Dynamo Dresden hat seinen Aufstiegsplatz in der 3. Fußball-Liga wieder verloren. Gegen Kellerkind Bayreuth unterlag die Elf von Markus Anfang am Samstag vor heimischer Kulisse. Ein Fakt, der nicht hätte sein müssen. Zehn Großchancen reichten nur zu einem Tor. Schon zuletzt haderte Dynamo mit der Chancenverwertung, konnte die Spiele aber immer wieder ziehen. Beim 1:2 gegen Bayreuth fiel das den Schwarz-Gelben auf die Füße.
Nach dem 3:2 am Montagabend in Ingolstadt nahm Dresdens Coach Markus Anfang drei Wechsel vor – zwei davon gezwungenermaßen: Hauptmann (Gelbsperre) und Park (weilt bei der U-22-Nationalmannschaft Südkoreas) standen dem 48-Jährigen nicht zur Verfügung. Dafür rückten Kammerknecht und Meier in die Startelf. Dazu verdrängte Kulke Becker auf die Bank.
Auf der Gegenseite gab es ebenfalls drei Änderungen – alle drei in der Verteidigung: Gegenüber dem 1:2 gegen Oldenburg begannen Moos, Weber sowie Lippert für Götz, Eder und Diawusie (alle Bank).
Die Partie begann rasant und hätte nach fünf Minuten schon 2:2 stehen können. Dann drängte Dynamo, vor allem durch Rechtsaußen Christian Conteh. Aber im und um den Strafraum fehlten Genauigkeit.
Rückstand nach Eigentor
Bayreuth setzte auf Nadelstiche – und das erfolgreich: Markus Ziereis‘ Treffer wurde noch wegen Abseits abgepfiffen, aber eine Minute später stand es dann doch 0:1. Paul Will hatte die Kugel nach einer Flanke mit dem Schienbein ins eigene Tor befördert (38.). Erst hatte Dynamo noch Glück, dass der reguläre Treffer von Marcus Ziereis (34.) nicht zählte. Er stand nicht im Abseits. Dann bildeten die Dresdner eine Fehlerkette und verhedderten sich darin. Jakob Lewald rutschte an der Mittellinie gegen Nollenberger ins Leere. Der Bayreuther lief und lief, wurde nicht angegriffen. Dessen Flanke geriet allerdings harmlos, Paul Will wollte zur Ecke kläre, die Kugel rutschte ihm komplett über den Spann. Er drosch sie ins eigene Netz – 0:1 (37.).
Dynamo nach dem Wiederanpfiff viel zu harmlos
Die Richtung in Durchgang zwei war eigentlich vorgegeben. Dynamo spielte auf den K-Block. Doch der ganz große Druck blieb aus, weil Dresden zu ungenau agierte und auch keinerlei Tempo in seinen Aktionen hatte. Bayreuth stand tief, verteidigte clever und setzte auf Konter. Nach dem Wechsel tat sich Dresden schwer, Chancen zu kreieren. Bayreuth nutzte seinen ersten Angriff nach der Pause zum 0:2 durch Alexander Nollenberger (58.). Nun war guter Rat teuer. Trainer Markus Anfang versuchte es mit den Einwechslungen von Panagiotis Vlachodimos (60.), Akaki Gogia und Jonas Oehmichen (beide 68.). Dynamo machte jetzt Druck, schnürte Bayreuth ein, kam aber selten nur zwingend durch. Arslan (76.) und Oehmichen (84.) ließen zudem erneut Großchancen aus. Zu mehr als dem 1:2 durch Top-Torjäger Ahmet Arslan reichte es aber nicht mehr (86.). Er hatte eine Schäffler-Flanke genutzt. Als Arslan (87.) nach Vorarbeit des eingewechselten Manuel Schäffler doch noch traf, ging ein Ruck durchs ganze Stadion.
In der siebten Minute der Nachspielzeit scheiterte Jonas Oehmichen an Keeper Luca Petzold. Aber alles war zu spät, obwohl Schäffler (90./90.+4.) den Ausgleich noch zweimal auf dem Fuß hatte, aber gerade beim zweiten Mal kläglich vergab. Dann war die Überraschung perfekt.
Wenn von mageren 6336 Fans im Audi-Sportpark ein Viertel aus Dresden kommt, die aber die Lautstärke von 10.000 erzeugen, dann hast du eins: ein Heimspiel. Und das gewann Dynamo nach einer offensiv starken Vorstellung mit 3:2 (2:1) in Ingolstadt und ist jetzt Dritter. Die Tore schossen Paul Will (10.), Ahmet Arslan (40.) und Jakob Lemmer (59.).
Unterschiedlicher hätte die Ausgangslage für beide Teams kaum sein können: Die Schanzer wollten nach drei Niederlagen in Serie endlich wieder punkten. Dresden hingegen befindet sich auf der Erfolgsspur und ist seit elf Ligaspielen ungeschlagen.
Blitzstart für Ingolstadt
Die Schanzer legten stark los: Nach nur fünf Minuten gingen sie mit 1:0 in Führung. Marcel Costly gab zurück in den Rückraum. Dort lauerte Denis Linsmayer, der viel Zeit hatte und dann platziert ins rechte untere Eck traf. In der 10. Spielminute folgte der 1:1-Ausgleich durch Paul Will. Eine Flanke köpfte Calvin Brackelmann aus dem Strafraum. Will nahm die Kugel aus fast 30 Metern volley. Donau oder Tor war sein Motto, er schweißte sie unten ein – 1:1 (10.). Das war eine Antwort!
