DFB-Pokal

Dynamo unterliegt im Pokalkrimi dem SV Darmstadt

Nach einem Nervenkrimi steht Darmstadt 98 im Achtelfinale des DFB-Pokals. Der Bundesliga-Absteiger, der sich unter dem neuen Trainer Florian Kohfeldt wieder deutlich stabilisiert hat, setzte sich in der zweiten Runde beim Drittligisten Dynamo Dresden nach Verlängerung durch das Tor von Isac Lidberg (98.) mit 3:2 (2:2, 0:0) durch. Aleksandar Vukotić (56. Minute), Tobias Kempe (90+2) und Isac Lidberg (98.) trafen beim 3:2-Sieg für die Gäste aus Hessen, Jakob Lemmer (85./90+11) machte die Tore für den Drittligisten aus Dresden.

Viel Pyrotechnik im K-Block

Ein stimmungsvoller Pokalabend war es trotz der Niederlage. Statt der Pfiffe wie zuletzt beim 2:1-Heimsieg in der 3. Liga gegen Hannover 96 II gab es lautstarke Unterstützung für die SGD und ganz viel Rauch im Rudolf-Harbig-Stadion. „Alle in Gelb“ lautete das Fanmotto für diesen Pokalabend. Die aktive Fanszene hatte außerdem zu einem Marsch in Richtung Stadion aufgerufen. Der Heimbereich im Rudolf-Harbig-Stadion war komplett ausverkauft. Vor dem Anpfiff und auch während des Spiels brannte der K-Block reichlich Pyrotechnik ab. Es dürfte aufgrund der zu erwartenden Geldstrafe durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) also auch ein teurer Pokalabend für Dynamo Dresden werden.

Bei der SGD gab es eine Änderung im Vergleich zum Sieg gegen Hannover 96 II. Robin Meißner begann anstelle von Jakob Lemmer in der Startelf. Oliver Batista Meier, der am Samstag in der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielt hatte, saß zunächst ebenso auf der Bank wie Kapitän Stefan Kutschke. Die 31.000 Fans im Rudolf-Harbig-Stadion sahen in der ersten Halbzeit eine äußerst maue Partie. In der torlosen ersten Halbzeit hatte der Favorit aus Darmstadt zwar etwas mehr Ballbesitz, konnte damit aber nicht viel anfangen. Dynamo setzte auf Zweikampfstärke und eine gut strukturierte Defensive. Allerdings hatte die SGD auch Glück: Beim Rettungsversuch von Robin Meißner in der 45. Minute landete der Ball an der Latte.

Dynamo gleicht wieder aus

In der zweiten Halbzeit lösten beide Mannschaften ihre Grundordnung auf und spielten mehr nach vorne. Dennoch fiel die Gäste-Führung überraschend. Nach der dritten Ecke nutzte Vukotic seine Körpergröße und köpfte unhaltbar ein. Nur zwei Minuten später wäre er beinahe ein zweites Mal erfolgreich gewesen, doch sein Schuss ging über das Tor. Nach dem Führungstreffer für Darmstadt 98 durch Aleksandar Vukotic in der 57. Minute verpassten es die Gäste, den Vorsprung auszubauen. Die Riesenchance auf der anderen Seite von Jonas Sterner in der 75. Minute ging dann beinahe im Nebel unter, weil im K-Block wieder die Pyrotechnik brannte: Darmstadt Torhüter Marcel Schuhen lenkte den Schuss von Sterner an die Latte.

Die Gastgeber erhöhten jetzt den Druck und wurden mit dem 1:1-Ausgleich durch den eingewechselten Jakob Lemmer belohnt (85.). In der Schlussphase wurde es dann dramatisch. Nach einem Foul von Jonas Sterner an Isac Lidberg gab es zunächst Foulelfmeter für Darmstadt – Tobias Kempe traf vom Punkt zum 2:1 (90.+2). Aber Dynamo schlug mit dem späten Ausgleich durch den zweiten Treffer von Jakob Lemmer in der zehnten Minute der Nachspielzeit erneut zurück und erzwang die Verlängerung.

Wilde Nachspielzeit

Nach dem Ausgleich wurde es wild. Nach einem Foul von Jonas Sterner an Lidberg gab es kurz vor Schluss Elfmeter, den Tobias Kempe im Tor versenkte. Doch als sich Darmstadts Trainer Florian Kohfeldt schon eine Runde weiter wähnte, schlug Dynamo erneut zurück. Wieder war es Lemmer, der in der elften Minute der Nachspielzeit nach einer Ecke ins Tor traf und das Stadion zum Beben brachte – mit einem satten Schuss in den Winkel. Ein Traumtor in letzter Sekunde der regulären Spielzeit.

Darmstadt in der Verlängerung souveräner

In der Verlängerung behielt dann der Zweitligist die Oberhand. Philipp Förster konnte im Strafraum noch entscheidend gestört werden, doch dann kam der Ball zu Lidberg, der aus 14 Metern zentraler Position den Ball mithilfe des linken Innenpfostens ins Tor setzte. Dem dritten Treffer der Darmstädter hatten die Dresdener dann nichts mehr hinzuzusetzen.

Das Achtelfinale im DFB-Pokal wird am 3./4. Dezember ausgespielt. Die Auslosung gibt es am Sonntag ab 19.25 Uhr in der Sportschau.

| Rudolf Harbig Stadion | 30.Okt..2024-20:45
Dynamo Dresden
N N U N S
2 : 3
n.V.
SV Darmstadt 98
S S N N S
Jakob Lemmer
85'
Jakob Lemmer
90'+11'
Aleksandar Vukotic
56'
Tobias Kempe
90'+2'
Isac Lidberg
98'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
11'
 
Verlängerung
120' 105'
Tore
85'
90'
+2
Elfmetertor
90'
+11
98'
Tor
Heimsieg

Dynamo kann auch gewinnen und dreht Rückstand

Dynamo Dresden mit später Erlösung

der erste Sieg nach einem Monat! Dynamo Dresden hat die Negativ-Serie gestoppt und zu Hause gegen Hannover 96 II mit 2:1 (0:1) gewonnen. Mit 2:1 (0:1) setzten sich die Dresdner vor heimischer Kulisse gegen den Aufsteiger durch. Die Niedersachsen boten den zuletzt viermal sieglosen Schwarz-Gelben einen tollen Kampf, konnten aber gegen erneut spät treffende Sachsen nichts Zählbares zurück mit nach Hannover nehmen. Auf der anderen Seite hat sich Dynamo wieder auf den Relegationsplatz geschoben und den Abwärtstrend beendet.

