Niederlage

Erste Heimniederlage-Dynamo verliert gegen Viktoria Köln

So hatte sich Dynamo das nicht vorgestellt!

Vor 27.783 Zuschauern im Dresdener Rudolf-Harbig-Stadion gewann die Viktoria die Partie des 20. Spieltags am Sonntag mit 3:2 (2:1). Das Team von Trainer Thomas Stamm unterlag zum Auftakt der Rückrunde zu Hause Viktoria Köln mit 2:3 (1:2). Damit kassierte das Team die erste Heimniederlage der Saison. Das letzte Mal hatte die SGD in der Vorsaison am 4. Mai 2024 gegen den SC Verl verloren.

Was auf Jan Hendrik Marx, der den am Knöchel verletzten Jonas Sterner ersetzte, an diesem Januarsonntag zukommen sollte, ahnte der Dynamo-Rechtsverteidiger wohl spätestens in der zehnten Minute, als ihm Said El Mala das erste Mal entwischt war. Der furiose Kölner Linksaußen war mit Abstand der auffälligste und beste Mann auf dem Rasen – und Marx fast schon zu bemitleiden.

Nach einer verhaltenen Anfangsviertelstunde nahm die Partie Mitte der ersten Halbzeit Fahrt auf: Kölns Said El Mala zog über die linke Seite in den Sechzehner und kam zum Abschluss, Dynamo-Keeper Tim Schreiber parierte den Schuss und auch El Malas Nachschuss. Doch dann prallte der Ball vom Pfosten zum Kölner Serhat-Semih Güler, der aus vier Metern ins leere Tor abstauben konnte (20.). Fünf Minuten später erzielte der herausragende El Mala dann selbst das zweite Kölner Tor: Nach Pass von Donny Bogićević zog der 18-Jährige von links nach innen und schlenzte den Ball aus neun Metern ins lange Toreck (25.).

Dynamo-Anschlusstreffer durch Lemmer

Die Dresdener ließen sich davon nicht schocken und wurden danach immer stärker: In der 40. Minute erzielte Jakob Lemmer nach Vorlage von Dominik Kother den Anschlusstreffer für die Sachsen. Die Schlussphase der ersten Halbzeit verlief weiterhin turbulent: Dresdens Lemmer kam zu zwei Ausgleichschancen-Der SGD-Torschütze hatte vier Minuten darauf sogar das 2:2 auf dem Fuß, scheiterte mit seinem Dropkick aus Nahdistanz aber am Glanzreflex von Viktoria-Schlussmann Dudu (44.),  doch Viktoria-Keeper Dudu parierte jeweils stark (45., 45.+4). Auf der anderen Seite hatte Kölns El Mala die große Chance zu einem weiteren Treffer, doch Dynamo-Torwart Schreiber wehrte den Schuss mit einer glänzenden Parade ab (45.+1).

Mit Wiederanpfiff musste Marx Claudio Kammerknecht weichen, allerdings war alsbald auch für seinen Alptraum El Mala der Arbeitstag wegen einer Verletzung vorbei (53.). Rein sportlich hatte die Szenerie zunächst deutlich an Fahrt verloren. Die SGD war bemüht, fand aber kaum Lücken in der aufmerksamen Kölner Defensive. Dresden bemühte sich in der zweiten Halbzeit, den Offensiv-Druck zu erhöhen. Doch die Abwehr der Gäste stand sicher und ließ nur wenig zu, die ganz große Gefahr konnten die Gastgeber zunächst nicht entfalten.

Kutschke mit Anschluss Treffer, Baur köpft drüber

Und aus der geordneten Deckung heraus kam die Viktoria auch selbst zu Offensivaktionen. In der 76. Minute gelang den Gästen ihr drittes Tor des Tages, als Lex-Tyger Lobinger nach einem schnell vorgetragenen Gegenangriff aus zehn Metern per Flachschuss traf. Florian Engelhardt hatte Lobinger mit einem gut abgestimmten Pass in Szene gesetzt. Die Dresdener gaben aber nicht auf. In der 79. Minute hatte die Viktoria Glück, dass Schiedsrichter Assad Nouhoum das beherzte Zweikampfverhalten von Kölns Albion Vrenezi gegen Dresdens Mika Baur im Strafraum für nicht elfmeterwürdig hielt.

Dynamo spielte sich noch einige Chancen heraus, und in der 86. Minute gelang Stefan Kutschke mit einem satten Schuss aus 14 Metern der Anschlusstreffer für Dynamo. Auch danach attackierte Dynamo das Gäste-Tor, es blieb aber bis zum Abpfiff bei der knappen Führung für Köln. Nach dem 3:2-Auswärtssieg zählen die Kölner in der Tabelle nun zu den besten fünf Mannschaften der Liga, während Dynamo den 20. Spieltag nur als Tabellenzweiter beendet. Durch die vierte Saisonniederlage musste Dynamo die Spitzenposition einstweilen an Aufsteiger Energie Cottbus abgeben.

Köln empfängt nun Waldhof Mannheim

Das nächste Drittliga-Spiel steht für die Viktoria bereits am Freitag, 24. Januar, an: Ab 19.00 Uhr ist der SV Waldhof Mannheim zu Gast im Sportpark Höhenberg in Köln. Gleich am kommenden Samstag (25. Januar, 14 Uhr live bei SPORT IM OSTEN im MDR FERNSEHEN & Stream) haben die Elbestädter jedoch die Chance, wieder ganz nach oben zu rücken – auswärts beim absoluten Spitzenspiel in Cottbus.

3. Liga 2024-2025 | Spieltag 20
| Rudolf Harbig Stadion | 19.Jan..2025-13:30
Dynamo Dresden
U S S S S
2 : 3
Endstand
Viktoria Köln
N N S S S
Jakob Lemmer
40'
Stefan Kutschke
86'
Serhat-Semih Güler
20'
Said El Mala
25'
Lex-Tyger Lobinger
76'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
Niederlage

Niederlage in Wiesbaden-versinkt Dynamo im Mittelmaß?

Kaya köpft SVWW zum Heimsieg gegen Dresden

Dank Torjäger Fatih Kaya setzt sich der SV Wehen Wiesbaden am Mittwochabend gegen Dynamo Dresden durch. Die Hessen schnuppern nach ihrem Heimsieg sogar wieder an den Aufstiegsrängen. Der SV Wehen Wiesbaden hat am Mittwoch in der 3. Fußball-Liga einen Arbeitssieg eingefahren. Die Hessen setzten sich vor 6.512 Zuschauern im eigenen Stadion knapp mit 1:0 (1:0) gegen Dynamo Dresden durch. Den Treffer des Abends erzielte Fatih Kaya in der 21. Minute. Ein Platzverweis für den Kapitän und eine enttäuschende Angriffsleistung sorgen für Dynamo Dresdens Niederlage bei Wehen Wiesbaden.

