Niederlage

Hertha BSC schlägt Dynamo im Olympia Stadion

Dynamo hatte sich viel vorgenommen

.. war bis kurz vor der Halbzeit auch nicht schlecht im Spiel, doch ein umstrittener Zweikampf brachte die Schwarz-Gelben aus dem Tritt. Das 0:2 bei Hertha BSC war beileibe nicht das, was sich Trainerstab und Mannschaft von Dynamo Dresden vor der Megakulisse von 70.914 Zuschauern im Berliner Olympiastadion vorgenommen hatten. Dementsprechend groß war die Ernüchterung im Lager der Schwarz-Gelben, als Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock) das Zweitliga-Duell an einem historisch bedeutsamen Ort beendete.

Begleitet wurde die Partie in Berlin von einem großen Polizeiaufgebot. Mehrere Hundertschaften waren aufgeboten am Fußball-Großeinsatz-Tag: Nur eine gute halbe Stunde nach dem Schlusspfiff im Westen der Hauptstadt sollte die Bundesliga-Partie von Herthas Stadtrivale 1. FC Union gegen den SC Freiburg in Berlin-Köpenick beginnen. Die Begegnung zwischen Hertha BSC und Dynamo Dresden begann mit einer kontrollierten Anfangsphase der Hausherren. Die Berliner bestimmten das Geschehen mit viel Ballbesitz, während sich Dynamo zunächst auf eine kompakte Defensive und schnelle Umschaltmomente konzentrierte.

Nachdem der Rauch der Pyro abgezogen war, begann Dynamo abtastend, ließ die Hertha kommen. In der siebten Minute wurde es dann das erste Mal richtig heikel, als der Ex-Magdeburger Luca Schuler frei vor Lennart Grill im Kasten der SGD auftauchte. Doch der Herthaner versuchte einen Lupfer, der am sich breit machenden Grill hängenblieb. Sechs Minuten später: Im Zusammenspiel mit Linus Gechter, der 20 Minuten später verletzt vom Platz musste, brachte er die Gastgeber mit einem sehenswerten Treffer in Führung (13.). Im Gegenzug nach dem Anstoß scheiterte Dynamo-Kapitän Niklas Kaufmann mit einem Distanzschuss an Berlins Torwart Tjark Ernst.

Der zweite Hertha-Treffer in der Nachspielzeit

Dynamo versuchte anschließend, mehr Druck aufzubauen, fand aber kaum ein Durchkommen gegen die gut gestaffelte Berliner Abwehr. Kurz vor dem Pausenpfiff sorgte ein ungestümes Einsteigen von Kammerknecht im eigenen Strafraum für den nächsten Rückschlag: Schiedsrichter Bastian Dankert entschied auf Elfmeter. Fabian Reese übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher zum 2:0-Pausenstand.

Nach dem Seitenwechsel verlor die Partie deutlich an Tempo und Intensität. Beide Teams fanden nur schwer in den Rhythmus, und gefährliche Toraktionen blieben Mangelware. Dresden bemühte sich um mehr Offensivpräsenz, doch die Angriffsbemühungen verpufften meist an der gut organisierten Hertha-Defensive oder endeten in ungenauen Pässen. Die Berliner beschränkten sich in der zweiten Halbzeit weitgehend auf die Spielkontrolle und verteidigten die Führung souverän. Nur selten setzten sie offensive Akzente, brachten den verdienten Heimsieg aber letztlich sicher über die Zeit.

Dynamo blieb harmlos, Hertha verpasst das 3:0

Die Hertha presste hoch und ließ Dresden nicht zurück ins Spiel kommen. Ein Abschluss von Reese aus spitzem Winkel zwang Grill zu einer Glanztat (64.), Cuisance hätte sieben Minuten später alles klar machen können. Doch der Torschütze zum 1:0 ließ diesmal nicht die SGD-Abwehr ins leere Laufen und wurde geblockt. Thomas Stamm rotierte kräftig durch, ohne Erfolg. Die beste Chance der SGD hatte Kofi Amoako nach einer Ecke (76.), doch Tjark Ernst reagierte glänzend. So taumelte das Spiel dem Ende entgegen, das Niveau auf dem Rasen nahm zusehends ab. Die Fans auf den Rängen ließ das weitgehend kalt, auch wenn Dynamo auf jeden Fall nach diesem Spieltag auf einem direkten Abstiegsplatz stehen wird. Denn egal, wie das Spiel am Sonntag zwischen Bochum und Magdeburg ausgeht – mindestens einer der beiden Kontrahenten um den Klassenerhalt wird am Ende vor der SGD stehen.

Dynamo wartet nun schon seit acht Meisterschaftsspielen auf den zweiten Saisonsieg.

Thomas Stamm, Dynamo-Coach: „Gratulation an Hertha! Wenn man die Qualität der Chancen sieht, dann ist der Sieg nicht unverdient. Mit Ball haben wir gute Lösungen bis ins letzte Drittel gehabt, sind dann aber sehr unsauber gewesen, haben falsche Entscheidungen getroffen. Wir haben vielleicht einen Tick zu früh den Abschluss gesucht, wenngleich es heute gerade in der ersten Halbzeit die eine oder andere Position gab, die beim Stand von 1:0 hätte spannend sein können. Wenn man das erste Tor nimmt, dann hatten wir zuviel Personal in der eigenen Box. Da müssen wir einfach aktiver, mutiger verteidigen. Das zweite Tor war für mich eine Fifty-fifty-Entscheidung, was das Duell anbelangt, aber niemals ein Elfmeter. Der Schiedsrichter war sehr überzeugt, aber an dem lag es nicht, dass wir heute keine Punkte mitnehmen.“

Stefan Leitl, Hertha-Coach: „Ich bin natürlich sehr zufrieden, dass wir das Spiel am Ende der Englischen Woche noch für uns entscheiden konnten. Wir haben wieder zu null gespielt. Großes Kompliment an die Mannschaft! Ich fand uns die ersten 20 Minuten unfassbar strukturiert, das war gut. Die Dresdner mussten permanent verschieben, dem Ball hinterherlaufen.“