Kapitän Niklas Hauptmann sprach nach dem Sieg von „körperlicher und mentaler Leere„, aber auch davon, dass es „unfassbar wichtig war, dass wir das Ding hier gedreht haben.“

Wallner schockt Dynamo nach Ecke

Dynamo hatte sich einiges vorgenommen, ersetzte den rotgesperrten Stefan Kutschke mit Jakob Lemmer und den wegen muskulären Problemen ausgefallenen Lars Bünning mit Aljaz Casar. Die erste Chance hatte allerdings der Aufsteiger und Außenseiter: Robin Kalem setzte sich auf der linken Dresdner Seite stark durch und spielte in die Mitte, wo Husseyn Charkoun zuerst an den Ball kam. Doch Jonas Sterner konnte so eben noch zur Ecke klären. Die SGD hatte in der Folge die Kugel fest im Griff, fand allerdings keine Lücken im Angriffsdrittel und scheiterte mit hohen Hereingaben Mal um Mal. Auch Standards brachten keine Gefahr für das Tor der 96er. Das junge Team von Trainer Daniel Stendel machte es auf der anderen Seite besser. Eine Ecke wurde von Fynn Arkenberg per Kopf leicht verlängert, Lukas Wallner kam mit dem Fuß an den Ball und netzte zur Führung (17.).

Dresden wirkte kaum geschockt, auch wenn der Unmut auf den Rängen lauter wurde. Die Elf von Thomas Stamm bemühte sich, kam aber kaum zu Chancen. Hannover hätte dagegen beinahe nach einem schlimmen Ballverlust von Lukas Boeder durch Chakroun erhöht, doch Claudio Kammerknecht konnte soeben noch retten (31. Minute). Dresden rannte an, wirkte aber zu verkrampft und kam außer durch eine starke Direktabnahme von Casar (41.), die Hayate Matsuda per Kopf rettete, zu keiner weiteren richtig zwingenden Chance. Nach einer Ecke landete der Ball eher zufällig noch einmal am Pfosten (42. Minute).

Meißner und Batista Meier drehen Spiel

Dynamo kam mit Wucht aus der Kabine und zu einer Doppelchance durch Boeder und Christoph Daferner, der an 96-Keeper Toni Stahl und dessen Torpfosten scheiterte (52. Minute). Nur vier Minuten später verpassten Daferner und Tony Menzel eine flache Hereingabe. Doch dann verflachten die Angriffsbemühungen der Schwarz-Gelben, Hannover hielt die Sachsen vom eigenen Kasten fern. Thomas Stamm reagierte und brachte mit Oliver Batista Meier und Robin Meißner zwei neue Offensivkräfte. Besonders letzterer sorgte umgehend für Gefahr: In der 76. Minute setzte sich Menzel auf rechts durch und legte zurück, Meißners Schuss konnte Stahl noch ebenso entschärfen.

Drei Minuten später war der Keeper dann aber chancenlos, als eine Flanke von Philip Heise den Kopf von Meißner fand, der zum Ausgleich traf (79.). Es begann eine wilde Schlussphase mit Chancen auf beiden Seiten, in der eine weitere Heise-Flanke die Entscheidung brachte: Diesmal fand der Außenverteidiger Batista Meier, der am kurzen Pfosten blank zum Sieg für Dynamo einköpfte.

Am Mittwoch geht es im Pokal schon weiter. Dort kommt Zweitligist Darmstadt 98 ins Harbig-Stadion (20:45 Uhr live im Ticker hier bei uns).

3. Liga 2024-2025 | Spieltag 12
| Rudolf Harbig Stadion | 26.Okt..2024-14:00
Dynamo Dresden
U N N U N
2 : 1
Endstand
Hannover 96 II
N S U S N
Robin Meißner
79'
Oliver Batista-Meier
90'+2'
Lukas Wallner
17'
Tore
17'
Tor
Tor
79'
90'
+2
1. Halbzeit
45' 15' 30'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
2'
Niederlage

Niederlage in Wiesbaden-versinkt Dynamo im Mittelmaß?

Kaya köpft SVWW zum Heimsieg gegen Dresden

Dank Torjäger Fatih Kaya setzt sich der SV Wehen Wiesbaden am Mittwochabend gegen Dynamo Dresden durch. Die Hessen schnuppern nach ihrem Heimsieg sogar wieder an den Aufstiegsrängen. Der SV Wehen Wiesbaden hat am Mittwoch in der 3. Fußball-Liga einen Arbeitssieg eingefahren. Die Hessen setzten sich vor 6.512 Zuschauern im eigenen Stadion knapp mit 1:0 (1:0) gegen Dynamo Dresden durch. Den Treffer des Abends erzielte Fatih Kaya in der 21. Minute. Ein Platzverweis für den Kapitän und eine enttäuschende Angriffsleistung sorgen für Dynamo Dresdens Niederlage bei Wehen Wiesbaden.

Zum fünften Mal in Folge bleibt Dynamo Dresden sieglos: Bei Zweitliga-Absteiger Wehen Wiesbaden verliert Dynamo Dresden mit 1:0 – und muss sich außerdem erneut auf eine Sperre einstellen: Stefan Kutschke kassiert zum zweiten Mal in der elf Spiele alten Drittliga-Saison 2024/25 einen Platzverweis, der Mannschaftskapitän fliegt für rücksichtsloses Einsteigen in einen Zweikampf vom Feld. In der Tabelle fällt das Team auf den sechsten Tabellenplatz zurück.

Trainer Thomas Stamm entschied sich trotz des Abwehr-Chaos gegen Essen (3:3) doch wieder für die Dreierkette. Seine Begründung: „Die Absprachen in den Schnittstellen sind ähnlich, wenn nicht sogar gleich.“ Denn es war eigentlich alles wie immer: Dynamo Dresden spielbestimmend, aber vor dem Tor einfach nicht sauber genug. Die Abschlüsse von Daferner (7., 31.) und Sterner (27.) für Wehen-Keeper Stritzel nicht wirklich ein Problem.

