Relegationsspiel

Wehen Wiesbaden schießt die Arminia in die 3. Liga

Die Arminia verliert auch das zweite Relegations-Spiel gegen Wehen Wiesbaden mit 1:2 (Hinspiel 0:4).

Somit steht fest: Erstmals seit acht Jahren spielt Bielefeld wieder drittklassig. Dabei fing alles so hoffnungsvoll an. Klub-Legende Fabian Klos schießt sein Team früh in Führung (4.). Doch noch vor der Pause drehen die Wiesbadener das Spiel und sorgen für den zweiten Bielefeld-Abstieg in Folge.

Immerhin: Nach den Ausschreitungen Bielefelder Fans in Wiesbaden blieb es auf der Alm zunächst weitgehend ruhig. Kapitän Fabian Klos (4.) ließ die Arminia mit seinem 171. Treffer im 420. Spiel für seinen Herzensklub auf das Fußball-Wunder hoffen. Doch Hollerbach (35./45.+2), der vor einem Wechsel nach Köln steht, stellte die Weichen auf Wehens Zweitliga-Rückkehr nach drei Jahren Drittklassigkeit.

„Das fühlt sich jetzt ein paar Tage richtig scheiße an, ich hab es schon mal erlebt. Wir haben es damals als Chance gesehen, ich hoffe, dass wir es dazu jetzt nutzen“, sagte Klos bei Sat.1 und kündigte an, er wolle bei der Rückkehr als Spieler helfen. Die Stimmung unter den 24.000 Zuschauern war zunächst feindselig und gegen die eigene Elf gerichtet. „Wir sind Arminen und ihr nicht!“, schallte es den Profis beim Warmmachen entgegen. Bei der Verlesung der Mannschaftsaufstellung setzte es ein Pfeifkonzert. Trainer Uwe Koschinat betonte, die Mannschaft habe am Ziel direkter Wiederaufstieg „vom ersten Tag an zu knabbern gehabt. Es hat sich nie eine klare Hierarchie hinter Fabian Klos ergeben“, das Fan-Idol sei „aufs Abstellgleis geschoben“ worden.

Der Coach, dessen Zukunft offen ist, brachte fünf Neue um Klos, „frische Kräfte, die unverbraucht mit der Gesamtsituation umgehen“. Das Ziel: „Die Fans, die bereit sind zur Versöhnung, mit dem absoluten Willen in kleinen Schritten zurückzugewinnen“, sagte er bei Sat.1. Die Führung nach einem Torwartfehler von Florian Stritzel war ein Anfang. Bielefeld blieb dran, Oliver Hüsing (26.) köpfte an die Latte. Doch mit dem Konter zum 1:1 war der letzte Glaube dahin, die Stimmung wurde bald gespenstisch ruhig. „Außer Fabi könnt ihr alle gehen“, sangen die Fans in der Schlussphase. In der zweiten Hälfte gewährte der 16-jährige Angreifer Henrik Koch bei seinem Profidebüt einen Blick in die mögliche Arminia-Zukunft. Doch ob es dem designierten neuen Sportchef Michael Mutzel gelingt, ihn zu halten, ist offen wie vieles.

Insgesamt steigt Bielefeld vor allem wegen der katastrophalen Defensive ab. In der regulären Saison hatte es 62 Gegentore gehagelt, in der Relegation kamen weitere sechs hinzu. Wehen Wiesbaden hatte das passende Pendant dazu: Hollerbach mit 17 Saisontoren inklusive Relegation und sein Nebenmann Ivan Prtajin mit 16 stellen das beste Sturmduo in den drei deutschen Top-Ligen. Der SVWW feierte den dritten Aufstieg in die 2. Liga nach 2007 und 2019. Doppelpacker Hollerbach jubelte: „Wir haben uns belohnt für eine richtig gute Saison. Jetzt dürfen wir auch mal zwei Stunden feiern.“ Sein Coach Markus Kauczinski sagte: „Ich freue mich brutal für die Mannschaft. Wir haben gute und gefährliche Jungs, die auch aus dem Nichts Tore machen können, deshalb haben wir uns auch nicht als Außenseiter gefühlt. Der große Trumpf war der Zusammenhalt.“

