DFB Pokal Spiel

Auslosung der ersten DFB-Pokal-Runde

Nach der Saison ist vor der Saison: Bereits heute Nachmittag wird ab 17:10 Uhr (live im ZDF und im Ticker von liga3-online.de) die erste DFB-Pokal-Runde ausgelost.

Zehn Drittligisten dabei

Mit dem SV Sandhausen, Jahn Regensburg, Arminia Bielefeld, dem 1. FC Saarbrücken, Preußen Münster, dem VfB Lübeck, dem Halleschen FC, Viktoria Köln, Rot-Weiss Essen und der SpVgg Unterhaching sind zehn Drittligisten dabei – zwei mehr als im vergangenen Jahr. Die Klubs der 3. Liga liegen im sogenannten Amateurtopf und treffen in einem Heimspiel auf einen Erstligisten oder einen der besten 14 Zweitligisten der vergangenen Saison. Die Rolle der „Losfee“ übernimmt Stabhochspringerin Sarah Vogel, als Ziehungsleiter fungiert DFB-Präsident Bernd Neuendorf.

Ausgetragen wird die 1. Runde vom 11. bis zum 14. August. Runde zwei findet am 31. Oktober / 1. November statt, das Achtelfinale ist für den 5./6. Dezember terminiert, für das Viertelfinale sind der 30./31. Januar und 6./7. Februar vorgesehen, das Halbfinale steigt am 2./3. April und das Finale am 25. Mai.

209.000 Euro sicher

Finanziell wird der Einzug in die erste Pokalrunde mit einer Prämie von 209.247 Euro pro Klub belohnt. In Runde zwei erhält jede Mannschaft weitere 418.494 Euro, für den Einzug in das Achtelfinale gibt es 836.988 Euro, die Viertelfinalisten kassieren jeweils 1,673 Millionen Euro und der Einzug in das Halbfinale wird mit weiteren 3,347 Millionen Euro belohnt. Der Verlierer im Finale erhält 2,88 Millionen Euro, der Sieger sogar 4,32 Millionen Euro.

DFB Pokal Spiel

RB Leipzig gewinnt den Pott im DFB-Pokal

Die Entscheidung im Finale um den DFB-Pokal ist gefallen!

Am Samstagabend hieß es in Berlin SC Freiburg – RB Leipzig. In einem packenden Spiel setzte sich RB in Unterzahl gegen Freiburg im Elfmeterschießen durch. Für RB war es der erste Erfolg in einem DFB-Pokal-Finale. Bei den Freiburgern wurden Christian Günther und Ermedin Demirović zu den tragischen Helden. Sie verschossen ihre Elfmeter.

Im dritten Anlauf nach 2019 und 2021 gewinnen die Leipziger zum ersten Mal das Pokalendspiel. Es ist überhaupt der erste große Titel der noch jungen Vereinsgeschichte. Entsprechend groß ist die Freude. Am Ende also musste auch eine Portion Glück entscheiden. Es lässt sich kaum ermitteln, ob es heute eine bessere Mannschaft gab. Beide Seiten hatten ihre guten Phasen. Der Sport-Club wirkte über weite Streckend er ersten Hälfte und dann in der Verlängerung stark. Die Rasenballer hatten im zweiten Spielabschnitt das Sagen, wobei es hier such die lange Unterzahl nach dem Platzverweis gegen Marcel Halstenberg zu berücksichtigen gilt. Angesichts dieses Handicaps und des Handspiels im Vorfeld des Gegentreffers mussten die Sachsen einiges Wegstecken und kamen mit einem Mann weniger gut zurück, mussten viel investieren. Umso bitterer ist es für die Breisgauer, die ihre Hände so nah am Pott hatten.

SC Freiburg kommt besser ins Spiel

Zu sehen gab es dann eine zerfahrene Anfangsphase. Eine Woche nach dem letzten Bundesliga-Spieltag war beiden Mannschaften die Final-Nervosität anzumerken. Leipzigs Emil Forsberg und Starspieler Christopher Nkunku prüften den Freiburger Torwart Mark Flekken erstmals in der 14. Minute. SC-Trainer Christian Streich, der gewohnt engagiert an der Seitenlinie coachte, setzte der Leipziger Offensivstärke eine Dreierkette entgegen.

Der Spielstatistik zufolge erlebte Streich sein 396. Pflichtspiel als SC-Trainer – für RB war es das 396. Spiel als Klub im Profifußball. Zwei davon waren die Endspiel-Teilnahmen 2019 und 2021, erst war der FC Bayern München zu stark, dann Borussia Dortmund.