Danach beruhigte sich das Geschehen in den Strafräumen, war aber dazwischen hitzig und intensiv. Beide Teams erlaubten sich da aber zu viele Ballverluste, wobei der FCI in seinen Aktionen aktiver wirkte. Aber: Dynamo ging mit einem blitzsauberen Angriff in Führung. Christian Conteh trat an, schickte im perfekten Moment Stefan Kutschke, der trat im Strafraum auf den Ball, hob den Kopf und legte auf Arslan ab. Der traf flach aus 14 Metern ins rechte Ecke – 2:1 (40.) Dynamo. Conteh (45.) hatte dann mit einem fulminanten Volleykracher gar noch das 3:1 auf dem Fuß, traf aber aus 16 Metern mit voller Wucht nur den Pfosten.
Schanzer geben nicht auf
Die zweite Hälfte, ganz ehrlich, war sehenswert. Arslan (49./57.) mit einem Distanzschuss und einem spektakulären Seitfallzieher, beide Male parierte Marius Funk. Auf der anderen Seiten glänzte Stefan Drljaca (54.) gegen David Kopacz. Dann kam wieder einer dieser Antritte von Conteh, der sah Jakob Lemmer einlaufen, der bis dahin eher blass blieb. Er schüttelte seinen Gegenspieler ab, rumkurvte Funk und bugsierte das Leder aus einem unglaublichen Winkel ins Netz – 3:1 (59.). Doch Dresden jubelte zu lang. Beinahe im direkten Gegenzug kam Ingolstadt nach einer Ecke zum Anschluss per Kopf durch Donald Nduka (60.). Das sorgte nicht dafür, dass sich die Partie aus Dynamo-Sicht beruhigte. Im Gegenteil. Es wurde richtig hitzig. Jeder Zweikampf wurde mit dem Messer in der Hosentasche geführt.
Derr FCI dezimierte sich dann selbst. Valmir Sulejmani (82.) sah nach einem Foul an Hauptmann Gelb, schickte ein „Halt die Fresse“ hinterher und flog runter. Nach der Gelb-Roten Karte für Valmir Sulejmani waren die Gastgeber ab der 82. Minute in Unterzahl und konnten dem Dresdner Offensivdrang nichts mehr entgegensetzen. Für FCI-Coach Guerino Capretti dürfte es das nach neun Spielen schon wieder gewesen sein.
Die Dresdner errangen so den vierten Erfolg in Serie und sind seit satten 12 Spielen ungeschlagen, wodurch es in der Tabelle auf Platz 3 hochgeht. Die Schanzer verloren hingegen zum vierten Mal in Folge, stehen nun bei neun Niederlagen aus den elf Spielen diesem Jahr und verbleiben auf einem ernüchternden 12. Rang. Für Dresden geht es am kommenden Spieltag gegen Bayreuth weiter. Ingolstadt reist nach Zwickau.
Dynamo Dresden bezwingt Duisburg und erobert den Relegationsplatz
Im neuen Jahr bleibt Dynamo weiterhin ungeschlagen. Zwei Standard-Situationen entscheiden die Partie zu Gunsten der Schwarz-Gelben. Die Woche gegen die Mannschaften aus dem Ruhrgebiet geht für Dynamo Dresden erfolgreich weiter. Gegen den MSV Duisburg bleiben die Schwarz-Gelben im elften Ligaspiel in Folge ohne Niederlage und gewinnen mit 2:0. Die Flutlichtpartie im Rudolf-Harbig-Stadion verfolgten 21.904 Zuschauer.
Trainer Markus Anfang hatte seine Sieger-Elf von Dortmund (3:1) auf zwei Positionen geändert. Der zuletzt gelb-gesperrte Christian Conteh spielte für Jakob Lemmer wieder auf Rechtsaußen. Max Kulke ersetzte den angeschlagenen Robin Becker als Rechtsverteidiger.
Doch nach nicht einmal zwei Zeigerumdrehungen brannte es bereits lichterloh im Dresdner Strafraum. Nur der Querbalken verhinderte die frühe Duisburger Führung nach Julian Hettwers Abschluss im rechten Sechzehner (2.). Der MSV war auch danach die spielbestimmende Mannschaft, presste Dynamo bereits früh in der eigenen Hälfte. Bis auf ein verunglücktes Dribbling von Dennis Borkowski (7.) und einen zu hoch angesetzten Drehschuss von Stefan Kutschke (18.) brachte Dresden offensiv nicht viel zustande. Der MSV blieb auch in der Folge die aktivere Mannschaft, kam dabei aber zu keinem weiteren Abschluss. Dynamo tat sich in der Offensive schwer. Spätestens am gegnerischen Strafraum fehlte den Sachsen die zündende Idee.
Sieben Minuten vor der Pause sorgte SGD-Topscorer Ahmet Arslan noch einmal für Gefahr. Sein Flachschuss, zuvor clever von Borkowski durchgelassen, verfehlte den Duisburger Kasten aber um einen guten Meter.
