Relegation

Unterhaching schlägt Cottbus und steigt in 3. Liga auf

Sandro Wagner hat seine erste Trainerstation mit einem Erfolg beendet und die SpVgg Unterhaching zurück in die 3. Liga geführt. Der Meister der Regionalliga Bayern gewann das hitzige Relegations-Rückspiel gegen Energie Cottbus mit 2:0 (1:0) und sicherte sich nach dem 2:1-Erfolg im Hinspiel den letzten freien Drittliga-Platz. Überschattet wurde das Spiel von Ausschreitungen der Cottbuser Fans.

„Es war ein super Spiel, sowas überlagert das halt leider. Die Polizei hat das gut im Griff. Wir müssen damit leben“, sagte der Unterhachinger Präsident Manfred Schwabl nach dem Spiel im „BR“: „Unser Zuschauer waren sensationell, ich hoffe dass wir in der dritten Liga einen ähnlichen Schnitt haben. Hut ab auch an Sandro.“

Mathias Fetsch (17.) und Simon Skarlatidis (90.+3) trafen vor 12.500 Zuschauern im Unterhachinger Sportpark für die Spielvereinigung, die ihr Comeback im deutschen Profi-Fußball nach zweijähriger Abstinenz mit einem neuen Trainer angehen muss. Nach zwei Jahren in Haching wird Wagner die Spielvereinigung wieder verlassen. Über die Zukunft des früheren Nationalspielers und Bayern-Profis ist noch nichts bekannt.

Cottbus muss hingegen ein fünftes Jahr in Folge in der Regionalliga antreten. Beim Stand von 1:0 entlud sich bei den Cottbuser Anhängern Mitte der zweiten Halbzeit der entsprechende Frust. Becher flogen auf das Spielfeld, die Polizei musste einzelne Fans davon abhalten, auf den Platz zu stürmen. Auch Trainer Claus-Dieter Wollitz versuchte, die eigenen Fans zu beruhigen. Nach einer etwa 15-minütigen Unterbrechung konnte das Spiel fortgesetzt werden.

Mit dem Aufstieg von Unterhaching ist das Teilnehmerfeld der dritten Liga für die kommende Saison komplett. Zuvor hatten sich bereits der VfB Lübeck (Meister Regionalliga Nord), Preußen Münster (West) und der SSV Ulm (Südwest) den Aufstieg gesichert. Abgestiegen waren der SV Meppen, der VfB Oldenburg, der FSV Zwickau sowie die SpVgg Bayreuth.

Relegationsspiel

Unterhaching mach ersten Schritt Richtung 3. Liga

Trainer Sandro Wagner und die SpVgg Unterhaching haben sich im Kampf um den Aufstieg in die 3. Liga eine gute Ausgangsposition erkämpft.

In einer hitzigen Partie setzten sich die Bayern im Relegations-Hinspiel bei Energie Cottbus insgesamt verdient mit 2:1 (2:1) durch. Für Haching trafen Niclas Anspach (6.) und Mathias Fetsch (37.) im Stadion der Freundschaft, für das Team von Claus-Dieter Wollitz erzielte Jonas Hildebrandt (14.) den zwischenzeitlichen Ausgleich per Handelfmeter.

Cottbus zeigte einige Unsicherheiten in der Defensive, sodass die Gäste zu den besseren Chancen kamen. Dennoch verspricht das Rückspiel viel Spannung – die endgültige Entscheidung fällt am Sonntag in Unterhaching (13:00 Uhr/BR und Magenta Sport). Vor der Partie hatten sowohl Wagner als auch Wollitz ihre Verärgerung über die Aufstiegsregelung der Regionalligen kundgetan – als Meister waren sie nicht automatisch gesetzt, da die fünf Regionalligen nur vier Aufstiegsplätze erhalten.

Nach einem rotierenden System wird deshalb jährlich eine Relegation zwischen den Spielklassen Nord, Nordost und Bayern ausgetragen – dieses Mal eben zwischen Unterhaching (Bayern) und Cottbus (Nordost). Der VfB Lübeck (Nord) hatte das „Glück“, in diesem Jahr direkt nach oben zu dürfen. Das Gleiche gilt für Preußen Münster (West) und den SSV Ulm (Südwest), deren Ligen aufgrund von „Ballungsräumen“ über fixe Aufstiegsplätze verfügen.

Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz: „Erstmal bekommen wir dumme Gegentore und auch glücklich den Elfmeter. Aber die beiden Gegentore sind in solchen Entscheidungsspielen zu einfach, ein Stück weit zu billig… Immer wenn wir Fußball gespielt haben, war es ordentlich. Aber wir waren in vielen Situation zu hektisch … Wir haben am Sonntag dann eine andere Situation als heute, aufgrund gewisser Spieler… Wir haben, bis auf das letzte Spiel, die letzten 7, 8 Auswärtsspiele alle gewonnen und wir waren überall stark.“

Cottbus‘ Jonas Hildebrandt: „Man hat gesehen, wer hier die erfahrenere Mannschaft ist und wer nicht. Das ist das, was uns in der 1. Halbzeit ein bisschen das Genick gebrochen hat. Wir waren ein bisschen beeindruckt von der Situation, von der Kulisse. Wir haben nicht die Eier auf den Platz gebracht, die wir in der Saison über gezeigt haben. Dennoch ist nicht viel passiert. Wir haben ein Finale am Sonntag und die 2. Halbzeit zeigt, wer die fittere Mannschaft ist und dass wir noch einiges auf dem Kasten haben.“