Schon nach sieben Minuten reagierte der Wiesbadener Keeper Florian Stritzel ausgezeichnet bei einer Dresdener Chance, später erneut (27.). Die Hessen ihrerseits strahlten im ersten Abschnitt wenig Torgefahr aus – mit einer Ausnahme. Da köpfte Kaya eine Flanke von Florian Carstens am zweiten Pfosten zur überraschenden Führung ins Netz (21.). Wehen reichte es gefühlt, einmal auch nur in die Nähe des Dresdner Tores zu kommen – und schon war der Ball wieder drin (21.). Und täglich grüßt das Murmeltier…

SVWW überholt Dynamo in der Tabelle

Denn auch wenn die Dynamos versuchten, das Ruder in Wiesbaden noch rumzureißen: Vieles blieb am Ende nur Stückwerk, richtig große Chancen gab´s im zweiten Durchgang kaum. Dabei konnten sich die Gäste noch bei Keeper Tim Schreiber bedanken, der mit einer Riesen-Parade gegen Flotho den vorzeitigen Knockout verhinderte (70.). Für den sorgte dann Schiri Lars Erbst. Kurz darauf sah der Dresdener Angreifer Stefan Kutschke nach einem harten Foul an Wiesbadens Florian Hübner die Rote Karte (77.). Hübner musste später aufgrund seiner starken Schmerzen ausgewechselt werden. In Überzahl brachten die Hessen die Führung über die Zeit.  Am Ende blieb es für zehn Dresdner bei der 0:1-Pleite. Und bei der bitteren Erkenntnis: So wird das definitiv nichts mit dem ersehnten Aufstieg. Statt dessen versinkt die Truppe erstmal im Mittelmaß der Liga.

„Er will den Ball spielen. Dass er ihn trifft, keine Frage. Wenn beide zum Ball gehen, ist es eine gelbe Karte“, so Coach Stamm. „Das sind genau die Themen, die Woche für Woche immer wiederkehren. Da müssen wir in der Box-Verteidigung deutlich griffiger werden.“

Der frühere Dynamo-Star Frank Lieberam scheint mit seiner Meinung Recht zu haben, als er kürzlich meinte: „Dresdens Spielsystem ist für die dritte Liga nicht geeignet. Dynamo muss vor allem sein Abwehrproblem in den Griff kriegen. Denn dort gewinnt man Spiele.“

3. Liga 2024-2025 | Spieltag 11
| Brita-Arena | 23.Okt..2024-19:00
SV Wehen Wiesbaden
N N S S N
1 : 0
Endstand
Dynamo Dresden
S U N N U
Fatih Kaya
21'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
4'
Tore
Tor
21'
Unentschieden

3:3 und wieder kein Erfolgserlebnis für Dynamo

Eine spannende Begegnung endet mit 3:3

Wo bleiben die Siege? Dynamo war in den letzten beiden Spielen nicht auf der Erfolgsspur – erst gab es in der Liga ein 1:2 bei der Zweitvertretung von Borussia Dortmund, dann das blamable Aus im Sachsenpokal in Chemnitz (1:3 n. V.). Rot-Weiss Essen hat es vor der Länderspielpause richtig spannend gemacht – gegen Viktoria Köln setzte sich der Pott-Klub mit 2:1 durch, erst in der Nachspielzeit fiel der Siegtreffer. Durch den Sieg konnte Essen sich etwas von den Abstiegsrängen entfernen.

Rot-Weiss Essen mit starker erster Halbzeit

Das Spiel nahm schon in den ersten 45 Minuten den Verlauf, den sich Dabrowski für diese Auswärtspartie erhofft hatte. RWE agierte von Beginn an mit einer Dreierkette, hatte lange Ballbesitzphasen und dadurch wenig Mühe, den Tabellenzweiten vom eigenen Tor fernzuhalten. Die mutigen Essener waren es auch, die zu den ersten Chancen des Spiels kamen. Ahmet Arslan hatte sich viel vorgenommen für das Duell mit seinen ehemaligen Kollegen. Innerhalb von drei Minuten (15., 18.) hatte der Essener Spielmacher zweimal die Möglichkeit, sich an alter Wirkungsstätte sehr unbeliebt zu machen. Beide Male scheiterte Arslan mit seinen Schussversuchen denkbar knapp.

Dann war es ausgerechnet ein Ballverlust des Ex-RWE-Kapitäns Vinko Sapina, bis dahin bester Dresdener, der einen Konter einleitete, den RWE zur Führung nutzen konnte. Nach einem Traumpass von Eric Voufack konnte Dresdens Keeper Tim Schreiber noch parieren, doch gegen den Nachschuss von Wintzheimer war er machtlos. Das verdiente 1:0, dem Safi in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs fast das 2:0 folgen ließ. Er kam aus acht Metern frei zum Abschluss, doch er traf den Ball nicht richtig. Und Dynamo? Die hatten im Laufe der ersten Hälfte zwar einige Abschlüsse, richtig gefährlich wurde es aber nicht. Vor allem Niklas Hauptmann und Sapina versuchten Akzente zu setzen. Insgesamt waren die Hausherren aber zu harmlos.

Unruhig wurde es nach dem Seitenwechsel auch auf dem Rasen. In den Mittelpunkt des Geschehens rückte Essens U20-Nationalspieler Julian Eitschberger. In der 47. Minute ließ er sich von Dresdens Niklas Hauptmann im Strafraum den Ball abnehmen und verschuldete so den Ausgleich. Doch nur eine Minute später ließ er die Dynamo-Fans wieder verstummen, als er einen von Safi verlängerten Ball erlief und zum 2:1 für RWE traf.

Dresden antwortete – jetzt viel besser im Spiel als im ersten Durchgang – mit wütenden Angriffen. Und im Strafraum von RWE wurde es nun immer öfter gefährlich, doch am Ende war lange immer ein Bein dazwischen und konnte klären. Bis zur 77. Minute, da wurde der Druck zu groß. Und es war der eingewechselte Jonas Sterner, der weder von Voufack, noch von Torben Müsel, Kraulich oder Michael Schultz angegriffen wurde und trocken zum 2:2 abschloss.

