Niederlage

Aufstieg futsch, Heimpleite gegen den SC Verl

Kaum noch Aufstiegs-Chancen

Dynamo Dresden hat auch das siebte Spiel in Folge nicht gewonnen. Durch die Niederlage gegen den SC Verl hat die Mannschaft von Trainer Heiko Scholz fast keine Chance mehr auf den Aufstieg oder die Relegation. Dynamo Dresden hat zwei Spieltage vor Schluss kaum noch eine Chance auf den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga. Die Mannschaft von Trainer Heiko Scholz verlor am Samstag (4. Mai) auch gegen den SC Verl mit 0:1 (0:1). Damit haben die Sachsen weiter fünf Punkte Rückstand auf den Tabellendritten Preußen Münster – die Preußen können ihren Vorsprung am Sonntag gegen den 1. FC Saarbrücken noch ausbauen. Es war das siebte Drittliga-Spiel in Folge ohne Sieg für Dynamo.

Im ersten Spiel nach der Freistellung des Cheftrainers und seines Assistenten hatten die Fans im K-Block eine schöne Botschaft an die beiden Beurlaubten: „Als Menschen und Trainer stets die Werte der SGD gelebt! Danke Markus Anfang und Florian Junge!“, stand auf einem großen Plakat am Zaun vor den fanatischsten Anhängern.

Dresden wie schon in Regensburg wieder mit der Doppel-Spitze Kutschke/Meißner, für Park (5. Gelbe) spielt Meier in der Viererkette. Die Partie bis zum Pausenpfiff ein Spiegelbild der Rückrunde. Dresden tut, kämpft, macht und rennt – aber es kommt nichts dabei raus! Weil oft selbst die einfachsten Dinge nicht klappen: Schlampige Pässe, fehlende Zweikampfhärte, haarsträubende Abschlussschwäche.  Dynamo orientierte sich nach vorn und hatte in der 17. Minute eine Riesenchance. Meiers Flanke von links verlängerte Kutschke per Kopf im Zentrum auf Zimmerschied, doch der traf mit seinem Kopfball unter Bedrängnis von Ochojski nur den Außenpfosten. Aluminiumpech für die Dresdner! Und auch der obligatorische Abwehrpatzer fehlt wie immer nicht: Verls Lokotsch sagt Danke, köpft völlig alleingelassen zum 0:1 ein (21.). Wieder ist die erste Chance des Gegners drin.

Kein Elfmeter nach Foul an Hauptmann

Ein Rätsel, wieso 1,90-Meter-Hüne Lokotsch dabei so frei stand. Jakob Lewald unterband nicht den blitzartigen Aufbau, Claudio Kammerknecht konnte die Flanke nicht verhindern. Der Ball segelte über Innenverteidiger Lars Bünning, der ohne Gegenspieler eine ungefährdete Zone verteidigte. Und Meier rückte nicht nach, ließ Lokotsch laufen. „Abwehr“ konnte man das wohl nicht nennen.

Der Rückstand passte ins Bild der vergangenen Wochen und Monate. Dynamo suchte die schnelle Antwort. Bei Zimmerschieds Hereingabe kam Nadj im Strafraum gegen Niklas Hauptmann zu spät, berührte ihn von hinten. Hauptmann ging zu Boden und beschwerte sich, weil die Pfeife von Schiedsrichter Marc Philip Eckermann stumm blieb (22.). Zumindest fragwürdig, wieso es da keinen Elfmeter für Dynamo gab. Dynamo mangelte es im Spiel nach vorn an guten Ideen, auch die sechs Eckbälle vorm Pausenpfiff verpufften in der Regel. Hinten leisteten sich die Dresdner dagegen einige Fehler. Glück, dass Meiers übler Ballverlust im Aufbauspiel folgenlos blieb (44.).

Dynamo drückt auf den Ausgleich

Nach dem Seitenwechsel konzentrierte sich Verl zunehmend aufs Verteidigen und überließ Dynamo den Ball. Die Gastgeber bauten zunehmend Druck auf: Zimmerschied setzte sich auf der linken Seite durch, im Zentrum parierte Verls Schlussmann Luca Unbehaun gegen Kutschke (59.). Nun begann die beste Phase der Dresdner, die zu zahlreichen Abschlüssen kamen. Doch sowohl Meier (64.) als auch Bünning und Will (65.) ließen ihre Chancen ungenutzt. Die Fans auf den Rängen gaben alles, doch Dynamo bekam den Ball einfach nicht über die Linie. Unbehaun parierte erst einen Kopfball von Meißner (72.), dann einen Schuss des eingewechselten Jakob Lemmer (76.). In den letzten Minuten war dann auch die letzte Resthoffnung nicht mehr da, die Dresdner kamen nicht mehr entscheidend vor das gegnerische Tor.

An der dritten Heimpleite in Folge können allerdings auch die Youngster nichts mehr ändern. Dadurch hat Dynamo jetzt endgültig Planungssicherheit, steckt ein weiteres Jahr in der 3. Liga fest. Nach Lage der Dinge wird das Sachsenpokal-Finale am 25. Mai gegen Aue immer wichtiger, um wenigstens noch in den DFB-Pokal zu kommen. Denn in der Liga droht Dynamo Dresden jetzt sogar noch weiter durchgereicht zu werden.

Regensburg patzt, Dynamo nutzt das nicht

Während Ulm durch ein 2:0 gegen Viktoria Köln den Drittliga-Staffelsieg und den Durchmarsch in die 2. Bundesliga sicherte, verlor Jahn Regensburg sein Spiel gegen Absteiger SC Freiburg II. Weil Münster und Essen noch punkten können, wird der Kampf um den zweiten direkten Aufstiegsplatz doch noch mal spannend. Dynamo aber ist nun raus aus dem Rennen.