Arminia-Fans pfeifen schon vor dem Anpfiff

Für die Arminia hatte die Tortur in diesem Rückspiel schon eine Dreiviertelstunde vor dem Anpfiff begonnen. Als die Mannschaft zum Warmmachen aus den Katakomben kam, setzte es sofort ein gellendes Pfeifkonzert aus der eigenen Kurve, es gab wütende Sprechchöre wie: „Wir sind Arminen und ihr nicht!“ Dazu wurde auch noch ein Riesen-Transparent ausgerollt: „Elf Spieler, die elf Söldner sind“, hieß es da, was zumindest in Bezug auf den seit zwölf Jahren für die Bielefelder stürmenden Klos natürlich blanker Hohn war.

Klos stand dann auch in der Startelf, obwohl er nach dem in jeder Hinsicht verheerenden Hinspielau

ftritt mit einem 0:4 und schweren Ausschreitungen der Bielefelder Anhängerschaft seine Teamkollegen hart kritisiert hatte: „Diese Mannschaft ist keine Mannschaft.“ Neben Klos hatte Coach Koschinat vier weitere Neue gebracht, aber auch ehrlich zugegeben: „Es geht nicht darum, mit hehren Zielen ins Spiel zu gehen, dafür sitzen die Ereignisse von Freitag zu tief. Wir wollen anders auftreten und gewinnen.“

Klos in der Startelf, Klos mit der Führung

Der Wille war da, der Weg tatsächlich zunächst auch. Bielefeld begann druckvoll, Klos setzte schon nach zwei Minuten mit einem Foul an der Seitenlinie ein Zeichen für seine Mitspieler. Kurz danach reckte er die Faust in die Höhe. Ein langer Abschlag von Keeper Martin Fraisl rutschte durch bis zu Stürmer Bryan Lasme, der perfekt für Klos querlegte. Der zog aus 18 Metern volley ab und erwischte Wehens Torhüter Florian Stritzel eiskalt: Unter seinem Körper flutschte der harte, aber haltbare Ball zum 1:0 durch.

Die Fankurve honorierte das Bemühen mit zunächst noch verhaltener Anfeuerung, die aber nach einer Mittelfeld-Grätsche von Sebastian Vasiliadis deutlich lauter wurde. Und Bielefeld versuchte nachzulegen. Defensiv zwar durchaus anfällig, ergaben sich im Spiel nach vorne aber weitere Chancen: Nach Lasmes Solo klärte Gino Fechner nur mit viel Mühe (15. Minute), Sekunden später verpasste Oliver Hüsing völlig freistehend per Kopf das 2:0.

Bielefelds Hüsing trifft nur die Latte, Wehens Hollerbach gleicht aus

Wehen setzte zwar immer wieder vielversprechende Konter, wackelte aber defensiv enorm. In der 25. Minute half das Glück bei einem weiteren Hüsing-Kopfball, der an die Latte klatschte. Sekunden später fischte Stritzel den Abschluss von Jomaine Consbruch so gerade noch aus dem rechten Eck.

Das 2:0 wäre hochverdient gewesen, doch der Chancenwucher rächte sich in der 35. Minute. Bei einem langen Befreiungsschlag von Stritzel verschätzte sich Arminia-Verteidiger Andres Andrade komplett und sprang unter dem Ball durch. Prtajin schickte seinen Sturmkollegen Benedict Hollerbach steil, der frei vor Fraisl die Ruhe behielt und mit dem 1:1 für Ruhe auf den Rängen sorgte.