Und RWE? Die hatten nach dem 2:1 kaum für Entlastung sorgen können

RWE legte den Schalter aber wieder um und kam erneut ganz schnell zur abermaligen Führung. Diesmal dauerte es drei Minuten, ehe der eingewechselte Kelsey Owusu nach toller Vorarbeit von Kraulich eiskalt blieb und das 3:2 erzielte. Rot-Weiss Essen stand dicht vor dem zweiten Auswärtssieg und einem ganz dicken Ausrufezeichen. Mit dem Schlusspfiff traf Stefan Kutschke aber per Kopf zum 3:3. Direkt danach war Schluss.

Weiter geht es für RWE am Mittwoch (23. Oktober, 19 Uhr) zu Hause gegen den SC Verl. Dresden muss zeitgleich beim SV Wehen Wiesbaden antreten.

Sachsenpokal

Die Sensation ist perfekt, Chemnitz siegt gegen Dynamo im Sachsenpokal

Der Chemnitzer FC zieht überraschend ins Achtelfinale des Sachsenpokals ein

… Bei Gegner Dynamo Dresden geht hingegen die Erfolgsflaute weiter. Dazu gibt es Wechselgerüchte um Trainer Stamm.

 Fußball-Regionalligist Chemnitzer FC ist im Sachsenpokal eine Überraschung gegen Drittligist Dynamo Dresden gelungen. Der CFC siegte im heimischen Stadion an der Gellertstraße mit 3:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung. Vor 10.429 Fans – davon 3.000 aus Dresden – erzielte Aljaz Casar (21. Minute) die Führung für den Titelverteidiger, die Niclas Erlbeck (31.) ausglich. In der Verlängerung sorgte Christoph Daferner (103.) mit einem Eigentor für das 2:1, Luis Fischer (105.) traf kurz darauf zum Endstand. Der Chemnitzer Gegner für das Achtelfinale wird am Dienstag (16.00) Uhr ausgelost.

CFC-Trainer Benjamin Duda vertraute gegen die favorisierte SGD auf exakt das Team, mit dem er in der Vorwoche seinen ersten Ligasieg eingefahren hatte. Sein Gegenüber Thomas Stamm rotierte hingegen ordentlich und wechselte im Vergleich zum 1:2 beim BVB II auf fünf Positionen. So startete im Tor Daniel Mesenhöler anstelle von Tim Schreiber, außerdem rückten Jan-Hendrik Marx, Lukas Boeder, Tony Menzel und Robin Meißner in die erste Elf.

In der temporeichen, kurzweiligen Partie kamen sowohl Dynamo als auch Chemnitz zu guten Chancen, was sich im Remis zur Pause widerspiegelte. Für einen kurzen Schockmoment sorgte der Zusammenprall von Dresdens Tony Menzel mit seinem Teamkollegen Casar, der infolgedessen zu Boden ging. Der Torschütze musste stark blutend und mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ausgewechselt werden, saß aber später zumindest wieder auf der Bank.

Dynamo überlegen, aber ohne zweites Tor

Nach dem Seitenwechsel ging die SGD umgehend auf Kurs Wiedergutmachung und drückte die Chemnitzer zunehmend in die eigene Hälfte. Nach zehn Minuten war es Christoph Daferner, der auf Vorlage von Tony Menzel nur Millimeter am CFC-Tor vorbeischoss (55.). Und Daferner stand nur vier Zeigerumdrehungen später erneut im Mittelpunkt, als er im Anschluss an einen Freistoß einen Kopfball erneut äußerst knapp danebenzielte (59.).

Chemnitz kämpfte gegen die nun spürbare Überlegenheit an und konnte auch eigene Möglichkeiten verzeichnen. Beispielsweise durch den Ex-Dresdner Jong-min Seo, der sich in der 62. Minute aus über 30 Metern ein Herz fasste und das Dynamo-Tor nur knapp verfehlte. Der SGD ergaben sich in der Folge lediglich ein paar weitere Möglichkeiten, wie etwa ein zurecht aberkanntes Abseits-Tor von Daferner (70.). Richtig zwingend waren die Versuche des Stamm-Teams aber nicht mehr, was auch damit zusammenhing, dass der CFC gut stand.

Chemnitz macht die Sensation klar

In der ersten Hälfte der Verlängerung passierte zunächst lange Zeit nichts. Zwar drückte Dynamo weiterhin, war offensiv aber zu einfallslos. Und so kam, was kommen musste. Kurz vor Abpfiff der ersten Hälfte der Verlängerung brachte der eingewechselte Dardan Karimani den Ball scharf vor das Dresdner Tor, wo Daferner unglücklich ins eigene Tor abfälschte. 2:1 Chemnitz, Spiel gedreht (103.)!

Und die „Himmelblauen“ legten nach dem Seitenwechsel durch eine Koproduktion vom eingewechselten Ephraim Eshele und Luis Fischer sogar noch einen dritten Treffer nach (114.), der gleichbedeutend mit dem endgültigen Knock-Out für die SGD war. Für den großen Pokal-Favoriten ist somit bereits in Runde drei Schluss, während Rekordsieger Chemnitz ins Achtelfinale einzieht. Die Auslosung erfolgt am kommenden Dienstag (15. Oktober) ab 16 Uhr.

Dynamo mit „Missverhältnis“

Bereits vor der Begegnung hatte SGD-Sportdirektor Thomas Brendel in der „Bild“ bei seiner Mannschaft ein „Missverhältnis zwischen Aufwand und Nutzen“ moniert und gefordert, dass der aktuell auf dem zweiten Platz rangierende Drittligist „mit mehr Überzeugung verteidigt“. Dynamo konnte in den vergangenen vier Liga-Spielen nur einen Sieg mitnehmen.

Für Unruhe sorgen auch Wechselgerüchte um Trainer Thomas Stamm. Der 41-Jährige hat erst Mitte Mai die Nachfolge von Markus Anfang angetreten, wurde jetzt aber von Schweizer Medien mit den Young Boys Bern in Verbindung gebracht. Der Champions-League-Teilnehmer hat sich am Dienstag aufgrund der bisher schwachen Saisonleistung nach nur drei Monaten von Trainer Patrick Rahmen getrennt.

