Ost-Derby

Erzgebirge Aue gewinnt Sachsenderby gegen Dynamo Dresden

Im Sachsen-Derby bei Erzgebirge Aue konnte Dynamo Dresden die Tabellenführung der 3. Liga nicht klarmachen – man verlor das Prestige-Duell mit 1:2 und kassierte beim sächsischen Erzrivalen dagegen bereits die vierte Niederlage der Rückrunde. Das Dotchev-Team zeigte eine reife Vorstellung und brachte die SGD somit um drei Punkte und die mögliche Tabellenführung. 15.500 Zuschauer im ausverkauften Erzgebirgsstadion sahen einen kämpferisch und spielerisch fast einwandfreien Auftritt der „Veilchen“, die die sonst so starke Offensive ihres Gegners nur selten zur Entfaltung kommen ließen.

Das Team von Coach Markus Anfang überlässt in den Anfangsminuten den Auern das Spiel, hat nach 15 Minuten aber soweit aber alles im Griff. Chancen bleiben allerdings auf beiden Seiten zunächst Mangelware. Nach einer halben Stunde die fast schon obligatorische Zwangspause. Weil die Gästefans mit hunderten kleiner Flummis aufs Feld werfen, damit gegen den geplanten Investoren-Einstieg in der DFL demonstrieren.

Dynamos Kammerknecht hilft den Ordnern beim Einsammeln. Wenig später sieht der Verteidiger auf der linken Seite allerdings ganz alt aus, lässt Aues Jakob viel zu leicht davonziehen. Dessen Hereingabe verwertet Bär trocken zur Führung (36.). Die Dresdner allerdings nicht geschockt, hätten noch vor der Pause den Ausgleich machen können, wenn nicht sogar müssen. Doch erst wird ein Kutsche-Kopfball auf der Linie von Barylla geklärt (39.), dann scheitert Will ebenfalls per Kopf an FCE-Keper Männel. Nach der Pause kommt Rückkehrer Arslan für Herrmann, wenig später auch Cueto für Lemmer. Die Devise ist klar: Attacke! Viel raus kommt dabei allerdings erst mal nicht. Aue dagegen mit deutlich mehr Zug zum Tor, dem 2:0 Mitte der zweiten Halbzeit deutlich näher.

Dynamos Anschlusstreffer zu spät

Die SGD setzt mit Cueto (für Lemmer) und Meißner (für Kutschke) alles auf eine Karte, um die vierte Rückrunden-Pleite noch abzuwenden. Der Druck aufs Aue-Tor nimmt zu, allerdings fehlt (noch) die letzte Konsequenz im Abschluss. Derweil kommt´s neben dem Gäste-Block zum Handgemenge, dort hatten sich offenbar mehrere Dynamo-Fans eingeschlichen. Nach einigen Minuten beruhigt sich die Lage wieder. Kurz darauf allerdings eskaliert (fast) das ganze Stadion. Weil es kommt, wie es kommen musste: Aue nutzt durch eine Konterchance eiskalt zum 2:0.

Die Entscheidung? Noch nicht. Denn Meißner schafft keine fünf Minuten später den Anschluss. Letztendlich kam das 2:1 aber zu spät für die Gäste, die Veilchen aus Aue brachten die Führung über die Zeit und steht damit auf Platz sieben. Sorgt so noch mal für Hochspannung. Aber der Ausgleich gelingt nicht mehr.