Unterhachings Simon Skarlatidis: „Das war ein unfassbares Spiel mit einer unfassbaren Intensität. Es hatte das, was ein Relegationsspiel benötigt. Beide Mannschaften haben das Herz auf dem Platz gelassen. Kompliment an meine Truppe: das war geisteskrank, was wir gemacht haben heute. Wir werde so weitermachen, bis zum bitteren Ende.“ Bei beiden Toren war er immer direkt dran beteiligt und nah dran am eigenen Treffer. Wer der Torschütze war, ist ihm aber „komplett sch***egal. Auch wenn wir sie alle zusammen reinschießen, ist es mir auch egal.“ Zu den Diskussionen im Vorfeld und zur Vorbereitung: „Wir haben uns verrückt, verrückt, verrückt vorbereitet und auch alles im fairsten Sinne meiner Meinung nach. Wir hatten nichts mit der anderen Sache zu tun … Ein brutaler Hexenkessel hier, es hat richtig Spaß gemacht, Fußball zu spielen. Ich freue mich schon auf das Rückspiel.“

Relegationsspiel

Wehen Wiesbaden schießt die Arminia in die 3. Liga

Die Arminia verliert auch das zweite Relegations-Spiel gegen Wehen Wiesbaden mit 1:2 (Hinspiel 0:4).

Somit steht fest: Erstmals seit acht Jahren spielt Bielefeld wieder drittklassig. Dabei fing alles so hoffnungsvoll an. Klub-Legende Fabian Klos schießt sein Team früh in Führung (4.). Doch noch vor der Pause drehen die Wiesbadener das Spiel und sorgen für den zweiten Bielefeld-Abstieg in Folge.

Immerhin: Nach den Ausschreitungen Bielefelder Fans in Wiesbaden blieb es auf der Alm zunächst weitgehend ruhig. Kapitän Fabian Klos (4.) ließ die Arminia mit seinem 171. Treffer im 420. Spiel für seinen Herzensklub auf das Fußball-Wunder hoffen. Doch Hollerbach (35./45.+2), der vor einem Wechsel nach Köln steht, stellte die Weichen auf Wehens Zweitliga-Rückkehr nach drei Jahren Drittklassigkeit.

„Das fühlt sich jetzt ein paar Tage richtig scheiße an, ich hab es schon mal erlebt. Wir haben es damals als Chance gesehen, ich hoffe, dass wir es dazu jetzt nutzen“, sagte Klos bei Sat.1 und kündigte an, er wolle bei der Rückkehr als Spieler helfen. Die Stimmung unter den 24.000 Zuschauern war zunächst feindselig und gegen die eigene Elf gerichtet. „Wir sind Arminen und ihr nicht!“, schallte es den Profis beim Warmmachen entgegen. Bei der Verlesung der Mannschaftsaufstellung setzte es ein Pfeifkonzert. Trainer Uwe Koschinat betonte, die Mannschaft habe am Ziel direkter Wiederaufstieg „vom ersten Tag an zu knabbern gehabt. Es hat sich nie eine klare Hierarchie hinter Fabian Klos ergeben“, das Fan-Idol sei „aufs Abstellgleis geschoben“ worden.

Der Coach, dessen Zukunft offen ist, brachte fünf Neue um Klos, „frische Kräfte, die unverbraucht mit der Gesamtsituation umgehen“. Das Ziel: „Die Fans, die bereit sind zur Versöhnung, mit dem absoluten Willen in kleinen Schritten zurückzugewinnen“, sagte er bei Sat.1. Die Führung nach einem Torwartfehler von Florian Stritzel war ein Anfang. Bielefeld blieb dran, Oliver Hüsing (26.) köpfte an die Latte. Doch mit dem Konter zum 1:1 war der letzte Glaube dahin, die Stimmung wurde bald gespenstisch ruhig. „Außer Fabi könnt ihr alle gehen“, sangen die Fans in der Schlussphase. In der zweiten Hälfte gewährte der 16-jährige Angreifer Henrik Koch bei seinem Profidebüt einen Blick in die mögliche Arminia-Zukunft. Doch ob es dem designierten neuen Sportchef Michael Mutzel gelingt, ihn zu halten, ist offen wie vieles.

Insgesamt steigt Bielefeld vor allem wegen der katastrophalen Defensive ab. In der regulären Saison hatte es 62 Gegentore gehagelt, in der Relegation kamen weitere sechs hinzu. Wehen Wiesbaden hatte das passende Pendant dazu: Hollerbach mit 17 Saisontoren inklusive Relegation und sein Nebenmann Ivan Prtajin mit 16 stellen das beste Sturmduo in den drei deutschen Top-Ligen. Der SVWW feierte den dritten Aufstieg in die 2. Liga nach 2007 und 2019. Doppelpacker Hollerbach jubelte: „Wir haben uns belohnt für eine richtig gute Saison. Jetzt dürfen wir auch mal zwei Stunden feiern.“ Sein Coach Markus Kauczinski sagte: „Ich freue mich brutal für die Mannschaft. Wir haben gute und gefährliche Jungs, die auch aus dem Nichts Tore machen können, deshalb haben wir uns auch nicht als Außenseiter gefühlt. Der große Trumpf war der Zusammenhalt.“