3. Liga 2023-2024 | Spieltag 36
| Rudolf Harbig Stadion | 04.Mai.2024-14:00
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
N N U N U
0 : 1
Endstand
SC Verl
SC Verl
U U S N U
Lars Lokotsch
21'
1. Halbzeit
club logo club logo
45'
2. Halbzeit
club logo club logo
90'
Tore
21'
Tor
Lars Lokotsch (Vorlage von: Yari Otto)
Spielstatistiken
Dynamo Dresden
SC Verl
Am Tor vorbei 11
Schüsse auf das Tor 6
Schüsse auf das Tor 4
Am Tor vorbei 5
0 Tore 1
49 Ballbesitz 51
14 Ecken 4
13 Fouls 7
1 Abseits 0
3 Gelbe Karten 1
17 Torschüsse gesamt 9
6 Schüsse auf das Tor 4
11 Schüsse neben das Tor 5
29 Einwürfe 20
7 Freistöße 14
116 Angriffe 109
97 Gefährliche Angriffe 53

 

News-1

Dynamo schlägt sich selbst in Regensburg

Dynamo kann im Kampf um den direkten Aufstieg keinen Boden gutmachen

Im Spitzenspiel zwischen der SGD und Regensburg gab es nach einem späten Treffer des Jahn keinen Sieger. Vorausgegangen war ein individueller Fehler von Innenverteidiger Lewald.  Im Spitzenspiel zwischen der SGD und Regensburg gab es beim 1:1 (0:0) keinen Sieger. Dynamo musste sich zunächst einmal auf die hoch verteidigenden Regensburger einstellen, hatte anschließend mehr vom Spiel. Die erste dicke Chance hatte aber Regensburg durch einen Lattenknaller. Nach dem Seitenwechsel köpfte Stefan Kutschke zunächst die Führung für die SGD (54.), die bis zur 90. Minute Bestand hatte. Dann verwandelte Viet einen Foulelfmeter zum Ausgleich. Vorausgegangen war ein unnötiges Foulspiel von Jakob Lewald im eigenen Sechzehner.

Im ersten Ligaspiel unter dem neuen Trainer-Trio vertrauten Ulf Kirsten, Heiko Scholz und Willi Weiße fast auf die gleiche Elf wie ihr Vorgänger Markus Anfang in seiner letzten Partie. Lediglich Dennis Borkowski musste auf die Bank, für ihn rückte Robin Meißner in die Partie. Ansonsten standen dieselben zehn Spieler wie bei der 0:2-Heimniederlage gegen Viktoria Köln auf dem Platz. Beim Sieg gegen Zwickau im Halbfinale des Sachsenpokals unter der Woche hatten auch mal ein paar andere Spieler einen Startelf-Einsatz bekommen.

Ballas trifft nur die Latte

Dynamo musste sich zunächst einmal auf die hoch anlaufenden Regensburger einstellen, der Spielaufbau der SGD wurde immer früh gestört. Wenn die Dresdner aber mal schnell durchkamen, kam Gefahr auf, einzig der finale Pass, wollte noch nicht so recht klappen. So war eine Kopfballverlängerung von Lars Bünning (9.) und eine zu hoch angesetzte Direktabnahme von Tom Zimmerschied (16.) lange Zeit die besten Abschlüsse des Spiels. Die Partie im ausverkauften Stadion vor 15.200 Zuschauern wurde im Verlauf der ersten Halbzeit etwas intensiver. Aber nicht nur die Zweikampfhärte nahm zu, auch die Qualität der Chancen wurde nun besser. Der Jahn kam nach einer Eckenvariante durch den Ex-Dynamo-Spieler Florian Ballas zu seiner besten Möglichkeit, aus 17 Metern knallte er den Ball an den Querbalken (31.). Auf der Gegenseite hätte Stefan Kutschke kurz vor der Halbzeit fast für Jubel gesorgt, sein Kopfball aus vier Metern ging aber knapp am Pfosten vorbei.

Kutschke trifft per Kopf

Nach dem Seitenwechsel war Dynamo weiter am Drücker, Meißner schoss aus 16 Metern nur knapp vorbei (47.). Dann sorgte Kapitän Kutschke für Jubel bei den 1.800 mitgereisten Dynamo-Anhängern. Nach einer punktgenauen Hereingabe von Meißner traf er aus elf Metern mit dem Kopf perfekt ins rechte Eck (54.). Nach der Führung zog sich Dresden zurück und überließ den Hausherren das Spiel. Diese kamen auch gleich gefährlich vor das SGD-Gehäuse, aber Keeper Kevin Broll konnte eine Hereingabe entscheidend ablenken, so wurde der Schuss von Christian Viet entschärft (61.). Dynamo ließ sich weiter hinten reindrücken, konnte aber zunächst alles wegverteidigen. In der 80. Minute haute Rasim Bulic die Kugel aus vollem Lauf über das Gehäuse.

Lewalds Aussetzer kostet Dyanmo die Punkte

Als alles nach drei Punkten für die SGD aussah, unterlief Jakob Lewald ein absolut unnötiger Fehler. Ohne echte Chance auf den Ball setzte er im Strafraum zur Grätsche an und holte Noah Ganaus von den Beinen. Den folgenden fälligen Elfmeter verwandelte Viet ins linke Eck. Broll war zwar mit den Fingerspitzen noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern.

