Testspiel

Dynamo verliert Testspiel gegen Heidenheim mit 0:1

Ein Abwehrfehler führt zu einem frühen Gegentor, doch die Schwarz-Gelben bieten dem Zweitligisten ordentlich Paroli. Ausgerechnet ein Ex-Dresdner besiegelt die Niederlage.

Dynamo Dresden hat sein Testspiel gegen den 1. FC Heidenheim am Mittwochnachmittag mit 0:1 (0:1) verloren. Fünf Tage nach dem 3:1-Sieg im zweiten Vorbereitungsspiel beim Fünftligisten VfB Auerbach hatten es die Schwarz-Gelben im Rahmen ihres Österreich-Trainingslagers erstmals in dieser Sommerpause mit einem höherklassigen Gegner zu tun. Der Zweitligist lag bereits zur Pause in Angerberg/Tirol durch ein Tor des ehemaligen Dresdners Dzenis Burnic (8.) knapp in Front.

Frühe Führung durch Ex-Dynamo

Die frühe Führung für die Heidenheimer resultierte aus einem Dresdner Abwehrfehler. Ex-Dynamo Dzenis Burnic bekam von Paul Lehmann den Ball auf dem goldenen Tablett serviert und fackelte nicht lange. Zwar versuchte Innenverteidiger Claudio Kammerknecht noch, sich in den Schuss zu werfen, doch im nächsten Augenblick zappelte der Ball schon hinter dem chancenlosen Schlussmann Stefan Drljaca zum 0:1 (8.) im Netz.

Leider war Dynamo auf dem Rasen in Angerberg, nur wenige Kilometer vom Mannschaftshotel in Bad Häring entfernt, zu einem frühen Wechsel gezwungen. Paul Will hatte sich am Oberschenkel verletzt und musste raus. Max Kulke ersetzte ihn positionsgetreu im defensiven Mittelfeld (19.). Eine Minute später gleich die nächste Schrecksekunde, als Kevin Ehlers nach einem Luftduell zu Boden ging, doch der Innenverteidiger konnte weiterspielen.

Kutschkes Ausgleichstor nicht anerkannt

Die Sportgemeinschaft hielt gut mit und geriet unter den Augen von 1860-Trainer Michael Köllner, der mit den Münchnern zum Drittliga-Auftakt am 23. Juli in Dresden gastiert, hinten nur selten in extreme Bedrängnis. Als Christian Kühlwetter mal durchgebrochen war und Ehlers im Fallen rettete, reklamierte der Heidenheimer Handspiel und rempelte erbost Torwart Drljaca an, der den Ball aufgenommen hatte. Doch der Schiedsrichter konnte die Gemüter in der insgesamt fairen Partie schnell beruhigen (36.).

Kurz vor der Pause drängte die SGD auf den Ausgleich. Stefan Kutschke war nach einem Fehler von Patrick Mainka durchgebrochen und wurde kurz vorm Strafraum rüde durch Andreas Geipl gestoppt. Der fällige Freistoß von Seo (39.) wurde von der Mauer zur Ecke abgefälscht. Max Kulke brachte sie zielgenau auf Kutschke, dessen wuchtiger Kopfball erst knapp hinter der Linie von einem Heidenheimer geklärt wurde – das Schiedsrichtergespann übersah das, der Treffer zählte nicht (40.).

Markus Anfang wechselt in der 64. Minute durch

So ging es mit knappem Rückstand aus Dresdner Sicht in die Pause, in der Trainer Markus Anfang zunächst nur einen Spielerwechsel vornahm: Tim Knipping kam für Kevin Ehlers. Nach Wiederbeginn hatte Kutschke, diesmal nach Kulke-Freistoß, die nächste aussichtsreiche Chance per Kopf, setzte den Ball aber rechts vorbei (47.). Ein weiterer Kopfball des gebürtigen Dresdners wurde gehalten (54.). Gleich danach eine Doppelchance, doch Dynamos ukrainischer Gastspieler Kyrylo Melichenko verpasste knapp und Dennis Borkowskis Nachschuss wurde zur Beute von Keeper Kevin Müller (55.).