Claudio Kammerknecht, Dynamo-Verteidiger: „Das ist sehr bitter. Wir hatten schon ein bisschen Respekt am Anfang, sind nicht gut ins Spiel gekommen. Das erste Gegentor darf so nicht passieren, da sind wir genügend Leute hinter dem Ball, aber Cuisance macht es dann auch gut. Danach sind wir immer besser ins Spiel gekommen, haben mehr Spielkontrolle gehabt, haben uns auch ein paar Möglichkeiten erarbeitet – ob es Distanzschüsse oder sonstiges war. Und dann kam die Elfmetersituation, wo ich es so empfunden habe: Das war Körper gegen Körper. Das war ein ganz normaler Zweikampf. Das war für mich kein Elfmeter, aber der hat natürlich das ganze Spiel kaputt gemacht.“

Niklas Hauptmann, Dynamo-Regisseur: „Es ist schwierig, immer wieder Worte zu finden – die Dinge ähneln sich von Woche zu Woche. Zwei Gegentore im Schnitt – das ist einfach zuviel. Dann ist es schwierig, Spiele zu gewinnen.“

Fabian Reese, Hertha-Torschütze: „Die Tendenz bei uns stimmt, seit der Systemumstellung sehen wir, glaube ich, eine andere Mannschaft. Wir sehen nach wie vor, dass wir immer wieder rotieren können, immer neue Spieler auf dem Feld haben, nicht immer die selbe Startelf. Und dass wir hintenraus immer noch nachlegen können. Ich glaube, wir hätten auch heute das Spiel eher zumachen können.“

2.Liga 2025-2026 | Spieltag 11
| Olympiastadion | 01.Nov..2025-13:00
Hertha BSC
S S N S S
2 : 0
Endstand
Dynamo Dresden
U N U U N
Mickael Cuisance
13'
Fabian Reese
45'+2'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
2'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
Tore
Elfmetertor
45'
+2
News-1

Kommt Dynamo aus dem Abstiegskapf heraus?

Dynamo Dresden kann sich einfach nicht aus dem Abstiegssumpf befreien

.. Grund genug für Lars Bünning, Alarm zu schlagen.

Der Negativlauf von Dynamo Dresden geht nach dem 1:2 (1:1) gegen den SC Paderborn weiter. Mit sieben Punkten aus zehn Spielen liegen die Elbstädter nur auf Rang 16., so wenig Zähler hatte die SGD zum Vergleichszeitpunkt noch nie in der 2. Liga. Zudem ist Dynamo nun schon seit sieben Zweitligaspielen sieglos (vier Unentschieden und drei Niederlagen).

Und, fast noch am schlimmsten: Elf Punkte wurden bereits nach Führungen verspielt, so auch am Wochenende, als die SGD mit 1:0 durch einen Elfmeter von Christoph Daferner (26. Minute) zwar vorn lag, dann aber noch verlor. Dass dies auch noch erneut im Heimspiel der Fall war, wo die Dresdner nunmehr sogar seit 14 Spielen auf einen Sieg warten (sieben Remis, sieben Niederlagen) setzte dem Ganzen die Krone auf.

Kein Wunder, dass Verteidiger Lars Bünning nach der Partie gegen den SCP deutlich wurde. Dass es auch gegen Paderborn nicht mit einem Sieg klappte, lag daran, dass „wir uns blöd anstellen. Das ist mein erstes Gefühl“, zitierte der „kicker“ den Abwehrspieler.

„Paderborn macht in der ersten Hälfte aus keiner Chance ein Tor […]“, ärgerte er sich und setzte hinzu: „Im zweiten Durchgang kam ein bisschen mehr vom Gegner. Da hält Lenny (Lennart Grill, Amn. d. Red.) auf der Linie stark. Das Gegentor fangen wir, weil wir einen Einwurf nicht richtig geklärt bekommen, und Mika Baur Platz hat. Dass der Ball so reintrudelt, ist sehr enttäuschend.“

Das alles sei „frustrierend, macht sauer“, schlug Bünning Alarm. „Wir brauchen nichts mehr schönzureden. Dass wir mithalten können, das wissen wir. Das braucht uns keiner mehr zu sagen. Aber mithalten reicht nicht, du musst die Punkte ziehen. Und dabei ist es manchmal auch egal, wie es aussieht, wie man es macht. Das müssen wir schnellstmöglich hinbekommen, denn die anderen punkten auch“, betonte der der 27-Jährige, der seit Sommer 2023 für die Dresdner spielt.

News-9

Pleite gegen Paderborn, Heimfluch geht weiter

Dynamo Dresden bleibt in der 2. Fußball-Bundesliga weiter ohne Heimsieg.  Wieder engagiert, wieder ohne Punkte: Dynamo Dresden zeigt zu Hause Kampfgeist, nutzt seine Chancen aber nicht. Paderborn bleibt kaltschnäuziger – und siegt mit Effizienz. Die Enttäuschung bei der SGD ist entsprechend groß.

Es war eine stolze Serie. 42 Spiele in Folge hatte Dynamo bei Partien, bei denen die Mannschaft das 1:0 erzielte, nicht verloren. Eine Niederlage nach einer Führung kassierten die Dresdner zuletzt beim 1:4 in Meppen – und verspielten dort im Mai 2023 den Aufstieg. Nach der 1:2-Niederlage gegen den SC Paderborn am Samstag spielt Dynamo eine Klasse höher nun gegen den Abstieg – und baut eine andere Serie aus, allerdings eine Negativserie: Sieben Spiele in Folge haben die Schwarz-Gelben nicht gewonnen und warten weiter auf den ersten Sieg im heimischen Stadion.

Dynamo mit Elfer zur Führung, Paderborn gleicht aus

Die Dresdner mussten erneut auf Torhüter Tim Schreiber verzichten, der sich an der Hand verletzt hatte, und auf Stürmer Stefan Kutschke, der nach seiner Roten Karte in Münster weiter gesperrt ist. Stamm stellte im Vergleich zur Vorwoche nur einmal um: Claudio Kammerknecht rückte für Jakob Lemmer in die Startelf, wodurch das Team in einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette agierte. Paderborns Coach Ralf Kettemann nahm zwei Änderungen vor: Lasse Tjark Scheller ersetzte Calvin Brackelmann, Nick Bätzner begann für Sebastian Klaas.