3. Liga 2023-2024 | Spieltag 35
| Jahnstadion Regensburg | 27.Apr.2024-14:00
SSV Jahn Regensburg
SSV Jahn Regensburg
N S S U N
1 : 1
Endstand
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
U N N U N
Christian Viet
90'
Stefan Kutschke
54'
1. Halbzeit
club logo club logo
45'
2. Halbzeit
club logo club logo
90'
Tore
54'
Elfmetertor
90'
Spielstatistiken
SSV Jahn Regensburg
Dynamo Dresden
Am Tor vorbei 7
Schüsse auf das Tor 3
Schüsse auf das Tor 2
Am Tor vorbei 10
1 Tore 1
47 Ballbesitz 255
4 Ecken 1
17 Fouls 9
0 Abseits 2
2 Gelbe Karten 4
10 Torschüsse gesamt 12
3 Schüsse auf das Tor 2
7 Schüsse neben das Tor 10
17 Einwürfe 18
11 Freistöße 17
68 Angriffe 68
50 Gefährliche Angriffe 51
Sachsenpokal

2:1 in Zwickau! Dynamo im Sachsenpokal-Finale

Der erster Sieg für Heiko Scholz & Ulf Kirsten

Es ist ein kleiner Hoffnungsschimmer! Dynamo Dresden setzt sich im ersten Spiel nach der Entlassung von Trainer Markus Anfang dank eines späten Treffers im Sachsenpokal beim FSV Zwickau mühevoll mit 2:1 durch. Die SG Dynamo Dresden ist ihrer Favoritenrolle im Halbfinale des Sachsenpokals gerecht geworden und hat Regionalligist FSV Zwickau knapp bezwungen. Bei der Premiere des Interimstrainertrios Heiko Scholz, Willi Weiße und Ulf Kirsten war dafür jedoch ein hartes Stück Arbeit vonnöten.

Zimmermann, der vor der Partie noch seinen Polizeidienst schieben musste, saß zunächst auf der Bank. Für ihn begann Veron Dobruna als Mittelstürmer. Dresden lief mit vier Neuen im Vergleich zur deprimierenden Heimniederlage gegen Viktoria Köln auf. Unter anderen durfte Meißner anstelle von Kapitän Stefan Kutschke ran. Zudem stand Pokalkeeper Daniel Mesenhöler auch in Zwickau im Tor. Der 28-Jährige sollte im ersten Durchgang nicht viel zu tun bekommen. Den von Beginn an präsenten Dresdnern, die anders als unter Markus Anfang im 4-4-2 statt im 4-3-3 aufliefen, war der Wille zur Wiedergutmachung anzumerken.

Angetrieben von Niklas Hauptmann schnürte die SGD die Gastgeber ein und kam beinah folgerichtig zum eiligen 1:0. Meißner verlängerte aus Nahdistanz Jakob Lemmers flache Eingabe ins Netz (16.). Weil Zwickau-Schlussmann Benjamin Leneis einen Sahnetag erwischte, sollte das zunächst der einzige Treffer bleiben. Mit zwei starken Paraden binen eines Wimpernschlags rettete Leneis gegen Meißner und Lemmer (25.). Zudem hatte der FSV Glück, dass Schiri Lars Albert das Handspiel im eigenen Strafraum von FSV-Verteidiger Kilian Senkbeil nach Jonathan Meiers Schuss übersah (30.). Noch vor der Pause muss es Elfmeter für die SGD geben. Zwickaus Senkbeil klärt den Ball nach Meier-Schuss klar mit dem Arm, Schiri Albert pfeift aber nicht. Klare Fehlentscheidung.

Es geht mit einer Führung in die Kabine

Auch für Scholz, der mit Youngster Weiße an der Seitenlinie coacht, während sich Kirsten auf der Wechselbank zurückhält. Sein Sohn und Ex-Dresden-Keeper Benny Kirsten sagt trotzdem im MDR: „Mein Papa brennt, das habe ich schon gespürt.“ In der Kabine ein zusätzlicher Mutmacher für die Dynamos. Saarbrücken und Essen trennen sich im Drittliga-Nachholer 1:1, dadurch bleiben die Dresdner immerhin Vierter.

Zimmermanns Tor und Antwort von R. Meißner

Aber nach dem Seitenwechsel lässt Dynamo die Zwickauer vor 7200 Zuschauern plötzlich machen – und wird dafür bestraft: Zimmermann köpft das 1:1, der eingewechselte Ehlers sieht dabei nicht gut aus (66.). Jetzt wird´s doch noch ein richtiger Pokalfight.  Lemmer fehlten Zentimeter, um Meiers Querpass über die Linie zu drücken (70.). Dann köpfte der mittlerweile eingewechselte Kutschke erst knapp vorbei und scheiterte in der Folge allein auf weiter Flur am wiederum glänzend reagierenden Leneis (73./80.). Auch Panagiotis Vlachodimos sollte am FSV-Rückhalt verzweifeln (87.), ehe dieser doch noch zumindest etwas zur tragischen Figur werden sollte: Unmittelbar vor Ablauf der regulären Spielzeit ließ Leneis den unplatzierten Versuch von Dennis Borkowski nach vorn klatschen, was Meißner zum spielentscheidenden Abstauber nutzte.

So ist es erneut Meißner, der Dynamo Dresden ins Finale schießt. Nach einem gehaltenen Borkowski-Knaller staubt der Stürmer kurz vor Schuss eiskalt zum 2:1 ab (89.).

Interimscoach Heiko Scholz: „Wir haben eine sehr ordentliche erste Halbzeit gespielt und nach dem Ausgleich eine sensationelle Reaktion gezeigt. Der Sieg setzt nochmal Kräfte frei.“  

Finale gegen Aue im Rudolf-Harbig-Stadion

Im Finale empfängt die SGD nun den Drittliga-Konkurrenten Erzgebirge Aue. Sofern keiner der beiden Kontrahenten am Saisonende in der Aufstiegsrelegation antreten muss, findet das Endspiel am 25. Mai im Rahmen des „Finaltags der Amateure“ statt. Der könnte allerdings noch verschoben werden, falls Dresden doch noch in die Zweitliga-Relegation rutscht. Und so ein bisschen ist die Hoffnung darauf nach diesem Abend zurück…

AUFSTELLUNG FSV Zwickau
Leneis – Frick, Senkbeil, Rüther – Somnitz, Könnecke , Martens, Herrmann , Kuffour – Dobruna , Albert
Einwechslungen:
46. M. Zimmermann für Dobruna
77. Klein für Herrmann
88. Schlüsselburg für Rüther
90. Will für Könnecke