Arminia-Fans pfeifen schon vor dem Anpfiff

Für die Arminia hatte die Tortur in diesem Rückspiel schon eine Dreiviertelstunde vor dem Anpfiff begonnen. Als die Mannschaft zum Warmmachen aus den Katakomben kam, setzte es sofort ein gellendes Pfeifkonzert aus der eigenen Kurve, es gab wütende Sprechchöre wie: „Wir sind Arminen und ihr nicht!“ Dazu wurde auch noch ein Riesen-Transparent ausgerollt: „Elf Spieler, die elf Söldner sind“, hieß es da, was zumindest in Bezug auf den seit zwölf Jahren für die Bielefelder stürmenden Klos natürlich blanker Hohn war.

Klos stand dann auch in der Startelf, obwohl er nach dem in jeder Hinsicht verheerenden Hinspielau

ftritt mit einem 0:4 und schweren Ausschreitungen der Bielefelder Anhängerschaft seine Teamkollegen hart kritisiert hatte: „Diese Mannschaft ist keine Mannschaft.“ Neben Klos hatte Coach Koschinat vier weitere Neue gebracht, aber auch ehrlich zugegeben: „Es geht nicht darum, mit hehren Zielen ins Spiel zu gehen, dafür sitzen die Ereignisse von Freitag zu tief. Wir wollen anders auftreten und gewinnen.“

Klos in der Startelf, Klos mit der Führung

Der Wille war da, der Weg tatsächlich zunächst auch. Bielefeld begann druckvoll, Klos setzte schon nach zwei Minuten mit einem Foul an der Seitenlinie ein Zeichen für seine Mitspieler. Kurz danach reckte er die Faust in die Höhe. Ein langer Abschlag von Keeper Martin Fraisl rutschte durch bis zu Stürmer Bryan Lasme, der perfekt für Klos querlegte. Der zog aus 18 Metern volley ab und erwischte Wehens Torhüter Florian Stritzel eiskalt: Unter seinem Körper flutschte der harte, aber haltbare Ball zum 1:0 durch.

Die Fankurve honorierte das Bemühen mit zunächst noch verhaltener Anfeuerung, die aber nach einer Mittelfeld-Grätsche von Sebastian Vasiliadis deutlich lauter wurde. Und Bielefeld versuchte nachzulegen. Defensiv zwar durchaus anfällig, ergaben sich im Spiel nach vorne aber weitere Chancen: Nach Lasmes Solo klärte Gino Fechner nur mit viel Mühe (15. Minute), Sekunden später verpasste Oliver Hüsing völlig freistehend per Kopf das 2:0.

Bielefelds Hüsing trifft nur die Latte, Wehens Hollerbach gleicht aus

Wehen setzte zwar immer wieder vielversprechende Konter, wackelte aber defensiv enorm. In der 25. Minute half das Glück bei einem weiteren Hüsing-Kopfball, der an die Latte klatschte. Sekunden später fischte Stritzel den Abschluss von Jomaine Consbruch so gerade noch aus dem rechten Eck.

Das 2:0 wäre hochverdient gewesen, doch der Chancenwucher rächte sich in der 35. Minute. Bei einem langen Befreiungsschlag von Stritzel verschätzte sich Arminia-Verteidiger Andres Andrade komplett und sprang unter dem Ball durch. Prtajin schickte seinen Sturmkollegen Benedict Hollerbach steil, der frei vor Fraisl die Ruhe behielt und mit dem 1:1 für Ruhe auf den Rängen sorgte.

Rückstand zur Pause, Koschinat bringt 16-Jährigen

Die Bielefelder bemühten sich weiter, schleppten aber auch ihre Probleme im Abschluss und im defensiven Umschaltspiel durch: Nachdem Stritzel einen Klos-Schuss stark pariert hatte, köpfte Consbruch den Abpraller am leeren Tor vorbei (43.). Wiesbaden konterte eiskalt, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte setzte sich Hollerbach am linken Strafraumeck viel zu simpel gegen zwei Arminen durch, seinen Schuss fälschte Hüsing unhaltbar für Fraisl ab – mit dem 2:1 waren in Bielefeld jegliche Hoffnungen auf das Wunder erloschen.

Koschinat reagierte in der Pause und brachte neben Silvan Sidler den erst 16-jährigen Henrik Koch – es ging also im zweiten Durchgang bereits mehr um die Zukunft als um die Gegenwart. Auf dem Platz war anschließend die Parole, die Sache vernünftig über die Bühne zu bringen, weiter dagegenzuhalten, nicht unterzugehen.

Klos-Abschied – vermutlich noch nicht für immer

Das gelang auch ordentlich, mit einem emotionalen Höhepunkt in der 81. Minute: Klos wurde ausgewechselt und von den Fans lautstark gefeiert. Er hatte ja schon nach dem Hinspiel-Desaster angekündigt, so nicht aufzuhören, sondern zur Not auch in der 3. Liga nochmal die Knochen hinhalten zu wollen – mehr gute Nachrichten gab es in dieser Relegation für Bielefeld definitiv nicht.