Stimmen zum Spiel

CFC-Trainer Benjamin Duda: „Ich bin unfassbar stolz. Das zollt mir Riesenrespekt vor der Truppe ab. Toller Tag für den Club, für die Fans, für die Mannschaft. Wir sind jetzt inklusive Pokal seit fünf Spielen ungeschlagen. Die Mannschaft hat sich gut entwickelt, gut gespielt. Heute wollen wir es erstmal genießen, feiern und mit dem Anhang ein bisschen was gönnen.“

SGD-Trainer Thomas Stamm: „Wir haben uns zu wenig klare Chancen herausgespielt. Wir müssen effizienter sein in einer Phase kurz nach der Pause, wo wir gut drin sind. Wir dürfen niemals den Ausgleich kassieren, weil die Entstehung vom Eckball verschulden wir. Dann muss man sagen: Zwei Standardtore nicht gut verteidigt heute. Wenn du sie so verteidigst – nicht nur in der 3. Liga, sondern eben auch gegen einen Regionalligisten – dann reicht es nicht.“

„Katastrophal“, fasst es Kapitän Stefan Kutschke danach in einem Wort zusammen. Was mit Wille und Leidenschaft geht, habe der Gegner gezeigt. „Es ist enttäuschend, wie wir uns präsentiert haben. Hier geht es um eine Runde Weiterkommen, das ist Sachsenpokal“, so Kutschke, der sichtlich angefressen danach in die Kabine geht.

News-4

Dynamo mit Blick zum „Aufstieg 2. Bundesliga“

Nach rund einem Viertel der Saison rangiert Dynamo Dresden in der 3. Liga auf einem Aufstiegsplatz

….. Allerdings nur aufgrund der besseren Tordifferenz im Vergleich zu Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden, weshalb Sportdirektor Thomas Brendel auch noch viel Steigerungspotenzial sieht.

Grundsätzlich sei er zwar „relativ positiv gestimmt“, wie der Dynamo-Boss im Gespräch mit der „Bild“ ausführte. Zudem habe er sportliche Rückschläge wie der jüngsten 1:2-Niederlage bei Borussia Dortmund II sowieso mit einkalkuliert, wie der 48-Jährige erklärte: „Wer gedacht hat, dass es nur ganz steil nach oben geht, dessen Erwartungshaltung war vielleicht auch etwas übertrieben.“

Allerdings formulierte Brendel nach eingehender Analyse der bisherigen Auftritte der Dresdner Mannschaft auch eine klare Forderung an das Team von Cheftrainer Thomas Stamm, der in diesem Sommer bei den Sachsen übernommen hatte. „Aus unserer Dominanz müssen wir mehr Tore erzielen und uns weiter Gedanken machen über Abläufe bei Standardsituationen.“ In der Tat ist Dynamo Dresden ein der Mannschaften mit den höchsten Ballbesitz-Anteilen in der gesamten 3. Liga, kommt mit 16 erzielten Toren aber nur auf einen durchschnittlichen Wert.

Dynamo spielte zuletzt 2021/2022 in der 2. Bundesliga

„Wir haben ein Missverhältnis zwischen Aufwand und Nutzen. Gefühlt müssen die Gegner weniger tun, um zu treffen. Das heißt, wir müssen mit mehr Überzeugung verteidigen. Gerade weil wir ein Verein sind, der viel mit Widerständen zu kämpfen hat, weil jeder Gegner gegen uns extra motiviert ist“, führte Brendel dazu weiter aus.  Nachdem Dresden in der abgelaufenen Saison in der 3. Liga als Tabellenvierter den Relegationsplatz nur knapp verpasst hatte, soll in diesem Jahr der nächste Anlauf auf die Rückkehr in die 2. Bundesliga unternommen werden. Die SGD spielte zuletzt in der Saison 2021/2022 im deutschen Fußball-Unterhaus.

Die Sehnsucht nach der 2. Bundesliga ist groß, die jüngsten Leistungen bereiten allerdings Sorge. Droht nach dem starken Saisonstart erneut der Absturz? Nur fünf Punkte aus den letzten vier Ligaspielen – die Formkurve zeigt bei Dynamo Dresden nach unten. Speziell die 1:2-Niederlage bei der Zweitvertretung von Borussia Dortmund am vergangenen Spieltag der 3. Liga wirkt noch nach.

Gegen den Underdog waren die Sachsen seltsam uninspiriert aufgetreten, im Stadion Rote Erde wurden klare Vorteile im Ballbesitz nicht genutzt. „Vorne müssen wir effizienter sein, wenn wir gegen so tiefstehende Mannschaften spielen. Da haben wir noch Luft nach oben, denn die Chancen waren da“, bilanzierte Dynamo-Coach Thomas Stamm nach Schlusspfiff. Im Umfeld wächst die Ungeduld, auch wenn das Team spielerisch durchaus schon zu überzeugen wusste. Das war unter Ex-Trainer Markus Anfang nur selten der Fall gewesen.

Dynamo und das Problem mit den „Selbstzweifeln“

Der frühere Bielefelder Torjäger Fabian Klos prophezeite bei „MagentaSport“ eine „zähe, lange Saison für Dynamo“. Denn: „Es wird noch viele solcher Spiele geben.“ Für den Traum vom Aufstieg müssten „Selbstzweifel“ verschwinden, ergänzte der 36-Jährige: „Du musst Woche für Woche daran glauben, dass du die Spiele gewinnst. Dafür musst du nicht immer den besten und schönsten Fußball spielen.“

Nach dem bitteren Abstieg 2022 hatten die Dresdner zwei Spielzeiten lang oben mitgespielt, wurden erst Sechster und dann Vierter. Doch in den entscheidenden Phasen patzte Dynamo zu oft. Klos tippt trotzdem auf die Sachsen: „Am Ende des Tages glaube ich, dass Dynamo Dresden aufsteigen wird. Weil sie aus solchen Spielen wie gegen Dortmund lernen werden.“ Nach der Länderspielpause geht es für den Traditionsverein mit einem Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen weiter. Vor den eigenen Fans ist der Tabellenzweite Dynamo noch ungeschlagen. An der Spitze der 3. Liga thront aktuell der SV Sandhausen.

Niederlage

Dynamo stolpert bei Dortmunds Zweitvertretung

Dynamo Dresden ist in der 3. Fußball-Liga erneut gestolpert und droht nun, die Tabellenführung zu verlieren.