Reservebank:
Hiemann (Tor), Sengersdorf, Voigt

AUFSTELLUNG Dynamo Dresden
Mesenhöler – Kammerknecht, Lewald, Bünning  , J. Meier – N. Hauptmann, L. Herrmann, Zimmerschied  – Lemmer , R. Meißner  , Borkowski
Einwechslungen:
53. Ehlers für Bünning
72. Kutschke für Zimmerschied
72. Vlachodimos für Lemmer
90. +3Oehmichen für Borkowski

Reservebank:
E. Herrmann (Tor), Park, A. Arslan

Stimmen zum Spiel

Pressekonferenz nach dem Spiel

News-11

Markus Anfang muss gehen, Ulf Kirsten übernimmt vorerst

Bundesliga-Legende übernimmt Dynamo!

Dynamo Dresden hat nach der 0:2-Niederlage gegen Viktoria Köln Trainer Markus Anfang gefeuert. Interimsmäßig übernehmen bis Saisonende Co-Trainer Heiko Scholz, U19-Trainer Willi Weiße und Idol Ulf Kirsten, der als sportlicher Berater im Verein tätig ist.

Geschäftsführer David Fischer: „Wir sind zu der Erkenntnis gekommen, dass sich die Qualität der Mannschaft im Saisonverlauf zunehmend seltener gezeigt hat. Aufgrund dessen haben wir uns jetzt für diesen Schritt entschieden, um in den letzten Spielen einen Impuls zu setzen.“

„Es war das altbekannte Thema der letzten Wochen und Monate. Wir machen keine Tore und verteidigen schlecht“, hatte Anfang nach Abpfiff sichtlich geknickt zugegeben. Kurz darauf war er seinen Job in Dresden los..

Mit Anpfiff erinnern die Fans im K-Block mit einer sehenswerten Choreo an die Aufstiegshelden von 2004, die unter Trainer-Legende Christoph Franke sensationell die 2. Bundesliga schafften. „Weder Geld noch Perspektiven, dafür Herz und Charakter“, fassen die Anhänger auf einem Riesen-Banner das Wunder von damals zusammen. Durchaus auch eine Anspielung auf die derzeitige Situation, in der die Kassen zwar gut gefüllt sind, der Aufstieg aber trotz bester Voraussetzungen immer mehr außer Sichtweite zu geraten droht.

Hoffnung auf Besserung bietet die erste Halbzeit lange nicht. Dynamo Dresden zwar bemüht, aber kaum mit Zug zum Tor. Das Bild ähnelt dem der letzten Spiele: Die Truppe wirkt verunsichert, darunter leiden Spielfluss und Kreativität. Erst in den letzten zehn Minuten vor der Pause wirkt das Team von Trainer Markus Anfang etwas entschlossener, Zimmerschied und Will kommen zu den ersten Chancen des Spiels.

Aber in die Pause geht´s vor erneut 30.000 Zuschauern (!) torlos. Auch, weil auf der Gegenseite zumindest Keeper Kevin Broll Normalform zeigt. Kurios: Kurz vorm Halbzeitpfiff krümmt sich Coach Anfang an der Seitenlinie vor Schmerzen, hält sich die rechte Schulter. „Ich bin vom Linienrichter über den Haufen gerannt worden, stand wohl etwas zu nahe an der Seitenlinie“, klärt der Trainer nach dem Spiel auf. Und ergänzt mit Galgenhumor: „Auch den Zweikampf habe ich verloren.“ Nach dem Seitenwechsel steht Anfang aber wieder an der Seitenlinie. Und muss mit ansehen, wie sein Team weiter verbissen anrennt, aber glücklos bleibt.

Köln-Tor mit fadem Beigeschmack

Als Köln dann mitten in der Dresdner Druckphase aus dem Nichts sogar durch Handle in Führung geht (67.), ist Anfang wieder auf 180. Und diesmal zurecht! Denn vorm Tor wird Zimmerschied glasklar gefoult. Aber Schiri Dr. Max Burda lässt weiterspielen. Es kommt einfach alles zusammen. Am Ende läuft den Dresdnern die Zeit gnadenlos davon – und damit wohl auch endgültig der erhoffte Aufstieg. Und bei allem Ärger bleibt festzuhalten: So ist das für die 2. Liga einfach viel zu wenig!

Anfang: „Ich habe von den Jungs mehr erwartet. Muss ich ehrlich sagen.“

Es war sein letztes Statement als Dynamo-Trainer. Wenige Stunden nach dem Spiel musste die Vereinsführung handeln.

Niederlage

Dynamo Dresden unterliegt gegen die Viktoria aus Köln

Nächster Dämpfer: Blasse Dynamos unterliegen auch Viktoria Köln

Der K-Block hatte sich vorm Anpfiff selbst übertroffen. Die Choreo war schon vom Feinsten. „Weder Geld noch Perspektive, dafür Herz und Charakter“ stand unten als Banner. Der Block tauchte sich in Gelb, das Dynamo-Logo prangte in der Mitte, umrahmt von der Zahl 2004, dem Jahr des ersten Zweitliga-Aufstiegs. Später tauchte die Anzeigetafel vom entscheidenden Spiel damals gegen Neumünster (1:0) auf, links davon ein Bild vom Torschützen Ranislav Jovanovic, rechts von Trainer-Legende Christoph Franke. Mit dieser Gänsehaut-Unterstützung musste doch was gehen. Aber nun. Der Funke sprang nie auf den Rasen über. Die Schwarz-Gelben überzeugten zwar kämpferisch, Wille und Einsatz waren da, spielerisch blieb aber alles Stückwerk.