Paderborn setzte Dynamo früh unter Druck, doch die Gastgeber hielten defensiv zunächst gut dagegen. Die erste Großchance vergab Konrad Faber (22.), dessen Schuss nur das Außennetz traf. Kurz darauf wurde Niklas Hauptmann im Strafraum gefoult – Daferner verwandelte den fälligen Elfmeter sicher. In Sachen Effektivität spielt Dynamo noch immer wie ein Aufsteiger. Der Ausgleich, mal wieder zum ungünstigen Zeitpunkt kurz vor der Pause, ist umstrittener, vor allem aber fällt er quasi aus dem Nichts. Weder Tony Menzel aus der Distanz (40.) noch Daferner mit einem Drehschuss (41.) konnten ihre guten Chancen nutzen. Stattdessen kam Paderborn noch zum Ausgleich: Dresdens Konrad Faber bekam den Ball nach einem Schuss von Steffen Tigges an den Arm, Biblija ließ sich die Chance nicht nehmen und traf wie zuvor Daferner ins rechte untere Eck (45.+1.).

Ex-Dynamo Baur trifft zum SCP-Sieg

Nach dem Wechsel hatte Dresden zunächst mehr vom Spiel. Gefährlich waren aber die Gäste. Zunächst verhinderte Dynamo-Schlussmann Lennart Grill mit einer starken Parade gegen den eingewechselten Luis Engelns noch den Rückstand der Hausherren (65.). Im Anschluss an die folgende Ecke machte aber Baur (65.) mit einem Volleyschuss das 1:2. Baur, der im Frühjahr noch von Paderborn an Dresden ausgeliehen war, verzichtete auf einen großen Jubel. „Innerlich habe ich mich schon gefreut, aber das muss man ja nicht so raushängen lassen“, sagt er. Die Erklärung, warum er gerade in bestechender Form ist, kann man auch als kleinen Seitenhieb auf seinen Ex-Verein deuten: „Wenn man Vertrauen genießt, kann man befreit aufspielen. Dann hat man Spaß und dann platzt auch der Knoten. Im Moment läuft es richtig gut.“

Keine zwingenden Dynamo-Chancen

Dynamo-Coach Thomas Stamm regierte und wechselte gleich dreimal. Paderborn zog sich nun zurück und wartete auf Konter. Dresden hatte nun mehr Ballbesitz. Die Schwarz-Gelben kamen auch zu Abschlüssen: Kofi Amoako (78.) aus der Distanz (78.) und aus spitzem Winkel (88.) sowie Luca Herrmann im Strafraum (90.+2.) und Vinko Sapina per Kopfball (90.+6.) hatten zwar Tormöglichkeiten, doch keine der Chancen war wirklich zwingend. Die beste Chance nach dem 1:2 hatte sogar Paderborn: Nach einer Ecke brachte Scheller den Ball mit dem Knie aufs Dynamo-Tor: Lars Büning und Dynamo-Keeper Grill kratzen den Ball gemeinsam von der Linie (90.). Trotz später Schlussoffensive blieb der Ausgleich verwehrt: In der achten Minute der Nachspielzeit scheiterte Vinko Sapina per Kopf an SCP-Torwart Dennis Seimen. Damit bleibt Dynamo auch im fünften Heimspiel sieglos.

Trotz der Pleite bleibt Dynamo auf dem Relegationsrang, der VfL Bochum ist nun aber punktgleich. Am deutlichsten spricht Bünning die Situation an: „Wir brauchen es nicht mehr schönreden. Und dass wir den Gegnern mithalten können, kann keiner mehr hören. Mithalten reicht nicht, wir müssen Punkte holen, mal dreckig gewinnen“, fordert er mit Nachdruck.

Ralf Kettemann (Trainer Paderborn): „Es war ein fifty-fifty-Spiel. Es war sehr anspruchsvoll hier. Es gibt schon einen Grund, warum wir hier noch nicht so viel geholt haben. Wenn man einen Lauf hat, dann läuft es. Dann geht auch so ein Schuss wie der von Mika Baur rein. Das Momentum ist bei uns. Das hilft uns. Denn wird haben uns heute schon schwer getan. Das Schöne ist, dass Fußballspiele meist in der zweiten Halbzeit entscheiden werden. Uns hat auch der Moment geholfen, vor der Pause den Ausgleich zu machen. Dresden hat uns überrascht, wie sie gegen den Ball gespielt haben. Trotz der Rekordserie frage ich mich, warum es heute nicht so aufgegangen ist, wie ich es mir vorgestellt habe.“

Thomas Stamm (Trainer Dynamo Dresden): „Wenn man über die 90 Minuten sieht, was wir wollten, nämlich hoch verteidigen und hoch drauf, dann sind die ersten 45 Minuten nicht so, wie wir sie uns vorgestellt haben. Dann fände ich es gut, wenn man es nicht nur am Resultat festmacht. Und dann sind es zwei Gegentore, also zwei im Schnitt im Moment. Das ist Gesamtverbund nicht zweitligatauglich, wie wir verteidigen. Beim ersten Gegentor drehen wir uns weg. Das war die Woche Thema, sich vielleicht einmal nicht wegzudrehen. Es gibt ein paar Themen, die wir besser machen können. Paderborn sehr effizient, wir sind es nicht. Am Ende musst Du hier einen Punkt mitnehmen. In einer Liga, die sehr ausgeglichen ist, auch heute wieder, geht es um Details. Und an diesen Details müssen wir arbeiten.“

Christoph Daferner, Dynamo-Torschütze: „Heute ist die Enttäuschung sehr, sehr groß, weil ich finde, dass wir es heute auch nicht verdient gehabt hätten, mal zu gewinnen. Es war in der zweiten Halbzeit in allen Belangen zu wenig. Da müssen wir schon ehrlich zu uns sein.“

Eine Krise?