Die SGD unterlag bei der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund überraschend mit 1:2 (0:0), im weiteren Verlauf des 9. Spieltags haben nun gleich vier Teams realistische Chancen vorbeizuziehen: Dem punktgleichen SV Sandhausen (17 Punkte) genügt bereits ein Unentschieden, Erzgebirge Aue (16), Energie Cottbus und Viktoria Köln (beide 15) würden Dresden allesamt mit einem Sieg überholen.

Nur ein Sieg aus den vier letzten Spielen

Auf dem Papier schien die Sache klar: Auf der einen Seite der seit fünf Spielen ungeschlagene Tabellenführer Dynamo Dresden. Auf der anderen Seite die Reserve von Borussia Dortmund, die nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge nur knapp vor einem Abstiegsrang stand.  Dresden hat lediglich eines der vergangenen vier Spiele gewonnen, am Freitagabend setzte es die zweite Saisonniederlage. Christoph Daferners Ausgleich (66.) war zu wenig, Jordi Paulina (46.) und Antonio Foti (77.) trafen für den BVB. Von Anfang an erarbeiteten sich die Dresdner ein Übergewicht, doch es entwickelte sich wenig Torgefahr. Ganz anders der BVB II: Immer, wenn die Zweitvertretung nach vorne spielte, wurde es gefährlich.

Dynamo mit viel Ballbesitz, aber ohne Tore

Die Dresdner Feldüberlegenheit drückte sich auch in den Zahlen aus: 73 Prozent Ballbesitz sprachen eine deutliche Sprache. Doch die erste echte Gelegenheit hatten nach 25 Minuten die Hausherren: Claudio Kammerknecht klärte eine Flanke von Patrick Göbel direkt vor die Füße von Julian Hettwer. Sein Schuss knallte an die Oberkante der Latte. Für die Dresdner war das eine Art Weckruf, sie erhöhten kurz vor der Pause nochmal das Tempo. Zunächst scheiterte Christoph Daferner mit seinem Versuch am Außennetz, anschließend rettete BVB-Keeper Marcel Lotka sein Team gleich mehrfach vor einem Rückstand. So ging es torlos in die Kabine.

Daferner mit dem Ausgleich

Es dauerte keine 60 Sekunden nach dem Wechsel, da lag der Spitzenreiter dann sogar hinten: Antono Foti scheiterte noch an Torwart Tim Schreiber, Jordi Paulina konnte aber abstauben. Oliver Batista Meier scheiterte nach klasse Zuspiel von Daferner dagegen am überragenden Lotka (52.) Coach Stamm brachte den bisherigen SGD-Shooting-Star Tony Menzel und Kapitän Stefan Kutschke (62.). Kurz danach verlängerte Daferner eine Menzel-Flanke fast von der Grundlinie zum Ausgleich (66.). Lotka verhinderte bei einem Casar-Kopfball den Doppelschlag (72.).

Fünf Minuten später klingelte es praktisch aus dem Nichts wieder bei Dynamo: Foti traf mit einem Traumtor von halblinks in den Winkel (77.). Darauf hatte die SGD dann keine Antwort mehr. Insgesamt war es ein ärgerlicher Abend für die Gäste.

Jan Zimmermann, Trainer Borussia Dortmund II: Ich bin total stolz. Ich bin jetzt zwei Jahre hier, wir haben viele tolle Spiele gemacht, aber so zufrieden wie heute war ich mit meiner Mannschaft noch nie. Weil sie genau das gemacht hat, was wir machen wollten. Sie hat mit Herz gespielt, mit Leidenschaft gespielt. Ich habe viele Zweikämpfe gesehen, die wir auch nicht gewonnen haben, aber wir haben sie nicht so klar verloren, weil wir uns reingebissen und nicht aufgehört haben. Dann verdient man sich vielleicht auch so einen Sieg.

Philip Heise, Linksverteidiger Dynamo Dresden: Ich glaube, wir haben das Spiel heute leider vorne verloren. Ein Sonntagsschuss, der darf reingehen. Ich glaube, das Tor davor darf uns nicht so passieren. Wir haben heute zu wenig Torgefährlichkeit ausgestrahlt. Ich fand eigentlich, dass wir es sehr, sehr gut unter Kontrolle hatten, wir hatten eine gewisse Absicherung. Bis auf die zwei Tore haben wir es eigentlich bis dahin sehr, sehr gut gemacht. Für mich hätten wir heute einfach mehr Tore schießen müssen.

Thomas Stamm, Cheftrainer Dynamo Dresden: Uns hat heute die Effizienz vorne gefehlt. Ich glaube, wir haben genügend Chancen, das Ding heute frühzeitig zu Ende zu bringen. In der ersten Halbzeit können und müssen wir klar führen, haben eine Chance zugelassen. In der zweiten Halbzeit haben wir eine Chance, die wir nicht gut verteidigen, das 1:0 von Dortmund. Das zweite Tor von Dortmund passiert von einhundertmal einmal, das kannst du nicht verteidigen, wenn er ihn so trifft. In Summe haben wir ein ordentliches Spiel gemacht.

Chemnitzer FC wartet im Sachsenpokal

Für Dynamo geht es im Sachsenpokal weiter und das mit einem Knaller: Es geht zum alten Rivalen Chemnitzer FC. SPORT IM OSTEN (MDR) überträgt die Partie am 12. Oktober ab 14:05 Uhr live im Fernsehen.

| Rote Erde | 04.Okt..2024-19:00
Borussia Dortmund II
U N S N N
2 : 1
Endstand
Dynamo Dresden
S S U S U
Jordi Paulina
46'
Antonio Foti
77'
Christoph Daferner
66'
Tore
66'
Tor
77'
Spielstatistiken
Borussia Dortmund II
Dynamo Dresden
Am Tor vorbei 4
Schüsse auf das Tor 3
Schüsse auf das Tor 10
Am Tor vorbei 9
2 Tore 1
29 Ballbesitz 71
2 Ecken 13
22 Fouls 6
3 Abseits 2
4 Gelbe Karten 1
7 Torschüsse gesamt 19
3 Schüsse auf das Tor 10
4 Schüsse neben das Tor 9
23 Einwürfe 33
9 Freistöße 24
Unentschieden