Dynamo verpasst Tabellenführung

Die große Schlussoffensive von Dynamo blieb daraufhin allerdings aus. Arslan versuchte es nochmal mit einer mehr oder minder gewollten Bogenlampe, die Männels Tor knapp verfehlte (87.). Mehr kam nicht mehr. Erzgebirge Aue darf somit den Sieg im prestigeträchtigen Derby feiern und schleicht sich auf Platz sieben stehend wieder an den Aufstiegs-Relegationsplatz heran – Dynamo hingegen verpasst den Sprung an die Tabellenspitze und reist bedrückt Richtung Landeshauptstadt ab. So stehen die Dresdner nach den 90 Minuten da wie begossene Pudel, die Derby-Verlierer haben jetzt nur noch zwei magere Punkte Vorsprung auf den Dritten Ulm. Dabei machten sie sich vorm Duell noch in einem Videoclip über die Veilchen lustig. Die Sprücheklopferei war keine gute Idee. Denn die Veilchen-Rache folgte auf dem Platz. Und die tut Dynamo so richtig weh…

Stimmen zum Spiel

Pavel Dotchev (Aue): „Ich bin sehr glücklich. Ich habe gesagt, dass wir uns weiterentwickelt und eine gute Chance haben, heute zu gewinnen. Motivieren musste ich meine Mannschaft nicht viel – im Gegenteil, ich musste eher etwas an Motivation rausnehmen. Es war schon ein enges Spiel, trotzdem haben wir für mich verdient gewonnen.“

Markus Anfang (Dresden): „Ich finde, dass Aue die Chancen einfach eiskalt verwertet hat. Wir haben unsere Chancen in der ersten Halbzeit, treffen in der zweiten den Pfosten. Aue war heute einfach brutal effektiv, das hat den Unterschied gemacht. Wir sind in einer guten Position, sind der einzige Verein, der gesagt hat, dass er aufsteigen will. Wir stehen dazu. Aber wir hätten heute mindestens einen Punkt verdient gehabt.“

3. Liga 2023-2024 | Spieltag 26
| Sparkassen Erzgebirgsstadion | 18.Feb.2024-16:30
Erzgebirge Aue
Erzgebirge Aue
S N S U S
2 : 1
Endstand
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
N S N N S
Marcel Bär
36'
Tim Danhof
77'
Robin Meißner
81'
1. Halbzeit
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45'
2. Halbzeit
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90'
Tore
Tor
36'
Tor
Tim Danhof (Vorlage von: Sean Seitz)
77'
81'
Tor
Spielstatistiken
Erzgebirge Aue
Dynamo Dresden
Am Tor vorbei 9
Schüsse auf das Tor 3
Schüsse auf das Tor 5
Am Tor vorbei 9
2 Tore 1
46 Ballbesitz 54
4 Ecken 4
16 Fouls 11
3 Abseits 4
2 Gelbe Karten 2
12 Torschüsse gesamt 14
3 Schüsse auf das Tor 5
9 Schüsse neben das Tor 9
12 Einwürfe 23
15 Freistöße 19
88 Angriffe 106
64 Gefährliche Angriffe 84
Ost-Derby

Derby gewonnen: Dynamo holt ein 2:1 Heimsieg gegen Aue

Sieg im Sachsen-Derby: Dynamo baut Führung aus

Mit einem Sieg im Ost-Duell gegen Erzgebirge Aue hat Dynamo Dresden die Tabellenführung in der 3. Liga ausgebaut. Die Mannschaft von Trainer Markus Anfang gewann gegen den sächsischen Rivalen 2:1 (1:0) und liegt vier Punkte vor dem ersten Verfolger SSV Ulm 1846 an der Spitze. Ein Eigentor von Niko Vukancic (9.) und der eingewechselte Dennis Borkowski (84.) sorgten für den bereits sechsten Dresdner Saisonsieg. In der Schlussphase flog Dynamos Mittelfeldspieler Tom-Kaspar Berger (87.) mit Gelb-Rot vom Platz, Aue verkürzte wenig später durch Marcel Bär (90.+4).

Die „Legende aus Elbflorenz“ hat am Sonntag (24.09.2023) gegen die „Macht aus dem Schacht“ mit 2:1 (1:0) gewonnen. Während Aue zum ersten Mal in dieser Saison verlor, baute Dynamo mit diesem Sieg die Tabellenführung in der 3. Liga aus. Die 31.800 friedlichen Fans erlebten ein packendes Fußballfest, dass bis zur letzten Sekunde spannend blieb.