Zum fünften Mal in Folge bleibt Dynamo Dresden sieglos: Bei Zweitliga-Absteiger Wehen Wiesbaden verliert Dynamo Dresden mit 1:0 – und muss sich außerdem erneut auf eine Sperre einstellen: Stefan Kutschke kassiert zum zweiten Mal in der elf Spiele alten Drittliga-Saison 2024/25 einen Platzverweis, der Mannschaftskapitän fliegt für rücksichtsloses Einsteigen in einen Zweikampf vom Feld. In der Tabelle fällt das Team auf den sechsten Tabellenplatz zurück.

Trainer Thomas Stamm entschied sich trotz des Abwehr-Chaos gegen Essen (3:3) doch wieder für die Dreierkette. Seine Begründung: „Die Absprachen in den Schnittstellen sind ähnlich, wenn nicht sogar gleich.“ Denn es war eigentlich alles wie immer: Dynamo Dresden spielbestimmend, aber vor dem Tor einfach nicht sauber genug. Die Abschlüsse von Daferner (7., 31.) und Sterner (27.) für Wehen-Keeper Stritzel nicht wirklich ein Problem.

Schon nach sieben Minuten reagierte der Wiesbadener Keeper Florian Stritzel ausgezeichnet bei einer Dresdener Chance, später erneut (27.). Die Hessen ihrerseits strahlten im ersten Abschnitt wenig Torgefahr aus – mit einer Ausnahme. Da köpfte Kaya eine Flanke von Florian Carstens am zweiten Pfosten zur überraschenden Führung ins Netz (21.). Wehen reichte es gefühlt, einmal auch nur in die Nähe des Dresdner Tores zu kommen – und schon war der Ball wieder drin (21.). Und täglich grüßt das Murmeltier…

SVWW überholt Dynamo in der Tabelle

Denn auch wenn die Dynamos versuchten, das Ruder in Wiesbaden noch rumzureißen: Vieles blieb am Ende nur Stückwerk, richtig große Chancen gab´s im zweiten Durchgang kaum. Dabei konnten sich die Gäste noch bei Keeper Tim Schreiber bedanken, der mit einer Riesen-Parade gegen Flotho den vorzeitigen Knockout verhinderte (70.). Für den sorgte dann Schiri Lars Erbst. Kurz darauf sah der Dresdener Angreifer Stefan Kutschke nach einem harten Foul an Wiesbadens Florian Hübner die Rote Karte (77.). Hübner musste später aufgrund seiner starken Schmerzen ausgewechselt werden. In Überzahl brachten die Hessen die Führung über die Zeit.  Am Ende blieb es für zehn Dresdner bei der 0:1-Pleite. Und bei der bitteren Erkenntnis: So wird das definitiv nichts mit dem ersehnten Aufstieg. Statt dessen versinkt die Truppe erstmal im Mittelmaß der Liga.

„Er will den Ball spielen. Dass er ihn trifft, keine Frage. Wenn beide zum Ball gehen, ist es eine gelbe Karte“, so Coach Stamm. „Das sind genau die Themen, die Woche für Woche immer wiederkehren. Da müssen wir in der Box-Verteidigung deutlich griffiger werden.“

Der frühere Dynamo-Star Frank Lieberam scheint mit seiner Meinung Recht zu haben, als er kürzlich meinte: „Dresdens Spielsystem ist für die dritte Liga nicht geeignet. Dynamo muss vor allem sein Abwehrproblem in den Griff kriegen. Denn dort gewinnt man Spiele.“

3. Liga 2024-2025 | Spieltag 11
| Brita-Arena | 23.Okt..2024-19:00
SV Wehen Wiesbaden
N N S S N
1 : 0
Endstand
Dynamo Dresden
S U N N U
Fatih Kaya
21'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
4'
Tore
Tor
21'
Sachsenpokal

Die Sensation ist perfekt, Chemnitz siegt gegen Dynamo im Sachsenpokal

Der Chemnitzer FC zieht überraschend ins Achtelfinale des Sachsenpokals ein

… Bei Gegner Dynamo Dresden geht hingegen die Erfolgsflaute weiter. Dazu gibt es Wechselgerüchte um Trainer Stamm.

 Fußball-Regionalligist Chemnitzer FC ist im Sachsenpokal eine Überraschung gegen Drittligist Dynamo Dresden gelungen. Der CFC siegte im heimischen Stadion an der Gellertstraße mit 3:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung. Vor 10.429 Fans – davon 3.000 aus Dresden – erzielte Aljaz Casar (21. Minute) die Führung für den Titelverteidiger, die Niclas Erlbeck (31.) ausglich. In der Verlängerung sorgte Christoph Daferner (103.) mit einem Eigentor für das 2:1, Luis Fischer (105.) traf kurz darauf zum Endstand. Der Chemnitzer Gegner für das Achtelfinale wird am Dienstag (16.00) Uhr ausgelost.

CFC-Trainer Benjamin Duda vertraute gegen die favorisierte SGD auf exakt das Team, mit dem er in der Vorwoche seinen ersten Ligasieg eingefahren hatte. Sein Gegenüber Thomas Stamm rotierte hingegen ordentlich und wechselte im Vergleich zum 1:2 beim BVB II auf fünf Positionen. So startete im Tor Daniel Mesenhöler anstelle von Tim Schreiber, außerdem rückten Jan-Hendrik Marx, Lukas Boeder, Tony Menzel und Robin Meißner in die erste Elf.

In der temporeichen, kurzweiligen Partie kamen sowohl Dynamo als auch Chemnitz zu guten Chancen, was sich im Remis zur Pause widerspiegelte. Für einen kurzen Schockmoment sorgte der Zusammenprall von Dresdens Tony Menzel mit seinem Teamkollegen Casar, der infolgedessen zu Boden ging. Der Torschütze musste stark blutend und mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ausgewechselt werden, saß aber später zumindest wieder auf der Bank.