In der 64. Minute wechselte Markus Anfang dann durch, brachte acht neue Spieler – Dynamos erst am Mittwochmorgen präsentierter Probespieler Alexandre Fressange von Paris St. Germain kam entgegen ursprünglicher Ankündigungen dabei allerdings nicht zum Einsatz. Auf dem Rasen blieben einzig die bereits zuvor eingewechselten Knipping und Kulke sowie Schlussmann Drljaca. Keine zehn Minuten später dann eine schöne Kombination der beiden eingewechselten Dresdner Sturmtalente: U19-Angreifer Julius Hoffmann steckte schön auf Phil Harres durch, dessen Abschluss jedoch an den ersten Pfosten schepperte (73.). Dynamos beste Ausgleichschance war dahin.

Drljaca rettet in der Schlussphase

In der Schlussphase hatte Keeper Drljaca erst bei einem weiten Ball Glück, als er etwas weit vorm Gehäuse stand (81.), dann aber rettete er mit einer Glanztat das 0:1 (87.). So blieb es bis zum Schluss bei der knappen Niederlage – der ersten in dieser Saisonvorbereitung. Ein Unentschieden gegen den Zweitligisten wäre aber durchaus im Bereich des Möglichen gewesen. Am Sonntag steht der nächste Test im Trainingslager an. Dann geht es gegen den belgischen Erstligisten VV St. Truiden.

Dynamo’s Aufstellung: Drljaca – Lehmann (64. Becker), Kammerknecht (64. Weyh), Ehlers (46. Knipping), Meier (64. Kühn) – Will (19. Kulke), Melinchenko (64. Weihrauch), Kade (64. Akoto), Seo (64. Saliger) – Borkowski (64. Hoffmann), Kutschke (64. Harres)

Abstieg für Dresden, Aufstieg für Kaiserslautern

Dynamo Dresden hat die Last-Minute-Rettung verpasst.

Nach einer Heimpleite im Relegationsrückspiel gegen Kaiserslautern steigen die Schwarz-Gelben aus der 2. Bundesliga ab. Am Ende musste die Partie unterbrochen werden.Die Roten Teufel gewannen das Relegations-Rückspiel beim Zweitliga-16. mit 2:0 (0:0) und feierten damit im vierten Anlauf den Aufstieg.

Am Dienstag unterlag die SGD im Relegationsrückspiel Drittligist 1. FC Kaiserslautern 0:2. Nach dem 0:0 im Hinspiel reichte das nicht. Die jüngsten 19 Partien konnte Dresden nicht gewinnen, die Zahl eines Absteigers. Nach dem FC Erzgebirge Aue ist es der zweite Zweitliga-Absteiger aus Mitteldeutschland, der 1. FC Magdeburg schaffte dagegen den Aufstieg.

Dabei hatte die Mannschaft von Guerino Capretti deutlich mehr Chancen als im ersten Aufeinandertreffen, nutzte diese aber in einer intensiven, engen, phasenweise gar rasanten und immer umkämpften Begegnung nicht. Der FCK hingegen schon. Daniel Hanslik (59. Minute) und Philipp Hercher (90.+2) sorgten für die Entscheidung. So sicherte sich die Truppe von Neu-Coach Dirk Schuster den ersehnten Aufstieg in die 2. Bundesliga, während die Dresdner sich nicht schämen müssen, weil sie alles in die Waagschale geworfen haben.