Dynamo-Trainer Markus Anfang verzichtete auf Wechsel und schickte die Lübeck-Startelf auf den Rasen. Anders Pavel Dotchev. Der Aue-Trainer setzte im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen den Halleschen FC auf Marvin Stefaniak, Sean Seitz blieb dafür draußen und Dotchev erklärte prompt warum: „Marvin ist Ex-Dresdner, er kommt von hier und ist besonders motiviert. Er kennt sich besser aus mit Derbyspielen. Seitz hat noch nie vor so einer Kulisse gespielt, deshalb hatte ich bisschen Bedenken.“

Vukancic mit Eigentor

Die Lautstärke im Dynamo-Stadion lähmte einige Auer tatsächlich. Dazu entfachte die SGD in den ersten Minuten ein Offensiv-Feuerwerk. Der Plan, mit einem frühen Tor die Weichen zu stellen, ging auf. Wirbelwind Tom Zimmerschied setzte sich nach zehn Minuten auf der linken Seite durch, legte scharf nach innen. Beim Versuch zu Klären spitzelte Niko Vukancic den Ball ins eigene Tor: 1:0 (10.). Dynamo blieb am Drücker, war vor allem über die Außen brandgefährlich und hatte beste Chancen nachzulegen. Jonathan Meier verpasste das 2:0. Er scheiterte aus Nahdistanz an Martin Männel (12.). Auch Zimmerschied, der mit Tim Danhof Katz und Maus spielte, schob nach einem herrlichen Angriff und Steckpass von Stefan Kutschke haarscharf links am Tor vorbei (26.).

Aue wackelte bedrohlich und hatte nur eine hochkarätige Chance: Nach einem zu kurzen Rückpass von Luca Herrmann bekam Marcel Bär den Ball auf dem Silbertablett serviert. Er ließ das Geschenk aber liegen und ballerte drüber (13.). Aue wurde von den starken Dynamos in einigen Situationen vor echte Probleme gestellt und konnte froh sein, dass es zur Pause nur 0:1 stand.

Dynamo macht weiterhin das Spiel

Auch nach der Pause spielte Dynamo zunächst die feinere Klinge, stresste und presste Aue und zwang die „Veilchen“ immer wieder zu Fehlern und ungenauen Abspielen. Männel verhinderte gegen den Linksschuss von Zimmerschied das 0:2, beim Kopfball von Kutschke fehlte nur ein Meter. Dynamo verpasste es, den Sack zu zumachen und Aue kam stärker auf.

Mit einem Dreifach-Wechsel wollte Wechselkönig Dotchev noch einmal für Schwung sorgen. Sechs der zehn Saisontreffer hatten bisher Einwechsler erzielt. Diesmal stachen die Joker nicht. Stattdessen traf mit Dennis Borkowski ein Dynamo-Einwechsler. In der Phase, in der Aue gut drin war, jubelte die SGD. Nachdem Lemmer den Ball ans Lattenkreuz nagelte, versenkte der gebürtige Riesaer den Abpraller aus acht Metern zum 2:0 (85.). In einer heißen Schlussphase flog Dynamos Tom Berger mit Gelb-Rot vom Platz. In Überzahl gelang Marcel Bär mit Glück der 2:1-Anschluss. Wills geblockter Schuss landete direkt vor seinen Füßen. Drei Minuten blieben den „Veilchen“, die so oft wie keine andere Mannschaft in der Nachspielzeit traf, noch. Diesmal kamen die Comeback-Könige aber nicht mehr zum Punktgewinn.

