktzahl und standen fast genauso da„, erinnerte sich Anfang an die vergangene Saison, wo die SGD nach 28 Spieltagen ebenfalls mit 50 Punkten auf Rang drei stand – wenngleich dieser einem direkten Aufstiegsplatz entsprach, weil Freiburg II auf Rang zwei nicht hätte aufsteigen dürfen. „Da war die Stimmungslage zwar etwas anders, weil man sich von unten nach oben gekämpft hat, aber die Chancen sind identisch. Deshalb werden wir uns jetzt nur noch auf den Sport konzentrieren.“

„Kontinuität und Gelassenheit“

Gegen die Münchner Löwen muss Anfang neben den Langzeitverletzten Kyrylo Melichenko (Knieprobleme) und Stefan Drljaca (Muskelbündelriss) auch auf Lars Bünning (Sprunggelenksverletzung), Tobias Kraulich (Oberschenkelprobleme), Tom Berger (Wadenprobleme) und Jonathan Meier (Probleme im Hüftbeuger) verletzungsbedingt verzichten. Außerdem fehlt Jakob Lemmer, der zuletzt beim 0:1 in Halle Gelb-Rot sah.

So hat der Coach nicht viele Möglichkeiten, etwas umzustellen – doch das sei auch gar nicht nötig. „Wenn das so wäre, dann könnten wir jetzt sagen, wir ändern mal die Grundformation und es wird funktionieren. Das macht aber grundsätzlich wenig Sinn. Ich finde, es braucht eine gewisse Kontinuität und auch eine gewisse Gelassenheit. Das hat uns dahin gebracht, dass wir trotz der nicht erzielten Ergebnisse zuletzt immer noch in so einer Situation sind, in der wir es schaffen können.“

Der Grundstein soll in den kommenden beiden Heimspielen gegen 1860 und den SSV Ulm 1846 gelegt werden. Dass beide Partien im Rudolf-Harbig-Stadion stattfinden, sei ein weiterer Mutmacher für die Anfang-Elf – schließlich kassierte man dort bislang nur drei der zehn Saisonniederlagen.

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