Heimsieg

Weiterer Schritt Richtung 2. Liga, Dynamo schlägt Sandhausen

Die SG Dynamo Dresden hat gegen abstiegsbedrohte Sandhäuser einen souveränen Heimsieg eingefahren. Nach einem ganz frühen Doppelschlag ließen die Sachsen in Hälfte zwei etwas nach, brachten die Führung aber über die Zeit. Nach der Niederlage gegen Dynamo Dresden kann der SV Sandhausen einen möglichen Abstieg nicht mehr aus eigener Kraft verhindern.

Nach dem souveränen 4:1-Auswärtserfolg beim direkten Konkurrenten aus Saarbrücken entschied sich SGD-Coach Thomas Stamm gegen Wechsel in der Startelf und vertraute demselben Personal wie in der vergangenen Woche.

Blitzstart sorgt für frühe Entscheidung

Tabellenführer Dynamo Dresden konzentrierte sich von der ersten Spielsekunde an auf sich selbst, um den möglichen Aufstieg in die 2. Liga und zeigte kein Interesse für die Situation des SVS im dunklen Tabellenkeller. Dabei hatte Sandhausen die erste Torchance, den Schuss von Greil blockt Dresdens Kammerknecht. Der anschließende Eckball – nur eine Info für die Statistik. Fast im Gegenzug kombiniert sich Dresden Richtung Sandhausens Strafraum. Aus zehn Metern zielt Dominik Rother, zieht ab und trifft mit einem Kunstschuss – ein wenig glücklich – zum 1:0 (6. Minute) für Dresden. Zwei Minuten später, Sandhausens Abwehr schüttelt und sortiert sich noch, flankt Vinka Sapina in den Strafraum, Niklas Hauptmann köpft unhaltbar für Rehnen zum 2:0 ein (8.). Sandhausen taumelt, aber vielleicht war es dieser Zwischenapplaus von Diekmeier zwischen dem 1:0 und dem 2:0, das seine Mannschaft motiviert. Nie aufgeben. Vor drei Tagen erst hatte Diekmeier mit seiner Frau Dana ein Video veröffentlicht und über eine erfolgreiche Operation bei ihrer an Krebs erkrankten 14-jährigen Tochter berichtet.

Greil mit 60-Meter-Sprint zum Anschluss

Es ist ein Klassiker: Dresden führt 2:0, würde damit die Tabellenführung absichern, drei Spieltage vor Schluss wäre da ein Riesenschritt in Richtung 2. Liga. Doch die Sicherheit bei Dynamo ist dahin. Das merkt das Diekmeier-Team, Sandhausen kommt ins Spiel. In der eigenen Spielhälfte, weit entfernt vom Dresdner Tor erkämpft sich Greil den Ball und läuft los. Nach einem Sprint von knapp 60 Metern zieht er kurz vor dem Dresdner Tor ab und trifft: 2:1 (38.). Sandhausen jubelt, Dresden wackelt.

Nachspielzeit läuft. Da stolpert Dresdens Kammerknecht in der eigenen Hälfte über den Ball, David Otto reagiert blitzschnell, schnappt sich den Ball, eine elegante Finte und ab geht’s alleine Richtung Dresdner Tor. Ein Pfiff. Was jetzt? Halbzeit. Sicherlich regelgerecht, aber mit wenig Feingefühl pfeift Schiedsrichter Wolfgang Haslberger zur Halbzeit.

Viel Langeweile in Halbzeit 2

Der Treffer vor der Pause nahm Dynamo zwar die absolute Sicherheit, änderte aber nichts daran, dass die Schwarz-Gelben weiterhin deutlich mehr vom Ball hatten. Anders als im ersten Durchgang suchte die Stamm-Elf jedoch nicht mehr den riskanten Weg zum Tor, sondern spielte im Zweifelsfall den sicheren Ball nach hinten. Das sorgte in der Folge für deutlich weniger Offensivaktionen im zweiten Durchgang. Dresdens Trainer Thomas Stamm muss eine Kabinenansprache gehalten haben, die es wohl in sich hatte. Dresden steht stabil, macht aber nicht mehr als nötig. Sandhausen steht tief, lauert auf Dresdner Fehler aus denen Kontermöglichkeiten entstehen könnten. Der Strafraum scheint zur Sperrzone zu werden, das Spiel findet hauptsächlich im Mittelfeld ab.