Wie kommt Dynamo Dresden jetzt aus diesem Negativ-Strudel raus? Daferner: „Wichtig ist, die Enttäuschung und die Wut zuzulassen. Und uns ins Gesicht zu sagen: Das war einfach gar nichts. Da muss mehr Entschlossenheit rein. Mehr Wille, das Spiel zu gewinnen.“

Das lässt nur einen Schluss zu: Die Krise spitzt sich zu. Und das ausgerechnet vorm Mega-Spiel kommenden Samstag vor knapp 75.000 Zuschauern bei Hertha BSC. Wenn man da auch wieder auf ähnliche Art und Weise mit leeren Händen dasteht, fänden das die über 25.000 mitreisenden Dynamo-Fans wohl gar nicht lustig…

2.Liga 2025-2026 | Spieltag 10
| Rudolf Harbig Stadion | 25.Okt..2025-13:00
Dynamo Dresden
U U N U U
1 : 2
Endstand
SC Paderborn
S S S S S
Christoph Daferner
26'
Filip Bilbija
45'+2'
Mika Baur
65'
Tore
26'
45'
+2
Elfmetertor
65'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
2'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
6'

 

 

 

Unentschieden

Dynamo muss weiter auf einen Sieg hoffen, Unentschieden in Münster

Dynamo Dresden bringt Führung in Münster nicht ins Ziel

Mit dem 2:2 (0:1)-Remis in Münster blieb für beide Teams der ersehnte Dreier erstmal aus. Die Gastgeber kamen in einer intensiven, aber fahrigen Partie zweimal zurück. Während die Preußen damit weiter im Mittelfeld rangieren, kletterte Dynamo zunächst vom Relegationsplatz, kann aber am Sonntag von Nürnberg wieder überholt werden. Zwei Mal geführt, aber am Ende muss sich Dynamo Dresden auch bei Preußen Münster mit einem Remis begnügen.  Die Zweitliga-Fußballer aus Elbflorenz hatten den Sieg vor Augen, mussten sich aber nach einem Eigentor kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit mit einem 2:2 begnügen.

Dresdens Trainer Thomas Stamm wirbelte die Startaufstellung seines Teams kräftig durcheinander, teilweise gezwungenermaßen wegen Verletzungen. Grill, Rossipal, Bünning, Boeder, Šapina, Menzel und Lemmer ersetzten Schreiber, Risch, Pauli, Kammerknecht, Amoako, Casar und Oehmichen. Sein Gegenüber Alexander Ende veränderte seine Startelf auf zwei Positionen: Für Heuer und Vilhelmsson begannen Scherder und Sertdemir.

Traumtor von Rossipal

Die Gäste begannen mutiger und motivierter, was in der 9. Minute zur ersten Chance führte: Nils Fröling bediente Niklas Hauptmann mit einer perfekten Flanke. Der setzte aber sechs Meter vor dem Tor seinen Kopfball über die Latte. Münster schüttelte sich langsam wach und besaß wenig später zwei Riesenchancen zur Führung. Zunächst parierte der Schreiber-Vertreter Lennart Grill einen Schuss des freien Jano ter Horst aus elf Metern (13.), zwei Minuten darauf traf Lars Lokotsch mit einem abgefälschten Schuss aus 20 Metern nur die Latte. Ein Angriff nach dem anderen rollte, doch der verdiente Führungstreffer fiel nach einem Standard. Rossipal, der nach langer Verletzungspause erstmals wieder spielte, verwandelte einen Freistoß direkt aus 18 Metern. Der Linksverteidiger zirkelte den Ball unhaltbar über die Mauer ins Eck: 0:1 (23.).

In der Folge verstärkten die Preußen ihre Offensivemühungen, Zählbares sprang aber nicht heraus. So wiesen die Statistiken Ende der ersten Hälfte einen Ballbesitz von 55 Prozent und acht Abschlüsse für Münster auf. Dynamo hatte deren nur vier, lag aber das entscheidende Tor vorne. Beide Mannschaften lieferten sich bis zur Pause einen rasanten Schlagabtausch mit heißen Strafraumszenen. Münster hatte die besseren davon und auch mehr Ballbesitz, Dynamo rettete den knappen Vorsprung in die Kabine.

Münster gleicht aus, aber Dynamo legt wieder vor

Nach der Pause musste Dynamo erst eine bittere Pille schlucken. Preußens Kapitän Jorrit Hendrix nahm den Ball aus der Luft und schweißte ihn aus 15 Metern ein. Grill kam nicht heran. Nach dem 1:1 war das Spiel wieder komplett offen. Beide Kontrahenten öffenten ihre Visiere dann noch weiter, wollten den Dreier. Obwohl die Gastgeber weiter mehr Ballbesitz hatten, blieben auch die Dresdener gefährlich. Und Dynamo konnte sich auf seinen Freistoß-Künstler verlassen. Rossipals geniale Freistoßflanke köpfte Lars Bünning in die Maschen (71.).

Bünning mit dem Eigentor

Danach verbuchte Dynamo acht Torschüsse, traf aber nicht. Anders die Platzherren: Mit dem ersten Schuss seit dem 1:1 jubelte Münster über das 2:2. Bolays Linksschuss landete am rechten Pfosten, der zurückspringende Ball tropfte von Bünnings Oberschenkel unglücklich ins eigene Tor. Trotz neunminütiger Nachspielzeit gelang aber keinem Team mehr der Siegtreffer. Dafür sah Dresdens Stefan Kutschke kurz vor dem Abpfiff noch Rot wegen einer Tätlichkeit (98.).

Münster in Magdeburg, Dresden empfängt Paderborn

Münster spielt am Sonntagmittag in Magdeburg (13.30 Uhr). Dresden trifft schon am Samstagmittag auf Paderborn (13.00 Uhr).

2.Liga 2025-2026 | Spieltag 9
| Preußenstadion | 18.Okt..2025-13:00
Preußen Münster
S N N S N
2 : 2
Endstand
Dynamo Dresden
N U U N U
Jorrit Hendrix
51'
Lars Bünning
85'
Alexander Rossipal
23'
Lars Bünning
71'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
7'
Verletzung

Tim Schreiber fällt verletzt aus, verletzt sich an der Hand

Bittere Nachrichten für Dynamo Dresden: Der Zweitligist muss vorerst auf Keeper Tim Schreiber verzichten. Der 23-Jährige wird den Sachsen am Samstag (18. Oktober, 13:00 Uhr) gegen Preußen Münster nicht zur Verfügung stehen.

Dynamo Dresden muss beim Versuch, dem Tabellenkeller der 2. Bundesliga zu entfliehen, auf Torhüter Tim Schreiber verzichten. Das berichtet die „Bild„. Der Rückhalt der SGD musste das Training am Dienstag beenden, nachdem er sich an der rechten Hand verletzt hatte, am Mittwoch fehlte Schreiber bei der Übungseinheit komplett. Inzwischen steht der Zeitung zufolge fest, dass der ehemalige deutsche U20-Nationalspieler seinem Klub am Samstag gegen Preußen Münster nicht zur Verfügung steht. Es könnte sogar noch schlimmer kommen: Schreiber drohe sogar ein Ausfall von „mehreren Wochen“, heißt es. Die Blessur habe sich als schwerwiegender erwiesen.