Dynamo überlegen, aber ohne zweites Tor

Nach dem Seitenwechsel ging die SGD umgehend auf Kurs Wiedergutmachung und drückte die Chemnitzer zunehmend in die eigene Hälfte. Nach zehn Minuten war es Christoph Daferner, der auf Vorlage von Tony Menzel nur Millimeter am CFC-Tor vorbeischoss (55.). Und Daferner stand nur vier Zeigerumdrehungen später erneut im Mittelpunkt, als er im Anschluss an einen Freistoß einen Kopfball erneut äußerst knapp danebenzielte (59.).

Chemnitz kämpfte gegen die nun spürbare Überlegenheit an und konnte auch eigene Möglichkeiten verzeichnen. Beispielsweise durch den Ex-Dresdner Jong-min Seo, der sich in der 62. Minute aus über 30 Metern ein Herz fasste und das Dynamo-Tor nur knapp verfehlte. Der SGD ergaben sich in der Folge lediglich ein paar weitere Möglichkeiten, wie etwa ein zurecht aberkanntes Abseits-Tor von Daferner (70.). Richtig zwingend waren die Versuche des Stamm-Teams aber nicht mehr, was auch damit zusammenhing, dass der CFC gut stand.

Chemnitz macht die Sensation klar

In der ersten Hälfte der Verlängerung passierte zunächst lange Zeit nichts. Zwar drückte Dynamo weiterhin, war offensiv aber zu einfallslos. Und so kam, was kommen musste. Kurz vor Abpfiff der ersten Hälfte der Verlängerung brachte der eingewechselte Dardan Karimani den Ball scharf vor das Dresdner Tor, wo Daferner unglücklich ins eigene Tor abfälschte. 2:1 Chemnitz, Spiel gedreht (103.)!

Und die „Himmelblauen“ legten nach dem Seitenwechsel durch eine Koproduktion vom eingewechselten Ephraim Eshele und Luis Fischer sogar noch einen dritten Treffer nach (114.), der gleichbedeutend mit dem endgültigen Knock-Out für die SGD war. Für den großen Pokal-Favoriten ist somit bereits in Runde drei Schluss, während Rekordsieger Chemnitz ins Achtelfinale einzieht. Die Auslosung erfolgt am kommenden Dienstag (15. Oktober) ab 16 Uhr.

Dynamo mit „Missverhältnis“

Bereits vor der Begegnung hatte SGD-Sportdirektor Thomas Brendel in der „Bild“ bei seiner Mannschaft ein „Missverhältnis zwischen Aufwand und Nutzen“ moniert und gefordert, dass der aktuell auf dem zweiten Platz rangierende Drittligist „mit mehr Überzeugung verteidigt“. Dynamo konnte in den vergangenen vier Liga-Spielen nur einen Sieg mitnehmen.

Für Unruhe sorgen auch Wechselgerüchte um Trainer Thomas Stamm. Der 41-Jährige hat erst Mitte Mai die Nachfolge von Markus Anfang angetreten, wurde jetzt aber von Schweizer Medien mit den Young Boys Bern in Verbindung gebracht. Der Champions-League-Teilnehmer hat sich am Dienstag aufgrund der bisher schwachen Saisonleistung nach nur drei Monaten von Trainer Patrick Rahmen getrennt.

Stimmen zum Spiel

CFC-Trainer Benjamin Duda: „Ich bin unfassbar stolz. Das zollt mir Riesenrespekt vor der Truppe ab. Toller Tag für den Club, für die Fans, für die Mannschaft. Wir sind jetzt inklusive Pokal seit fünf Spielen ungeschlagen. Die Mannschaft hat sich gut entwickelt, gut gespielt. Heute wollen wir es erstmal genießen, feiern und mit dem Anhang ein bisschen was gönnen.“

SGD-Trainer Thomas Stamm: „Wir haben uns zu wenig klare Chancen herausgespielt. Wir müssen effizienter sein in einer Phase kurz nach der Pause, wo wir gut drin sind. Wir dürfen niemals den Ausgleich kassieren, weil die Entstehung vom Eckball verschulden wir. Dann muss man sagen: Zwei Standardtore nicht gut verteidigt heute. Wenn du sie so verteidigst – nicht nur in der 3. Liga, sondern eben auch gegen einen Regionalligisten – dann reicht es nicht.“

„Katastrophal“, fasst es Kapitän Stefan Kutschke danach in einem Wort zusammen. Was mit Wille und Leidenschaft geht, habe der Gegner gezeigt. „Es ist enttäuschend, wie wir uns präsentiert haben. Hier geht es um eine Runde Weiterkommen, das ist Sachsenpokal“, so Kutschke, der sichtlich angefressen danach in die Kabine geht.

Niederlage

Dynamo stolpert bei Dortmunds Zweitvertretung

Dynamo Dresden ist in der 3. Fußball-Liga erneut gestolpert und droht nun, die Tabellenführung zu verlieren.

Die SGD unterlag bei der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund überraschend mit 1:2 (0:0), im weiteren Verlauf des 9. Spieltags haben nun gleich vier Teams realistische Chancen vorbeizuziehen: Dem punktgleichen SV Sandhausen (17 Punkte) genügt bereits ein Unentschieden, Erzgebirge Aue (16), Energie Cottbus und Viktoria Köln (beide 15) würden Dresden allesamt mit einem Sieg überholen.

Nur ein Sieg aus den vier letzten Spielen

Auf dem Papier schien die Sache klar: Auf der einen Seite der seit fünf Spielen ungeschlagene Tabellenführer Dynamo Dresden. Auf der anderen Seite die Reserve von Borussia Dortmund, die nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge nur knapp vor einem Abstiegsrang stand.  Dresden hat lediglich eines der vergangenen vier Spiele gewonnen, am Freitagabend setzte es die zweite Saisonniederlage. Christoph Daferners Ausgleich (66.) war zu wenig, Jordi Paulina (46.) und Antonio Foti (77.) trafen für den BVB. Von Anfang an erarbeiteten sich die Dresdner ein Übergewicht, doch es entwickelte sich wenig Torgefahr. Ganz anders der BVB II: Immer, wenn die Zweitvertretung nach vorne spielte, wurde es gefährlich.

Dynamo mit viel Ballbesitz, aber ohne Tore

Die Dresdner Feldüberlegenheit drückte sich auch in den Zahlen aus: 73 Prozent Ballbesitz sprachen eine deutliche Sprache. Doch die erste echte Gelegenheit hatten nach 25 Minuten die Hausherren: Claudio Kammerknecht klärte eine Flanke von Patrick Göbel direkt vor die Füße von Julian Hettwer. Sein Schuss knallte an die Oberkante der Latte. Für die Dresdner war das eine Art Weckruf, sie erhöhten kurz vor der Pause nochmal das Tempo. Zunächst scheiterte Christoph Daferner mit seinem Versuch am Außennetz, anschließend rettete BVB-Keeper Marcel Lotka sein Team gleich mehrfach vor einem Rückstand. So ging es torlos in die Kabine.