Dynamo überrennt die Gäste aus Duisburg
NIemand weiss, welche Worte Markus Anfang in der Kabine fand – aber sie zeigten in jedem Fall Wirkung. Keine drei Minuten waren in der zweiten Hälfte gespielt, als Hauptmann einen blitzsauberen Konter initiierte und Conteh auf dem linken Flügel in Szene setzte. Nach dessem perfekt getimten Pass zögerte Borkowski allerdings zu lange und scheiterte an MSV-Schlussmann Vincent Müller (48.). Doch Dynamo war jetzt deutlich überlegen und hatte kurz darauf die nächsten dicken Chancen: Erst rettete der Pfosten für Duisburg nach Hauptmanns Versuch aus spitzem Winkel, dann wurde Contehs Schuss geblockt und Arslan fand seinen Meister in Müller (51.).
Dynamo machte fast alles richtig in dieser Phase. Einziges Manko: Sie bekamen es nicht konsequent zu Ende gespielt. In der 67. Minute platzte dann endlich der Knoten. Arslan trat einen ruhenden Ball punktgenau auf den zweiten Pfosten, wo Kammerknecht das schlechte Duisburger Stellungsspiel nutzte und per Kopf zur Führung traf. Das Stadion bebte ..
Die Dresdner überrannten die Gäste danach förmlich und erzwangen so das 2:0. Kapitän Tim Knipping stieg nach einer Ecke am höchsten. Sein Kopfball traf den unglücklich herbeigeeilten Girth, von dessen Körper der Ball wieder hinter Schlussmann Müller einschlug.
Stark auch kurz vor Schluß
Kammerknecht und Meier hatten in der Schlussphase die Chance, das Ergebnis mit ihren Distanzschüssen weiter in die Höhe zu schrauben (78./80.). Und doch wäre Duisburg fast noch der Anschluss gelungen. Ein Kabinettstückchen des eingewechselten Philipp König per Hacke landete aber knapp über dem Tor (90.). Auf der Gegenseite hatte der überragende Arslan den Schlusspunkt auf dem Fuß, scheiterte mit seinem Lupfer allerdings am Querbalken (90.+2).
Stimmen zum Spiel
Markus Anfang (Trainer Dynamo Dresden): „Wir haben eine Großchance am Anfang zugelassen und dann das Spiel kontrolliert. In der zweiten Halbzeit war es Top-Leistung von den Jungs. Wir haben hochverdient gewonnen. Die Tabelle interessiert uns nicht. Wir wollen besser werden von Spiel zu Spiel. Dass, was wir heute in der zweiten Halbzeit gespielt haben, war besser als in anderen Spielen. Wir sind auf einem guten Weg.“
Torsten Ziegner (Trainer MSV Duisburg): „Wir haben in der zweiten Hälfte schon noch Power entwickelt und sind etwas mehr ins Risiko gegangen. Aber meine Mannschaft hat es nicht geschafft die Ruhe zu bewahren. Wir hatten die Druckphase schon überstanden, mit genauso viel Glück, wie Dynamo unsere Momente in der ersten Hälfte. Am Ende haben Kleinigkeiten entschieden. Deswegen hat Dynamo hier heute gewonnen.“
Mehr als 7000 Dynamo-Fans haben ihre Mannschaft mit zum Drittliga-Duell nach Dortmund begleitet.
In Liga 3 bedeutet das einen neuen Auswärtsfahrer-Rekord in der laufenden Saison! In diesem Kalenderjahr sind die Sachsen noch ungeschlagen. Daran hat auch das souveräne 3:1 gegen Dortmund II nichts geändert. Die mitgereisten Dynamo-Fans wird das freuen. Unter dem Aufruf „Alle nach Dortmund“ hat die Fanszene nicht weniger als eine Invasion angekündigt. Über 7.000 Menschen begleiten die Mannschaft ins Ruhrgebiet, die Veranstaltung verlief friedlich. „So etwas erlebst du nur bei Dynamo. Die Stimmung heute waren sensationell“, sagte Vize-Kapitän Stefan Kutschke im Anschluss an die Partie.
„Etwas ganz Besonderes“
Auf dem Papier war es ein Auswärtsspiel für Dynamo Dresden, doch die rund 8.000 mitgereisten Fans sorgten im Signal-Iduna-Park für Heimspiel-Atmosphäre. „In der 3. Liga mit so vielen Fans ist etwas ganz Besonderes“, sagte Trainer Markus Anfang auf der Pressekonferenz nach Spielende und lobte den lautstarken Support von den Rängen: „Wie sie uns das gesamte Spiel unterstützt haben, war fantastisch. Wir sind froh, ihnen den Sieg geschenkt zu haben.“ Positiv zudem: Vor, während und nach dem Spiel blieb alles friedlich.
Dank einer überragenden ersten Hälfte schlägt Dynamo Dresden die zweite Mannschaft des BVB mit 3:1 im Signal-Iduna-Park. Die Gäste aus Dresden überraschten den BVB mit zwei frühen Treffern (6. und 9.), ehe Stefan Kutschke in der 17. Minute per Strafstoß auf 0:3 erhöhte. Nach der Umstellung auf eine Viererkette fanden die Dortmunder zwar besser ins Spiel. Dortmund wachte erst nach dem 0:3 auf, musste aber zunächst mit ansehen, wie Jonathan Meier das sichere 1:3 auf der Linie noch verhinderte (24.).
