Christoph Daferner (26) wird erneut für Dynamo auflaufen.
Das gaben die Schwarz-Gelben am heutigen Freitagnachmittag bekannt. Demnach kommt der 26-Jährige auf Leihbasis für die nächste Spielzeit vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg – und wird künftig für die Truppe des neuen Cheftrainers Thomas Stamm (41) auf Torejagd gehen.
Ein Unbekannter ist der Offensivmann bei den Schwarz-Gelben nicht: Bereits zwischen 2020 und 2022 stand der gebürtige Schwabe für den Drittliga-Klub auf dem Platz, kam auf 75 Pflichtspieleinsätze. Dabei gelangen dem 1,89 Meter großen Angreifer 27 Tore und neun Assists. In der Saison 2020/2021 trug Daferner mit seinem Können und Torriecher zum Aufstieg in die 2. Bundesliga bei, traf zwölfmal und legte sieben Buden auf. Im darauffolgenden Jahr bewies er wieder Knipser-Qualitäten, konnte mit seinen Treffern den Gang in die Drittklassigkeit jedoch nicht verhindern. Es folgte der Wechsel zu den Franken nach Nürnberg. Nun also das Comeback im Rudolf-Harbig-Stadion!
„Wir freuen uns sehr, dass wir uns mit Christoph Daferner qualitativ verstärken und damit die Konkurrenzsituation im Offensivbereich deutlich erhöhen konnten„, erklärt SGD-Geschäftsführer Thomas Brendel (48).
Dynamos neuer Coach weiß um die Stärken des Neuzugangs: „Er kann uns und der ganzen Mannschaft mit seiner Qualität und Erfahrung aus zweiter und dritter Liga mit Sicherheit weiterhelfen und passt menschlich mit seiner bodenständigen Art und dem absoluten Willen intensiv zu arbeiten sehr gut in die Gruppe„, lobt Stamm den Stürmer, mit dem er bereits in Freiburg zusammenarbeitete. „Die Art und Weise wie er Fußball spielt, entspricht vom Charakter her genau dem, wie wir uns das für die Spielphilosophie des Vereins vorstellen.“
Nach dem Remis gegen FC St. Pauli hat Dynamo Dresden auch beim 1. FC Nürnberg einen Punkt ergattert. Dabei sah es nach 40 Minuten überhaupt nicht aus, doch weil Nürnberg vor 30.000 Fans mit seinen Chancen wucherte, kam Dynamo dank Torjäger Christoph Daferner zurück ins Spiel.
Mühsam wie das Eichhörnchen ernährt sich in diesen Wochen Dynamo Dresden. Die Schwarz-Gelben trennten sich von Nürnberg mit 1:1 – es war schon die siebte Punkteteilung in dieser Saison. „Es war keine leichte Aufgabe. Wir haben nach der Druckphase zurück gefightet und eine gute Leistung gezeigt. Es ist ein gewonnener Punkt für uns„, urteilte SGD-Abwehrspieler Michael Sollbauer kurz nach dem Spiel.
Ein Wechsel auf jeder Seite und viel Anspannung: Beim 1. FC Nürnberg rotierte der Leipziger und Torschütze vom 1:0 im Hinspiel – Tom Krauß – aus der Startelf. Bei Dynamo spielte Agyemang Diawusie für den verletzten Ransford Yeboah Königsdörffer. Für beide Teams stand viel auf dem Spiel. Nürnberg brauchte die Punkte im Aufstiegsrennen, Dynamo im Abstiegskampf.
Trotz dieser prekären Tabellensituation begannen beide Mannschaft flott und ziemlich unverkrampft. Dynamo störte früh, Nürnberg glänzte im Umschaltspiel und hatte mit Fabian Nürnberger einen, der ganz Nürnberg froh machte.