Relegationsspiel

Wehen Wiesbaden verprügelt die Arminia

Arminia Bielefeld droht nach einem Debakel im von Fan-Ausschreitungen überschatteten Relegations-Hinspiel der zweite Abstieg nacheinander.

Die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat verlor beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden 0:4 (0:1) und steht vor dem Rückspiel am Dienstag (20:45 Uhr/Sky und Sat.1) in Bielefeld mit dem Rücken zur Wand.

Ein Sturz in die Drittklassigkeit hätte für die Arminia gravierende Folgen – in der Schlussphase sorgten Bielefelder Fans zu allem Überfluss für Chaos und eine minutenlange Unterbrechung.

Fabian Klos: „Stimmung noch beschissener als damals“

Die Tränen waren noch nicht getrocknet, als Fabian Klos zum TV-Interview kam. Er erinnerte sich bei Sky an „Blut, Schweiß und Knochenbrüche“, die seine Zeit bei Arminia Bielefeld geprägt hatten. Nun, sagte er nach diesem von Fanausschreitungen überschatteten 0:4 (0:1) im Relegations-Hinspiel beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden, „bin ich letztlich da angekommen, wo ich vor zwölf Jahren angefangen habe. Nur dass die Stimmung noch beschissener ist als damals.“

Schon während des Spiels hatten als Arminia-Fans maskierte Chaoten mit Raketen und Böllern für eine 20-minütige Unterbrechung gesorgt, nach dem Schlusspfiff flogen wieder Feuerwerkskörper. Sie brannten zahllose Löcher in den Rasen, Rauchschwaden zogen durchs Stadion in Wiesbaden. Klos, der seit 2011 für die Arminia spielt, Aufstiege erlebt und Tiefschläge eingesteckt hat, hatte auf die aufgebrachten Anhänger eingeredet.

„Unfassbar schwer“ sei das gewesen, berichtete er: „Die Fans reagieren auf das, was dieses sogenannte Team auf den Platz gebracht hat. Das Ding ist durch. Gute Fußballer machen keine gute Mannschaft.“ Nach den vergangenen beiden Wochen müsse man „der Mannschaft zurecht den Charakter absprechen.“

Er könne „nicht das sagen, was ich denke und fühle, weil ich Kapitän dieser Mannschaft bin“, sagte Klos: „Ich werde mich nicht vor diese Mannschaft stellen. Wie könnte ich das machen?“ Er sei schließlich „authentisch“ – gleichwohl wolle er auch den Gang in die 3. Liga mitgehen: „Ich höre so nicht auf. Es ist mein Verein.“

Bielefeld gibt sich früh auf

Im zweiten Duell steht Bielefeld vor einer schier unüberwindbaren Hürde. Nach Gegentreffern durch Ivan Prtajin (6.), Johannes Wurtz (50.), Benedict Hollerbach (60.) und John Iredale (82.) muss die Arminia eine Aufholjagd hinlegen – und benötigt dafür eine deutlich bessere Leistung als im ersten Vergleich am Freitag in Wiesbaden.

Koschinats Team hatte am letzten Spieltag ein 0:4 beim 1. FC Magdeburg kassiert und dabei eine indiskutable Leistung gezeigt. Als Entschädigung übernahm die Mannschaft für ihre Fans den Eintritt zum ersten Relegationsspiel in Wiesbaden. „Den Klassenerhalt werden wir nur gemeinsam packen können: Mannschaft und Fans gemeinsam“, sagte Kapitän Klos da noch.

Doch von Entschlossenheit und Wille war nur etwas bei den Gastgebern zu sehen: Prtajin schockte Bielefeld mit dem frühen 1:0. Nach einer Flanke von Brooklyn Ezeh traf der Kroate mühelos per Kopf – und das zeigte Wirkung. Bielefeld ließ ein Solo von Ezeh über den halben Platz zu, nur Torhüter Martin Fraisl verhinderte den zweiten Gegentreffer (20.).

Offensiv brachten die Gäste nichts zustande. Wiesbaden war jederzeit überlegen – und erhöhte unmittelbar nach der Pause. Fraisl parierte einen Freistoß von Ezeh, den Nachschuss versenkte Wurtz. Der frühere Juniorennationalspieler Hollerbach ließ kurz darauf den dritten Treffer folgen.

Bielefelds noch beste Möglichkeit vergab Sebastian Vasiliadis: Bezeichnenderweise schoss er erst den eingewechselten Klos an, der zweite Versuch rauschte am Tor vorbei. Nach Iredales Treffer eskalierte die Situation im Bielefelder Block.

Relegationsspiel

Abstieg für Dresden, Aufstieg für Kaiserslautern

Dynamo Dresden hat die Last-Minute-Rettung verpasst.

Nach einer Heimpleite im Relegationsrückspiel gegen Kaiserslautern steigen die Schwarz-Gelben aus der 2. Bundesliga ab. Am Ende musste die Partie unterbrochen werden.Die Roten Teufel gewannen das Relegations-Rückspiel beim Zweitliga-16. mit 2:0 (0:0) und feierten damit im vierten Anlauf den Aufstieg.