Erst als den Kurpfälzern die Zeit etwas davonlief, ergaben sich mehr Räume, doch gefährlich wurde es nur nach einem Standard. Nach etwas Ping-Pong im SVS-Strafraum legte Bünning den Ball im Fünfmeterraum quer zu Claudio Kammerknecht, der drei Meter vor dem Tor eher über den Ball trat und Keeper Nikolai Rehnen so kurz vor der Linie noch zupacken konnte. In der 61. Minute wechseln Kleppinger und Diekmeier zum ersten Mal. Torschütze Greil geht, Dominik Baumann kommt. Die erste wirklich nennenswerte Torchance hat Dresden in der 82. Minute, Kammerknecht muss den Ball nur über die Linie drücken, verfehlt den Ball aber knapp. Auf der Uhr steht „90+1“, die Nachspielzeit läuft, da zieht Sandhausens Weik einfach mal noch ab, doch Dresdens Keeper pariert. Schluss, aus, vorbei.

Den Klassenerhalt kann Sandhausen aber selbst nicht mehr schaffen. Wenn es im Spiel der Punktgleichen zwischen Waldhof Mannheim und dem VfB Stuttgart II (Sonntag, 19:30 Uhr) einen Sieger gibt ist Sandhausen abstiegen. Drei Spieltage vor Schluss wäre der Abstieg in die Regionalliga bereits besiegelt – nur zwei Jahre nachdem Sandhausen aus der 2. Liga abgestiegen war. Besonders bitter für Sandhausen: Im November 2024 war das Team noch Tabellenführer, weniger als ein halbes Jahr später darf Sandhausen nicht vom Aufstieg in die 2. Liga träumen, sondern muss fest mit der Regionalliga planen.

3. Liga 2024-2025 | Spieltag 35
| Rudolf Harbig Stadion | 26.Apr..2025-14:00
Dynamo Dresden
S S U N S
2 : 1
Endstand
SV Sandhausen
N N N N N
Dominik Kother
6'
Niklas Hauptmann
8'
Patrick Greil
38'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
1'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
6'
Tore
Tor
8'
38'
Tor
News-5

Dynamo’s neue Transferpläne für die Zukunft

Im Kader von Dynamo Dresden stehen lediglich drei Profis, die nicht die deutsche Staatsbürgerschaft haben, keiner aus dem Trio stieß aus dem Ausland zur Profiabteilung der SGD. Von der Konzentration auf den inländischen Transfermarkt will man bei der SGD künftig allerdings wieder abweichen.

Neun Spieltage vor dem Ende der Saison hat Dynamo Dresden nach wie vor sehr gute Aussichten auf den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga. Die Sachsen führen die Tabelle der 3. Liga mit 53 Punkten knapp vor Energie Cottbus (52) und dem 1. FC Saarbrücken (50) an.

Die Planungen für das kommende Jahr dürften an der Elbe zumindest schon zart Richtung deutsches Fußball-Unterhaus gehen. Um ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen, wird man den Blick wohl auch über die Grenzen der Bundesrepublik schweifen lassen. Das bestätigte SGD-Trainer Thomas Stamm der „Bild“. „Grundsätzlich tun wir gut daran, nicht nur auf den tschechischen Markt wegen der kurzen Distanz, sondern generell über die Landesgrenzen hinauszuschauen. Auch wenn wir da aktuell diese Jungs nicht bei uns haben, machen wir das auch jetzt schon im Scouting. Punktuell sind wir da auf jeden Fall so unterwegs„, führt Stamm gegenüber der Zeitung aus. Der 42-Jährige schränkt allerdings ein: „Es muss aber von allen Seiten passen, dass ein Transfer zustande kommt.“

Transfers von Dynamo Dresden hängen nicht von der Liga ab

Aussagen, die sich mit Informationen der „Bild“ decken. Demnach weilte Dresdens Sportchef Thomas Brendel im Saisonverlauf tatsächlich schon in der nahen tschechischen Topliga, um Talente zu sichten. Leicht gestaltet sich das Scouting allerdings nicht, da die tschechischen Spitzenklubs Sparta oder Slavia den heimischen Markt sehr genau im Blick haben und Dynamo finanziell und zumindest bei einem Verbleib in der 3. Liga auch sportlich ein Stück voraus sind.

Stamm wiederum spielt zumindest den Punkt der Ligazugehörigkeit herunter: „Für uns spielt es auch weniger eine Rolle, ob wir 2. oder 3. Liga sind. Wenn ein Spieler einem Drittligisten pauschal absagt, beschäftigt er sich zu wenig mit dem deutschen Markt, weil die 3. Liga da ebenfalls attraktiv sein könnte.

News-4

Dynamo mit Blick zum „Aufstieg 2. Bundesliga“

Nach rund einem Viertel der Saison rangiert Dynamo Dresden in der 3. Liga auf einem Aufstiegsplatz

….. Allerdings nur aufgrund der besseren Tordifferenz im Vergleich zu Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden, weshalb Sportdirektor Thomas Brendel auch noch viel Steigerungspotenzial sieht.