Rückstand zur Pause, Koschinat bringt 16-Jährigen

Die Bielefelder bemühten sich weiter, schleppten aber auch ihre Probleme im Abschluss und im defensiven Umschaltspiel durch: Nachdem Stritzel einen Klos-Schuss stark pariert hatte, köpfte Consbruch den Abpraller am leeren Tor vorbei (43.). Wiesbaden konterte eiskalt, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte setzte sich Hollerbach am linken Strafraumeck viel zu simpel gegen zwei Arminen durch, seinen Schuss fälschte Hüsing unhaltbar für Fraisl ab – mit dem 2:1 waren in Bielefeld jegliche Hoffnungen auf das Wunder erloschen.

Koschinat reagierte in der Pause und brachte neben Silvan Sidler den erst 16-jährigen Henrik Koch – es ging also im zweiten Durchgang bereits mehr um die Zukunft als um die Gegenwart. Auf dem Platz war anschließend die Parole, die Sache vernünftig über die Bühne zu bringen, weiter dagegenzuhalten, nicht unterzugehen.

Klos-Abschied – vermutlich noch nicht für immer

Das gelang auch ordentlich, mit einem emotionalen Höhepunkt in der 81. Minute: Klos wurde ausgewechselt und von den Fans lautstark gefeiert. Er hatte ja schon nach dem Hinspiel-Desaster angekündigt, so nicht aufzuhören, sondern zur Not auch in der 3. Liga nochmal die Knochen hinhalten zu wollen – mehr gute Nachrichten gab es in dieser Relegation für Bielefeld definitiv nicht.

Relegationsspiel

Wehen Wiesbaden verprügelt die Arminia

Arminia Bielefeld droht nach einem Debakel im von Fan-Ausschreitungen überschatteten Relegations-Hinspiel der zweite Abstieg nacheinander.

Die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat verlor beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden 0:4 (0:1) und steht vor dem Rückspiel am Dienstag (20:45 Uhr/Sky und Sat.1) in Bielefeld mit dem Rücken zur Wand.

Ein Sturz in die Drittklassigkeit hätte für die Arminia gravierende Folgen – in der Schlussphase sorgten Bielefelder Fans zu allem Überfluss für Chaos und eine minutenlange Unterbrechung.

Fabian Klos: „Stimmung noch beschissener als damals“

Die Tränen waren noch nicht getrocknet, als Fabian Klos zum TV-Interview kam. Er erinnerte sich bei Sky an „Blut, Schweiß und Knochenbrüche“, die seine Zeit bei Arminia Bielefeld geprägt hatten. Nun, sagte er nach diesem von Fanausschreitungen überschatteten 0:4 (0:1) im Relegations-Hinspiel beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden, „bin ich letztlich da angekommen, wo ich vor zwölf Jahren angefangen habe. Nur dass die Stimmung noch beschissener ist als damals.“

Schon während des Spiels hatten als Arminia-Fans maskierte Chaoten mit Raketen und Böllern für eine 20-minütige Unterbrechung gesorgt, nach dem Schlusspfiff flogen wieder Feuerwerkskörper. Sie brannten zahllose Löcher in den Rasen, Rauchschwaden zogen durchs Stadion in Wiesbaden. Klos, der seit 2011 für die Arminia spielt, Aufstiege erlebt und Tiefschläge eingesteckt hat, hatte auf die aufgebrachten Anhänger eingeredet.

„Unfassbar schwer“ sei das gewesen, berichtete er: „Die Fans reagieren auf das, was dieses sogenannte Team auf den Platz gebracht hat. Das Ding ist durch. Gute Fußballer machen keine gute Mannschaft.“ Nach den vergangenen beiden Wochen müsse man „der Mannschaft zurecht den Charakter absprechen.“

Er könne „nicht das sagen, was ich denke und fühle, weil ich Kapitän dieser Mannschaft bin“, sagte Klos: „Ich werde mich nicht vor diese Mannschaft stellen. Wie könnte ich das machen?“ Er sei schließlich „authentisch“ – gleichwohl wolle er auch den Gang in die 3. Liga mitgehen: „Ich höre so nicht auf. Es ist mein Verein.“

Bielefeld gibt sich früh auf

Im zweiten Duell steht Bielefeld vor einer schier unüberwindbaren Hürde. Nach Gegentreffern durch Ivan Prtajin (6.), Johannes Wurtz (50.), Benedict Hollerbach (60.) und John Iredale (82.) muss die Arminia eine Aufholjagd hinlegen – und benötigt dafür eine deutlich bessere Leistung als im ersten Vergleich am Freitag in Wiesbaden.