Markus Anfang

„Ja, es war eine gute erste Halbzeit, aber keine richtig gute, dazu gehören auch mehr Tore. Wir müssen 3:1 führen. Wir haben das Spiel komplett dominiert, hatten alles unter Kontrolle und müssen einfach die Chancen machen. Zumindest haben wir heute nach der Pause das 2:0 gemacht. Wir haben ein sehr leidenschaftliches Spiel gesehen.“

Pavel Dotchev

„In der ersten Halbzeit hatten wir unsere Probleme. Wir bekamen kaum Zugriff und haben viele Chancen zugelassen. In der zweiten Halbzeit haben wir umgestellt und dann haben wir so gut wie gar nichts mehr zugelassen. Aufgrund der zweiten Halbzeit war ein Remis verdient gewesen.“

Am kommenden Sonntag trifft Dynamo auf Rot-Weiss Essen, Aue spielt am selben Tag gegen den SSV Jahn Regensburg.

 

| Rudolf Harbig Stadion | 24.Sep.2023-19:30
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
N S S S S
2 : 1
Endstand
Erzgebirge Aue
Erzgebirge Aue
U S U S S
Niko Vukančić
8'
Dennis Borkowski
84'
Marcel Bär
90'+3'
Tore
90'
+3
1. Halbzeit
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45'
2. Halbzeit
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90'
Spielstatistiken
Dynamo Dresden
Erzgebirge Aue
Am Tor vorbei 6
Schüsse auf das Tor 4
Schüsse auf das Tor 2
Am Tor vorbei 2
2 Tore 1
51 Ballbesitz 49
7 Ecken 6
13 Fouls 11
1 Abseits 2
3 Gelbe Karten 4
1 Gelb Rote Karte 0
10 Torschüsse gesamt 4
4 Schüsse auf das Tor 2
6 Schüsse neben das Tor 2
15 Einwürfe 17
13 Freistöße 14
94 Angriffe 69
70 Gefährliche Angriffe 49

Dynamo siegt, Zwickau steigt nach sieben Jahren ab

Riesenchoreo der Dynamofans zu Beginn des Spiels

15 Minuten vor dem geplanten Spielbeginn kletterten knapp 20 Fans mit einer Leiter auf das Dach der Gästetribüne. Pünktlich um 14 Uhr rollten sie ein großes Banner mit dem Schriftzug „Dynamo“ vom Dach. Grandios anzuschauen, sicher auch teuer in der Anfertigung – und am Ende auch für den Verein. Denn so wie man den DFB kennt, wird er darauf reagieren. Am Zaun prangte noch der Schriftzug „Du bist größer als das Leben„. Wegen der Fans auf dem Stadiondach verzögerte sich der Anpfiff ca. 15 Minuten.

Dynamo Dresden hat den direkten Aufstiegsplatz verteidigt und den befreundeten FSV Zwickau mit einem knappen Auswärtssieg in der ausverkauften GGZ-Arena offiziell in die Regionalliga geschickt. Vor 10.134 Zuschauern sorgte Niklas Hauptmann noch vor der Pause für den späteren 1:0-(1:0)-Siegtreffer. Der FSV hat zwei Spieltage vor Schluss sieben Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Die Dresdner bleiben mit nun 66 Punkten und dank der besseren Tordifferenz gegenüber dem SV Wehen Wiesbaden Dritter.

Starke „Schwäne“ zu Beginn

Beinahe hätten die Schwäne den Traumstart hingelegt: Gomez flankte vor das Tor, wo Park der Ball an den Oberschenkel sprang und knapp am eigenen Tor vorbei ging (4.). Auch nach einer Viertelstunde waren es die Hausherren, die zur Chance kamen: Nach einer Hereingabe konnte Knipping aber im letzten Moment zur Ecke klären. Nach dieser kam Baumann mit dem Kopf an den Ball, verfehlte das Tor knapp (16.).