Grundsätzlich sei er zwar „relativ positiv gestimmt“, wie der Dynamo-Boss im Gespräch mit der „Bild“ ausführte. Zudem habe er sportliche Rückschläge wie der jüngsten 1:2-Niederlage bei Borussia Dortmund II sowieso mit einkalkuliert, wie der 48-Jährige erklärte: „Wer gedacht hat, dass es nur ganz steil nach oben geht, dessen Erwartungshaltung war vielleicht auch etwas übertrieben.“

Allerdings formulierte Brendel nach eingehender Analyse der bisherigen Auftritte der Dresdner Mannschaft auch eine klare Forderung an das Team von Cheftrainer Thomas Stamm, der in diesem Sommer bei den Sachsen übernommen hatte. „Aus unserer Dominanz müssen wir mehr Tore erzielen und uns weiter Gedanken machen über Abläufe bei Standardsituationen.“ In der Tat ist Dynamo Dresden ein der Mannschaften mit den höchsten Ballbesitz-Anteilen in der gesamten 3. Liga, kommt mit 16 erzielten Toren aber nur auf einen durchschnittlichen Wert.

Dynamo spielte zuletzt 2021/2022 in der 2. Bundesliga

„Wir haben ein Missverhältnis zwischen Aufwand und Nutzen. Gefühlt müssen die Gegner weniger tun, um zu treffen. Das heißt, wir müssen mit mehr Überzeugung verteidigen. Gerade weil wir ein Verein sind, der viel mit Widerständen zu kämpfen hat, weil jeder Gegner gegen uns extra motiviert ist“, führte Brendel dazu weiter aus.  Nachdem Dresden in der abgelaufenen Saison in der 3. Liga als Tabellenvierter den Relegationsplatz nur knapp verpasst hatte, soll in diesem Jahr der nächste Anlauf auf die Rückkehr in die 2. Bundesliga unternommen werden. Die SGD spielte zuletzt in der Saison 2021/2022 im deutschen Fußball-Unterhaus.

Die Sehnsucht nach der 2. Bundesliga ist groß, die jüngsten Leistungen bereiten allerdings Sorge. Droht nach dem starken Saisonstart erneut der Absturz? Nur fünf Punkte aus den letzten vier Ligaspielen – die Formkurve zeigt bei Dynamo Dresden nach unten. Speziell die 1:2-Niederlage bei der Zweitvertretung von Borussia Dortmund am vergangenen Spieltag der 3. Liga wirkt noch nach.

Gegen den Underdog waren die Sachsen seltsam uninspiriert aufgetreten, im Stadion Rote Erde wurden klare Vorteile im Ballbesitz nicht genutzt. „Vorne müssen wir effizienter sein, wenn wir gegen so tiefstehende Mannschaften spielen. Da haben wir noch Luft nach oben, denn die Chancen waren da“, bilanzierte Dynamo-Coach Thomas Stamm nach Schlusspfiff. Im Umfeld wächst die Ungeduld, auch wenn das Team spielerisch durchaus schon zu überzeugen wusste. Das war unter Ex-Trainer Markus Anfang nur selten der Fall gewesen.

Dynamo und das Problem mit den „Selbstzweifeln“

Der frühere Bielefelder Torjäger Fabian Klos prophezeite bei „MagentaSport“ eine „zähe, lange Saison für Dynamo“. Denn: „Es wird noch viele solcher Spiele geben.“ Für den Traum vom Aufstieg müssten „Selbstzweifel“ verschwinden, ergänzte der 36-Jährige: „Du musst Woche für Woche daran glauben, dass du die Spiele gewinnst. Dafür musst du nicht immer den besten und schönsten Fußball spielen.“

Nach dem bitteren Abstieg 2022 hatten die Dresdner zwei Spielzeiten lang oben mitgespielt, wurden erst Sechster und dann Vierter. Doch in den entscheidenden Phasen patzte Dynamo zu oft. Klos tippt trotzdem auf die Sachsen: „Am Ende des Tages glaube ich, dass Dynamo Dresden aufsteigen wird. Weil sie aus solchen Spielen wie gegen Dortmund lernen werden.“ Nach der Länderspielpause geht es für den Traditionsverein mit einem Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen weiter. Vor den eigenen Fans ist der Tabellenzweite Dynamo noch ungeschlagen. An der Spitze der 3. Liga thront aktuell der SV Sandhausen.