Kein zweiter Strafstoß für Dresden
Nach dem Seitenwechsel fand Dortmund besser in die Partie: Nach einem sehenswerten Dribbling durch die gesamte Dresdner Hintermannschaft gelang Njinmah der Anschlusstreffer. Der Favorit wackelte im Anschluss daran kurz, ohne jedoch komplett die Spielkontrolle abzugeben. Nach einem Foulspiel am flinken Lemmer hätte Dresden ein weiterer Strafstoß zugesprochen werden können. Schiedsrichter Steven Greif entschied jedoch auf weiterspielen.
Durch den Sieg bleibt Dynamo im Jahr 2023 ungeschlagen und rückt immer weiter an die Aufstiegszone heran. Zu Platz drei fehlen aktuell nur noch drei Zähler.
In Gedanken bei Melichenko
Auch Kutschke zeigte sich mit der Leistung nach der Pause nicht zufrieden: „Was mich ärgert, dass wir die zweite Halbzeit nicht zu Null gespielt und nicht konsequenter auf das vierte Tor gegangen sind.“ Doch am Ende stehen drei Punkte zu Buche, die Dynamo weiter von der direkten Rückkehr in die 2. Liga träumen lassen. „Die Automatismen kommen immer besser rein, auch der Teamgeist ist besser geworden – das macht uns so stark“, erklärte der Angreifer das Erfolgsgeheimnis nach zehn Spielen in Folge ohne Niederlage.
Apropos Teamgeist: Nach dem Spiel nahm die Mannschaft das Trikot des am Knie verletzten Kyrylo Melichenko mit zu den Fans und legte es dort demonstrativ auf den Platz. „Mir tut es für den Jungen unfassbar Leid. Er soll möglichst schnell zurückkommen“, so Kutschke, über den Anfang sagte: „Er ist einer, der vorneweg geht. Das hilft uns natürlich gewaltig. Er beißt sich durch.“ Durchbeißen müssen sich die Sachsen auch am Mittwoch, wenn der MSV Duisburg nach Dresden kommt. Dann kann Dynamo erneut auf die Fans setzen – dieses Mal im heimischen Wohnzimmer.
In einem lange rassigen, bis zum Ende hin spannenden Sachsenderby hat Dynamo Dresden Erzgebirge Aue am Samstag knapp geschlagen. In einem Spiel mit zahlreichen Torgelegenheiten fehlte den Veilchen am Ende das Quentchen Glück. Die SG Dynamo Dresden hat auch das zweite Sachsen-Duell in dieser Saison für sich entschieden. Wie schon die Partie in der Vorrunde gewann das Team von Markus Anfang auch das Rückspiel glücklich mit 1:0. Die in diesem Jahr ungeschlagenen Gelb-Schwarzen melden damit immer mehr Aufstiegsambitionen an. Aue konnte diesmal kein Spitzenteam ärgern, einen Punkt hätte die Dotchev-Elf aber verdient.
Hitzig, rassig, chancenreich – das 107. Derby zwischen Dynamo und Aue hielt, was es versprach. Auch die Kulisse stimmte: Zum ersten Mal nach drei Jahren war das Rudolf-Harbig-Stadion mit 30.000 Zuschauern wieder ausverkauft. Die Emotionen schlugen auch nach dem Schlusspfiff noch hoch. Ein Profi hatte besonderen Redebedarf. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um den Dresdner 1:0-Sieg.
Torhüter Stefan Drljaca hat Dynamo Dresden im 99. Punktspiel gegen den FC Erzgebirge Aue den Sieg gerettet. Beim 1:0 (1:0) war der 23-Jährige am Samstag bester Dynamo-Spieler. In einem rassigen, intensiven, aber von vielen Fehlern geprägten Duell hatte Ahmet Arslan Dynamo nach 39 Minuten per Foulelfmeter in Führung gebracht. Vor 30.808 Zuschauern im ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion vergaben beide Teams in der Folge zahlreiche Chancen. Dresden rückt mit dem Sieg auf Rang fünf nach vorn, Aue verbleibt im Mittelfeld.
Viele Chancen wurden liegengelassen
Die Anfangsphase gehörte den Gästen, die Dynamo mit hohem Pressing begegneten und damit beeindruckten. Den Gastgebern gelang im Spielaufbau wenig, dafür erarbeitete sich Aue einige Möglichkeiten. Erst nach 15 Minuten setzte Dynamo nach vorn Akzente. Auch, weil Aue Christian Conteh zu viel Raum ließ. Der schnelle Angreifer aber nutzte seine Chancen (18./42.) nicht. So scheiterte er frei stehend gleich zweimal an Aue-Kapitän Martin Männel. Auch dessen Gegenüber Drljaca konnte sich auszeichnen, als er einen Schuss von Omar Sijaric (19.) sowie einen Kopfball von Marvin Stefaniak in großem Stil parierte.
Die Führung nach dem verwandelten Elfmeter – Boris Tashchy hatte Tim Knipping umgerempelt – gab Dynamo mehr Sicherheit. Allerdings hatten die Gastgeber Glück, dass in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit sowohl Sijaric als auch Linus Rosenlöcher nicht zum Ausgleich trafen.