Und am Samstag legte der SC deutlich besser los: Nach einem langen Schlag von Vincenzo Grifo kam der Ball über Christian Günter und Roland Sallai zu Eggestein, der von der Strafraumgrenze traf (19. Minute). Dass Sallai den Ball an die Hand bekam, bewertete Schiedsrichter Sascha Stegemann nach Einsatz des Videobeweises nicht als strafbar.

Die Leipziger reagierten wütend auf den Rückstand. Freiburgs Nico Schlotterbeck machte eine Fehlerkette in der SC-Abwehr wieder gut und rettete in höchster Not vor der Linie nach dem Abschluss von Nkunku (24.). Der Nationalspieler, vor der Partie von Bundestrainer Hansi Flick gelobt, war einer der auffälligsten Freiburger. Immer wieder animierte der 22-Jährige die Fans des Sport-Clubs.

Notbremse von Halstenberg

Die Leipziger schafften es bis zur Halbzeitpause nicht mehr, den Bundesliga-Konkurrenten unter Druck zu setzen. Vom hochgelobten Powerplay war lange wenig zu sehen. Zwar erarbeiteten sich die Sachsen zu Beginn der zweiten Halbzeit mehr Spielanteile. Mit dem nächsten Abschluss von Nkunku hatte Flekken aber keine Probleme (50.). Und zudem leistete sich Halstenberg die Notbremse gegen Lucas Höler, die Stegemann mit Rot bestrafen musste. Der folgende Freistoß von Grifo ging nur knapp vorbei (59.).

Es lief kaum mehr etwas für RB, Tedesco reagierte mit einem Doppelwechsel. Dominik Szoboszlai und Nordi Mukiele kamen für Forsberg und André Silva in die Partie. Zu hören war von den Rängen vor allem: „Auf geht’s Freiburg, schieß ein Tor!“ Das Streich-Team beruhigte das Spiel immer wieder geschickt, verpasste aber, das noch beruhigendere zweite Tor frühzeitig nachzulegen.

Das bestrafte Nkunku, dessen Tor für eine spannende Schlussphase sorgte (76.).

Es ging in die kräftezehrende Verlängerung, in der Ermedin Demirovic gleich den Pfosten traf (92.). Beide Teams kamen zu Chancen: Leipzig durch Nkunku (102.), Freiburg durch den Pfostenschuss des eingewechselten Janik Haberer (104.), der zudem die Latte traf (115.).

Leipzigs bereits ausgewechselter Kevin Kampl sah auf der Bank noch Gelb-Rot (118.). Im Elfmeterschießen waren es Christian Günter und Demirovic, die vom Punkt scheiterten.

Stimmen zum Spiel

Domenico Tedesco (Trainer RB Leipzig): „Es war ein sehr gutes Spiel von uns, vor allem in der zweiten Halbzeit in Unterzahl. Wir sind sehr, sehr glücklich. Ich kann es noch gar nicht so richtig realisieren, es fühlt sich sehr gut an. Ich kann die Jungs nur loben für diese Wahnsinnsleistung. Die Mannschaft war total intakt, ich habe ein bisschen was verändert, ein paar Stellschrauben.“

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): „Wir haben eine wahnsinnig tolle Saison gespielt, eine super erste Halbzeit. Als wir dann geführt haben und die Rote Karte kam, hatten wir ein ganz klein bisschen Angst, da haben wir den ein oder anderen Ball zu lang gespielt. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, wir spielen nächstes Jahr Europapokal. Die Fans sind dankbar, das ist auch richtig so, die Mannschaft leistet Unglaubliches.“

Oliver Mintzlaff (Geschäftsführer RB Leipzig): „Es ist Wahnsinn. Wir haben eine wahnsinnig schlechte erste Halbzeit gespielt. Es ist unfassbar, dass es noch geklappt hat. Der erste Titel in unserer kurzen Vereinsgeschichte. Wir werden es heute krachen lassen. Das ist für uns ein historischer Abend.“

| Olympiastadion | 21.Mai.2022-20:00
SC Freiburg
SC Freiburg
S S S S S
2 : 4
i.E. 2-4
RB Leipzig
RB Leipzig
S S S S S
Maximilian Eggestein
19'
Christopher Nkunku
76'
Tore
76'
1. Halbzeit
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45'
2. Halbzeit
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90'
Verlängerung
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120'
P