Am Dienstag unterlag die SGD im Relegationsrückspiel Drittligist 1. FC Kaiserslautern 0:2. Nach dem 0:0 im Hinspiel reichte das nicht. Die jüngsten 19 Partien konnte Dresden nicht gewinnen, die Zahl eines Absteigers. Nach dem FC Erzgebirge Aue ist es der zweite Zweitliga-Absteiger aus Mitteldeutschland, der 1. FC Magdeburg schaffte dagegen den Aufstieg.

Dabei hatte die Mannschaft von Guerino Capretti deutlich mehr Chancen als im ersten Aufeinandertreffen, nutzte diese aber in einer intensiven, engen, phasenweise gar rasanten und immer umkämpften Begegnung nicht. Der FCK hingegen schon. Daniel Hanslik (59. Minute) und Philipp Hercher (90.+2) sorgten für die Entscheidung. So sicherte sich die Truppe von Neu-Coach Dirk Schuster den ersehnten Aufstieg in die 2. Bundesliga, während die Dresdner sich nicht schämen müssen, weil sie alles in die Waagschale geworfen haben.

Daferner verpasst früh die Führung

Von Beginn an entwickelte sich im Pyro-Nebel, der zunächst im Stadion waberte, ein echtes Kampfspiel. Beide Teams schenkten sich rein gar nichts. Die Stimmung tat ihr Übriges, die Fans ließen ihr Herz auf den Tribünen. Im Gegensatz zum dezenten Hinspiel-0:0 suchten beide konsequenter den Weg nach vorne. Dynamo hätte, wie am Vortag Hertha in Hamburg, früh in Führung gehen können: Ransford Königsdörffer bediente nach einem Fehlpass der Gäste Christoph Daferner, dessen Schuss aus 18 Metern nur knapp links vorbei flog (4.). Kaiserslautern hielt dagegen, nach einem Kopfball von Terrence Boyd im Anschluss an eine Ecke musste Königsdörffer vor der Linie klären (11.).

Es ging mit Tempo und Intensität hin und her. Nur die Abschlussaktionen blieben in der Folge zu halbgar. Dresden ging gerne auf die zweiten Bälle, agierte dann aber zu hektisch. Nach einer halben Stunde wurde die komplett neue Doppel-Sechs der Sachsen auseinander gerissen, weil Yannick Stark verletzt vom Feld musste. Der gebürtige Kaiserslauterer Oliver Batista Meier, der aber schon mit 15 vom FCK zu Bayern München wechselte, kam neu herein, er übernahm die Position von Patrick Weihrauch, der auf die Stark-Position rotierte.

Je länger die erste Halbzeit dauerte, umso mehr Spielanteile eroberte sich Dresden. Königsdörffer hatte noch eine Gelegenheit, als er die Kugel schön annahm, links an Zimmer vorbei ging, dann aber den kurzen statt des langen Pfostens anviesierte – so landete der Ball knapp links daneben, Schlussmann Matheo Raab wäre aber auch da gewesen (45.).

Kaiserslautern bestrafte Passivität von Dynamo

Die ersten Minuten in der zweiten Hälfte verliefen noch ausgeglichen. Dann aber wurde Dresden immer passiver. Terrence Boyd zwang Kevin Broll per Kopf schon zu einer Glanztat, eine Minute später war es dann aber soweit: Daniel Hanslik hatte eine Kombination mit einem Schuss ins kurze Ecke vollendet (59.). Dynamo hätte kurze Zeit später antworten können, aber Daferner scheiterte nach einem Abwehrfehler an einer starken Reaktion von Schlussmann Matheo Raab (63.).

Raab verhindert 1:1 – Entscheidung in der Nachspielzeit

Die Gastgeber warfen nun alles nach vorne. Batista Meiers Freistoß kratzte Raab an die Latte (71.). Und einen hatte die SGD auch noch: Nach einen Zuspiel von Chris Löwe stand Vlachodimos frei vor Raab, aber das Torwart-Talent entschärfte auch diese Chance (86.). Den Deckel drauf machte dann Philipp Hercher (90.+2) bei einem Konter. Kaiserslautern kehrt nach vier Jahren Drittlassigkeit in die 2. Liga zurück.

Unterbrechung nach dem 0:2

Nach dem 2:0 in der Nachspielzeit sorgten die Dynamo-Anhänger für eine mehrminütige Unterbrechung, zudem brannte es im Fanblock an zwei Stellen. Die Mannschaften blieben in dieser Pause auf dem Rasen und diskutierten mit Schiedsrichter Daniel Siebert, der sich gegen einen Abbruch entschied. Wegen der Problemfans in beiden Fanlagern war die Polizei mit über 1.000 Beamten im Einsatz. Der Fokus lag auf einer strikten Fantrennung auch bei der An- und Abreise. Es wurde ein Polizeihubschrauber eingesetzt und vorsorglich auch Wasserwerfer im Einsatzraum platziert. In der Stadt blieb es zunächst friedlich, im Stadion wurde jedoch ständig Pyrotechnik gezündet. Ein Feuerwerkskörper flog sogar vom FCK-Fanblock auf einen Zuschauerrang mit Dresdner Anhängern.

Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
U U U N U
0 : 2
Endstand
1.FC Kaiserslautern
1.FC Kaiserslautern
S U U N U
Daniel Hanslik
60'
Philipp Hercher
90'+2'
1. Halbzeit
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45'
2. Halbzeit
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90'
Tore
60'
90'
+2
Tor
Relegationsspiel

HSV verpasst Bundesliga-Aufstieg gegen Hertha BSC

Der HSV hat den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga verpasst

Nach dem 1:0-Erfolg im Relegations-Hinspiel bei Hertha BSC unterlagen die Hamburger den Berlinern vor heimischer Kulisse mit 0:2 (0:1). Die Hauptstädter schlugen den HSV im Rückspiel der Relegation in Hamburg mit 2:0 durch die Treffer von Kapitän Dedryck Boyata (4.) und Marvin Plattenhardt (63.). Damit muss der Hamburger SV mindestens ein fünftes Jahr in Folge in der Zweitklassigkeit verharren.

Als auch der letzte verzweifelte HSV-Angriff am Montagabend verpufft war und Schiedsrichter Deniz Aytekin die Partie nach sechsminütiger Nachspielzeit abpfiff, flossen im ausverkauften Volksparkstadion viele Tränen. Coach Tim Walter, der selbst glasige Augen hatte, versuchte in diesen für ihn und seine Akteure so schweren Momenten, Trost zu spenden. Ersatzkeeper Tom Mickel, die gute Seele der Mannschaft, sowie Angreifer Bakery Jatta weinten auf der Ersatzbank, als sich der Trainer zu ihnen setzte und sie in den Arm nahm. Die drei boten ein Bild des Jammers. Dazu dröhnte aus den Lautsprechern die inoffizielle HSV-Hymne der Band Abschlach!: „Mein Hamburg lieb ich sehr.“

Nach dem 1:0-Hinspielerfolg in Berlin vor fünf Tagen drückte die Hertha diesmal von Beginn an und erarbeitete sich früh einen Eckball. Marvin Plattenhardt fand von links genau den Kopf von Boyata, der aus kurzer Distanz mit einem wuchtigen Kopfball zum 1:0 für die Gäste traf. Mitte der zweiten Hälfte stellte Plattenhardt den Endstand per Freistoß her (63.).

Gut 70 Minuten waren gespielt, und Hertha-Stürmer Ishak Belfodil schleppte sich nur noch über den Platz. Angeschlagen, ausgelaugt, er hätte längst ausgewechselt werden müssen. Dennoch wurde er noch einmal mit einem langen Pass geschickt, und noch einmal lief er mit dem Ball am Fuß bis in den Strafraum, passte noch einmal quer und beschäftigte die HSV-Abwehr ein letztes Mal. Neben ihm humpelte Marvin Plattenhardt über den Platz. Durchhalten, bis es nicht mehr geht – ein ganz neues Hertha-Gefühl. Die Berliner auf dem Zahnfleisch, und doch haben sie sich durchgebissen.

Berlin profitiert von Magaths Umstellungen

Trainer Felix Magath hatte die tatsächlich älteste Hertha-Startelf seit 15 Jahren auf den Platz geschickt, mit Kevin-Prince Boateng und Santiago Ascacíbar im Mittelfeld, die beide im Hinspiel fehlten. Aber nicht nur personell stellte sich der Gast anders auf: nach vier Minuten führte Hertha bereits 1:0 und hatte damit ungefähr so viele Torgelegenheiten wie im gesamten Hinspiel. Boyata köpfte eine Plattenhardt-Ecke ein, der HSV war da schon beeindruckt und blieb es bis zur Pause. Das Walter-Team hatte es Keeper Daniel Heuer Fernandes zu verdanken, zur Halbzeit nicht sogar mit 0:2 in Rückstand zu liegen. Der HSV hatte im ersten Abschnitt vor 55.000 Zuschauern nicht an seinen überzeugenden Auftritt in Berlin anknüpfen können. Nach 45 Minuten schlug kein nennenswerter Torabschluss für die Hausherren zu Buche.

HSV nach der Pause besser, aber weiter harmlos

Der HSV kam mit einer anderen Körpersprache aus der Kabine, wirkte nun entschlossener und sorgte durch einen Distanzschuss von Moritz Heyer, den Oliver Christensen abwehrte (49.), für das erste offensive Ausrufezeichen nach dem Seitenwechsel. Viel mehr bekam Berlins Schlussmann, der im vergangenen Sommer auf der Wunschliste der Hamburger gestanden haben soll, erst einmal nicht zu tun. Die kalte Dusche für den HSV und seine Fans folgte in der 63. Minute. Nachdem das Berliner Schlitzohr zuvor schon einmal versucht hatte, Heuer Fernandes zu überwinden, schlenzte er diesmal einen Freistoß von der rechten Seite oben links ins lange Eck.

Kurz darauf machte der Torwart bei einer guten Chance von Stevan Jovetic seinen Fehler allerdings wieder wett (74.) und hielt seine Mannschaft mit der Parade im Spiel. Ein Treffer hätte dem HSV gereicht, um sich zumindest in die Verlängerung zu retten. Doch die mit dem Mute der Verzweiflung stürmenden Hausherren fanden keine Mittel gegen die konzentriert agierende Hertha-Verteidigung, sodass am Ende für sie eine der bittersten Niederlagen in der bewegten Vereinsgeschichte zu Buche schlug. Daran änderte auch die Gelb-Rote Karte gegen Tousart nichts mehr (90.+6.).