Auch im zweiten Abschnitt übertrafen sich beide Teams im Auslassen hochkarätiger Möglichkeiten. Rosenlöcher (55.) und Tim Danhof (62.) scheiterten an Drljaca, Conteh und Stefan Kutschke (59.) an der vielbeinigen Aue-Abwehr. Dynamo verlegte sich bereits zeitig auf das Verteidigen des Vorsprungs, lauerte auf Konter. Die Gäste mühten sich, fanden im gegnerischen Strafraum aber nicht die entscheidende Idee. Ein Kopfball von Erik Majetschak (87.) landete nur am Pfosten.
Welche Szene erhitzt die Gemüter nach dem Spiel noch?
Es lief die 88. Minute, als Aues Erik Majetschak mit einem Kopfball den Außenpfosten traf. Dynamo-Schlussmann Stefan Drjlaca und der Aue Korbinian Burger sprinteten dem Ball hinterher, der Keeper hechtete, Burger fiel – doch die Pfeife von Schiedsrichter Tobias Welz blieb stumm. Eine Fehlentscheidung? „Ich kann nur etwas Falsches sagen, deshalb möchte ich lieber nichts sagen“, erklärte Pavel Dotchev, der Trainer des FC Erzgebirge, in der Pressekonferenz. Sein Kollege Markus Anfang äußerte sich. „Bei solchen Entscheidungen ist es immer schwierig. Ich hab es mir im TV angesehen: Heute hatten wir die Entscheidungen auf unserer Seite“, so der Dynamo-Coach. Einer der unmittelbar Beteiligten hatte eine etwas andere Wahrnehmung. „Ich hechte zum Ball, ziehe die Hände weg, er trifft mich im Gesicht. Aus meiner Sicht war das kein Elfmeter“, erklärte der überragende Dynamo-Schlussmann Stefan Drjlaca, der in dieser Szene dennoch Glück hatte.
Warum spricht Nazarov von einer Frechheit?
Er hatte etwas mitzuteilen, das spürte man sofort. Dimitrij Nazarov konnte kaum die erste Frage abwarten, bevor er loslegte: „Was sich der arrogante Schiedsrichter heute geleistet hat, war eine absolute Frechheit. Da waren so viele strittige Situationen, er muss nicht jeden Elfmeter geben, aber die Szene mit Burger – das war ein klarer. Das haben ja selbst die Abwehrspieler von Dynamo gesagt. Es ist bitter, dass wir das Spiel so verlieren“, polterte der Angreifer des FC Erzgebirge und ahnte wohl schon, welche Konsequenzen seine Brandrede haben könnte. „Da kann mir der DFB jetzt wieder ein Brief schreiben, dass ich die Schiedsrichter nicht angehen soll, aber das geht mir am Arsch vorbei.“
Ist der Foulelfmeter für Dynamo berechtigt?
Nach einem Freistoß von der rechten Seite rannten Dynamo-Verteidiger Tim Knipping und der Auer Boris Tashchy im Strafraum los, beide fielen, der Schiedsrichter deutete auf den Punkt. „Er zerrt an mir schon vor dem Loslaufen. Dann schubst er mich“, erklärte Knipping hinterher. Nazarov hat natürlich auch zu dieser Szene eine Meinung. „Das war so eine 50:50-Situation. Da kann man auch Freistoß für uns pfeifen“, fand er. Zum Elfmeter trat diesmal Ahmet Arslan an, nachdem Stefan Kutschke zuletzt gegen Viktoria Köln verschossen hatte. „Wir wechseln uns immer ab“, berichtete der Torschütze. „Ich war mir total sicher und wusste vorher schon, wo ich ihn hinschieße.“ Aue-Kapitän Martin Männel ahnte zwar die Ecke, hatte in der 39. Minute aber keine Abwehrchance.
Gibt es noch weitere strittige Szenen?
Marvin Stefaniak sprach von vier, fünf Elfmeterszenen für seine Auer Mannschaft. Das ist ein bisschen hoch gegriffen. Doch einen weiteren Aufreger gab es auf jeden Fall noch. In der 64. Minute bekam Claudio Kammerknecht den Ball im Fallen an die Schulter oder den Oberarm. Auch diesmal blieb der Pfiff aus. Es sind die Szenen, über die am Ende diskutiert wurde, doch zu bieten hatte das 107. Duell zwischen beiden Teams noch viel mehr. „Es war ein elektrisierendes Derby mit riesigen Chancen auf beiden Seiten“, erklärte Knipping. „Am Ende haben wir vielleicht ein bisschen glücklich gewonnen – und Drille hat uns im Spiel gehalten.“ Gemeint ist Keeper Drljaca, der mit mehreren Paraden glänzen konnte. „Es freut mich natürlich, dass ich mich auszeichnen können“, sagte er. Anfang fand, dass das Duell „auch unentschieden ausgehen kann“.
Durch den Heimsieg schiebt sich Dresden in der Tabelle auf Platz 5, Aue belegt den 13. Platz.
