Derbysieg gegen Aue: Dynamo gewinnt den Sachsenpokal
Erzgebirge Aue blieb in der kompletten Pokalsaison 2023/2024 in der regulären Spielzeit ohne Gegentor. Erst in der Verlängerung des Endspiels bei Dynamo schepperte es im Kasten von Martin Männel. Der FCE verlor vor der Rekordkulisse von 27.159 Zuschauern in Dresden in einer kräfteraubenden Schlacht mit 0:2. Nach 90 Minuten stand es torlos. Die Tore des Tages schoss beide Panagiotis Vlachodimos (110./117.).
Von wegen, es ging um nichts mehr, da ja beide schon in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals stehen. Aber was Prestige so ausmacht zwischen zwei alten Rivalen. Das war hitzig, das war knüppelhart, es brodelte vor einer fantastischen Kulisse permanent.
Dynamo legt stark los
Vor 27.119 Zuschauern im heimischen Rudolf-Harbig-Stadion (Rekord im Sachsenpokal) legte Dynamo stark los und hatte schon nach vier Minuten die Riesenchance zur Führung, Zimmerschied traf aber nur den Pfosten. Auch Kutschke verpasste das 1:0 (20.), während von den Veilchen noch nicht viel zu sehen war. Erst nach einer halben Stunde meldete sich Aue an, als Vukancic einen Kopfball auf das Tor brachte, den Ball aber nicht voll traf. Fast jedes Foulspiel endete mit einer Rudelbildung. Und hatte Aue seinen Anteil daran, denn die optische Überlegenheit der Dresdner machten sie mit ordentlich Härte wett. Oft im hinnehmbaren Bereich, einmal darüber hinaus. Beim Foul von Niko Vukancic von hinten an Jonas Oehmichen war mehr möglich als Gelb.
Es war nach 35 Minuten bereits die Fünfte. Davor sahen Boris Tashchy und Stefan Kutschke nach einem Gerangel Gelb, zudem Dresdens Athletiktrainer Matthias Grahé. Die beste Chance zur Führung hatte Vukancic (31.) nach einer Ecke von Marvin Stefaniak, der bei jeder Ballberührung gnadenlos ausgepfiffen wurde. Der Verteidiger kam fünf Meter vorm Tor völlig frei zum Kopfball, versemmelte diesen aber total. „Wenn wir zielstrebiger werden in der zweiten Halbzeit, dann ist sicherlich noch mehr drin“, so Heidrich. Deutlich gefährlicher wurde es kurz danach wieder auf der anderen Seite: Kutschke scheiterte aus kurzer Distanz an Männel. Anschließend wurde es auf beiden Seiten hitziger, gleich drei gelbe Karten waren die Folge. Sportliche Highlights kamen jedoch nicht hinzu, sodass es zur Pause beim 0:0 blieb.
Wenig Fußball, dafür viel Härte
Ohne Wechsel auf beiden Seiten kamen beide Teams zurück, und zunächst setzte sich das Bild aus der Endphase der ersten Halbzeit fort: Wenig Fußball, dafür viel Härte. Erst nach 60 Minuten ging wieder ein Raunen durch das Stadion, als Hauptmann das 1:0 auf dem Fuß hatte, aber an Majetschak hängen blieb. Auf der Gegenseite probierte es Pepic, kam mit seinem Schuss aber ebenfalls nicht durch (66.). Die Partie hatte zudem nicht mehr die Brisanz, das Feuer und die Härte der ersten 45 Minuten, was auch daran lag, dass beiden Teams die Kraft ausging. Aue kam in den letzten 20 Minuten und suchte die Entscheidung. Pech hatte der eingewechselte Maxi Thiel (73.), der einen Freistoß aus 18 Metern an den Pfosten setzte. Deutlich gefährlicher war nach 74 Minuten ein Thiel-Freistoß, der an den Pfosten klatschte. In der Schlussphase waren es dann die Hausherren, die wieder mehr vom Spiel hatten. Weil jedoch weiter die Null stand, ging es in die Verlängerung.
Vlachodimos-Doppelpack in der Verlängerung
Dort angekommen, hatte die SGD zwei Riesenchancen auf das 1:0, doch erst scheiterte Herrmann (93.), dann auch Meißner, der knapp am Pfosten vorbeischoss (98.). Von Aue war indes nicht viel zu sehen, sodass auch in der ersten Hälfte der Verlängerung keine Tore fielen.
Auch nach dem erneuten Seitenwechsel war Dresden besser im Spiel, während Schwirten auf der anderen Seite nach einem Solo-Lauf nur knapp neben das Tor zielte (107.). Drei Zeigerumdrehungen später war der Bann aufseiten der SGD dann aber gebrochen: Nach einer Flanke von Menzel kam Vlachodimos im Strafraumzentrum an den Ball und knallte diesen mit der Picke unter die Latte. Lemmer (113.) und Menzel (115.) verpassten anschließend die Entscheidung, ehe Vlachodimos mit seinem zweiten Treffer alles klar machte (116). Nach 2003, 2007 und 2009 ist es der vierte Landespokal-Titel der SGD. Für den DFB-Pokal waren beide Teams unterdessen schon vor dem Spiel qualifiziert.
Statistik zum Spiel Dynamo Dresden gegen FC Erzgebirge Aue
Dynmo Dresden: Mesenhöler – Kammerknecht, Ehlers, Lewald, Bünning (Zeil)- Will , Oehmichen (L. Herrmann), N. Hauptmann (Menzel), Lemmer, Zimmerschied (Vlachodimos) – Kutschke (R. Meißner)
Erzgebirge Aue: Männel – Schädlich (Ferjani), Vukancic , Nkansah, Jakob – Pepic, Majetschak , Seitz (Burger), Tashchy , Stefaniak – Meuer (Thiel, Schwirten)
Schiedsrichter: Michael Näther
Zuschauer: 27.159
Tore: 1:0 Vlachodimos (110.), 2:0 Vlachodimos (116.)
Gelbe Karten: Dotchev, Kutschke, Tashchy, Vukancic,Majetschak, L. Herrmann, Will