Kurz darauf wurden auch die Schwarz-Gelben erstmals gefährlich. Und wie! Kutschke brachte den Ball zu Meier, der Richtung Tor köpfte, wo Hauptmann zur Stelle war, aber nur den Pfosten traf (18.). Doch Zwickau blieb dran, Baumann verfehlte per Kopf knapp das Tor (24.). Zwickau hatte gute Chancen, aber die SGD machte das Tor: Conteh verunglückte eine Flanke komplett, doch Frick machte die Szene wieder scharf und Hauptmann konnte aus dem Rückraum schießen. Brinkies hielt zunächst, war beim Nachschuss aber machtlos (35.). Und beinahe hätte die SGD kurz vor der Pause nachgelegt: Nach einer Conteh-Flanke kam Kutschke mit dem Fuß an den Ball, doch Brinkies konnte parieren (43.).

Dynamo blieb auch nach dem Seitenwechsel dran

Auch nach Wiederanpfiff blieb Dynamo spielbestimmend, verpasste aber bei guten Gelegenheiten des ansonsten größtenteils abgemeldeten Ahmet Arslan das vorentscheidene Tor. Zwickau bekam den Ball nicht unter Kontrolle, sodass Arslan aus 15 Metern zum Abschluss kam, aber das lange Eck knapp verpasste (53.). Nach einer Stunde traf Conteh aus rund elf Metern den Außenpfosten und verpasste so das 2:0 für die SGD. Auch Borkowski konnte Brinkies sieben Minuten später nicht überwinden – so blieb der FSV weiterhin im Spiel.

Es war ein Wunder, dass es weiterhin nur 1:0 stand, da Brinkies auch gegen Knipping zur Stelle war und einen weiteren Gegentreffer verhinderte (73.). In der Folge erhöhte Zwickau den Druck, Schneider (77.) und Gomez (84.) waren aber nicht erfolgreich. So blieb es beim Dynamo-Sieg. Zwickau ist als Vorletzter durch die Pleite endgültig abgestiegen, kann die sieben Punkte Rückstand bei nur noch zwei ausstehenden Partien nicht mehr aufholen. Dresden hingegen bleibt Dritter und damit auf einem direkten Aufstiegsplatz. Vier Punkte sind es auf Tabellenführer Elversberg.

3. Liga 2022-2023 | Spieltag 36
| GGZ Arena | 13.Mai.2023-14:00
FSV Zwickau
FSV Zwickau
U N N N S
0 : 1
Endstand
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
S N S U S
Niklas Hauptmann
34'
1. Halbzeit
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45'
2. Halbzeit
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90'
Tore
Spielstatistiken
FSV Zwickau
Dynamo Dresden
Am Tor vorbei 6
Schüsse auf das Tor 7
Schüsse auf das Tor 10
Am Tor vorbei 6
0 Tore 1
54 Ballbesitz 46
7 Ecken 5
11 Fouls 16
0 Abseits 2
2 Gelbe Karten 3
1 Torschüsse gesamt 4
7 Schüsse auf das Tor 10
-6 Schüsse neben das Tor -6

Elfmeter entscheidet Derby: Dynamo gewinnt gegen Erzgebirge Aue

Dynamo bringt 1:0 gegen Aue über die Runden

In einem lange rassigen, bis zum Ende hin spannenden Sachsenderby hat Dynamo Dresden Erzgebirge Aue am Samstag knapp geschlagen. In einem Spiel mit zahlreichen Torgelegenheiten fehlte den Veilchen am Ende das Quentchen Glück. Die SG Dynamo Dresden hat auch das zweite Sachsen-Duell in dieser Saison für sich entschieden. Wie schon die Partie in der Vorrunde gewann das Team von Markus Anfang auch das Rückspiel glücklich mit 1:0. Die in diesem Jahr ungeschlagenen Gelb-Schwarzen melden damit immer mehr Aufstiegsambitionen an. Aue konnte diesmal kein Spitzenteam ärgern, einen Punkt hätte die Dotchev-Elf aber verdient.

Hitzig, rassig, chancenreich – das 107. Derby zwischen Dynamo und Aue hielt, was es versprach. Auch die Kulisse stimmte: Zum ersten Mal nach drei Jahren war das Rudolf-Harbig-Stadion mit 30.000 Zuschauern wieder ausverkauft. Die Emotionen schlugen auch nach dem Schlusspfiff noch hoch. Ein Profi hatte besonderen Redebedarf. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um den Dresdner 1:0-Sieg.