Daferner mit dem Ausgleich

Es dauerte keine 60 Sekunden nach dem Wechsel, da lag der Spitzenreiter dann sogar hinten: Antono Foti scheiterte noch an Torwart Tim Schreiber, Jordi Paulina konnte aber abstauben. Oliver Batista Meier scheiterte nach klasse Zuspiel von Daferner dagegen am überragenden Lotka (52.) Coach Stamm brachte den bisherigen SGD-Shooting-Star Tony Menzel und Kapitän Stefan Kutschke (62.). Kurz danach verlängerte Daferner eine Menzel-Flanke fast von der Grundlinie zum Ausgleich (66.). Lotka verhinderte bei einem Casar-Kopfball den Doppelschlag (72.).

Fünf Minuten später klingelte es praktisch aus dem Nichts wieder bei Dynamo: Foti traf mit einem Traumtor von halblinks in den Winkel (77.). Darauf hatte die SGD dann keine Antwort mehr. Insgesamt war es ein ärgerlicher Abend für die Gäste.

Jan Zimmermann, Trainer Borussia Dortmund II: Ich bin total stolz. Ich bin jetzt zwei Jahre hier, wir haben viele tolle Spiele gemacht, aber so zufrieden wie heute war ich mit meiner Mannschaft noch nie. Weil sie genau das gemacht hat, was wir machen wollten. Sie hat mit Herz gespielt, mit Leidenschaft gespielt. Ich habe viele Zweikämpfe gesehen, die wir auch nicht gewonnen haben, aber wir haben sie nicht so klar verloren, weil wir uns reingebissen und nicht aufgehört haben. Dann verdient man sich vielleicht auch so einen Sieg.

Philip Heise, Linksverteidiger Dynamo Dresden: Ich glaube, wir haben das Spiel heute leider vorne verloren. Ein Sonntagsschuss, der darf reingehen. Ich glaube, das Tor davor darf uns nicht so passieren. Wir haben heute zu wenig Torgefährlichkeit ausgestrahlt. Ich fand eigentlich, dass wir es sehr, sehr gut unter Kontrolle hatten, wir hatten eine gewisse Absicherung. Bis auf die zwei Tore haben wir es eigentlich bis dahin sehr, sehr gut gemacht. Für mich hätten wir heute einfach mehr Tore schießen müssen.

Thomas Stamm, Cheftrainer Dynamo Dresden: Uns hat heute die Effizienz vorne gefehlt. Ich glaube, wir haben genügend Chancen, das Ding heute frühzeitig zu Ende zu bringen. In der ersten Halbzeit können und müssen wir klar führen, haben eine Chance zugelassen. In der zweiten Halbzeit haben wir eine Chance, die wir nicht gut verteidigen, das 1:0 von Dortmund. Das zweite Tor von Dortmund passiert von einhundertmal einmal, das kannst du nicht verteidigen, wenn er ihn so trifft. In Summe haben wir ein ordentliches Spiel gemacht.

Chemnitzer FC wartet im Sachsenpokal

Für Dynamo geht es im Sachsenpokal weiter und das mit einem Knaller: Es geht zum alten Rivalen Chemnitzer FC. SPORT IM OSTEN (MDR) überträgt die Partie am 12. Oktober ab 14:05 Uhr live im Fernsehen.

| Rote Erde | 04.Okt..2024-19:00
Borussia Dortmund II
U N S N N
2 : 1
Endstand
Dynamo Dresden
S S U S U
Jordi Paulina
46'
Antonio Foti
77'
Christoph Daferner
66'
Tore
66'
Tor
77'
Spielstatistiken
Borussia Dortmund II
Dynamo Dresden
Am Tor vorbei 4
Schüsse auf das Tor 3
Schüsse auf das Tor 10
Am Tor vorbei 9
2 Tore 1
29 Ballbesitz 71
2 Ecken 13
22 Fouls 6
3 Abseits 2
4 Gelbe Karten 1
7 Torschüsse gesamt 19
3 Schüsse auf das Tor 10
4 Schüsse neben das Tor 9
23 Einwürfe 33
9 Freistöße 24
Testspiel

Dynamos letzter Test gegen Regensburg endet mit 2:1 Niederlage

Dynamo Dresden hat seine Generalprobe vor dem Start der neuen Drittliga-Saison knapp verloren

Im letzten Testspiel der Vorbereitung unterlag die neu formierte Mannschaft von Trainer Thomas Stamm Zweitliga-Aufsteiger SSV Jahn Regensburg mit 1:2 (1:0, 1:1) nach Verlängerung.

Im letzten Testspiel vor dem Drittliga-Saisonstart bei Viktoria Köln (4. August, 13.30 Uhr) hat die SG Dynamo Dresden am Sonnabend gegen den Zweitliga-Aufsteiger SSV Jahn Regensburg nach 120 Minuten mit 1:2 (1:0/1:1) verloren. Vor 1436 Zuschauern in der Arena zur Vogtlandweide in Auerbach hatte Stürmer Christoph Daferner das 1:0 für die Mannschaft von Trainer Thomas Stamm erzielt (40.). Kai Pröger glich dann in der 71. Minute aus, ehe Eric Hottmann in der 115. Minute das Siegtor für die Rot-Weißen gelang.

Die Dresdner begannen die Partie ohne den unter der Woche an Knieproblemen laborierenden Niklas Hauptmann. Für ihn erhielt Tony Menzel eine Chance im offensiven Mittelfeld. Ansonsten spielten Profis, deren Aufstellung durch Stamm nicht oder wenig überraschte. Im Tor stand Tim Schreiber, in der Dreierkette kickten Claudio Kammerknecht, Aljaz Casar und Lukas Boeder. Im Mittelfeld setzte Stamm neben den offensiv ausgerichteten Menzel und Oliver Batista Meier auf Vinko Sapina als Sechser. Die linke Außenbahn beackerte Philip Heise, die rechte war das Revier von Jakob Lemmer. Die Doppelspitze bildeten Robin Meißner und Daferner; der vor dem Spiel zum Kapitän wiedergewählte Stefan Kutschke nahm erst einmal auf der Bank Platz.