Alternativen für Dynamo

Gegen Preußen Münster soll daher Neuzugang Lennart Grill vor seinem Dynamo-Debüt stehen. Der 26-Jährige war in der 1. und 2. Bundesliga bereits für Bayer Leverkusen, den 1. FC Union Berlin, den VfL Osnabrück, Eintracht Braunschweig und die SpVgg Greuther Fürth aktiv. Sein letztes Zweitligaspiel absolvierte der 30-Jährige im Mai 2019 für den MSV Duisburg.

Neben Grill steht auch noch der ehemalige Köln-Schlussmann Daniel Mesenhöler im Kader der Dresdner. Mesenhöler war für Dynamo bislang lediglich im Sachsenpokal und einmal in der 3. Liga aktiv. Unabhängig davon, wer zwischen den Pfosten steht, ist klar, dass für Dresden Punkte hermüssen. Nach acht Spieltagen ziert erst ein Sieg das Konto, mit sechs Zählern liegt man aktuell nur auf Relegationsrang 16. Münster hat vier Punkte mehr gesammelt und ist zehnter.

Apropos Verletzung: Vor Schreiber erwischte es in den vergangenen Tagen schon Linksverteidiger Sascha Risch, Stürmer Jakob Zickler und zuletzt auch Innenverteidiger Julian Pauli mehr oder weniger schwer. Alle fallen wochenlang aus. Viel mehr sollten wirklich nicht mehr dazukommen, sonst wird die Personaldecke im Zweitliga-Abstiegskampf wirklich zu dünn…

News-12

Dynamo holt späten Punkt gegen Karsruher SC

Dynamo Dresden hat in der Nachspielzeit gegen den Karlsruher SC noch einen Punkt geholt. In einem wilden Zweitliga-Topspiel trennten sich die beiden Teams mit 3:3. Das entscheidende Ausgleichstor für Dynamo erzielte Jakob Lemmer (90.+1). Marcel Beifus (11.), Lilian Egloff (39.) und Fabian Schleusener (61.) trafen für die Gäste, für Dynamo waren neben Lemmer Nils Fröling (8.) und Christoph Daferner (52.) erfolgreich.

Dynamo geht mit erstem Torschuss in Führung

In einer wilden Anfangsphase brachte Fröling Dresden mit einem satten Schuss aus der Distanz in Führung. Die Freude beim euphorisierten Dynamo-Anhang währte aber nicht lange: Karlsruhe zeigte seine Antwort prompt: Nach einer Ecke von David Herold stieg Marcel Beifus zum Kopfball hoch, setzte sich im Pulk auch gegen seine eigenen Mitspieler durch und glich wuchtig und unhaltbar aus. „Beim 0:1 haben wir uns sehr naiv angestellt“, kritisierte Coach Christian Eichner. „Da hat der eine oder andere den defensiven Dienst eingestellt. Das ist ein No-Go!“ Es war der erste Auswärtstreffer der Badener in dieser Saison. Kurz danach hatten zuerst Fabian Schleusener und dann Beifus gute Kopfballmöglichkeiten, trafen aber nicht ins Dynamo-Netz.

Die verdiente Führung für die Blau-Weißen fiel in der 39. Minute: Toller Einsatz von Kapitän Marvin Wanitzek und Philipp Förster, die Kugel kam zu Lilian Egloff, der zum 2:1 einschob. Führung nach einer abgeklärten Leistung.

Karlsruhe schlägt erneut zu

Nach der Pause schöpfte Dynamo Dresden dann wieder Hoffnung auf einen Punktgewinn. Denn Daferner verwertete eine Hereingabe von rechts von Jonas Oehmichen mit einem langen Bein zum Ausgleich. Angefeuert von den Fans witterte die Mannschaft von Thomas Stamm Morgenluft. Doch Daferner verpasste das dritte Dresdner Tor hauchdünn (61.). Dann schlug Schleusener zu – mit einem Tor der Marke „Tor des Monats“: Eine halbhohe Flanke des gerade 18 Jahre alt gewordenen Rafael Pinto Pedrosa verwertete Schleusener direkt mit dem eingesprungenen Außenrist-Wischer.

Mitte der zweiten Hälfte veränderten beide Trainer komplett ihre Taktiken: Eichner setzte auf die Verteidigung des knappen Vorsprungs, Stamm bot an Offensive auf, was sein Kader hergab. Doch um ein Haar hätte erneut der Anhang der Karlsruher gefeiert. Aber Kunstschütze Wanitzek traf bei einem Freistoß aus idealen etwa 23 Metern nur den rechten Pfosten. Dann aber waren die Badener in der Defensive unsortiert, zu inkonsequent und schwach im Stellungsspiel. Die logische Folge: Daferner traf zum 2:2. Die Karlsruher waren nicht mehr spielbestimmend.

Bis zu einer tollen KSC-Kombination nach rund einer Stunde: Rafael Pinto Pedrosa flankte präzise in den Strafraum, „Schleuse“ war mit dem Füßchen da – 3:2 für den KSC. Jetzt waren wieder nur die KSC-Fans zu hören. Der Dreier schien in trockenen Tüchern, auch weil die Gastgeber KSC-Nachlässigkeiten nicht nutzten. Dresden drückte vor 31.611 Fans auf den erneuten Ausgleich, der eingewechselte Dominik Kother vergab aber aus bester Position (68.).

Und Dresden wurde belohnt: Doch dann der späte Ausgleich in der Nachspielzeit. Nach einem Vorstoß von Stefan Kutschke über die linke Seite kam der Ball etwas glücklich zu Lemmer, der etwa elf Meter vor dem Tor platziert abzog und neben dem linken Pfosten ins Tor traf. Dresden gab sich damit nicht zufrieden, wollte noch mehr. Ein viertes Tor kam aber nicht mehr hinzu.

Dynamo spielt in Münster, Karlsruhe empfängt Lautern

Dresden spielt nach der Länderspielpause am Samstagmittag in Münster (13.00 Uhr). Karlsruhe spielt zeitgleich gegen Kaiserslautern (13.00 Uhr).