Die SG Dynamo Dresden hat im Aufstiegskampf die nächste herbe Enttäuschung erfahren. Im Heimspiel gegen Viktoria Köln unterlag das weitgehend ungefährliche Team von Trainer Markus Anfang letztlich verdientermaßen 0:2 (0:0). Zumindest für eine Nacht bleibt Dynamo vorerst auf Tabellenrang drei – ehe Verfolger Preußen Münster Freiburg II empfängt.

Dynamo Dresden hat auch das Heimspiel gegen Viktoria Köln verloren. Vor 30.388 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion setzte es für die Schwarz-Gelben eine 0:2 (0:0)-Niederlage. Es war die eine Niederlage zuviel für Trainer Markus Anfang, der wenig später entlassen wurde. Nach ausgeglichener erster Hälfte ließ Dynamo vor allem in Durchgang zwei sämtliche spielerische Klasse vermissen und konnte dem Domstädtern spätestens nach dem ersten Gegentreffer kaum mehr etwas entgegensetzen.

Ausgeglichener erster Durchgang

Für Dynamo hatte es schon vor Anpfiff etwas Grund zum Aufatmen gegeben – Kölns Top-Scorer Luca Marseiler schaffte es aufgrund einer Erkältung kurzfristig nicht in den Spieltagskader. Zu Beginn war die SGD dann zunächst zwar um Spielkontrolle bemüht, doch blieb dabei längst nicht immer fehlerlos. Bester Beleg dafür war der frühe Fehlpass von Kevin Broll in die Füße von Viktorias Seokju Hong, aus dem die Gäste aber keinen weiteren Profit schlagen konnten (7.). Daraufhin entwickelte sich ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Dresden kam in Person von Niklas Hauptmann in der elften Minute zu einem ersten Abschluss, auf den Köln mit einem höchstgefährlichen Schuss von Hong antwortete, den Broll gedankenschnell aus dem unteren Eck fischen konnte (15.). In der darauffolgenden Viertelstunde wurde Viktoria immer spielbestimmender und kam durch Sidny Lopes Cabral (27.), Hong (29.) und Said El Mala (31.) zu weiteren Möglichkeiten.

Von Dynamo hingegen kam lange Zeit herzlich wenig, was im Stadion für immer lauter werdende Pfiffe sorgte. Tom Zimmerschied nahm sich das zum Anlass und sorgte nach 33 Minuten mit einem Flachschuss für echte Gefahr – doch Ben Voll parierte stark. Bis zur Pause näherten sich die Schwarz-Gelben daraufhin immer weiter an. Paul Will ergab sich noch eine nächste gute Möglichkeit, die Voll aber erneut glänzend abwehrte (41.). So blieb es vorerst beim etwas ernüchternden, wenn auch gerechten Stand von 0:0.

Köln jubelt doppelt – SGD harmlos

Der zweite Durchgang startete umgehend mit einer weiteren Kölner Duftmarke – Simon Handle setzte das Leder nur knapp eine Minute nach Wiederanpfiff Zentimeter am Lattenkreuz vorbei (46.). Und die Domstädter hatten sich sichtlich etwas vorgenommen, während Dynamo immer blasser wurde. Folgerichtig fiel nach 67 Minuten auch das erste Tor des Tages für Viktoria Köln: Nach einem 50:50-Zweikampf im Mittelfeld zwischen Tom Zimmerschied und Stefano Russo war der Ball bei Lopes Cabral gelandet, dessen Querpass Mitspieler Handle mühelos im Dresdner Netz unterbrachte. Die Proteste der SGD blieben unerhört.

Im Nachgang des 0:1 schickte sich Dynamo nochmal an, etwas gegen den Rückstand zu unternehmen – allerdings ohne dabei zu ganz großen Möglichkeiten zu kommen. Die Viktoria hingegen spielte munter weiter nach vorn und machte zehn Minuten vor dem Ende den Deckel drauf. Diesmal war es eine Flanke des aktiven Hong gewesen, die André Becker direkt nahm und sicher zum zweiten Kölner Treffer vollendete (80.). Der SGD war damit endgültig der Zahn gezogen – daran änderten auch weitere Versuche von Ahmet Arslan (83.) und Robin Meißner (90.+3) nichts mehr. Für Coach Markus Anfang dürfte es nach dem schwarzen Samstag indes immer enger werden.

Unentschieden

Dynamo mit nur einem Punkt gegen Freiburgs Zweite

Kein Sieg beim Ligaletzten

Dynamo, war’s das mit dem Aufstieg? Dynamo Dresden kommt in Freiburg beim Tabellenletzten der 3. Liga nicht über ein Remis hinaus. Die Kritik wird damit nicht weniger, auch nicht an Trainer Markus Anfang. Beim Tabellenletzten konnte sich die Elf von Markus Anfang wieder nicht für ihren Aufwand belohnen und verlässt den Breisgau mit weniger wie erwartet. Für den Sprung auf Platz drei reicht es dennoch.

Dynamo beginnt schwungvoll

Die SGD kam gut ins Spiel und agierte zunächst dominant und zielstrebig, die Anfangsphase gehörte den Gästen. Die Dresdner drängten die Freiburger, bei denen mehrere Stammspieler fehlten, tief in die eigene Hälfte und erspielten sich gleich mehrere gute Möglichkeiten. Doch Freiburg II schaffte es durch Keeper Niklas Sauter oder glückliche Defensivaktionen das frühe Gegentor zu verhindern (4., 9.). Das änderte sich dann nach einer knappen halben Stunde. Beim Abschluss von Zimmerschied konnte Sauter nur noch hinter sich greifen, die Führung für Dynamo (28.). Mit dem 1:0 im Rücken dominierte Dresden die Partie und ließ Freiburg II kaum ins Spiel kommen.