Magath: „Projekt Rettung ist beendet“

Trainer Magath, der nach eigenen Angaben „wusste“, dass die Hertha in der Relegation antreten muss, dort auf seine alte Liebe HSV treffen, sich aber am Ende durchsetzen würde, verlässt den Verein nach dieser Partie – und hat seinem Namen als „Feuerwehrmann“ einmal mehr alle Ehre gemacht. Magath erklärte zudem nach dem Spiel: „Das Projekt ist schon beendet. Meine Aufgabe war, den Klassenerhalt zu schaffen. Das ist mit dem Schlusspfiff so gewesen.“ Sportdirektor Fredi Bobic kündigte indes Gespräche mit Magath an – ohne jedoch eine Weiterverpflichtung des 68-Jährigen in Aussicht zu stellen.

Hamburger SV
Hamburger SV
S S S S S
0 : 2
Endstand
Hertha BSC
Hertha BSC
N S S N N
Dedryck Boyata
4'
Marvin Plattenhardt
63'
1. Halbzeit
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45'
2. Halbzeit
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90'
Relegationsspiel

Ohne Tore im Hinspiel-Kaiserslautern gegen Dynamo

Der 1. FC Kaiserslautern und Dynamo Dresden haben sich im Hinspiel der Relegation torlos getrennt.

Die Roten Teufel starteten besser in die Partie, konnte das Tempo aber nicht über 90 Minuten halten. 46.895 Fans im Fritz-Walter-Stadion verliehen dem Spiel eine Kulisse, die der Bundesliga würdig gewesen wäre – während das Spiel alles andere als erstklassige Unterhaltung bot. Am Ende einer schwachen Partie stand ein logisches 0:0. Das Ergebnis verspricht Hochspannung für das Rückspiel am Dienstag (24.05.) in Dresden.

Bei einem Gleichstand nach Hin- und Rückspiel kommt es zu einer Verlängerung möglicherweise zu einem Elfmeterschießen. „Seit die Regel weggefallen ist, können wir sehr gut mit dem Ergebnis leben“, sagte Dresdens Chris Löwe.

Kaiserslautern startet druckvoll

Im Fritz-Walter-Stadion erwischten die Hausherren den besseren Start. In der 13. Minute wurde es zum ersten Mal im Strafraum von Dynamo gefährlich, als Marlon Ritter den Ball scharf ins Zentrum brachte, doch sowohl Daniel Hanslik als auch Terrence Boyd verpassten. Nach einem Zusammenprall von Hanslik und Dresdens Paul Will musste der Dynamo-Mittelfeldspieler bereits früh das Spielfeld verlassen. Will musste zur Beobachtung ins Krankenhaus. „Er hat eine starke Gehirnerschütterung. Ihm war schwindelig, er hat Dinge doppelt gesehen„, sagte Dresdens Trainer Guerino Capretti.

Auch in der Folge hatte der FCK die besseren Chancen, doch erst ging der Versuch von Boyd knapp über das Tor (27. Minute) und nur zwei Minuten später konnte SGD-Spieler Yannik Stark einen Schuss von Kenny Prince Redondo klären (29.). Ohne Tore ging es auf dem Betzenberg in die Halbzeit.

Dynamo in der zweiten Hälfte mit der einzigen guten Chance des Spiels

Erstmals richtig gefährlich wurde es in der 56. Minute – und zwar durch Dynamo Dresden: Eine Flanke von der linken Seite, getreten von Guram Giorbelidze, köpfte Christoph Daferner unten aufs rechte Eck, aber Lauterns Torwart Matheo Raab wehrte den Ball noch ab.

Ansonsten blieben die Offensivbemühungen auf beiden Seiten auch deshalb meist fruchtlos, weil das Spieltempo selbst für eine Partie in der Grauzone zwischen zweiter und dritter Liga meist eher gemächlich blieb und beide Seiten immer wieder den Spielfluss durch taktische Fouls unterbrachen. Tore musste der Lauterer Stadionsprecher dann allerdings bis zum Schlusspfiff nicht mehr durchsagen, er war allerdings auch genug damit beschäftigte, beide Fanlager mehr als ein Dutzend Mal ebenso eindringlich wie erfolglos zu ermahnen, dass sie keine Pyrotechnik zünden sollen.

Am kommenden Dienstag, beim Rückspiel in Dresden, dürfte der FCK auf eine deutlich offensivere Dynamo-Mannschaft treffen. Dass das Spiel spannender wird als das Hinspiel in Lautern, ist glücklicherweise ebenfalls zu erwarten. „Am Dienstag gibt es ein Feuerwerk„, prognostizierte Dresdens Sollbauer dann auch. Mit 90 Prozent eigener Fans im Rücken werde man dann auch der Favoritenrolle gerecht werden: „Wir sind Zweitligist, wir sind Profifußballer.“ Doch diese Kampfansage gab FCK-Trainer Schuster dankbar zurück: „Es ist überhaupt nix passiert heute, und für Dresden werden wir gut gewappnet sein.

1.FC Kaiserslautern
1.FC Kaiserslautern
N S U U N
0 : 0
Endstand
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
U U U U N
1. Halbzeit
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45'
2. Halbzeit
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90'
Relegationsspiel

Lautern gegen Dresden als „Hochrisikospiel“ eingestuft

Die pfälzische Polizei stellt sich auf Krawalle rund um das Relegations-Hinspiel zwischen dem Drittliga-Dritten 1. FC Kaiserslautern und dem Zweitliga-Drittletzten Dynamo Dresden ein. Die Partie am Freitag (20:30 Uhr) wird von den Beamten als sogenanntes „Hochrisikospiel“ eingestuft.