2.Liga 2025-2026 | Spieltag 8
| Rudolf Harbig Stadion | 04.Okt..2025-20:30
Dynamo Dresden
S N U U N
3 : 3
Endstand
Karlsruher SC
S U S N S
Nils Fröling
8'
Christoph Daferner
52'
Jakob Lemmer
90'+1'
Marcel Beifus
11'
Lilian Egloff
37'
Fabian Schleusener
61'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
6'
Tore
Tor
8'
11'
Tor
37'
Niederlage

Lidberg und Hornby führen Lilien zum Heimsieg gegen Dynamo

Dynamo Dresden hat Spitzenreiter Darmstadt Paroli geboten, am Ende aber verdient verloren. Damit endete auch eine kleine Serie – gegen Tabellenführer hatte die SGD in dieser Saison schon zwei Mal gepunktet. Dynamo Dresden kann beim SV Darmstadt einfach nicht gewinnen. Am Freitagabend (26. September) verlor die Elf von Thomas Stamm verdient mit 0:2 (0:1) beim abgezockten Zweitliga-Spitzenreiter. Maßgeblich daran beteiligt war das überragende Sturmduo der Lilien.

SVD-Trainer Florian Kohfeldt musste seine Startelf auf einer Position umbauen: Fabian Nürnberger fiel verletzt aus, Leon Klassen feierte dafür sein Startelf-Debüt auf der linken Abwehrseite. Dresden-Coach Thomas Stamm bringt gleich mal vier Neue für die Start-Elf (Kammerknecht, Amoako, Oehmichen, Casar ). Und er lässt sein Team hinten zwischen Vierer- und Fünferkette hin- und her switchen. Die SGD spielte 45 Minuten stark auf, verbuchte aber nicht eine echte Torchance.

Katastrophenpass von Hauptmann

Ein kapitaler Fehler ebnete den Weg zur Führung für Darmstadt. Hornby, der einen Volley auf Vorlage von Klassen über das Tor haute (22.). Im Anschluss wurden die Hausherren zwar etwas stärker, die Führung kam dennoch aus dem berühmten Nichts. Marco Richter fing einen Dynamo-Angriff ab, schaltete blitzschnell um und schickte Lidberg, der auf dem Weg Richtung Dresdner Keeper Tim Schreiber nicht zu stoppen war und im Abschluss cool blieb – 1:0 (37.). Es war bereits der siebte Saisontreffer des Schweden und zugleich der Halbzeitstand.

Dynamo ungefährlich und ohne Torschuß

In den zweiten Durchgang starteten die Lilien entschlossen – und brachten diese Entschlossenheit direkt auf die Anzeigetafel. Richter passte per Hacke zu Killian Corredor, der Hornby in Szene setzte. Der ließ sich die Chance nicht entgehen und markierte sein erstes Saisontor (48.). Das Sturmduo der Darmstädter war nun so richtig auf den Geschmack gekommen. Eine sehenswerte Kombination von Hornby und Lidberg schloss der Schotte ab, Schreiber konnte parieren (57.). Drei Minuten später waren es wieder die beiden, die sich gemeinsam Richtung Tor spielten – dieses Mal schoss Lidberg, Schreiber war wieder zur Stelle.

Wir waren bis zum Gegentor die klar bessere Mannschaft und haben gegen sehr effiziente Darmstädter verloren„, sagte SGD-Trainer Stamm, der sich über die unsaubere Spielweise im letzten Drittel ärgerte. Dresden danach zwar weiter bemüht und engagiert, die Moral stimmt. Aber der SVD, der wohl selbst nicht weiß, wieso er plötzlich 2:0 führt, spielt das Ding jetzt souverän runter. Insgesamt war Dresden aber offensiv zu harmlos, Torhüter Schuhen musste nicht einen gefährlichen Ball halten und spielte bereits zum vierten Mal in dieser Saison zu null.

VoDynamo kam kaum noch etwas. In der 68. Minute musste dann auch mal Lilien-Keeper Marcel Schuhen ran, als er eine gefährliche Hereingabe entschärfte. Weil Dynamo nicht konnte und Darmstadt nicht mehr musste, endete das Spiel so unspektakulär, wie es begonnen hatte – zur Freude der Lilien-Fans, die einen ungefährdeten Heimsieg feiern durften.

Gute Moral, kaum Effektivität

Betrachtet man es positiv, hat Dynamo Dresden nach den Remis gegen Elversberg und Hannover (je 2:2) nur eins von drei Hammer-Spielen gegen die absolute Zweitliga-Spitze verloren. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass trotz guter Spielanlage kaum echte Gefahr vorm gegnerischen Tor aufkam. Und dass es langsam ungemütlich wird im Tabellenkeller. Deshalb muss sich die SGD jetzt dringend mal mit einem Sieg für den Aufwand und das durchaus couragierte Auftreten belohnen. Ob die wenigen, aber gravierenden Fehler eine Konzentrations- oder Qualitätsfrage sind, werden die kommenden Spiele zeigen.

Für Dynamo Dresden geht es am Samstag (20:30 Uhr) mit dem nächsten Flutlichtspiel weiter. Zu Gast ist der Karlsruher SC. Ob Dynamo im vierten Anlauf der erste Heimsieg gelingt? Darmstadt reist ebenfalls am Samstag zum 13 Uhr-Spiel nach Kiel.

2.Liga 2025-2026 | Spieltag 7
| Merck-Stadion am Böllenfalltor | 26.Sep..2025-18:30
SV Darmstadt 98
S U N S S
2 : 0
Endstand
Dynamo Dresden
N S N U U
Isac Lidberg
37'
Fraser Hornby
48'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
Tore
Tor
37'
48'
Unentschieden

Erkämpfter Punkt gegen Hannover 96 in Unterzahl

Obwohl Dynamo Dresden gegen Hannover 96 fast eine komplette Halbzeit mit einem Mann weniger spielen musste, reichte es zum Punktgewinnt. Sogar der erste Heimsieg war möglich. Schon in der ersten Hälfte überschlagen sich die Ereignisse: Elfmeter, Eigentor, Traumtor, Latte, Pfosten. Erst führt 96, dann plötzlich Dynamo. Kurz nach dem Wechsel fliegt Dresdens Vinko Sapina mit Rot vom Platz (54.), und am Ende reicht es trotzdem nicht zum 96-Sieg – und die Tabellenführung für 96 ist weg.