Daferner verpasst früh die Führung

Von Beginn an entwickelte sich im Pyro-Nebel, der zunächst im Stadion waberte, ein echtes Kampfspiel. Beide Teams schenkten sich rein gar nichts. Die Stimmung tat ihr Übriges, die Fans ließen ihr Herz auf den Tribünen. Im Gegensatz zum dezenten Hinspiel-0:0 suchten beide konsequenter den Weg nach vorne. Dynamo hätte, wie am Vortag Hertha in Hamburg, früh in Führung gehen können: Ransford Königsdörffer bediente nach einem Fehlpass der Gäste Christoph Daferner, dessen Schuss aus 18 Metern nur knapp links vorbei flog (4.). Kaiserslautern hielt dagegen, nach einem Kopfball von Terrence Boyd im Anschluss an eine Ecke musste Königsdörffer vor der Linie klären (11.).

Es ging mit Tempo und Intensität hin und her. Nur die Abschlussaktionen blieben in der Folge zu halbgar. Dresden ging gerne auf die zweiten Bälle, agierte dann aber zu hektisch. Nach einer halben Stunde wurde die komplett neue Doppel-Sechs der Sachsen auseinander gerissen, weil Yannick Stark verletzt vom Feld musste. Der gebürtige Kaiserslauterer Oliver Batista Meier, der aber schon mit 15 vom FCK zu Bayern München wechselte, kam neu herein, er übernahm die Position von Patrick Weihrauch, der auf die Stark-Position rotierte.

Je länger die erste Halbzeit dauerte, umso mehr Spielanteile eroberte sich Dresden. Königsdörffer hatte noch eine Gelegenheit, als er die Kugel schön annahm, links an Zimmer vorbei ging, dann aber den kurzen statt des langen Pfostens anviesierte – so landete der Ball knapp links daneben, Schlussmann Matheo Raab wäre aber auch da gewesen (45.).

Kaiserslautern bestrafte Passivität von Dynamo

Die ersten Minuten in der zweiten Hälfte verliefen noch ausgeglichen. Dann aber wurde Dresden immer passiver. Terrence Boyd zwang Kevin Broll per Kopf schon zu einer Glanztat, eine Minute später war es dann aber soweit: Daniel Hanslik hatte eine Kombination mit einem Schuss ins kurze Ecke vollendet (59.). Dynamo hätte kurze Zeit später antworten können, aber Daferner scheiterte nach einem Abwehrfehler an einer starken Reaktion von Schlussmann Matheo Raab (63.).

Raab verhindert 1:1 – Entscheidung in der Nachspielzeit

Die Gastgeber warfen nun alles nach vorne. Batista Meiers Freistoß kratzte Raab an die Latte (71.). Und einen hatte die SGD auch noch: Nach einen Zuspiel von Chris Löwe stand Vlachodimos frei vor Raab, aber das Torwart-Talent entschärfte auch diese Chance (86.). Den Deckel drauf machte dann Philipp Hercher (90.+2) bei einem Konter. Kaiserslautern kehrt nach vier Jahren Drittlassigkeit in die 2. Liga zurück.

Unterbrechung nach dem 0:2

Nach dem 2:0 in der Nachspielzeit sorgten die Dynamo-Anhänger für eine mehrminütige Unterbrechung, zudem brannte es im Fanblock an zwei Stellen. Die Mannschaften blieben in dieser Pause auf dem Rasen und diskutierten mit Schiedsrichter Daniel Siebert, der sich gegen einen Abbruch entschied. Wegen der Problemfans in beiden Fanlagern war die Polizei mit über 1.000 Beamten im Einsatz. Der Fokus lag auf einer strikten Fantrennung auch bei der An- und Abreise. Es wurde ein Polizeihubschrauber eingesetzt und vorsorglich auch Wasserwerfer im Einsatzraum platziert. In der Stadt blieb es zunächst friedlich, im Stadion wurde jedoch ständig Pyrotechnik gezündet. Ein Feuerwerkskörper flog sogar vom FCK-Fanblock auf einen Zuschauerrang mit Dresdner Anhängern.

Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
U U U N U
0 : 2
Endstand
1.FC Kaiserslautern
1.FC Kaiserslautern
S U U N U
Daniel Hanslik
60'
Philipp Hercher
90'+2'
1. Halbzeit
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45'
2. Halbzeit
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90'
Tore
60'
90'
+2
Tor
P