Platz 1, aber Dynamo enttäuscht gegen Alemannia Aachen

Dynamo behauptet Tabellenspitze

Erst in der Nachspielzeit tritt Dynamo Dresden vor dem Tor von Aufsteiger Alemannia Aachen in Erscheinung – und kommt über ein Unentschieden nicht hinaus. Das schwarz-gelbe Duell zwischen Dynamo Dresden und Regionalliga-Aufsteiger Alemannia Aachen endet torlos. Gegen leidenschaftlich verteidigende Gäste haben die die Dresdner vor heimischem Publikum zu oft das Nachsehen, bis zur ersten Großchance der Schwarz-Gelben vergehen 72 Spielminuten. Im Gegenzug scheitern die Gäste aus Aachen vor dem Dresdner Tor, sodass die Partie leistungsgerecht torlos endet. Ein Hoffnungsschimmer für Dynamo: Durch das Remis verteidigt die Mannschaft die Tabellenspitze der 3. Liga.

Die eine oder andere Unsicherheit in der Hintermannschaft ist der geneigte Fan von Dynamo Dresden ja gewohnt. Aber die Anzahl an Böcken und Harakiri-Pässen im Spielaufbau, die sich die Defensivspieler der Schwarz-Gelben einschließlich Torwart Tim Schreiber in der Drittliga-Heimpartie gegen Alemannia Aachen am Sonntag leisteten, ließ dann doch deutliche Unruhe auf den Tribünen aufkommen. „Für eigene Tore waren wir mit dem Ball zu unsauber. Wir hatten keine gute Kontrolle übers Spiel und dann kannst du das auch nicht gewinnen“, stellte Vizekapitän Niklas Hauptmann fest.

Mit fortlaufender Spieldauer wurde das Raunen im Rudolf-Harbig-Stadion immer stärker, denn viele Zuschauer hatten die böse Vorahnung, dass sich das riskante und fehlerbehaftete Spiel noch in Form eines Gegentreffers durch den Aufsteiger rächt. Doch es blieb beim torlosen Remis. Dass bei der vor heimischem Publikum in dieser Saison nach wie vor ungeschlagenen Sportgemeinschaft auch hinten die Null stand, war einer Mischung aus starker Abwehrarbeit, Abschlussschwäche der Gäste und letztlich auch einer Portion Glück zu verdanken.

Doch die Häufung der Ungenauigkeiten ließ sich nicht nur auf mangelnde Konzentration zurückführen, sondern lag vor allem am Gegner. Denn es waren die griffigen und kompakten Aachener, die mit hohem läuferischen Einsatz und starkem Pressing die Dresdner Defensivspieler enorm unter Druck setzten und zu diesen Abspielfehlern zwangen. „Davor hatten wir keinen Gegner, der diese Intensität gegangen ist“, analysierte Dynamos Cheftrainer Thomas Stamm, der die Aachener zuvor genau in dieser Form erwartet hatte.

Damit einher ging, dass Dynamo vorn kaum Bälle festmachen konnte, zu wenige Zweikämpfe gewann, auch hinten zu selten die zweiten Bälle sicherte. Das Freilaufverhalten ließ ebenfalls zu wünschen übrig. Erst nach der Pause befreite sich die SGD etwas häufiger, erspielte sich besonders in der Schlussphase Torchancen. „Wir wollen zu Hause mehr Kontrolle haben und dominanter auftreten. Das ist uns nicht gelungen. Es war das erste Heimspiel, in dem wir nicht geschafft haben, den Gegner so in die Tiefe zu schnüren, dass er sein Pressing nicht aufziehen kann“, musste Stamm zugeben.

Fußball ist ein Geduldsspiel

Ein Aufreger für die Fans war aber auch das wiederholte Zurückspielen auf Schlussmann Tim Schreiber. „Vielleicht gab es drei, vier Momente, wo du nach vorn spielen kannst, aber es gab auch Momente, wo das Sinn hatte. Da müssen wir einfach sauberer sein, durch ein schnelles Verlagern das Pressing umgehen. Dann kann es gute Räume geben. Wenn wir sagen, wir wollen einen konstruktiven, attraktiven Fußball spielen, gehört auch dazu, dass wir den Torhüter als Überzahlspieler nutzen“, verteidigte Dynamos Trainer diese Philosophie. Die enthält viel Risiko, wenn der Gegner früh anläuft.

Außenverteidiger Philip Heise blies ins gleiche Horn, konnte die aufkeimende Unzufriedenheit auf den Rängen nicht vollends nachvollziehen und forderte: „Fußball ist ein Geduldsspiel. Man kann nicht jeden Ball nach vorn dreschen, nur weil die Fans das wollen. Da müssen sie ein bisschen ruhiger bleiben. Wir versuchen, unser Spiel durchzuziehen mit Kontrolle. Wir wollen nicht einfach ein Pingpongspiel haben. Deswegen hauen wir nicht jeden Ball nach vorn, weil wir eine gewisse Absicherung brauchen.“ Der 33-Jährige gilt als vergleichsweise ballsicher und spielstark.

Doch auch ihm unterliefen unter Druck natürlich einige Schnitzer. Dennoch brach er eine Lanze für die Art und Weise beim Aufbau: „Ich finde gut, dass wir so hinten rausspielen. Das zeugt von Selbstvertrauen.“ Schließlich habe Dynamo sämtliche Patzer selbst ausgebügelt, hinten nach dem 3:0-Sieg in Verl nun zum zweiten Mal in Folge eine weiße Weste bewahrt. „Und wenn auch mal ein Gegentor passiert, finde ich das nicht schlimm. Wenn man ängstlich Fußball spielt, dann spielt man gehemmt. Und dann spielt man nicht so hinten raus wie wir“, erklärte Philip Heise.