Regensburger haben in der ersten Halbzeit mehr Chancen

In ihrem 3-5-2-System starteten die Schwarz-Gelben schwungvoll. Sie mühten sich, schnell den Abschluss zu suchen. Daferners Schuss nach Zuspiel Sapinas wurde aber noch vom Jahn zur Ecke geblockt (1.). Doch es dauerte nicht lange, da kamen die von Trainer Joe Enochs betreuten Regensburger besser ins Spiel. Sie hatten zwar weniger Ballbesitz als die Dresdner, waren aber torgefährlicher. Dominik Kother schoss in der 8. Minute über Schreibers Tor, Noah Ganaus bugsierte die Kugel auch über die Querlatte (10.). Wiederum Kother war es, der in der 16. Minute nach einem Fehlpass von Schreiber zum Abschluss kam und übers Tor schoss. Dynamo wirkte in der Hintermannschaft nicht immer sicher, Ganaus prüfte Schreiber nach einem nicht gepfiffenen Foul an Batista Meier (23.), dann wurde der SSV-Angreifer von Boeder in letzter Sekunde geblockt (32.).

Dynamo spielte viel hintenrum, ließ sich weit vom Pressing der Oberpfälzer in die eigene Hälfte drücken, behauptete aber meist den Ball. Der Spielaufbau nach vorn war jedoch alles andere als flüssig, ging meist über die linke Seite, während der rechte Flügel lahmte. So fiel das 1:0 der Dresdner etwas überraschend. Nachdem Daferner gerade mit einem strammen Schuss an Felix Gebhardt im SSV-Tor gescheitert war (40.), schoss er kurz darauf nach einer Flanke von Kammerknecht ins Netz ein (41.). Dynamo hätte wenig sogar noch höher führen können, aber Casars Kopfball wurde noch von Regensburg geklärt (43.).

Stamm wechselt in der zweiten Halbzeit mehrfach

In der Pause wechselte Stamm einmal, ließ den in Vertretung von Kutschke und Hauptmann als Kapitän aufgelaufenen und im Spiel leicht am Knie lädierten Sapina draußen und brachte für den Ex-Essener Lars Bünning. Dynamo gestaltete das Geschehen ausgeglichen, wechselte nach einer Stunde noch zweimal: Batista Meier und Heise gingen vom Feld, Jan-Hendrik Marx und Jonas Oehmichen durften ran. Fünf Minuten später wurde auch Kutschke eingewechselt, er ersetzte den Torschützen Daferner (65.).

Die Regensburger hatten inzwischen auch einige Male gewechselt. Sie wollten den Ausgleich, den Joker Benedikt Saller in der 68. Minute mit einem scharfen Schuss am linken Pfosten vorbei ins Aus verpasste. Kurz darauf wurde auf der Gegenseite Kutschke im Strafraum gelegt, Referee Lars Albert gab keinen Elfmeter. Statt des möglichen 2:0 für Dynamo fiel so in der 71. Minute der 1:1-Ausgleich für Regensburg: Neuzugang Kai Pröger (war im Sommer aus Rostock gekommen) nutzte eine Unsicherheit in der SGD-Abwehr zum Torerfolg. Dynamo hätte aber gleich zurückschlagen können, doch Kutschkes Kopfball klärte Gebhardt (75.), Meißners Distanzschuss ging drüber (77.).

Nach 90 Minuten heißt es 1:1

Aber auch Regensburg wollte den Sieg, hatte nun noch gute Möglichkeiten. Erst schoss Sebastian Ernst vorbei (83.), dann zwang der andere Neuzugang des SSV Dresdens neuen Keeper Schreiber zu einer spektakulären Flugeinlage (85.). Dank Schreibers Parade blieb es nach 90 Minuten beim 1:1 (1:0). Ein Ergebnis, das dem Spielverlauf durchaus angemessen war.

Wie zuvor vereinbart beendeten beide Mannschaften die Partie nach regulärer Spielzeit aber noch nicht, sondern sie gingen in eine halbstündige Verlängerung. Nachdem in der Schlussphase der zweiten Halbzeit bereits Dennis Duah und Paul Lehmann ins Spiel gekommen waren, durften mit Beginn der Overtime auch Daniel Mesenhöler, Jakob Zickler, Artur Herrmann, Noah Wagner und David Kubatta noch auf den Rasen. Die Regensburger hatten nun mehr vom Spiel, mehr Ballbesitz, ohne aber großartig torgefährlich zu werden. Die Dresdner verteidigten entschlossen das Unentschieden, die nun mit vielen Talenten besetzte SGD hatte aber nicht das Glück des Tüchtigen. Das Happy End war schließlich auf Seiten der Oberpfälzer, denn Eric Hottmann staubte zum 2:1 ab (115.).

Testspiel

Dynamo Dresden verliert beim Chemnitzer FC: So lief das Testspiel

Dynamo vermasselt ersten echten Härtetest

Rückschlag für Dynamo Dresden in der Saisonvorbereitung! Beim Chemnitzer FC verlor der Drittligist den vorletzten Test mit 0:1. Ließ dabei vieles vermissen, was beim Drittliga-Auftakt in 14 Tagen anders sein muss…

Mittelfeldmann Vinko Sapina ohne Wenn und Aber: „Wir können damit nicht zufrieden sein.“

Auffällig: Im Kader fehlte Kyu-hyun Park. BILD hatte diese Woche exklusiv berichtet, dass die Schwarz-Gelben bereit wären, den südkoreanischen Linksverteidiger gehen zu lassen. Offiziell war er wegen Adduktoren-Problemen nicht dabei.

Thomas Stamm (41) setzte auf eine ähnliche Elf wie beim 2:1 gegen Viktoria Berlin. Nur auf drei Positionen tauschte der SGD-Coach durch: Oliver Batista Meier, Philip Heise und Stefan Kutschke begannen für Tony Menzel, Jan-Hendrik Marx und Christoph Daferner. Gerade die neue Dreierkette aus Lukas Boeder, Aljaz Casar und Claudio Kammerknecht sollte sich mit Vinko Sapina davor einspielen.

Und der Defensivverbund ließ gegen den ambitionierten Regionalligisten, der schon am Donnerstag gegen Halle das Eröffnungsspiel der Nordost-Staffel bestreitet, kaum etwas zu. Im Spielaufbau war Dynamo allerdings zu behäbig, kam offensiv nicht richtig in die Gänge. So wurde es nur bei Standards richtig gefährlich: Kutschke nickte einen Batista-Meier-Freistoß ein, das Tor wurde wegen vermeintlicher Abseitsstellung aber nicht anerkannt (12.).