Koschinats Team hatte am letzten Spieltag ein 0:4 beim 1. FC Magdeburg kassiert und dabei eine indiskutable Leistung gezeigt. Als Entschädigung übernahm die Mannschaft für ihre Fans den Eintritt zum ersten Relegationsspiel in Wiesbaden. „Den Klassenerhalt werden wir nur gemeinsam packen können: Mannschaft und Fans gemeinsam“, sagte Kapitän Klos da noch.

Doch von Entschlossenheit und Wille war nur etwas bei den Gastgebern zu sehen: Prtajin schockte Bielefeld mit dem frühen 1:0. Nach einer Flanke von Brooklyn Ezeh traf der Kroate mühelos per Kopf – und das zeigte Wirkung. Bielefeld ließ ein Solo von Ezeh über den halben Platz zu, nur Torhüter Martin Fraisl verhinderte den zweiten Gegentreffer (20.).

Offensiv brachten die Gäste nichts zustande. Wiesbaden war jederzeit überlegen – und erhöhte unmittelbar nach der Pause. Fraisl parierte einen Freistoß von Ezeh, den Nachschuss versenkte Wurtz. Der frühere Juniorennationalspieler Hollerbach ließ kurz darauf den dritten Treffer folgen.

Bielefelds noch beste Möglichkeit vergab Sebastian Vasiliadis: Bezeichnenderweise schoss er erst den eingewechselten Klos an, der zweite Versuch rauschte am Tor vorbei. Nach Iredales Treffer eskalierte die Situation im Bielefelder Block.

dynamo-heimsieg

Dynamo kommt dem Aufstieg näher! 3:1 gegen Wiesbaden

Vor dem Match war man von einer Begegnung zweier ebenbürtiger Mannschaften ausgegangen.

Nach 90 Minuten hatte schließlich Dresden die Nase vorn. Das Hinspiel hatte Wehen Wiesbaden mit 1:0 für sich entschieden. Drei ganz wichtige Punkte für Dynamo Dresden: im Kampf um die 2. Liga gelingt eine 3:1-Sieg gegen Wiesbaden, mit dem die SGD an den Gästen vorbei auf Aufstiegsrang drei klettert! Dynamo mit zwei Änderungen: Kutschke nach abgesessener Gelb-Sperre für Schäffler und Conteh (zuletzt verletzt) für Lemmer. Lange dauert die Abtastphase nicht, dann geht´s steil im Harbig-Stadion.

Direkter Aufstiegsplatz! Und das nicht glücklich, sondern äußerst sehenswert und verdient

Das war spielerisch das Beste, was Dynamo in dieser Saison bisher bot. Und das zum richtigen Zeitpunkt. Dresden agierte mit einem enormen Zug zum Tor, spielte variabel, zog das Geschehen immer wieder auseinander und sorgte so schon in der ersten Hälfte im Grunde für 45-minütigen Dauerdruck im SVWW-Strafraum.

Für das erste Tor sorgte Ahmet Arslan. In der elften Minute traf der Spieler von Dynamo ins Schwarze. Doch der Jubel der knapp 30000 Zuschauer in der (bis auf den Gästeblock) proppevollen Hütte weicht innerhalb weniger Sekunde blankem Entsetzen, weil Schiri Benjamin Cortus auf der Gegenseite auf Strafstoß entscheidet. Kammerknecht hatte Ezeh zu Fall gebracht. Wenig später verwandelte Ivan Prtajin einen Elfmeter zum 1:1 zugunsten der SVW (15.).  Bitter: Es war der erste Torschuss der Gäste!