Freiburgs erst Schuss sitzt

Die Abteilung Offensive der Stamm-Elf blieb vollkommen harmlos, bis kurz vor der Halbzeit. Und so kam es, wie es kommen musste: Mit dem ersten Torschuss in der 41. Minuten erzielten die Freiburger zum Ausgleich. Nach einem Freistoß von Mika Baur und der klärenden Aktion von Stefan Kutschke landete der Ball vor den Füßen Yann Sturms, der den Ball volley aus 19 Metern ins rechte untere Eck jagte, damit ging es dann auch in die Pause.

Torchancen, aber keine Treffer mehr

Nach dem Seitenwechsel hätte Sturm sogar auf 2:1 erhöhen können, drückte den Ball aber aus kurzer Distanz am Tor vorbei (55.). Im Gegenzug hätte Kutschke seinen Patzer ausbügeln können, doch Philip Fahrner kratzte den Abschluss des Dynamo-Kapitäns von der Linie. Die Partie wurde nun zusehends turbulenter – und auch die Anzahl der Torchancen stieg. Mika Baur traf für den SCF, stand beim Zuspiel aber im Abseits, der Treffer zählte nicht (57.). Zwar drängten in der Schlussphase vor allem die Dresdner auf den Sieg, schafften es aber nicht, den Ball noch einmal im Freiburger Tor unterzubringen. In einer turbulenten Nachspielzeit stemmten sich die Gastgeber gegen die Dresdner Bemühungen – und wurden belohnt.

Für Freiburg II ist der Punkt als Tabellenletzter wichtig, um zumindest noch die rechnerische Chance auf den Klassenerhalt zu wahren – die Spieler von Trainer Stamm sanken nach dem Kraftakt erschöpft zu Boden.

SGD auf Relegationsplatz

Und müssen sich die Dresdner ankreiden lassen, hier vor allem in der ersten Hälfte zu viel liegen gelassen zu haben. So sah es auch Chef-Trainer Markus Anfang, der im Nachgang den vergebenen Chancen zum vorentscheidenden 2:0 nachtrauerte. Die Patzer der Konkurrenz aus Münster und Regensburg kann Dynamo mit dem Punktgewinn nur bedingt nutzen. Zwar ziehen die Dresdner in der Tabelle auf Grund der besseren Tordifferenz am punktgleichen Preußen Münster vorbei auf den dritten Platz, doch die zwei liegengelassenen Zähler in Freiburg könnten in der Endabrechnung noch wehtun. Insbesondere den mitgereisten Fans, die sein Team über die gesamten 90 Minuten lautstark angefeuert hatten, hätte er die drei Punkte von Herzen gegönnt.

3. Liga 2023-2024 | Spieltag 33
| Dreisamstadion | 14.Apr.2024-19:30
SC Freiburg II
SC Freiburg II
N S U S N
1 : 1
Endstand
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
N S U N N
Yann Sturm
41'
Tom Zimmerschied
28'
1. Halbzeit
club logo club logo
45'
2. Halbzeit
club logo club logo
90'
Tore
28'
Spielstatistiken
SC Freiburg II
Dynamo Dresden
Am Tor vorbei 1
Schüsse auf das Tor 3
Schüsse auf das Tor 6
Am Tor vorbei 9
1 Tore 1
44 Ballbesitz 56
1 Ecken 6
8 Fouls 15
4 Abseits 1
2 Gelbe Karten 4
4 Torschüsse gesamt 15
3 Schüsse auf das Tor 6
1 Schüsse neben das Tor 9
23 Einwürfe 15
16 Freistöße 12
72 Angriffe 112
34 Gefährliche Angriffe 75
Spielerwechsel

Aljaz Casar wechselt ablösefrei vom Halleschen FC zu Dynamo

Die SG Dynamo Dresden hat den ersten Neuzugang für die kommende Saison präsentiert. Vom Halleschen FC wechselt Aljaz Casar zum derzeitigen Drittliga-Vierten. Der 23 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler ist ablösefrei, da sein Vertrag beim HFC am Saisonende ausläuft. Über die Dauer seines neuen Kontraktes machte Dynamo keine Angaben.

„Wir sind glücklich, dass wir mit Aljaz einen robusten, athletischen und technisch gut ausgebildeten Spieler für uns gewinnen konnten, der bei vielen Vereinen begehrt war“, sagte Dresdens Geschäftsführer Timo Fischer über Casar. „Im Spiel mit Ball besticht er mit Übersicht und einem hohen Maß an Spielverständnis. Dank seiner Variabilität kann er unsere Mannschaft sowohl im Mittelfeld als auch in der Defensive weiter stärken und so seine Fähigkeiten ins Spiel bringen. Wir blicken mit Vorfreude darauf, ihn ab Sommer im schwarz-gelben Trikot zu sehen.“

Der ehemalige slowenische U21-Nationalspieler war 2022 aus der zweiten Mannschaft der TSG Hoffenheim nach Halle gewechselt. Seitdem stand er in 66 Spielen auf dem Feld, erzielte drei Tore und sechs Vorlagen. Seinen Marktwert steigerte Casar vor gut zehn Monaten auf 350.000 Euro, was einem Karrierehoch entspricht. Diesen bestätigte er seitdem.

Bereits in der vergangenen Woche hatte sich der Transfer des 23-Jährigen angedeutet, sein Arbeitspapier gilt laut übereinstimmenden Meldungen sowohl für die 3. Liga als auch für die 2. Bundesliga. Der ehemalige U21-Nationalspieler wurde in seiner slowenischen Heimat bei NS Mura ausgebildet und landete über den österreichischen Erstligisten SCR Altach schließlich 2021 in Deutschland bei der zweiten Mannschaft der TSG Hoffenheim.