News-10

So geht es nach dem letzten Spieltag in den Ligen weiter

Am Wochenende stehen in der Bundesliga sowie der 2. und 3. Liga die letzten Spieltage an. Sollten sich deswegen bei manchem (Hardcore-)Fan schon erste Anzeichen von Fußball-Entzugserscheinungen bemerkbar machen, dann sei beruhigend festgestellt: Just in diesem Jahr kann von einer Pause in Deutschland keine Rede sein. Die Heim-EM wird den Sommeranfang bestimmen, außerdem stehen schon in der nächsten Woche die Relegationsduelle auf dem Programm. Zwei Europacup-Finals mit deutschen Teams gibt es als Vereins-Höhepunkte obendrauf. Und ehe man sich versieht, geht es dann auch schon wieder los mit der Saison 2024/25.

Wie lange muss man nach diesem Wochenende auf Fußball verzichten?

Praktisch gar nicht. Schon am Mittwoch, 22. Mai, kämpft Meister Bayer Leverkusen im Finale der Europa League gegen Atalanta Bergamo um den zweiten Titel. Einen Tag danach (23. Mai) steigt das Relegations-Hinspiel zwischen dem Tabellen-16. der Bundesliga und Fortuna Düsseldorf als Zweitliga-Dritten. Am 24. Mai ist das erste Duell der Zweitliga-Relegation dran und am 25. Mai das Finale des DFB-Pokals. Am 27. und 28. Mai folgen die Relegations-Rückspiele und schließlich am Samstag, den 1. Juni, das Endspiel der Champions League zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid im Wembley-Stadion.

Wie kann man die Partien verfolgen?

Das Leverkusener Europacup-Endspiel wird von RTL im Fernsehen frei empfangbar oder im Internet über das kostenpflichtige Stream-Angebot RTL+ gezeigt. Die vier Relegationsspiele sind jeweils bei Sat.1 und Sky zu sehen. Das DFB-Pokalfinale zwischen Leverkusen und Kaiserslautern läuft in der ARD. Das ZDF sowie der Streamingdienst DAZN zeigen dann das Champions-League-Finale.

Und dann folgt schon bald die EM, richtig?

Genau. Ende Mai versammelt Bundestrainer Julian Nagelsmann – bis auf die Dortmunder und Madrider Profis – sein EM-Team. Am 3. und 7. Juni wird gegen die Ukraine und Griechenland zwei letzte Male getestet, ehe am 14. Juni das EM-Eröffnungsspiel gegen Schottland ansteht.

Von wem werden die EM-Partien übertragen?

34 Spiele werden entweder von ARD oder ZDF gezeigt, darunter alle Partien der deutschen Elf sowie die Halbfinals und das Endspiel. 12 Spiele werden live bei RTL zu sehen sein. Der Pay-TV-Sender MagentaTV hat alle 51 EM-Matches im Programm; darunter sind exklusiv vier Gruppenspiele und ein Achtelfinale. Wer statt daheim auf der Couch lieber öffentlich guckt, der kann das in Kneipen oder Biergärten tun; auch dort dürfen die Partien gezeigt werden. Offizielle Public-Viewing-Events werden in den zehn EM-Städten Berlin, Köln, München, Frankfurt, Hamburg, Dortmund, Leipzig, Gelsenkirchen, Stuttgart und Düsseldorf organisiert.

Aber nach dem EM-Finale gibt es erstmal eine Weile keinen Fußball, oder?

Eigentlich nicht. Die meisten Vereine steigen schon während der EM ins Training ein, Testspiele inklusive. Bayern München und Borussia Dortmund gehen wie fast jeden Sommer auf Werbe-Fernreise und machen diesmal eine Asien-Tour. Am ersten August-Wochenende geht der Betrieb der 2. und 3. Liga los, zwei Wochen später (16.-19. August) steht die erste Runde im DFB-Pokal an. Der Supercup ist für den 17. August terminiert, die Bundesliga geht am 23. August los. Die Frauen sind bei Olympia im Einsatz, ehe am 30. August deren Bundesliga startet.

Und was erwartet einem in der neuen Saison?

In der Bundesliga ist nach mehr als einem Jahrzehnt mal nicht der FC Bayern, sondern Titelverteidiger Leverkusen der Gejagte. Die Münchner wollen sich unbedingt für die enttäuschende Saison revanchieren – einen neuen Trainer haben sie aber weiterhin nicht. Durch den Aufstieg von Kiel und St. Pauli spielt der Norden in der deutschen Fußball-Beletage wieder eine Rolle. Ganz neu wird die Champions League, in der nicht nur (mindestens) fünf deutsche Teams antreten, sondern eine Art Ligensystem mit noch mehr Partien die bisherige Gruppenphase ablöst. Die UEFA meint, dass sich Fans von Bayern, Dortmund, Leverkusen und Co. darauf freuen können.