FDGB Pokal der DDR
von 1949-1991
Der FDGB-Pokal war in der DDR der nationale Pokalwettbewerb im Fußball. Er feierte 1949 seine Premiere und wurde – wie auch in weiteren Sportarten – von der Einheitsgewerkschaft Freier Deutscher Gewerkschaftsbund (FDGB) als Wanderpokal ausgeschrieben. Nach der Wiedervereinigung wurde die letzte Auflage im Jahre 1991 unter der Bezeichnung NOFV-Pokal durchgeführt. ModusDie Mannschaften aus den beiden höchsten Ligen der DDR, Oberliga und Liga, waren automatisch gesetzt; andere Mannschaften qualifizierten sich über die Pokalwettbewerbe in den DDR-Bezirken. Bis Mitte der 1980er Jahre ergab sich durch die hohe Zahl der Liga-Mannschaften (60 in insgesamt fünf Staffeln) ein großes Teilnehmerfeld. Bis 1975 gab es keinen festen Endspielort, danach fand das Finale bis 1989 stets im Berliner Stadion der Weltjugend statt. In den 1970er und 1980er Jahren besuchten das Endspiel jeweils zwischen 30.000 und 55.000 Zuschauer aus der gesamten DDR. Nach dem Fall der Berliner Mauer ging das öffentliche Interesse spürbar zurück, was sich bei den beiden letzten Endspielen 1990 und 1991 mit 5.750 bzw. 4.800 Besuchern widerspiegelte. Der FDGB-Pokalsieger war für den Europapokal der Pokalsieger der folgenden Saison teilnahmeberechtigt. Konnte der Pokalsieger auch die Meisterschaft für sich entscheiden (Double), nahm der unterlegene Finalist seinen Platz ein. Insgesamt erreichten drei DDR-Mannschaften im Europapokal der Pokalsieger das Endspiel: Der 1. FC Magdeburg, der FC Carl Zeiss Jena sowie der 1. FC Lokomotive Leipzig. Während Jena (1981) und Leipzig (1987) ihre Finalauftritte verloren, konnte der 1. FC Magdeburg mit seinem Sieg 1974 gleichzeitig den einzigen Europapokalgewinn einer DDR-Fußballmannschaft feiern. Rekord-FDGB-Pokalsieger mit je sieben Pokalgewinnen sind der 1. FC Magdeburg, der kein einziges Pokalfinale verlor, und die SG Dynamo Dresden, die mit 11 Teilnahmen zugleich am häufigsten im Finale stand. Hansa Rostock war 1991 der letzte FDGB-Pokal-Sieger. Die PokaleDer FDGB-Pokal ging in den Besitz des Klubs bzw. der Gemeinschaft über, der ihn entweder dreimal in Folge gewann oder der seinen fünften Pokalsieg feiern durfte.
Statistik
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Verein | Siege | Jahr(e) | |
SC Aufbau / 1. FC Magdeburg | 7 | 1964, 1965, 1969, 1973, 1978, 1979, 1983 | |
SG VP / SGD / 1. FC Dynamo Dresden | 7 | 1952, 1971, 1977, 1982, 1984, 1985, 1990 | |
1. FC Lokomotive Leipzig | 4 | 1976, 1981, 1986, 1987 | |
SC Motor Jena / FC Carl Zeiss Jena | 4 | 1960, 1972, 1974, 1980 | |
BSG Motor / BSG Sachsenring Zwickau | 3 | 1963, 1967, 1975 | |
SC Dynamo Berlin / BFC Dynamo | 3 | 1959, 1988, 1989 | |
SC Chemie Halle-Leuna / SC Chemie Halle | 2 | 1956, 1962 | |
ZSK / FC Vorwärts Berlin | 2 | 1954, 1970 | |
SC Lokomotive Leipzig / BSG Chemie Leipzig | 2 | 1957, 1966 | |
BSG Waggonbau Dessau | 1 | 1949 | |
BSG EHW Thale | 1 | 1950 | |
SC Wismut Karl-Marx-Stadt | 1 | 1955 | |
SC Einheit Dresden | 1 | 1958 | |
1. FC Union Berlin | 1 | 1968 | |
FC Hansa Rostock | 1 | 1991 |