Dynamo Dresden dagegen hätte in den ersten 45 Minuten locker wieder in Führung gehen können, wenn nicht sogar müssen. Aber ein Treffer von Hauptmann zählte wegen Abseits nicht (20.), Meier köpft nach schöner Ballstafette knapp daneben (29.). Die größte Chance aber vergibt der ansonsten so treffsichere Arslan, der nach feiner Vorlage von Arslan den Ball aus sechs Metern nicht im Tor unterkriegt (45.).

Dynamo spielte den Vollgas-Fußball nach der Pause weiter

Nach dem Seitenwechsel merkt man den Dynamos an, dass sie im Kampf ums Zweitliga-Ticket förmlich unter Starkstrom stehen. Wiesbaden kam nur gelegentlich zu Kontern, die aber allesamt entweder von den überragenden Paul Will oder Kyu-Hyun Park abgelaufen wurden. Das Geschehen spielte sich in der Hälfte der Hessen ab. Die SGD schnürte Wiesbaden ein. Ecken, Freistöße, Flanken. Die Abschlüsse gingen knapp links vorbei, rechts vorbei oder es wurde im letzten Moment gezögert.

Doch dann belohnten sich die Sachsen. Ausgangspunkt war Kammerknecht, der einen Angriff abfing. Dann ging es schnell über Meier, Will und Hauptmann. Der steckte durch auf Conteh, dessen Querpass klärte Robin Heußer, aber mit einer artistischen Einlage bugsierte „Haupe“ den Abpraller an den Innenpfosten und rein – 2:1 (70.). Eine Energieleistung! Das erste Saisontor für „Haupe“ – und was für ein wichtiges. Doch „Haupe“ konnte sich über sein erstes Saisontor nicht so richtig freuen, geplagt von Krämpfen blieb er zunächst liegen, doch es ging weiter.

Mit Christian Joe Conteh und Jonathan Meier nahm Markus Anfang in der 72. Minute gleich zwei Spieler aus der Startformation vom Feld. Ersetzt wurden sie von Jakob Lemmer und Dennis Borkowski. Lemmer erhöhte für die SG Dynamo Dresden auf 3:1 (80.). Markus Kauczinski wollte Wehen Wiesbaden zu einem Ruck bewegen und so sollten Bobby Bossu und Florian Carstens eingewechselt für Bjarke Jacobsen und Max Reinthaler neue Impulse setzen (83.). Unter dem Strich verbuchte Dresden gegen die SVW einen 3:1-Sieg.

Die letzten Minuten bis zum Abpfiff und noch lange danach herrscht Partystimmung pur. Kein Wunder bei der Gewissheit, dass Dynamo drei Spieltage vor Schluss den Traum vom direkten Wiederaufstieg ein großes Stück näher gekommen ist…

Durch die drei Punkte gegen die SV Wehen Wiesbaden verbesserte sich Dynamo auf Platz drei. Die SG Dynamo Dresden weist in dieser Saison mittlerweile die stolze Bilanz von 18 Erfolgen, neun Punkteteilungen und acht Niederlagen vor. Die letzten Resultate der Mannschaft aus der sächsischen Landeshauptstadt konnten sich sehen lassen – zehn Punkte aus fünf Partien.

3. Liga 2022-2023 | Spieltag 35
| Rudolf Harbig Stadion | 06.Mai.2023-14:00
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
S S N S U
3 : 1
Endstand
SV Wehen Wiesbaden
SV Wehen Wiesbaden
S S S U N
Ahmet Arslan
11'
Niklas Hauptmann
70'
Jakob Lemmer
80'
Ivan Prtajin
15'
1. Halbzeit
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45'
2. Halbzeit
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90'
Tore
15'
Elfmetertor
Tor
80'
Spielstatistiken
Dynamo Dresden
SV Wehen Wiesbaden
Am Tor vorbei 12
Schüsse auf das Tor 19
Schüsse auf das Tor 7
Am Tor vorbei 3
3 Tore 1
55 Ballbesitz 45
7 Ecken 5
12 Fouls 15
1 Abseits 1
2 Gelbe Karten 2
7 Torschüsse gesamt 4
19 Schüsse auf das Tor 7
-12 Schüsse neben das Tor -3
Dynamo HG 1

Dynamo Dresden verschenkt Punkt in Wiesbaden

Dynamo kann einfach nicht mehr gewinnen

Die SGD unterliegt bei Wehen Wiesbaden am Dienstagabend mit 0:1. In wenigen Tagen steht die frühe Winterpause in der 3. Liga an. Der SV Wehen Wiesbaden hat am Freitag gegen SV Meppen einen wichtigen Auswärtssieg geholt und Anschluss zu den Aufstiegsrängen gehalten.