Ungeachtet der Tabellenführung hallten zum Schluss sogar Pfiffe durchs weite Rund. „Ich kann verstehen, dass die Zuschauer unzufrieden sind. Sie haben sich was anderes vorgestellt, wir auch. Trotzdem ist das kein Wunschkonzert. Wer gedacht hat, gegen Alemannia Aachen wird das ein einfaches Ding, der verfolgt die 3. Liga nicht. Wir sind mit unserer Leistung unzufrieden, aber das hatte auch mit dem Gegner zu tun“, bekräftigte Thomas Stamm. „Dass wir weniger Ballverluste haben wollen im ersten Drittel, ist klar. Da haben wir einen anderen Anspruch an uns.“

Dennoch tritt er dafür ein, nicht generell das Risiko zu scheuen und weiterhin den Torwart auch bei hohem gegnerischem Pressing aktiv ins Spiel einzubinden. Denn „es gab Spiele, die von außen deutlich besser ausgesehen haben und bei denen Tim Schreiber trotzdem gleichviele Ballkontakte hatte“, wehrte sich Dynamos Fußballlehrer und forderte: „Jetzt müssen wir genau den Schritt gehen, gegen eine Mannschaft, die solches Pressing spielt, so gute Lösungen zu haben.“ Trotz des ersten Tabellenplatzes gibt es also Luft nach oben bei den Schwarz-Gelben.

„Wenn wir es mal sauber gelöst haben, dann hatten wir die Räume. Da müssen wir einen Tick zielstrebiger werden“, verlangte Stamm. „Wir hätten uns gewünscht, dass wir schon weiter sind. Aber solche Spiele brauchen wir für unseren Prozess. Ich bin mir sicher, dass uns Spiele wie gegen Verl und Aachen weiterbringen als die Spiele davor, weil wir sehr viele Schlüsse daraus ziehen können“, so Thomas Stamm. Und vielleicht bahnen ja genau diese Schlüsse den Weg zum Auswärtssieg bei der U23 von Borussia Dortmund, wo schon am Freitag die nächste Aufgabe ansteht.

Auswärtssieg

Dynamo schwach, aber effektiv mit Sieg in Verl

Dynamo Dresden hat sich mit einem 3:0-Sieg beim SC Verl die Tabellenführung in der 3. Liga zurückgeholt.

Den fünften Saisonsieg verdankte die SGD diesmal einer brutalen Effektivität. Dresden mit drei Änderungen zum 1:1 gegen Hansa: Marx (für Lemmer) gab auf der rechten Außenbahn seine Startelf-Premiere, Sapina läuft für Menzel im Mittelfeld auf und Meißner beginnt im Sturm für Kutschke. Besonders im Fokus: Oliver Batista Meier. Der Mittelfeldmann war bis zur vergangenen Winterpause von Dynamo an Verl ausgeliehen, kehrt erstmals an seine alte Wirkungsstätte zurück.

Die Elbestädter schlugen den über weite Strecken feldüberlegenen SC Verl mit 3:0 (2:0). Matchwinner wurde mit zwei Toren Christoph Daferner für die SG Dynamo Dresden, die mit dem Feuer spielte, sich vor dem gegnerischen Kasten aber eiskalt zeigte.

Batista Meier setzt Meißner in Szene

Dynamo begann aggressiv, lief den SC hoch an. Doch Verl überspielte das hohe Pressing gut und hatte in der neunten Minute die erste Großchance. Claudio Kammerknecht köpfte einen Ball in den Lauf von Jonas Arweiler, der frei durch war und auf Tim Schreiber zulief. Der Abschluss aus 20 Metern kam allerdings überhastet und ging knapp am Kasten der Dresdner vorbei. Die nutzten auf der Gegenseite die erste richtige Chance zur Führung. Nach einem Einwurf kam der Ball zum Ex-Verl-Spieler Oliver Batista Meier, der schnell Robin Meißner in die Spur schickte. Der Stürmer lupfte die Kugel überlegt und cool über den herauseilenden Philipp Schulze hinweg ins Tor (13.).

Meißner und Daferner bestrafen Verl eiskalt

In der Folge zog sich Dynamo zurück, presste nicht mehr so früh. Und Verl erspielte sich etliche Chancen. Allein Arweiler hatte in der 25. und 28. Minute per Kopf nach Ecke beziehungsweise nach einem weiteren Kammerknecht Faux-Pas mit dem Fuß zwei Hochkaräter. Die Ostwestfalen liefen an, Dynamo schwamm im strömenden Regen Mal um Mal – und erhöhte dennoch kurz vor der Pause. Meißner lief Verl-Keeper und Ex-Hallenser Schulz weit vor dessen Kasten an, blockte einen Passversuch und erlief den Ball. Seine Hereingabe fand Christoph Daferner am kurzen Pfosten (45.+2), der den Spielverlauf auf den Kopf stellte.

Daferner bringt vom Punkt die Vorentscheidung

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich Verl keineswegs geschockt, lief weiter an. Ein Abschluss von Berkan Taz rauschte nur knapp über das Dynamo-Gehäuse (59.). Die SGD sorgte kaum für Entlastung, bis in der 61. Minute ein Eckball zum Strafstoß führte. Niklas Hauptmann eroberte im Sechzehner des SC den Ball und spitzelte diesen an den Arm von Taz. Daferner trat an und kickte die Kugel humorlos zentral ins Tor (62.), das Spiel war gelaufen.

Verl versuchte es zwar weiterhin, doch die letzte Konsequenz fehlte den Ostwestfalen. Und das Glück: Nach einer Ecke von Patrick Kammerbauer kam Dominik Steczyk zum Kopfball, Schreiber war geschlagen. Doch auf der Linie stand Tony Menzel (72.) und rettete wie schon gegen 1860 München in größter Not. Auf der anderen Seite hätte Meißner nach einem tollen Diagonalpass des eingewechselten Jonas Sterner beinahe noch erhöht (77.), scheiterte aber diesmal an Schulze. So blieb es beim Drei-Tore-Vorsprung, den Dynamo über die Ziellinie brachte. Dresden steht damit wieder an der Spitze vor Sandhausen und Aue.

Am Sonntag (16:30 Uhr) wartet bereits Alemannia Aachen im Rudolf-Harbig-Stadion auf die SGD. Der SC Verl reist zum Sonntagsspiel nach Bielefeld.

| SPORTCLUB Arena | 25.Sep..2024-19:00
SC Verl
U U S N N
0 : 3
Endstand
Dynamo Dresden
S N S S U
Robin Meißner
13'
Christoph Daferner
45'+2'
Christoph Daferner
62'
Tore
13'
45'
+2
62'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
2'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'