Handelfmeter bringt Dynamo in Rückstand

Durch einen diskutablen Elfmeter geriet Dynamo früh in Rückstand. William Kokolo holt bei seinem 96-Debüt die Ecke raus, Enzo Leopold bringt das Ding von links rein und Ime Okon springt am höchsten. Sein Kopfball trifft den abgewinkelten Arm von Dynamo-Verteidiger Konrad Faber (8.). Schiri Max Burda lässt es laufen, wird dann vom VAR alarmiert – und gibt den berechtigten Handelfmeter. In Düsseldorf hatte noch Boris Tomiak verwandelt, jetzt übernimmt Benedikt Pichler. Der Stürmer macht es cool halbhoch in die Mitte – die frühe 1:0-Führung (11.).

Eine Viertelstunde später hätten die Gäste ihre Führung beinahe ausgebaut. Wieder nach einer Ecke kam Ime Okon zum Kopfball und setzte den Ball an die Querlatte. Dresden tat sich lange schwer Chancen zu kreieren, und kam eher per Zufall zum Ausgleich. Eine Halbfeldflanke von Vinko Sapina aus knapp 35 Metern wurde von Hannovers Virgil-Eugen Ghia zum 1:1 (36.) ins eigene Tor abgelenkt. Danach verpassen es Pichler, der Yokota in der Mitte übersieht und Yokota nach Kokolo-Flanke (beides 29.) das mögliche 2:0.

In acht Minuten drei Tore

Nahuel Noll stand drei Minuten später noch einmal im Mittelpunkt. Nach einer Ecke konnte Noll den Kopfball von Christoph Daferner gerade noch abwehren. Gegen den Nachschuss war er dann aber machtlos. Aus kurzer Distanz schoss Nils Fröling Dynamo zum 2:1 (41.) ein. Nur 122 Sekunden später macht Noel Aseko mit einem Traumtor den 96-Ausgleich. Der Bayern-Leihprofi trifft nach Pass von Maurice Neubauer aus 16 Metern mit links ins obere rechte Eck (43.). In der Nachspielzeit lässt Pichler sogar noch die erneute 96-Führung liegen, trifft bei einem verunglückten Heber-Versuch nur den rechten Pfosten (45.+5).

Sapina sieht Rot

Dynamo kam gut aus der Pause. Niklas Hauptmann verfehlte das Tor mit einem sehenswerten Distanzschuss nur knapp. Kurz darauf schwächte sich die SGD aber selbst. Vinko Sapina flog mit Rot vom Platz, nachdem er 96-Kapitän Enzo Leopold mit offener Sohle von hinten in die Beine gegangen war. In Unterzahl wehrten sich die Schwarz-Gelben wacker, trotzdem kam Hannover zu Möglichkeiten. Nach einer Traumkombination verfehlte Paul Källman das Tor nur knapp (59.). Keine zehn Minuten später (68.) stand Waniss Taibi plötzlich allein vor Schreiber. Der machte das kurze Eck zu, parierte und verhinderte so den Rückstand.

SGD-Trainer Stamm brachte einige frische Kräfte. In der Folge gelang es seiner Mannschaft, einzelne Nadelstiche zu setzen. Der eingewechselte Stefan Kutschke hatte die Führung in der 77. Minute auf dem Kopf. Doch wieder einmal war Hannovers Noll zur Stelle. Die Gäste wollten ihren Vorteil nutzen, rannten immer wieder an, fanden aber kaum Lücken in der dezimierten Dynamo-Defensive. Die beste Chance vergab Hayate Matsuda in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Seinen Schuss aus kurzer Distanz konnte Schreiber abwehren und somit den Punktgewinn perfekt machen.

Die Rote Karte hat das Spiel völlig gedreht. Sie war völlig berechtigt. Dann haben wir richtig gut verteidigt. Wir haben einen Punkt gegen eine richtig gute Mannschaft geholt„, sagte Dynamo-Trainer Thomas Stamm.

Die „Roten“ sind damit nach dem 0:3 gegen Hertha BSC in der Vorwoche seit zwei Partien ohne Sieg und mussten die Tabellenführung abgeben. Am nächsten Sonntag geht es für sie gegen den nächsten Aufsteiger: Arminia Bielefeld kommt um 13.30 Uhr in die Arena am Maschsee. Dynamo reist am Freitag zum Tabellenführer SV Darmstadt. Anstoß ist 18:30 Uhr.

2.Liga 2025-2026 | Spieltag 6
| Rudolf Harbig Stadion | 21.Sep..2025-13:30
Dynamo Dresden
N N S N U
2 : 2
Endstand
Hannover 96
S N S S N
Virgil Ghita
35'
Nils Fröling
41'
Benedikt Pichler
11'
Noel Aseko Nkili
43'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
5'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
Tore
11'
Elfmetertor
35'
43'

Bei Dynamo brodelt es hinter den Kulissen

Dynamo stellt Geschäftsführer Fischer frei

Die SG Dynamo Dresden und der bisherige Geschäftsführer Kommunikation David Fischer gehen einvernehmlich getrennte Wege. „Der zum 30. Juni 2026 auslaufende Vertrag wird entsprechend nicht verlängert und David Fischer mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben freigestellt“, teilten die Sachsen am Dienstag mit.

Die Zeitung schrieb von seit Monaten im Hintergrund zu vernehmenden Uneinigkeiten zwischen Fischer und der restlichen Klubführung. Demnach habe der 41-Jährige sich wiederholt in sportliche Themen eingemischt, welche nicht in seinen Zuständigkeitsbereich fielen. Nach der Entlassung von Ralf Becker habe Fischer selbst den Sportdirektor-Posten angestrebt, aber während seiner Interimszeit „nicht immer ein gutes Händchen bewiesen“, so das Blatt weiter. Insbesondere das Verhältnis zu Teilen der Dynamo-Anhängerschaft sei angeknackst gewesen.