Ende der ersten Hälfte entwickelte sich eine zerfahrene Partie mit vielen Fouls. „Höhepunkt“ noch, als sich beide Teams im Freundschaftskick eine kleine Rudelbildung leisten, nachdem Leon Damer unnötig in Kammerknecht reinrauschte, nur um diesen im Spielaufbau zu stören (43.).

Zur Pause nahm Stamm vier Wechsel vor. Daferner, Marx, Bünning und Torwart Mesenhöler kamen für Meißer, Lemmer, Heise und Schreiber. Bünning brachte auf der linken Seite sofort Schwung, bediente per Steckpass Daferner, der frei am CFC-Keeper scheiterte (47.). Dynamo machte jetzt endlich Betrieb! Ein Schuss von Daferner klatschte abgefälscht an den Pfosten (55.). Ab da lag die Führung in der Luft. Eigentlich, denn plötzlich funktionierte hinten die Abstimmung nicht: Nach Flanke von links nickte Manuel Reutter per Flugkopfball gegen die Laufrichtung des chancenlosen Mesenhöler zum 1:0 (58.) für den Chemnitzer FC ein!

Dynamo muss sich in allen Bereichen steigern

Danach tauschte Stamm den Rest der Truppe durch und Dresden musste sich erstmal neu sortieren. Erst in der Schlussviertelstunde wurden die Angriffsbemühungen energischer. Talent Jakob Zickler, Sohn von Ex-Bayern-Legende Alexander Zickler, traf die Kugel bei einer flachen Bünning-Hereingabe nicht, kurz darauf wurde ein aussichtsreicher Schuss von Paul Lehmann geblockt (76.). Fazit: Der Auftritt vor 5.537 Zuschauern in echter Auswärtsatmosphäre bei einem der Regionalliga-Topfavoriten war der erste echte Härtetest, zumal es fast drittligatypisch auch ziemlich nickelig zuging.

Dresden hat sich dabei zu viel selbst eingelullt und in den entscheidenden Szenen den Schneid abkaufen lassen. Trainer Thomas Stamm: „Wir haben zwar wenig zugelassen, das Gegentor verteidigen wir aber schlecht. Und vorne sind wir wie die Wochen zuvor nicht effizient.“ Bis zum Saisonstart in zwei Wochen muss sich Dynamo Dresden in quasi allen Bereichen steigern!

Chemnitzer FC: Adamczyk – Walther (60. Lihsek), Mergel (85. Löwelt), Damer (60. Eshele), Reutter (75. Roscher), Zickert (60. F. Müller), Koch (85. Erlbeck), Eppendorfer (75. Schiebold), Fischer, Baumgart (75. Rücker), T. Müller (75. Wolter)

SG Dynamo Dresden: Schreiber (46. Mesenhöler) – Sapina (59. Menzel), Batista Meier, Lemmer (46. Marx), Kammerknecht (59. Lehmann), Heise (46. Bünning), Casar (59. Duah), Meißner (46. Daferner), Hauptmann (59. Oehmichen), Boeder (59. Kubatta), Kutschke (59. Zickler)

Tor: 0:1 Reutter (58.)

Testspiel

Niederlage im Testspiel gegen Hessen Kassel

Dynamo Dresden verliert gegen die KSV Hessen Kassel den nächsten Härtetest der Saisonvorbereitung

Erste Niederlage im dritten Testspiel: Im Trainingslager in Heiligenstadt unterliegt Dynamo Dresden dem Regionalligisten Hessen Kassel mit 1:2. Rückkehrer und Torschütze Daferner spricht von einem Warnschuss. Die Serie ist gerissen. Nach den Erfolgen gegen Fortschritt Lunzenau (19:0) und dem FSV Neusalza-Spremberg (5:1) unterlag Dynamo Dresden im Trainingslager in Heilgenstadt dem Regionalligisten KSV Hessen Kassel nach einer 1:0-Führung mit 1:2. Beiden Gegentoren waren grobe Schnitzer vorausgegangen.

Das Besondere: Die Partie ging wie bei Deutschlands EM-Viertelfinale über 120 Minuten – allerdings nicht wie in Stuttgart in die Verlängerung, sondern über je 30-minütige Viertel. „Mir war wichtig, dass alle Jungs 60 Minuten bekommen“, erklärte Stamm, der nach einer Stunde komplett durchwechselte. Seine Startelf, in der mit Tim Schreiber, Dennis Duah und Aljaz Casar drei Sommer-Neuzugänge, mit Oliver Batista Meier ein Rückkehrer und mit Jakob Zickler und Dmytro Bohdanov zwei Junioren standen, tat sich jedoch schwer.

Zwar erspielte sich der Drittligist im 4-3-3-System mehr Chancen als die Hessen, doch bei den Abschlüssen zeigten die Dresdner eklatante Schwächen. Die Schüsse gingen meist weit neben und über, selten aufs Tor. Die größten Gelegenheiten vergaben Jakob Lemmer und Casar. „Wir waren nicht effizient“, kritisierte Stamm. Für den größten Aufreger sorgte da ein Junge, der während des Spiels aufs Feld rannte und ein Selfie mit Dynamos Schlussmann Schreiber machte – ohne, dass die Partie unterbrochen wurde. Nach der zweiten Pause wechselte Stamm nicht nur alle elf Spieler aus, sondern änderte auch die taktische Ausrichtung, bot eine Dreier-Abwehrkette und mit Rückkehrer Christoph Daferner und Stefan Kutschke eine Doppelspitze auf. Besser wurde das Spiel aber nicht, zunächst blieben selbst Chancen Mangelware. „Ich erwarte, dass wir auch gegen tiefstehende Gegner unseren Rhythmus gehen. Das haben wir leider nicht geschafft. Mir hat ein bisschen die Ruhe und Geduld gefehlt“, bemängelte der Trainer.

Daferner sorgte in der 87. Minute schließlich für die späte Führung. Nach einem Schuss von Kutschke und einer Parade von Kassel-Schlussmann Nicolas Gröteke stocherte der Angreifer den Ball über die Linie. Glücklich war Daferner danach trotzdem nicht. „Die Niederlage war unnötig. Es war ein Warnschuss zum richtigen Zeitpunkt. Ich erwarte schon, dass wir – bei allem Respekt vor Kassel – gegen einen Regionalligisten gewinnen“, erklärte er.