Casar wechselt als sechster Hallenser innerhalb vier Jahren zu Dynamo

Dort überzeugte der 1,90-Meter-Hüne mit starken Leistungen in der Regionalliga Südwest (30 Spiele, ein Tor, fünf Vorlagen) und empfahl sich so für den HFC, der ihn zur Saison 2022/23 an die Saale lockte. In Halle konnte Casar umgehend anschließen und seine steile Entwicklung fortsetzen. In der laufenden Spielzeit gehörte er zu den wenigen Lichtblicken und – insofern fit – zum unangefochtenen Stammpersonal. Sein Kontrakt läuft im Sommer allerdings aus. Mit seinem Wechsel in die sächsische Landeshauptstadt führt er zudem eine Art Tradition fort, denn in den vergangenen Jahren zog es mit Tom Zimmerschied (25), Sven Müller (28), Jan Shcherbakovski (23), Sebastian Mai (30) und Pascal Sohm (32) eine ganze Reihe an Akteuren zum Ost-Konkurrenten.

News-3

Markus Anfang als Trainer bei Dynamo weiter in der Kritik

Mit einer enttäuschenden 1:3-Heimniederlage gegen den 1. FC Saarbrücken hat Dynamo Dresden einen weiteren Rückschlag im Kampf um den Aufstieg in die zweite Bundesliga erlitten. Diese Niederlage könnte das Aus für Trainer Markus Anfang bedeuten, nur eben jetzt nicht. Nach drei sieglosen Spielen, davon zwei Niederlagen in Folge, scheint der Aufstieg in weite Ferne gerückt zu sein, während das Ende der Ära Anfang näher zu rücken scheint. Markus Anfang erhält weiterhin das Vertrauen – auch nach einem Krisengespräch am Montagmorgen. Der Aufsichtsrat hatte sich bereits vor fünf Wochen „langfristig“ und „ligaunabhängig“ zu dem 49-Jährigen bekannt – ein Dilemma, in das man sich selbst gebracht hat.

Doch aus Vereinskreisen hieß es, es bleibe alles beim Alten. Es soll innerhalb der entscheidenden Gremien allerdings durchaus unterschiedliche Meinungen zum Thema Anfang gegeben haben. So immerhin kann der Aufsichtsrat für sich in Anspruch nehmen, Wort gehalten und den angeblichen Gesetzen des Geschäfts getrotzt zu haben. Nur elf Punkte aus zwölf Spielen im Jahr 2024, nur zwei Siege und sechs Niederlagen aus den letzten zehn Ligaspielen, lassen aktuell keinen anderen Schluss zu.

Während die Konkurrenz Woche für Woche punktet, rutscht die SGD immer weiter in die Krise. 18 Punkte sind noch zu vergeben, und die Verunsicherung bei den Spielern – das zeigten auch die Interviews nach der zwölften Saisonniederlage – wird immer größer.

„Langfristig“ und „ligaunabhängig“ will Dynamos Aufsichtsrat mit Markus Anfang (49) zusammenarbeiten – hieß es in einem Statement vor etwas mehr als fünf Wochen. Doch die Frage, die sich stellt: Kann man das aktuell noch? Denn gegen Saarbrücken wirkte die Mannschaft alles andere als sattelfest, offenbarte in neuer taktischer Ausrichtung ungewöhnlich viele Fehler und Unsicherheiten. „Wir haben viel dazu beigetragen, dass wir das Spiel verloren haben“, musste auch Anfang zugeben. „Du hast aber keinen Einfluss darauf. Ich kann nicht auf den Platz laufen und den Ball nach hinten zum Torwart spielen. Ich kann nicht auf den Platz laufen und den Ball ins Tor schießen.“

Sechs Spieltage vor dem Saisonende hat die SGD nach der zwölften Saisonpleite den Aufstieg nun nicht mal mehr in der eigenen Hand. Markus Kauczinski (54) vor drei Jahren wurde für deutlich weniger entlassen. Nachfolger Alexander Schmidt (55) fand die richtigen Worte und den richtigen Dreh, stieg mit Dynamo doch noch in die 2. Bundesliga auf. Vergleichbares gelang auch Dirk Schuster (56) vor zwei Jahren mit dem 1. FC Kaiserslautern, den er im Endspurt übernahm und doch noch über die Relegation ins Unterhaus führte. Sein Name schwirrt nicht erst seit Sonntag durch die Landeshauptstadt. Die Frage nach (s)einer Zukunft in Dresden hörte Anfang nach dem peinlichen Auftritt gegen Saarbrücken nicht zum ersten Mal: „Ich kann die Frage nicht beantworten. Ich bin immer wieder im Austausch mit den Verantwortlichen des Vereins. Die haben ihre Tendenz ganz klar bekannt gegeben.“

Für Dynamo steht fest, das ab jetzt nur noch Siege geben darf, um dem Ziel des Auftiegs näher zu kommen.

Niederlage

Dynamo patzt zu Hause auch gegen den 1.FC Saarbrücken

Dynamo Dresden muss weiteren Rückschlag hinnehmen

Die SG Dynamo Dresden hat am Sonntagnachmittag den nächsten Nackenschlag im Aufstiegskampf erlitten und mit einem 1:3 gegen den 1. FC Saarbrücken die höchste Heimniederlage dieser Saison kassiert. Nach dem dritten sieglosen Spiel hintereinander werden die Diskussionen um Cheftrainer Markus Anfang nicht abreißen.

Markus Anfang stellte im Vergleich zur Niederlage in Münster seine Startformation gegen Saarbrücken auf zwei Positionen um. Paul Will kehrte nach abgesessener Gelbsperre wieder in die Innenverteidigung zurück. Dafür musste Lars Bünning auf die Bank. Im Angriff bekam Stefan Kutschke den Vorzug vor Jakob Lemmer.

Die Partie begann mit einer Schrecksekunde für Dynamo Dresden. Bei einem Kopfballduell im Strafraum rasselten Ahmet Arslan und FCS-Spieler Tim Civeja unsanft mit den Köpfen zusammen. Der Dresdner Mittelfeldmann blieb zunächst benommen liegen, konnte aber nach einer kurzen Behandlungspause weiterspielen. Beide Mannschaften starteten mit viel Schwung. In einer umkämpften Partie fehlte dem Gastgeber im Angriffsspiel erneut die nötige Abgeklärtheit im Abschluss.