Damit setzt sich die Sieglos-Reihe der Dresdner fort. Seit einem Monat haben die Schwarz-Gelben keinen Sieg mehr einstreichen können. Vor mehr als 4.00 Zuschauern erzielte Max Reinthaler das Tor des Tages. Somit ist die SGD seit nunmehr fünf Partien ohne Sieg. Aus den letzten acht Auftritten konnte der Aufstiegsaspirant nur einen Dreier holen und verliert somit den direkten Wiederaufstieg immer mehr aus den Augen.

Dynamo musste von den sechs angeschlagenen Profis am Ende nur auf Dennis Borkowski (Infekt) und Robin Becker (Oberschenkelprobleme) verzichten. Niklas Hauptmann (Fuß) und Michael Akoto (Infekt) saßen auf der Bank. Sonst waren Paul Will (Schlag auf den Fuß) und Christian Conteh (Schlag auf die Hüfte) rechtzeitig fit für die Startelf. Conteh begann erstmals seit zwei Monaten und ersetzte Becker auf rechts, links lief Kyu-hyun Park für Jonathan Meier auf. Mittelfeldabräumer Will kam für den gelbgesperrten Kapitän Tim Knipping rein, Jakob Lewald rückte in die Abwehr.

SVWW-Coach Markus Kauczinski brachte Max Reinthaler und Gino Fechner neu in der Startformation. Verletzt fehlten Lucas Brumme (Ellenbogenbruch), Florian Carstens (Sehnenriss), Nico Rieble (Außenbandriss) und Florian Stritzel (Schultereckgelenkssprengung). Außerdem stand Brooklyn Ezeh aufgrund von Gelbsperre nicht zur Verfügung.

Dynamo verbessert, aber ohne Torchancen

Die Schwarz-Gelben mussten sich zunächst gegen den anfänglichen Sturmlauf der Gastgeber wehren. Ivan Prtajin wurde gleich nach wenigen Sekunden freigespielt und verzog am kurzen Pfosten. Danach bissen sich die Sachsen gut in die Partie, waren kämpferisch deutlich aggressiver als in vielen Saisonspielen zuvor. Auch fußballerisch zeigte sich Dynamo im Passspiel sicherer. Da Wiesbaden sich aber auch als echter Aufstiegsaspirant bewies, neutralisierte sich trotz hohem Tempo viel im Mittelfeld. Im weiteren Verlauf entwickelte sich eine offene Partie, wobei die Abwehrreihen nur wenig zuließen. Ein schneller Vorstoß von Kade (31.) mit einem Torschuss konnte der SVWW Schlussmann Lyska abwehren. Auf der Gegenseite prüfte Ehlers (45.+1) seinen eigenen Keeper Sven Müller nach einem missglücktem Pass.

Kutschke mit der ersten Chance

Zur zweiten Hälfte kam Thijmen Goppel für Mrowca, der vor der Pause mit Park zusammenrauschte und zunächst weiterspielte. Dresden wechselte auf zwei Positonen. Akoto und Meier spielten für Kammerknecht und Park.

Dynamo hatte die erste Möglichkeit zur Führung. Der Schuss von Kutschke (47.) wurde geblockt. Schäffler wurde im letzten Moment vom Torschuss behindert. Die Gäste bauten mehr Druck vor dem Tor auf. Der SVWW konnte die Angriffsbemühungen gut abwehren. Eine Flanke von Meier (54.) wurde von Reinthaler im letzten Moment vor Kutschke und Schäffler geklärt.