Der „Club“ legte top los
Die 27.826 Zuschauer konnten beobachten, was Selbstvertrauen nach vier Siegen am Stück bewirken kann – etwa beim Tor von Nürnberger. Mit der Sohle legte er sich den Ball auf den rechten Fuß und traf aus 20 Metern in den Winkel. Lukas Schleimer (15.), Pascal Köpke nach tollem Steilpass von Mats Möller Daehli (23.) und Tim Handwerker, dessen Volleyschuss Kevin Broll klasse hielt (24.), hätten auf 2:0, 3:0 oder sogar 4:0 erhöhen können.
Der Ausgleich aus dem Nichts
Dynamo verlor nach dem Rückstand den Faden und flatterte, doch die Gastgeber ließen beste Möglichkeiten aus und sollten sich noch über den Chancenwucher ärgern. Das versäumte Nachlegen rächte sich. Dynamo schlug bei der ersten Chance gleich zu. Agyemang Diawusie zog in den Strafraum, bediente Daferner, der ins kurze Eck traf.
Topchancen hüben wie drüben
So aber blieb das Duell spannend. Dynamos Diawusie, der seine Startelfchance nutzte, hatte die Führung für die SGD wenige Sekunden nach dem Seitenwechsel auf dem Fuß. Nach einem energischen Antritt rauschte sein Schuss knapp übers Tor. Auch Morris Schröters Versuch war nicht von Erfolg gekrönt. Nach einem abgewehrten Versuch scheiterte der frühere Zwickauer im Nachschuss an Nürnbergs Keeper Christian Mathenia. Auch die Nürnberger wollten sich nicht mit der Punkteteilung zufrieden geben und erhöhten die Schlagzahl. Broll rettete aber gegen Taylan Duman und Handwerker.
Broll hält den Punkt fest
Ansonsten ließ Dynamo längst nicht so viel zu, wie in der ersten Halbzeit. Das lag wohl auch an der Sytemumstellung. Statt im 4-3-3 wurde im 5-3-2 agiert. Weil Nürnberg einige Male lasch verteidigte, kam Dynamo bei bester Fußballstimmung noch zu einer Topchance: Joker Drchal traf den Ball nach einem Schröter-Sololauf aus Nahdistanz aber nicht richtig. In der Nachspielzeit brannte es noch einmal lichterloh im Strafraum der Dynamos. Am Ende rettete Broll das Remis mit einer verrückten Fußabwehr gegen den eingewechselten Manuel Schäffler.
Mit dem Punktgewinn für die SGD geht ein weiteres Fünkchen Hoffnung für Erzgebirge Aue aus. Der zweite sächsische Zweitligist hat mittlerweile schon neun Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, den Dynamo besetzt, und nur noch acht Spieltage Zeit, diese aufzuholen.
Stimmen zum Spiel
Guerino Capretti (SGD): „Die ersten 20 Minuten sind wir ganz schön unter die Räder gekommen. Es war für mich überraschend, dass wir es nicht geschafft haben, griffig zu sein. Zum Glück lagen wir nur mit einem Tor hinten. Nach der Umstellung hatten wir mehr Stabilität und haben in einer schlechten Phase das 1:1 gemacht. Nach dem Wechsel haben wir uns viel wohler gefühlt.“
Robert Klauß (FCN): „Wir müssen das Spiel viel früher killen. Die ersten 25 Minuten waren richtig gut. Es hat die Gier gefehlt, unbedingt das Tor zu machen. Das hat sich gerächt. Was der Gegentreffer bewirkt hat, sah man deutlich auf dem Platz. Wir haben jetzt 13 Punkte aus fünf Spielen geholt. Damit bin ich sehr zufrieden. Am Ende ist es egal, gegen wen man gewinnt.“
Dynamo Dresden gegen den S04 nach der Pause
Dynamo Dresden empfängt am 28. Spieltag am Freitagabend (01.04.2022) den FC Schalke 04. Nürnberg muss erst zwei Tage später beim 1. FC Heidenheim antreten.