In der Mitteilung Dynamo Dresdens war davon zunächst keine Rede, der Klub ließ wissen: „David Fischer trat am 1. August 2023 das Amt des Geschäftsführers Kommunikation an. Unter der Leitung der gesamten Geschäftsführung konnten bei Dynamo Dresden in den zurückliegenden zwei Jahren zahlreiche strategische Entwicklungen und Projekte angestoßen sowie umgesetzt werden. Mit Rekorderlösen im Vermarktungs- und Merchandisingbereich, einem Mitgliederzuwachs auf mittlerweile über 35.000 Vereinsmitglieder und saisonübergreifend Maximalauslastungen im Ticketing konnte die wirtschaftliche Basis der Sportgemeinschaft gestärkt, das Eigenkapital erhöht und der Verein auf Bundesliganiveau gehoben werden.

Dresden trennt sich von Fischer: „Im Sinne des Vereins“

Dresdens Aufsichtsratsvorsitzender Jens Heinig erklärte: „Wir bedauern sehr, dass wir gemeinsam zu dieser Entscheidung kommen mussten, sind jedoch der festen Überzeugung, dass es im Sinne des Vereins ist, die Zusammenarbeit an dieser Stelle zu beenden. In der gemeinsamen Arbeit kann es jederzeit zu unterschiedlichen Vorstellungen über die zukünftige Ausrichtung kommen. Umso wichtiger ist es, derartige Entwicklungen zu erkennen und in Gesprächen Entscheidungen zu treffen. Wir danken David Fischer für die geleistete Arbeit in den zurückliegenden zwei Jahren und wünschen ihm für die Zukunft, beruflich sowie privat, alles Gute.“

Fischer selbst sagte: „Ich blicke mit viel Stolz, vor allem aber großer Dankbarkeit, auf die gemeinsame Zeit. In Zusammenarbeit mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Partnern und Sponsoren, den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, den Gremien und auch den Fans konnten wir zahlreiche Aufgaben meistern und so die Wahrnehmung und Popularität unseres Vereins weiter steigern. Wir haben Dynamo wirtschaftlich, strukturell, medial, aber auch sportlich mit verschiedenen Maßnahmen weiterentwickelt und auf die nächste Stufe gehoben. Mit unseren Hauptpartnern und strategischen Partnern konnten wir langfristige Zusammenarbeiten beschließen, die dem Verein für die Zukunft Planungssicherheit geben. Darüber hinaus konnte wichtigen Projekten, wie der Dixie-Dörner-Stiftung, mit gemeinsamen Aktionen des Vereins und des Fanshops erhebliches Kapital zur Unterstützung beigeführt werden. Ein weiterer wichtiger Eckpfeiler der positiven Entwicklung war zudem die Verpflichtung von Thomas Stamm als Cheftrainer der Profimannschaft.

In der zurückliegenden Spielzeit habe Fischer „zukunftsweisende Entscheidungen“ mitverantwortet, teilten die Sachsen weiter mit. „So besitzt die SGD seit April 2025 erstmals Eigentum, nachdem der Verein den vorzeitigen Kauf der AOK PLUS Walter-Fritzsch-Akademie realisieren konnte. Mit der finalen Entscheidung, die verbliebenen 50 Prozent der SG Dynamo Dresden Merchandising GmbH zum 1. Januar 2026 zum Verein zurückzuführen, konnte ein weiteres Vereinsziel erfüllt werden. Darüber hinaus partizipiert Dynamo seit der neuen Spielzeit auch erstmalig am Stadion-Catering bei den Heimspielen im Rudolf-Harbig-Stadion. Mit dem Umbau der Business-Bereiche und einer zukünftigen Beteiligung bei Drittveranstaltungen wurde der SGD zudem die Grundlage zur Wiedereinnahme der getätigten Investitionen geschaffen.

Fischer ergänzte dazu: „Wenn die Vorstellungen über die zukünftige Zusammenarbeit auseinandergehen, dann gilt es auch hier klare, wenn auch für den einen oder anderen unpopuläre, Entscheidungen zu treffen. Hierbei möchte ich der Entwicklung des Vereins nicht im Weg stehen. Für die Zukunft wünsche ich der Sportgemeinschaft, unserem Verein und meinem Herzensverein, alles Gute und hoffe, dass der Leitsatz ‚Über allem steht der Verein‘ von allen Beteiligten mit Leben gefüllt wird.“

Wie geht es jetzt bei Dynamo weiter?

Das werden sicher die nächsten Tage entscheiden. Vieles deutet darauf hin, dass dies noch nicht alles war, was den Verein im Herbst beschäftigen könnte. Auch Sportchef Thomas Brendel (49) soll in den Fokus gerückt sein.

Dass sein Arbeitsvertrag über den 30. Juni 2026 verlängert werden wird, ist nach TAG24-Infos fast schon ausgeschlossen. Drei Szenarien in Sachen Brendel bauten sich am Dienstag nach der offiziellen Bekanntgabe der Fischer-Freistellung auf: Die einen aus dem Verein sprachen von einer Entscheidung in wenigen Tagen, andere von einer Ende November – nach der Wahl des neuen Aufsichtsrats und noch vor Beginn der Wintertransferperiode – und die nächsten davon, dass sein Vertrag auslaufen und nicht verlängert werden soll. Was alle einte: Zufrieden war keiner mit der Transferperiode im Sommer, und alle sprachen von möglichen Konsequenzen.

Was für Brendel momentan spreche, sei einfach die Tatsache, dass Fischer jetzt gehen musste. Finanz-Geschäftsführer Stephan Zimmermann (38) mit sämtlichen Themen allein zu lassen, wäre fahrlässig. Das wäre einfach viel zu viel Arbeit für einen allein. Zudem müsste auch Brendels Posten mit einer gewissen Bewerbungsfrist ausgeschrieben werden. Bei einer sofortigen Trennung würde – zumindest von der Position her – ein Vakuum entstehen. Das würde gegen eine sofortige Freistellung sprechen.

Dass es auch sportlich im Verein rumort, das war speziell am Sonntag nach dem 2:2 in Elversberg zu sehen. Es war nicht die Mimik und Gestik von Trainer Thomas Stamm (42), es waren seine Worte. Zur Pressekonferenz wurde er auch darauf angesprochen, dass er im Vorfeld vor den Standards und späten Toren der SVE gewarnt hatte. Er ging bei seiner Antwort auf die gut besetzte Bank des Gegners ein: „Da haben sie eine sehr gute Qualität. Das wirkt sehr geschlossen. Da können wir uns eine Scheibe von abschneiden.“ Nicht wenige sahen das als eine Spitze an.