Dynamo drückt wohl und verlagerte die Partie vor allem mit Standardsituationen in die gegnerische Hälfte, doch dort fehlten jede Mittel, um die Hessen in Verlegenheit zu bringen. Stattdessen zeigten die Gastgeber aus dem Nichts, wie man entschlossen in Strafraumszenen geht: Max Reinthaler stieg nach einer Ecke deutlich energischer als der eingewechselte Michael Akoto in die Höhe und nickte das Leder wuchtig zum 1:0 (79.) rein. Nach einer weiteren Ecke von Goppel köpfte Reinthaler (88.) erneut auf den Kasten. Diesmal war Dresdens Keeper Müller an der richtigen Position.

Zwei Führungsspieler gesperrt

Zu allem Überfluss holte sich Mittelfeld-Stratege Ahmet Arslan genauso wie Sturmtank Stefan Kutschke jeweils unnötig die fünfte Gelbe Karte ab und sind am Samstag gegen Zwickau gesperrt. Arslan hatte Gegenspieler Robin Heußer versehentlich den Ball hingekickt, hielt ihn dann fest (38.), Kutschke rempelte Ahmet Gürleyen aus Frust um und sah kurz vor Ende die folgenschwere Verwarnung (86.). Abwehrchef Claudio Kammerknecht wurde wegen Oberschenkelproblemen in der Pause ausgewechselt, könnte auch ausfallen. Bei Dynamo kommt im Moment irgendwie alles zusammen.

Stimmen zum Spiel

Markus Anfang (Trainer Dynamo Dresden): „Es ist eine schwierige Situation für uns. Die erste Hälfte war ausgeglichen, in der zweiten Halbzeit spielen wir fast nur in der Hälfte von Wiesbaden und bringen Bälle in den Strafraum. Aber wir haben uns einfach dort nicht durchgesetzt, deshalb gab es keine zwingenden Chancen. Wiesbaden kriegt eine Ecke und macht das Tor. Spiele so zu verschenken, ist einfach zu leicht. Mich ärgert das wahnsinnig, weil wir wussten, dass sie bei Standards stark sind. Mit den Gelbsperren haben wir quasi alles dafür getan, dass wir uns leider auch noch fürs nächste Spiel schwächen.“

Markus Kauczinski (Trainer SV Wehen Wiesbaden): „Es war eine taktisch geprägte Partie. Meist verliert dann die Mannschaft, die den ersten Fehler macht. Beim 1:0 war es eine richtig starke Energieleistung von Max Reinthaler. Das fühlt sich natürlich gut an.“

Kevin Ehlers (Verteidiger Dynamo Dresden): „Wir haben nicht viel zugelassen. Bitter, dass du dann mit einem Standard das Tor fängst. Wiesbaden war einfach durchsetzungsstark dort vorn, wir haben die Kacke am Schuh. Wir müssen als Team gefährlichere Chancen kreieren, um auch mal dreckig zu gewinnen und dann passieren solche Dinge irgendwann nicht mehr. Wenn wir jetzt auf die Tabelle gucken, würden wir verkrampfen.“

 

3. Liga 2022-2023 | Spieltag 16
| Brita-Arena | 08.Nov.2022-19:00
SV Wehen Wiesbaden
SV Wehen Wiesbaden
S S N N S
1 : 0
Endstand
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
S U N N U
Max Reinthaler
78'
1. Halbzeit
club logo club logo
45'
2. Halbzeit
club logo club logo
90'
Tore
Tor
78'
Spielstatistiken
SV Wehen Wiesbaden
Dynamo Dresden
Am Tor vorbei 3
Schüsse auf das Tor 4
Schüsse auf das Tor 1
Am Tor vorbei 5
1 Tore 0
49 Ballbesitz 51
7 Ecken 6
12 Fouls 16
4 Abseits 2
1 Gelbe Karten 6
7 Torschüsse gesamt 6
4 Schüsse auf das Tor 1
3 Schüsse neben das Tor 5
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