Beim Südwest-Regionalligisten reiste Dynamos Ex-Verteidiger Sören Gonther mit nach Heiligenstadt. Der 37-Jährige ist Geschäftsführer in Kassel und hatte sich bei den Schwarz-Gelben kürzlich um die Stelle des Sportchefs beworben. Gonther gehörte zum Trio, das zu Gesprächen in Dresden war, der Aufsichtsrat entschied sich letztlich jedoch für Thomas Brendel. Bei Kassel hatte ein Virus die halbe Mannschaft zuletzt zu einer Pause gezwungen. Spielen konnten allerdings die beiden Ex-Dresdner Kenny Weyh und Cornelius Bräunling, die vor einem Jahr von Dynamos U19 zu den Hessen gewechselt waren. Bräunling war es, der nach einem groben Schnitzer von Lars Bünning den Ausgleich erzielte. Neuzugang Vinko Sapina machte den nächsten Fehler, Severo Sturm nutzte das zum 2:1-Endstand für Kassel. „Wir hatten die Kontrolle über das Spiel, waren in der Offensive aber nicht zielstrebig genug“, fasste Niklas Hauptmann die 120 Minuten treffend zusammen.

Niederlage

Aufstieg futsch, Heimpleite gegen den SC Verl

Kaum noch Aufstiegs-Chancen

Dynamo Dresden hat auch das siebte Spiel in Folge nicht gewonnen. Durch die Niederlage gegen den SC Verl hat die Mannschaft von Trainer Heiko Scholz fast keine Chance mehr auf den Aufstieg oder die Relegation. Dynamo Dresden hat zwei Spieltage vor Schluss kaum noch eine Chance auf den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga. Die Mannschaft von Trainer Heiko Scholz verlor am Samstag (4. Mai) auch gegen den SC Verl mit 0:1 (0:1). Damit haben die Sachsen weiter fünf Punkte Rückstand auf den Tabellendritten Preußen Münster – die Preußen können ihren Vorsprung am Sonntag gegen den 1. FC Saarbrücken noch ausbauen. Es war das siebte Drittliga-Spiel in Folge ohne Sieg für Dynamo.

Im ersten Spiel nach der Freistellung des Cheftrainers und seines Assistenten hatten die Fans im K-Block eine schöne Botschaft an die beiden Beurlaubten: „Als Menschen und Trainer stets die Werte der SGD gelebt! Danke Markus Anfang und Florian Junge!“, stand auf einem großen Plakat am Zaun vor den fanatischsten Anhängern.

Dresden wie schon in Regensburg wieder mit der Doppel-Spitze Kutschke/Meißner, für Park (5. Gelbe) spielt Meier in der Viererkette. Die Partie bis zum Pausenpfiff ein Spiegelbild der Rückrunde. Dresden tut, kämpft, macht und rennt – aber es kommt nichts dabei raus! Weil oft selbst die einfachsten Dinge nicht klappen: Schlampige Pässe, fehlende Zweikampfhärte, haarsträubende Abschlussschwäche.  Dynamo orientierte sich nach vorn und hatte in der 17. Minute eine Riesenchance. Meiers Flanke von links verlängerte Kutschke per Kopf im Zentrum auf Zimmerschied, doch der traf mit seinem Kopfball unter Bedrängnis von Ochojski nur den Außenpfosten. Aluminiumpech für die Dresdner! Und auch der obligatorische Abwehrpatzer fehlt wie immer nicht: Verls Lokotsch sagt Danke, köpft völlig alleingelassen zum 0:1 ein (21.). Wieder ist die erste Chance des Gegners drin.

Kein Elfmeter nach Foul an Hauptmann

Ein Rätsel, wieso 1,90-Meter-Hüne Lokotsch dabei so frei stand. Jakob Lewald unterband nicht den blitzartigen Aufbau, Claudio Kammerknecht konnte die Flanke nicht verhindern. Der Ball segelte über Innenverteidiger Lars Bünning, der ohne Gegenspieler eine ungefährdete Zone verteidigte. Und Meier rückte nicht nach, ließ Lokotsch laufen. „Abwehr“ konnte man das wohl nicht nennen.

Der Rückstand passte ins Bild der vergangenen Wochen und Monate. Dynamo suchte die schnelle Antwort. Bei Zimmerschieds Hereingabe kam Nadj im Strafraum gegen Niklas Hauptmann zu spät, berührte ihn von hinten. Hauptmann ging zu Boden und beschwerte sich, weil die Pfeife von Schiedsrichter Marc Philip Eckermann stumm blieb (22.). Zumindest fragwürdig, wieso es da keinen Elfmeter für Dynamo gab. Dynamo mangelte es im Spiel nach vorn an guten Ideen, auch die sechs Eckbälle vorm Pausenpfiff verpufften in der Regel. Hinten leisteten sich die Dresdner dagegen einige Fehler. Glück, dass Meiers übler Ballverlust im Aufbauspiel folgenlos blieb (44.).

Dynamo drückt auf den Ausgleich

Nach dem Seitenwechsel konzentrierte sich Verl zunehmend aufs Verteidigen und überließ Dynamo den Ball. Die Gastgeber bauten zunehmend Druck auf: Zimmerschied setzte sich auf der linken Seite durch, im Zentrum parierte Verls Schlussmann Luca Unbehaun gegen Kutschke (59.). Nun begann die beste Phase der Dresdner, die zu zahlreichen Abschlüssen kamen. Doch sowohl Meier (64.) als auch Bünning und Will (65.) ließen ihre Chancen ungenutzt. Die Fans auf den Rängen gaben alles, doch Dynamo bekam den Ball einfach nicht über die Linie. Unbehaun parierte erst einen Kopfball von Meißner (72.), dann einen Schuss des eingewechselten Jakob Lemmer (76.). In den letzten Minuten war dann auch die letzte Resthoffnung nicht mehr da, die Dresdner kamen nicht mehr entscheidend vor das gegnerische Tor.

An der dritten Heimpleite in Folge können allerdings auch die Youngster nichts mehr ändern. Dadurch hat Dynamo jetzt endgültig Planungssicherheit, steckt ein weiteres Jahr in der 3. Liga fest. Nach Lage der Dinge wird das Sachsenpokal-Finale am 25. Mai gegen Aue immer wichtiger, um wenigstens noch in den DFB-Pokal zu kommen. Denn in der Liga droht Dynamo Dresden jetzt sogar noch weiter durchgereicht zu werden.

Regensburg patzt, Dynamo nutzt das nicht

Während Ulm durch ein 2:0 gegen Viktoria Köln den Drittliga-Staffelsieg und den Durchmarsch in die 2. Bundesliga sicherte, verlor Jahn Regensburg sein Spiel gegen Absteiger SC Freiburg II. Weil Münster und Essen noch punkten können, wird der Kampf um den zweiten direkten Aufstiegsplatz doch noch mal spannend. Dynamo aber ist nun raus aus dem Rennen.