Torhüter Stefan Drljaca hat Dynamo Dresden im 99. Punktspiel gegen den FC Erzgebirge Aue den Sieg gerettet. Beim 1:0 (1:0) war der 23-Jährige am Samstag bester Dynamo-Spieler. In einem rassigen, intensiven, aber von vielen Fehlern geprägten Duell hatte Ahmet Arslan Dynamo nach 39 Minuten per Foulelfmeter in Führung gebracht. Vor 30.808 Zuschauern im ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion vergaben beide Teams in der Folge zahlreiche Chancen. Dresden rückt mit dem Sieg auf Rang fünf nach vorn, Aue verbleibt im Mittelfeld.

Viele Chancen wurden liegengelassen

Die Anfangsphase gehörte den Gästen, die Dynamo mit hohem Pressing begegneten und damit beeindruckten. Den Gastgebern gelang im Spielaufbau wenig, dafür erarbeitete sich Aue einige Möglichkeiten. Erst nach 15 Minuten setzte Dynamo nach vorn Akzente. Auch, weil Aue Christian Conteh zu viel Raum ließ. Der schnelle Angreifer aber nutzte seine Chancen (18./42.) nicht. So scheiterte er frei stehend gleich zweimal an Aue-Kapitän Martin Männel. Auch dessen Gegenüber Drljaca konnte sich auszeichnen, als er einen Schuss von Omar Sijaric (19.) sowie einen Kopfball von Marvin Stefaniak in großem Stil parierte.

Die Führung nach dem verwandelten Elfmeter – Boris Tashchy hatte Tim Knipping umgerempelt – gab Dynamo mehr Sicherheit. Allerdings hatten die Gastgeber Glück, dass in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit sowohl Sijaric als auch Linus Rosenlöcher nicht zum Ausgleich trafen.

Auch im zweiten Abschnitt übertrafen sich beide Teams im Auslassen hochkarätiger Möglichkeiten. Rosenlöcher (55.) und Tim Danhof (62.) scheiterten an Drljaca, Conteh und Stefan Kutschke (59.) an der vielbeinigen Aue-Abwehr. Dynamo verlegte sich bereits zeitig auf das Verteidigen des Vorsprungs, lauerte auf Konter. Die Gäste mühten sich, fanden im gegnerischen Strafraum aber nicht die entscheidende Idee. Ein Kopfball von Erik Majetschak (87.) landete nur am Pfosten.

Welche Szene erhitzt die Gemüter nach dem Spiel noch?

Es lief die 88. Minute, als Aues Erik Majetschak mit einem Kopfball den Außenpfosten traf. Dynamo-Schlussmann Stefan Drjlaca und der Aue Korbinian Burger sprinteten dem Ball hinterher, der Keeper hechtete, Burger fiel – doch die Pfeife von Schiedsrichter Tobias Welz blieb stumm. Eine Fehlentscheidung? „Ich kann nur etwas Falsches sagen, deshalb möchte ich lieber nichts sagen“, erklärte Pavel Dotchev, der Trainer des FC Erzgebirge, in der Pressekonferenz. Sein Kollege Markus Anfang äußerte sich. „Bei solchen Entscheidungen ist es immer schwierig. Ich hab es mir im TV angesehen: Heute hatten wir die Entscheidungen auf unserer Seite“, so der Dynamo-Coach. Einer der unmittelbar Beteiligten hatte eine etwas andere Wahrnehmung. „Ich hechte zum Ball, ziehe die Hände weg, er trifft mich im Gesicht. Aus meiner Sicht war das kein Elfmeter“, erklärte der überragende Dynamo-Schlussmann Stefan Drjlaca, der in dieser Szene dennoch Glück hatte.

Warum spricht Nazarov von einer Frechheit?