Das Verhältnis der beiden Fanlager zueinander ist angespannt„, teilte das zuständige Polizeipräsidium Westpfalz dem „SID“ mit: „Auseinandersetzungen sind nicht auszuschließen.“

Die Begegnung im Fritz-Walter-Stadion ist bereits ausverkauft, 5000 Fans aus Dresden werden erwartet. Um Pufferzonen zwischen den Anhängergruppen in der Arena einzurichten, wurde die Kapazität auf 46.895 Plätze reduziert.

Beide Lager beinhalten zahlreiche Fans, die bereits mit typischen Verhaltensweisen in Erscheinung getreten sind„, hieß es vonseiten der Polizei hinsichtlich gewaltbereiter Anhänger.

Mit wie vielen Beamten die Polizei im Einsatz sein wird, gaben die Verantwortlichen „aus taktischen Gründen“ nicht bekannt.

Dynamo Hintergrund 10

Dynamo verliert Sachsenderby gegen Aue mit 0:1

Mit einem 1:0 gegen SG Dynamo Dresden verabschiedet sich Aue aus der 2. Liga

In einem Spiel zweier formal gleich starker Gegner machte am Ende lediglich ein Tor den Unterschied aus. Im Hinspiel hatte Dynamo Dresden durch einen 1:0-Erfolg beim FC Erzgebirge Aue die drei Punkte eingefahren. Für Dresden ist die Generalprobe für die Relegation gegen den 1. FC Kaiserslautern damit schief gegangen. Das Team blieb auch im 17. Spiel in Folge ohne Sieg, das ist die gesamte Rückrunde.

Dynamo muss sich eingestehen, dass vor allem die Leistung in der Offensive nicht für Kaiserslautern in der Relegation reichen wird. Gegen die absolute Schießbude der Liga (72 Gegentore) gelang trotz guter Chancen kein Treffer – schändlich fürs Selbstvertrauen. Lauterns Trainer Dirk Schuster, im Schacht bestens bekannt, sah die Partie von der Pressetribüne aus.

In den ersten Minuten spielten die Gäste frech auf. Ersatz-Kapitän Dimitrij Nazarov umkurvte Paul Will und zog die Kugel aus 17 Metern an die Latte (4.). Erst allmählich kamen die Schwarz-Gelben in die Partie. In der es im Übrigen zur Sache ging. Von Rücksicht auf die Relegation oder Austrudeln der Saison war in diesem Derby nichts zu spüren.

Dynamo: Vier Chancen in vier Minuten

Dynamo kam zwar langsam, dann aber richtig auf Touren: Innerhalb von nur vier MInuten erspielte sich die Elf von Guerino Capretti gleich vier Chancen: Die beste vergab Patrick Weihrauch, der aus elf Metern nur die Latte traf (25.). Das alte Saisonproblem der Gastgeber, die bis auf Christoph Daferner einfach keinen Goalgetter haben, machte sich hier wieder bemerkbar. Aue setzte eher auf Nadelstiche, als SGD-Schlussmann Kevin Broll bei einer Ecke nicht zupackte, musste Mitspieler Guram Giorbelidze kurz vor der Linie retten (43.).

Dynamo mit Mega-Chance, aber Aue geht in Führung

Nach der Pause besaßen zunächst die Hausherren die Mega-Chance zum 1:0: Will zog aus 22 Metern ab – Klewin konnte den Flatterball nur abklatschen, die Kugel sprang vor der Linie herum, doch weder Daferner noch Drchal brachten es fertig den rotierenden Ball zu verwerten. Drchal rannte Daferner regelrecht um, von dessen Schulter flog der Ball Richtung Feld – eine irre Szene, geradezu typisch für die Dynamo-Offensive (48.). Und wie es dann halt so geht im Fußball: Fünf Minuten später lag Dresden hinten. Ben Zolinksi ließ Giorbelidze rechts aussteigen und flankte auf den langen Pfosten, wo Nicolas Kühn artistisch Broll im kurzen Eck überwinden konnte. Danach kam von Dresden nicht mehr allzu viel an guten, konstruktiven Angriffen. Bei der danach besten Gelegenheit, einem wuchtigen Kopfball des Ex-Auers Daferner war Klewin reaktionsschnell zur Stelle (65.).

Ansonsten wurde immer wieder klar, woran es der SGD fehlt: Durchschlagskraft. Sollbauer vertändelte in einer guten Abschlussposition beispielsweise kläglich (72.). Sehr viel mehr passierte auf dem Rasen nicht – Aue gewann das Sachsenderby, in dem Owusu auch für ein 2:0 hätte sorgen können (81.).

Und so verabschiedet sich der FC Erzgebirge mit einem umjubelten Derby-Dreier aus der 2. Liga, während Dresden mit dem Rucksack von 17 Spielen ohne Sieg in die Relegation gegen Drittligist Kaiserslautern geht…

2.Bundesliga 2021-2022
15.Mai.2022
- 15:30
Dynamo Dresden
0 1
Erzgebirge Aue
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