3. Liga 2023-2024 | Spieltag 36
| Rudolf Harbig Stadion | 04.Mai.2024-14:00
Dynamo Dresden
N N U N U
0 : 1
Endstand
SC Verl
U U S N U
Lars Lokotsch
21'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
2'
Tore
21'
Tor
Lars Lokotsch (Vorlage von: Yari Otto)
Spielstatistiken
Dynamo Dresden
SC Verl
Am Tor vorbei 11
Schüsse auf das Tor 6
Schüsse auf das Tor 4
Am Tor vorbei 5
0 Tore 1
49 Ballbesitz 51
14 Ecken 4
13 Fouls 7
1 Abseits 0
3 Gelbe Karten 1
17 Torschüsse gesamt 9
6 Schüsse auf das Tor 4
11 Schüsse neben das Tor 5
29 Einwürfe 20
7 Freistöße 14
116 Dribblings 109
97 Flanken 53

 

Niederlage

Dynamo Dresden unterliegt gegen die Viktoria aus Köln

Nächster Dämpfer: Blasse Dynamos unterliegen auch Viktoria Köln

Der K-Block hatte sich vorm Anpfiff selbst übertroffen. Die Choreo war schon vom Feinsten. „Weder Geld noch Perspektive, dafür Herz und Charakter“ stand unten als Banner. Der Block tauchte sich in Gelb, das Dynamo-Logo prangte in der Mitte, umrahmt von der Zahl 2004, dem Jahr des ersten Zweitliga-Aufstiegs. Später tauchte die Anzeigetafel vom entscheidenden Spiel damals gegen Neumünster (1:0) auf, links davon ein Bild vom Torschützen Ranislav Jovanovic, rechts von Trainer-Legende Christoph Franke. Mit dieser Gänsehaut-Unterstützung musste doch was gehen. Aber nun. Der Funke sprang nie auf den Rasen über. Die Schwarz-Gelben überzeugten zwar kämpferisch, Wille und Einsatz waren da, spielerisch blieb aber alles Stückwerk.

Die SG Dynamo Dresden hat im Aufstiegskampf die nächste herbe Enttäuschung erfahren. Im Heimspiel gegen Viktoria Köln unterlag das weitgehend ungefährliche Team von Trainer Markus Anfang letztlich verdientermaßen 0:2 (0:0). Zumindest für eine Nacht bleibt Dynamo vorerst auf Tabellenrang drei – ehe Verfolger Preußen Münster Freiburg II empfängt.

Dynamo Dresden hat auch das Heimspiel gegen Viktoria Köln verloren. Vor 30.388 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion setzte es für die Schwarz-Gelben eine 0:2 (0:0)-Niederlage. Es war die eine Niederlage zuviel für Trainer Markus Anfang, der wenig später entlassen wurde. Nach ausgeglichener erster Hälfte ließ Dynamo vor allem in Durchgang zwei sämtliche spielerische Klasse vermissen und konnte dem Domstädtern spätestens nach dem ersten Gegentreffer kaum mehr etwas entgegensetzen.

Ausgeglichener erster Durchgang

Für Dynamo hatte es schon vor Anpfiff etwas Grund zum Aufatmen gegeben – Kölns Top-Scorer Luca Marseiler schaffte es aufgrund einer Erkältung kurzfristig nicht in den Spieltagskader. Zu Beginn war die SGD dann zunächst zwar um Spielkontrolle bemüht, doch blieb dabei längst nicht immer fehlerlos. Bester Beleg dafür war der frühe Fehlpass von Kevin Broll in die Füße von Viktorias Seokju Hong, aus dem die Gäste aber keinen weiteren Profit schlagen konnten (7.). Daraufhin entwickelte sich ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Dresden kam in Person von Niklas Hauptmann in der elften Minute zu einem ersten Abschluss, auf den Köln mit einem höchstgefährlichen Schuss von Hong antwortete, den Broll gedankenschnell aus dem unteren Eck fischen konnte (15.). In der darauffolgenden Viertelstunde wurde Viktoria immer spielbestimmender und kam durch Sidny Lopes Cabral (27.), Hong (29.) und Said El Mala (31.) zu weiteren Möglichkeiten.

Von Dynamo hingegen kam lange Zeit herzlich wenig, was im Stadion für immer lauter werdende Pfiffe sorgte. Tom Zimmerschied nahm sich das zum Anlass und sorgte nach 33 Minuten mit einem Flachschuss für echte Gefahr – doch Ben Voll parierte stark. Bis zur Pause näherten sich die Schwarz-Gelben daraufhin immer weiter an. Paul Will ergab sich noch eine nächste gute Möglichkeit, die Voll aber erneut glänzend abwehrte (41.). So blieb es vorerst beim etwas ernüchternden, wenn auch gerechten Stand von 0:0.

Köln jubelt doppelt – SGD harmlos

Der zweite Durchgang startete umgehend mit einer weiteren Kölner Duftmarke – Simon Handle setzte das Leder nur knapp eine Minute nach Wiederanpfiff Zentimeter am Lattenkreuz vorbei (46.). Und die Domstädter hatten sich sichtlich etwas vorgenommen, während Dynamo immer blasser wurde. Folgerichtig fiel nach 67 Minuten auch das erste Tor des Tages für Viktoria Köln: Nach einem 50:50-Zweikampf im Mittelfeld zwischen Tom Zimmerschied und Stefano Russo war der Ball bei Lopes Cabral gelandet, dessen Querpass Mitspieler Handle mühelos im Dresdner Netz unterbrachte. Die Proteste der SGD blieben unerhört.

Im Nachgang des 0:1 schickte sich Dynamo nochmal an, etwas gegen den Rückstand zu unternehmen – allerdings ohne dabei zu ganz großen Möglichkeiten zu kommen. Die Viktoria hingegen spielte munter weiter nach vorn und machte zehn Minuten vor dem Ende den Deckel drauf. Diesmal war es eine Flanke des aktiven Hong gewesen, die André Becker direkt nahm und sicher zum zweiten Kölner Treffer vollendete (80.). Der SGD war damit endgültig der Zahn gezogen – daran änderten auch weitere Versuche von Ahmet Arslan (83.) und Robin Meißner (90.+3) nichts mehr. Für Coach Markus Anfang dürfte es nach dem schwarzen Samstag indes immer enger werden.