Die SG Dynamo Dresden mischt nach einem 1:1 bei Spitzenreiter Elversberg in der 3. Liga weiter oben mit. Auch dank der Schützenhilfe von Aue und BVB II, die Dynamos Konkurrenz bezwangen. Gegen die ersatzgeschwächte SVE war zwar mehr drin, vom Spielverlauf her geht das Remis aber völlig in Ordnung. Insgesamt hatte Elversberg mehr vom Spiel, war gefährlicher. Dynamo überzeugte hingegen mit einer mannschaftlich geschlossenen Defensivleistung.
Die Hausherren erwischten einen guten Start in die Partie. Bereits in den ersten zehn Minuten gab es die erste große Torchance für die SVE. Jannik Rochelt war es, der aus fünf Metern Entfernung eigentlich nur einnicken musste. Doch der Ball rutsche dem Mittelfeldakteur über die Stirn und der Führungstreffer blieb aus.
Kutschke bringt die Gäste in Führung
Danach kamen die Gäste immer besser ins Spiel, setzten die Hausherren zunehmend unter Druck und wurden schließlich belohnt: Stefan Kutschke musste nach einem Freistoß von Max Kulke an die 5-Meter-Linie nur noch den Fuß hinhalten (22.). Dennis Borkowski bei einem Konter fast auf 2:0 erhöht, scheiterte aus 18 m aber an Keeper Nicolas Kristof. Auf der anderen Seite schoss Jannik Rocholt aus guter Position und 16 m über den Kasten (39.). Mit einer 1:0-Führung der Gäste ging es schließlich für beide Mannschaften in die Kabinen.
Dacaj sorgt für den Ausgleich
In der zweiten Halbzeit wurde das Tempo noch mal erhöht, was natürlich vorrangig an Spitzenreiter Elversberg lag, der mächtig auf den Ausgleich drängte und dabei auch reichlich Gelegenheiten dazu vergab. Dynamo kam seltener zu Entlastungsangriffen bzw. Kontern. Wenn, dann wurde es aber echt gefährlich: Niklas Hauptmann traf die Latte (47.), und Kutschke köpfte aus 5 m direkt auf den SVE-Keeper (61.). Wenn hier das 2:0 gefallen wäre … Ist es aber nicht, und so schaffte Elversberg doch noch den letztlich verdienten Ausgleich: Nach einem Foul von Max Kulke an Nick Woltemade verwandelte Eros Dacaj den fälligen Foulelfmeter zum 1:1. Danach spielten beide Teams auf Sieg, doch der war keinem vergönnt.
Das sagten die Trainer
Markus Anfang (Dresden): „Ich glaube, man hat nicht gesehen, dass wir 17, 18 Punkte hinter Elversberg stehen (19 Punkte; d.Red.). Wir haben schon gut mitgehalten, haben das Spiel teilweise gut geführt und dominiert. Wir hätten hintenraus auch verdient gewonnen, wenn wir die Konter besser gefahren hätten.“
Horst Steffen (Elversberg): „Es ist ein gerechtes Ergebnis, weil wir doch ein paar Chancen zugelassen haben. Wir sind aus vielen Angriffen nicht zum Abschluss gekommen. Die letzten Pässen haben heute gefehlt. Aber wenn wir ein paar Mittelstürmer nicht dabei haben, kann das schon mal passieren. Letztlich waren wir zu verspielt und haben die Pässe nicht so gut gespielt, wir wir es sonst können.“
Dynamo Dresden und Viktoria Köln nehmen nach unterhaltsamen 90 Minuten jeweils einen Punkt mit und trennen sich 1:1-Unentschieden! Die Hausherren verpassen damit den fünften Liga-Sieg in Serie und scheiterten heute vor allem an ihrer Chancenverwertung.
Symptomatisch dafür verlief die Anfangsphase, in der Dresden mehrfach das Führungstor mit schnellen Chancen verpasste und Köln in der 12. Minute das überraschende 0:1 durch Meißner erzielte. Dynamo belohnte sich daraufhin in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit mit dem 1:1-Ausgleich durch Borkowski und drängte auch im zweiten Durchgang weiter auf den Heimsieg. Die beste Gelegenheit dafür ließ Kutschke in der 67. Minute mit einem verschossenen Elfmeter liegen. Danach blieb das Match weiter offen, wobei der Last-Minute-Treffer auf beiden Seiten ausblieb.
Viktoria eiskalt zur Führung
Es war ein Spiel auf ein Tor, mit Chancen, die eigentlich für die nächsten drei Partien gereicht hätten. Niklas Hauptmann (2. Minute) und Stefan Kutschke (3.) hätten Dynamo schnell in Führung bringen müssen, doch der eine zielte zu zentral, der andere traf aus der Nahdistanz nur den Pfosten. Da war richtig Leben im Dresdner Angriffsspiel, allein das Tor fiel lange nicht. Weswegen sich auch mal die Gäste aus Köln kurz aus der Deckung trauten und zeigten, dass sie mehr als nur eine Karnevalsdelegation sind. Mit ihrem ersten und einzigen Torschuss der ersten Halbzeit gehen die Gäste gegen Dynamo durch Robin Meißner (12.) in Führung, zeigen sich danach nur noch selten in der gegnerischen Hälfte. Köln schlug in der 12. Minute eiskalt zu, als Robin Meißner im Strafraum aus halblinker Position flach die Führung markierte.
