Kaum noch Aufstiegs-Chancen
Dynamo Dresden hat auch das siebte Spiel in Folge nicht gewonnen. Durch die Niederlage gegen den SC Verl hat die Mannschaft von Trainer Heiko Scholz fast keine Chance mehr auf den Aufstieg oder die Relegation. Dynamo Dresden hat zwei Spieltage vor Schluss kaum noch eine Chance auf den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga. Die Mannschaft von Trainer Heiko Scholz verlor am Samstag (4. Mai) auch gegen den SC Verl mit 0:1 (0:1). Damit haben die Sachsen weiter fünf Punkte Rückstand auf den Tabellendritten Preußen Münster – die Preußen können ihren Vorsprung am Sonntag gegen den 1. FC Saarbrücken noch ausbauen. Es war das siebte Drittliga-Spiel in Folge ohne Sieg für Dynamo.
Im ersten Spiel nach der Freistellung des Cheftrainers und seines Assistenten hatten die Fans im K-Block eine schöne Botschaft an die beiden Beurlaubten: „Als Menschen und Trainer stets die Werte der SGD gelebt! Danke Markus Anfang und Florian Junge!“, stand auf einem großen Plakat am Zaun vor den fanatischsten Anhängern.
Dresden wie schon in Regensburg wieder mit der Doppel-Spitze Kutschke/Meißner, für Park (5. Gelbe) spielt Meier in der Viererkette. Die Partie bis zum Pausenpfiff ein Spiegelbild der Rückrunde. Dresden tut, kämpft, macht und rennt – aber es kommt nichts dabei raus! Weil oft selbst die einfachsten Dinge nicht klappen: Schlampige Pässe, fehlende Zweikampfhärte, haarsträubende Abschlussschwäche. Dynamo orientierte sich nach vorn und hatte in der 17. Minute eine Riesenchance. Meiers Flanke von links verlängerte Kutschke per Kopf im Zentrum auf Zimmerschied, doch der traf mit seinem Kopfball unter Bedrängnis von Ochojski nur den Außenpfosten. Aluminiumpech für die Dresdner! Und auch der obligatorische Abwehrpatzer fehlt wie immer nicht: Verls Lokotsch sagt Danke, köpft völlig alleingelassen zum 0:1 ein (21.). Wieder ist die erste Chance des Gegners drin.
Kein Elfmeter nach Foul an Hauptmann
Ein Rätsel, wieso 1,90-Meter-Hüne Lokotsch dabei so frei stand. Jakob Lewald unterband nicht den blitzartigen Aufbau, Claudio Kammerknecht konnte die Flanke nicht verhindern. Der Ball segelte über Innenverteidiger Lars Bünning, der ohne Gegenspieler eine ungefährdete Zone verteidigte. Und Meier rückte nicht nach, ließ Lokotsch laufen. „Abwehr“ konnte man das wohl nicht nennen.
Der Rückstand passte ins Bild der vergangenen Wochen und Monate. Dynamo suchte die schnelle Antwort. Bei Zimmerschieds Hereingabe kam Nadj im Strafraum gegen Niklas Hauptmann zu spät, berührte ihn von hinten. Hauptmann ging zu Boden und beschwerte sich, weil die Pfeife von Schiedsrichter Marc Philip Eckermann stumm blieb (22.). Zumindest fragwürdig, wieso es da keinen Elfmeter für Dynamo gab. Dynamo mangelte es im Spiel nach vorn an guten Ideen, auch die sechs Eckbälle vorm Pausenpfiff verpufften in der Regel. Hinten leisteten sich die Dresdner dagegen einige Fehler. Glück, dass Meiers übler Ballverlust im Aufbauspiel folgenlos blieb (44.).
Dynamo drückt auf den Ausgleich
Nach dem Seitenwechsel konzentrierte sich Verl zunehmend aufs Verteidigen und überließ Dynamo den Ball. Die Gastgeber bauten zunehmend Druck auf: Zimmerschied setzte sich auf der linken Seite durch, im Zentrum parierte Verls Schlussmann Luca Unbehaun gegen Kutschke (59.). Nun begann die beste Phase der Dresdner, die zu zahlreichen Abschlüssen kamen. Doch sowohl Meier (64.) als auch Bünning und Will (65.) ließen ihre Chancen ungenutzt. Die Fans auf den Rängen gaben alles, doch Dynamo bekam den Ball einfach nicht über die Linie. Unbehaun parierte erst einen Kopfball von Meißner (72.), dann einen Schuss des eingewechselten Jakob Lemmer (76.). In den letzten Minuten war dann auch die letzte Resthoffnung nicht mehr da, die Dresdner kamen nicht mehr entscheidend vor das gegnerische Tor.
An der dritten Heimpleite in Folge können allerdings auch die Youngster nichts mehr ändern. Dadurch hat Dynamo jetzt endgültig Planungssicherheit, steckt ein weiteres Jahr in der 3. Liga fest. Nach Lage der Dinge wird das Sachsenpokal-Finale am 25. Mai gegen Aue immer wichtiger, um wenigstens noch in den DFB-Pokal zu kommen. Denn in der Liga droht Dynamo Dresden jetzt sogar noch weiter durchgereicht zu werden.
Regensburg patzt, Dynamo nutzt das nicht
Während Ulm durch ein 2:0 gegen Viktoria Köln den Drittliga-Staffelsieg und den Durchmarsch in die 2. Bundesliga sicherte, verlor Jahn Regensburg sein Spiel gegen Absteiger SC Freiburg II. Weil Münster und Essen noch punkten können, wird der Kampf um den zweiten direkten Aufstiegsplatz doch noch mal spannend. Dynamo aber ist nun raus aus dem Rennen.