Trotz Führung: Dynamo verliert bei Viktoria Köln
Drittes Spiel in der Englischen Woche, dritter Sieg. Das war zumindest der Plan von Dynamo Dresden. Doch daraus wurde nichts. Bei Viktoria Köln gab es am Samstag (13.08.) eine verdiente 1:2 (1:2)-Niederlage. Nach zwei Siegen in Serie ist die SG Dynamo Dresden am Samstag bei Viktoria Köln auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt. Im Kölner Sportpark am Höhenberg kam die Mannschaft von Trainer Markus Anfang nicht über ein 1:2 (1:2) hinaus.
Die Partie wurde mit einer Verzögerung von rund zwölf Minuten angepfiffen, weil es nicht alle Dynamo-Anhänger pünktlich ins Stadion geschafft hatten.
Dabei lief zunächst alles nach Plan: Als Ahmet Arslan nach 14 Minuten zur Führung für Dynamo traf, schienen die Dresdner schon auf der Siegerstraße zu sein. Doch noch vor Pause drehten die Höhenberger die Partie (22. / 43.) . „Wir sind gut reingekommen, haben dann aber den Faden verloren“, analysierte Trainer Markus Anfang bei „MagentaSport„. Unter anderem die Zweikampfführung und das Verhalten seiner Mannschaft bei beiden Gegentoren gefielen dem 48-Jährigen überhaupt nicht: „Die Spieler haben nur reagiert, wenn der Ball in der Nähe war. So wird es gegen jede Mannschaft schwer.“ Auch Manuel Schäffler musste aus Spieler-Sicht feststellen, dass Dynamo in dieser Phase nur hinterhergelaufen und nicht konsequent in die Schüsse gegangen sei.
Defensiv wie Offensive mit Problemen
Nach dem Seitenwechsel bringt Trainer Markus Anfang Kevin Ehlers für Shcherbakovski, der den schmerzlich vermissten Conteh (Muskelverletzung) nicht ersetzen konnte. Trotzdem bleibt Köln zunächst weiter tonangebend. Und während die Defensive zu viele Lücken offenbarte, fand Dynamo selbige im Spiel nach vorne nicht – das galt vor allem für die zweite Halbzeit. Dort fehlte den Sachsen jeglicher Spielwitz, teilweise war es behäbig, wie Dresden agierte.
Aber dann endlich wieder Dynamo!
Kade schickt Borkowski, der den Turbo zündet. Doch seinen Schuss kann Viktoria-Keeper Voll entschärfen (55.). Drei Minuten später muss Melichenko beim nächsten Konter nur noch auf den freien Borkowski querlegen, doch der Ball kommt nicht an. Dresden bleibt weiter am Drücker. Ein Freistoß von Will zischt Zentimeter neben den Pfosten (62.), Schäfflers Kopfball geht drüber (63.).
Langsam läuft der SGD die Zeit davon, die Angriffe werden hektischer und ungenauer. Zwölf Minuten vor Schluss zieht Trainer Anfang seinen letzten Joker, bringt Kutschke als zweite Spitze neben Schäffler. Tatsächlich haben die rund 1000 Dynamo-Fans den Torschrei kurz darauf schon auf den Lippen. Aber Weihrauch zieht aus 20 Metern hauchzart übers Gehäuse (83.). Dresden wirft alles nach vorn, aber es bleibt am Ende bei der Niederlage zum Abschluss der kräftezehrenden Englischen Woche.
Auch Anfang bemängelte, dass sein Team „nicht zwingend“ genug nach vorne gekommen sei und sich „kaum Torchancen“ kreierte habe. Auch deswegen war die Niederlage verdient. „Viktoria war die reifere Mannschaft und hat gezeigt, dass sie richtig gute Fußballer in ihren Reihen hat„, musste Dresdens Coach anerkennend feststellen. „Es würde mich nicht wundern, wenn sie oben mitspielen werden.“
Das will Dynamo auch, steht nach sechs Punkten aus vier Spielen und schon zwei Niederlagen aber nur auf Platz acht – mit sechs Zählern Rückstand auf Tabellenführer 1860 München. „Man muss es nicht dramatisieren“, meinte Anfang und verwies darauf, dass die SGD gegen 1860 (3:4) und im Pokal gegen Stuttgart (0:1) jeweils eine gute Leistung gezeigt und zuletzt zweimal in Folge gewonnen habe. Außerdem betonte der gebürtige Kölner: „Wir müssen die Mannschaft aufbauen, das braucht Zeit. Viele Spieler haben in der Vergangenheit bei ihren Vereinen nur wenig Spielzeit bekommen – das merkt man.“
Die Möglichkeit zum Ausmerzen gibt es für die Dynamo am 20.08. gegen Elversberg, die ihr Heimspiel gegen FSV Zwickau mit 5:0 gewonnen haben.