Borkowski gleicht vor der Pause aus
Das schmeckte dem Großteil der 22.241 Fans im Rudolf-Harbig-Stadion überhaupt nicht, ließen sie sich aber genauso wenig anmerken, wie ihre Mannen auf dem Platz. Die machten einfach weiter und verdienten sich den Ausgleich durch Dennis Borkowski (45.+2) über alle Maßen. Tim Knipping, der beim 0:1 alles andere als gut aussah, hatte per Kopf nach einem Freistoß aufgelegt. Den Ausgleich hätten Christian Conteh (30.) und Kutschke aber schon viel früher machen müssen, bzw. können.
Kutschke verschießt Elfmeter
Nach dem Wiederanpfiff ging das Scheibenschießen auf Köln-Keeper Ben Alexander Voll munter weiter. Christian Conteh (52.) und Kutschke (53.) fehlten bei ihren Abschlüssen die letzte Genauigkeit. Auf der Gegenseite hatte Simon Stehle die erneute Führung auf dem Fuß, doch seinen Schuss nahe der Grundlinie auf das kurze Eck entschärfte Stefan Drljaca ohne Mühe. Der SGD-Schlussmann zeigte sich auch in der 62. Minute auf dem Posten, als Mike Wunderlich mit einem strammen Schuss aus halblinker Position abzog. In der 66. Minute wurde es dann laut im weiten Rund: Hauptmann war gefoult worden, weshalb der Referee sofort auf Strafstoß entschied. Allerdings zeigte Kutschke Nerven und scheiterte an Viktoria-Keeper Voll (67.).
Im Anschluss bleib es ein hochspannendes Spiel, indem beide Teams die Entscheidung suchten. Doch auch die beiden letzten guten Gelegenheiten des Spiels durch Meißner (75). und Arslan, der in der 86. Minute aus 18 Metern knapp vorbeischoss, änderten nichts mehr am Remis.
Dynamo Dresden hat beim SC Verl nach einem temporeichen Duell, das hin und her wog, einen späten 3:2 (2:1)-Sieg eingefahren.
Die Mannschaft von Trainer Markus Anfang profitierte damit von den Patzern der Konkurrenz im Aufstiegskampf und kletterte in der Tabelle auf den fünften Platz. Vierter Sieg in Folge, seit sechs Spielen ungeschlagen! Dynamo ist nach dem 3:2-Erfolg beim SC Verl in der 3. Liga weiter auf dem Vormarsch.
Aber muss die Mannschaft auswärts immer erst in Rückstand geraten, um aufzuwachen? Wie in Oldenburg (3:1) und bei 1860 München (2:1) lag man auch gegen Verl vor 1963 Zuschauern in Paderborn frühzeitig 0:1 hinten (11. Gradowski). Aber Dynamo hat ja Ahmet Arslan! Der Drittliga-Torjäger glich mit seinem 14. Saisontreffer nach Vorlage von Dennis Borkowski zum 1:1 aus (28.). Jetzt sind die Schwarz-Gelben drin im Spiel! Borkowski legt mit seinem „falschen“ Fuß nach, schlenzt die Kugel von der rechten Strafraumecke mit links zur verdienten 2:1-Führung (41.) ins Netz. Diese Führung hatten sich nun wiederum die Dresdner verdient, und sie hätten sogar nachlegen können: Thiede parierte einen Arslan-Freistoß aus 18 Metern (45.).
Wieder beginnt Verl stark
Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel temporeich mit Chancen auf beiden Seiten. Zunächst war wieder Verl am Zug: Drljaca parierte einen Schuss von Yari Otto (48.) und war nach einem hohen Ball auch gegen Stijn Meijer zur Stelle (55.). Dann hätte Dresden nachlegen können, doch Contehs Schuss ging nur an den Pfosten (67.).
Jakob Lemmer lässt Dynamo jubeln
Als alle an eine Punkteteilung glaubten, schlug Dynamo noch mal zu. Arslan diesmal als Vorbereiter, passt die Kugel von Rechtsaußen scharf Richtung langen Pfosten. Dort läuft Jakob Lemmer ein, versenkt die Kugel aus ganz spitzem Winkel zum 3:2-Sieg (89.). Tor-Premiere für den Neuzugang aus Offenbach! So ging der SC Verl doch leer aus, während Dynamo drei Punkte mit nach Hause nimmt und 2023 weiter ungeschlagen bleibt.
Ganz bitter für Dynamo
Paul Will knickte mit dem rechten Fuß um, musste mit der Trage abtransportiert werden (78.). Jonathan Meier, der für Max Kulke in die Startelf gerutscht war, foulte sich wieder raus. Der Linksverteidiger sah seine fünfte gelbe Karte, ist damit beim Heimspiel gegen Viktoria Köln am nächsten Samstag gesperrt.
…..mit einem 7:1-Kantersieg gegen den Halleschen FC und meldet wieder Ansprüche für den Aufstieg an.
Die SGD feiert ihren neuen „Fußball-Gott“ Ahmet Arslan, der mit drei Toren und einer Vorlage Dreh- und Angelpunkt im Spiel der SGD ist. Dem HFC fehlte dagegen diese brutale Effektivität, sonst wären Punkte drin gewesen. So aber wird es im Tabellenkeller für den Vorletzten nach sechs Sieglos-Partien in Serie immer dunkler. Der erhoffte Aufschwung durch den Trainerwechsel in Halle blieb aus.