Er hatte etwas mitzuteilen, das spürte man sofort. Dimitrij Nazarov konnte kaum die erste Frage abwarten, bevor er loslegte: „Was sich der arrogante Schiedsrichter heute geleistet hat, war eine absolute Frechheit. Da waren so viele strittige Situationen, er muss nicht jeden Elfmeter geben, aber die Szene mit Burger – das war ein klarer. Das haben ja selbst die Abwehrspieler von Dynamo gesagt. Es ist bitter, dass wir das Spiel so verlieren“, polterte der Angreifer des FC Erzgebirge und ahnte wohl schon, welche Konsequenzen seine Brandrede haben könnte. „Da kann mir der DFB jetzt wieder ein Brief schreiben, dass ich die Schiedsrichter nicht angehen soll, aber das geht mir am Arsch vorbei.“

Ist der Foulelfmeter für Dynamo berechtigt?

Nach einem Freistoß von der rechten Seite rannten Dynamo-Verteidiger Tim Knipping und der Auer Boris Tashchy im Strafraum los, beide fielen, der Schiedsrichter deutete auf den Punkt. „Er zerrt an mir schon vor dem Loslaufen. Dann schubst er mich“, erklärte Knipping hinterher. Nazarov hat natürlich auch zu dieser Szene eine Meinung. „Das war so eine 50:50-Situation. Da kann man auch Freistoß für uns pfeifen“, fand er. Zum Elfmeter trat diesmal Ahmet Arslan an, nachdem Stefan Kutschke zuletzt gegen Viktoria Köln verschossen hatte. „Wir wechseln uns immer ab“, berichtete der Torschütze. „Ich war mir total sicher und wusste vorher schon, wo ich ihn hinschieße.“ Aue-Kapitän Martin Männel ahnte zwar die Ecke, hatte in der 39. Minute aber keine Abwehrchance.

Gibt es noch weitere strittige Szenen?

Marvin Stefaniak sprach von vier, fünf Elfmeterszenen für seine Auer Mannschaft. Das ist ein bisschen hoch gegriffen. Doch einen weiteren Aufreger gab es auf jeden Fall noch. In der 64. Minute bekam Claudio Kammerknecht den Ball im Fallen an die Schulter oder den Oberarm. Auch diesmal blieb der Pfiff aus. Es sind die Szenen, über die am Ende diskutiert wurde, doch zu bieten hatte das 107. Duell zwischen beiden Teams noch viel mehr. „Es war ein elektrisierendes Derby mit riesigen Chancen auf beiden Seiten“, erklärte Knipping. „Am Ende haben wir vielleicht ein bisschen glücklich gewonnen – und Drille hat uns im Spiel gehalten.“ Gemeint ist Keeper Drljaca, der mit mehreren Paraden glänzen konnte. „Es freut mich natürlich, dass ich mich auszeichnen können“, sagte er. Anfang fand, dass das Duell „auch unentschieden ausgehen kann“.

Durch den Heimsieg schiebt sich Dresden in der Tabelle auf Platz 5, Aue belegt den 13. Platz.

3. Liga 2022-2023 | Spieltag 25
| Rudolf Harbig Stadion | 04.Mrz.2023-14:00
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
S S S U U
1 : 0
Endstand
Erzgebirge Aue
Erzgebirge Aue
U N S S S
Ahmet Arslan
39'
Tore
Elfmetertor
39'
1. Halbzeit
club logo club logo
45'
2. Halbzeit
club logo club logo
90'
Spielstatistiken
Dynamo Dresden
Erzgebirge Aue
Am Tor vorbei 7
Schüsse auf das Tor 15
Schüsse auf das Tor 16
Am Tor vorbei 9
1 Tore 0
51 Ballbesitz 49
2 Ecken 8
17 Fouls 13
1 Abseits 0
4 Gelbe Karten 6
8 Torschüsse gesamt 7
15 Schüsse auf das Tor 16
-7 Schüsse neben das Tor -9
P