Civeja bringt Saarbrücken in Führung

Beide Mannschaften drängten auf ein Tor, belohnt wurde schließlich aber der 1. FC Saarbrücken. Tim Civeja war es, der in der 30. Spielminute für die Blau-Schwarzen einnetzte und für die Gäste-Führung sorgte.  Vom Gegentreffer angestachelt, machte Dynamo Dresden zunächst mehr Druck. Dynamo drückte direkt auf den Ausgleich. Innerhalb von fünf Minuten kam die SGD durch Ahmet Arslan (32.), Tom Zimmerschied (33.) und Stefan Kutschke (35.) zu drei Hochkarätern. Wie schon in den vergangenen Wochen scheiterten die Dresdner aber an der eigenen Chancenverwertung, einen Ausgleichstreffer gab es in der ersten Hälfte aber dennoch nicht. Mit einer 1:0-Führung für den 1. FC Saarbrücken ging es für die Mannschaften in die Kabinen.

Im zweiten Durchgang unterlief Paul Will ein eklatanter Abspielfehler, den Stehle ausnutzte (0:2/50.). Nur kurze Zeit später markierte der Angreifer auch das dritte Tor der Saarbrücker (60.). Das Spiel wurde zunehmend hitziger, die Nickligkeiten nahmen zu. Die Gastgeber kamen zunächst überhaupt nicht mehr zum Zug und so war es wieder Stehle, der in der 60. Spielminute für die 3:0-Führung des FCS sorgte.

In der 67. Minute dann doch ein Lebenszeichen von Dresden: Der eingewechselte Manuel Schäffler konnte sich im Kofpballduell durchsetzen und vollendete mit einem starken Kopfball gegen die Laufrichtung von Schreiber in die untere rechte Ecke – 3:1. Es folgte eine spannende Schlussphase, in der Dynamo Dresden zwar noch alles versuchte, aber gegen die Blau-Schwarzen chancenlos blieb. Die Dynamo-Profis wirkten zum Ende hin platt und konnten keinen Druck mehr aufbauen. Die Partie endete schließlich mit einem 3:1-Sieg für den 1. FC Saarbrücken. Dynamo verpasste somit die Gelegenheit, Konkurrent Preußen Münster in der Tabelle zu überholen. Die Münsteraner, die am Samstag mit 1:3 gegen Spitzenreiter Jahn Regensburg unterlegen waren, liegen mit 55 Zählern einen Punkt vor Dresden auf Relegationsrang drei.

Markus Anfang, Trainer Dynamo

Wir haben leider viel dazu beigetragen, dass wir das Spiel verloren haben. Wir haben Einwurf, bringen uns selbst in Bedrängnis, kriegen dadurch das Tor. Am zweiten Tor sind wir auch selber schuld. Ich glaube nicht, dass Saarbrücken in der Phase viele Chancen herausgespielt hat. Das Spiel war gefühlt auf Augenhöhe. Wir hatten viele Strafraumszenen, müssen in der ersten Halbzeit zwei Tore machen, aber machen sie leider nicht. Wir haben uns im Prinzip selbst geschlagen, das muss man heute einfach so festhalten.

Rüdiger Ziehl, Trainer 1. FC Saarbrücken

Ich bin mit dem Ergebnis total zufrieden, aber auch mit der Art und Weise, wie die Mannschaft gespielt und verteidigt hat, sich in alles reingeworfen hat, aber auch im Ballbesitz eine gute Qualität hatte, um das Spiel gewinnen zu können. Das Spiel kann nach dem 1:0 und beim Stand von 3:1 kippen, aber ansonsten haben wir es sehr gut verteidigt. Wir müssen nur die Konter besser ausspielen, dass das Spiel dann klarer wird. Gut war die Reaktion der Mannschaft auf das schwierige Pokalspiel am Dienstag, als die Enttäuschung sehr groß war.

Luca Herrmann, Mittelfeldspieler Dynamo Dresden

Die Enttäuschung ist unfassbar groß. Wir schenken uns die Dinger selber ein. Ich denke, das zieht sich auch ein bisschen durch. Es ist natürlich dann in so einer Phase noch schwieriger. Wir versuchen, dran zu glauben, zurückzukommen.Wir haben nach meinem Bock, wo ich wegrutsche, die Chancen, direkt wieder auszugleichen. Dann gehen wir vielleicht mit einem 1:1 in die Halbzeit und sind gut mit dabei. So ist es so, dass du mit einem 0:1 in die Halbzeit gehst. Dann wird es gegen Saarbrücken natürlich sehr schwer.

Kevin Broll, Torwart Dynamo Dresden

Das ist schon die ganze Rückrunde so. Es fehlt die Schnörkellosigkeit, der letzte Punch. Ich kann jetzt alles gefühlt aufzählen, es würde zutreffen. Wir spielen eigentlich relativ gute Spiele in letzter Zeit, aber münzen das nicht in Erfolg um. Man hat heute gesehen, wie eine Mannschaft mit minimalem Einsatz maximalen Ertrag rausholt. Das war einfach nicht gut von uns. Ich weiß nicht, warum wir so aufgetreten sind. Das kann man sich nicht erklären. Am Ende ist es so, wie es ist. Damit müssen wir jetzt leben, mit den Konsequenzen. Es ist schwer, da jetzt die richtige Erklärung zu finden, wieso, weshalb, warum.

 

Die nächste Chance zu punkten bekommt der 1. FC Saarbrücken bereits am kommenden Mittwoch. Dann empfangen die Blau-Schwarzen die SpVgg Unterhaching. Anpfiff ist um 19.00 Uhr. Das erste von zwei Nachholespielen.

P