Mit diesem Sieg Zuhause kann Markus Anfang vollkommen zufrieden sein. Dieses Debakel und die Fehleranalyse wird die Gastmannschaft von mit Sicherheit noch lange beschäftigen. Für Halle sollte sich auf jeden Fall die Frage stellen, wie es zu der desolaten Abwehr kommen konnte. Bei der hohen Anzahl versenkter Treffer wurde es den Zuschauern aber auch nicht langweilig. Mit bisher 33 Punkten steht der Gastgeber mit Trainer Markus Anfang jetzt auf Rang 7.
17 Zähler haben die Spieler der Gastmannschaft Hallescher FC aktuell auf dem Konto. Mit solch einer Platzierung muss Halle auf jeden Fall aufpassen, dass der Verein nicht in einen Abstiegskampf gerät.
Halles Interimscoach Jens Kiefer stellte gegenüber der letzten Aufstellung des entlassenen André Meyer einiges um. Zunächst setzte er auf eine Vierer- statt Dreierkette, die Meyer oft gegen die Vorlieben des Teams durchgedrückt hatte. Sonst gab es im neuen und offensiveren 4-2-3-1-System drei personelle Änderungen: Für die gelbgesperrten Jonas Nietfeld und Aljaz Casar begannen Andor Bolyki und Louis Samson. Dazu feierte Nik Omladic sein HFC-Debüt, für ihn musste Tunay Deniz weichen.
Toller Auftakt, Dynamo eiskalt
Kaum hatte die Partie begonnen, brachte Stefan Kutschke die SGD vor 25.386 Zuschauern mit 1:0 in Führung. Wenige Momente vor dem Seitenwechsel war Christian Joe Conteh mit dem 2:0 für die Dresdner zur Stelle (42.). Während einige mit ihren Gedanken bereits in der Pause waren, nutzte Ahmet Arslan seine Chance und schoss das 3:0 (45.) für den Gastgeber. Die Mannschaft von Trainer Markus Anfang gab in Durchgang eins klar den Ton an. Halle versteckte sich nicht, so entwickelte sich ein absolut rassiger Start. Niklas Landgraf schoss nach einer Niklas Kreuzer am langen Pfosten vorbei (2.). Die Schwarz-Gelben standen oft tief und kamen über schnelle Gegenstöße. Nach einem wegen Abseits zurückgepfiffenen Tor von Stefan Kutschke zündete Dynamo gleich die zweite Welle. Tolle Flanke von Max Kulke und Kutschke nickte zum 1:0 (9.) ein. Sein dritter Kopfballtreffer in Folge – alle in den vier Spielen dieses Jahres.
Drljaca mit zwei sensationellen Paraden
Halle blieb am Drücker. Nach Hereingabe von Linksverteidiger Nico Hug nahm Andor Bolyki den Ball direkt und Stefan Drljaca fingerte ihn knapp unter der Latte noch raus (12.). Es blieb nicht die einzige Sensationstat des Torhüters, der noch einmal den Vorzug vor dem unter der Woche nachverpflichteten Kevin Broll erhielt. Denn in der 33. Minute rettete Drljaca gegen Bolyki, der völlig frei vor ihm auftauchte, im Eins-gegen-Eins-Duell erneut die Führung.
Dynamo, das zuvor das schlechteste Drittliga-Team der ersten Hälfte war, legte aber einen irren Schlussspurt hin. Ahmet Arslan schickte Christian Conteh mit einem langen, überlegten Ball in die Spitze. Der flinke Rechtsaußen enteilte dem ungeschickt verteidigenden Alexander Winkler und schob locker zum 2:0 ein (43.). Direkt darauf zirkelte Arslan noch einen Traum-Freistoß aus 26 Metern über die Mauer ins linke Tordreieck – 3:0 (44.).
Halle macht den Anschlusstreffer, Dynamo kontert
Für das 1:3 von Halle zeichnete Tom Zimmerschied verantwortlich (49.). Arslan (55.) und Conteh (57.) schossen weitere Treffer für die SG Dynamo Dresden, während Jannes Vollert (90.) das 6:1 markierte. Mit einem Doppelwechsel holte Jens Kiefer Dominik Steczyk und Louis Samson vom Feld und brachte Erich Berko und Aaron Herzog ins Spiel (58.). Jens Kiefer wollte den HFC zu einem Ruck bewegen und so sollten Timur Gayret und Sören-Kurt Reddemann eingewechselt für Nik Omladic und Niklas Landgraf neue Impulse setzen (73.). In der Nachspielzeit besserte Arslan seine Torbilanz nochmals auf, als er in der 90. Minute seinen dritten Tagestreffer für Dresden erzielte.
Für Dynamo ist es der dritte Dreier in Serie – bei nun zehn Punkten in vier Spielen des neuen Jahres. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt nur noch drei Zähler. Nach dem dritten Fehlschlag am Stück ist der Hallescher FC weiter in Bedrängnis geraten. Gegen Dynamo war am Ende kein Kraut gewachsen. Durch den klaren Erfolg über Halle ist die SG Dynamo Dresden weiter im Aufwind.
Am kommenden Samstag trifft Dresden auf den SC Verl, der HFC spielt am selben Tag gegen die Zweitvertretung des SC Freiburg.