Bisher läuft das Wochenende gar nicht so schlecht für die Brenzstädter. Mit Arminia Bielefeld, dem VfB Stuttgart, dem FC Erzgebirge Aue und dem SSV Jahn Regensburg konnte keiner der (un)mittelbaren Tabellennachbarn dreifach punkten. Damit rangieren sie derzeit auf dem fünften Rang und könnten mit drei weiteren Zählern zumindest für eine Nacht bis auf einen den Hamburger SV auf der dritten Position heranrücken. Angesichts dieser Situation war die zurückliegende Pleite bei den Stuttgartern (0:3) doppelt bitter.
1'
Großen Respekt zollt FCH-Coach Frank Schmidt zunächst einmal dem Gegner. Dresden werde alles einsetzen, “um den Existenzkampf zu gewinnen. Ich erwarte, dass sie kompakt auftreten und die Räume eng machen werden“. Damit seine Truppe dagegen bestehen kann, fordert das Trainer-Urgestein eine klare Linie seiner Jungs: “Dynamo ist leidenschaftlich und aggressiv. Wir brauchen dafür gute Umschaltmomente und ein sicheres Kombinationsspiel“.
1'
Anders gestaltet es sich bei Dynamo. Als schon fast abgeschlagenes Schlusslicht in das Jahr gestartet, gewannen sie das beinahe überlebenswichtige Match vor eigenem Publikum gegen den Karlsruher SC (1:0). Zwar nehmen sie nun immer noch den letzten Rang ein, haben den Rückstand auf den Relegationsplatz (den Karlsruhe zurzeit besetzt) und gleichzeitig auf das rettende Ufer auf vier Punkte verkürzt. Ein Dreier heute, und die Lage sähe schon wieder anders aus.
1'
Mit einer ordentlichen Portion Realismus geht derweil SGD-Übungsleiter Markus Kauczinski an die Angelegenheit heran. “Was wir gegen den KSC gemacht haben, wird gegen Heidenheim nicht reichen“, ist sich der Ex-Badener sicher. Die Ostwürttemberger, so ist er überzeugt, “werden uns unter Druck setzen. Sie werden versuchen, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken, gerade daheim“. Sein Lösungsansatz? “Für uns gilt es, dagegenzuhalten. Wir müssen nochmal zulegen, im letzten Drittel noch genauer sein, im Gegenpressing besser werden. Wir müssen uns steigern“, lautet die klare Forderung.
1'
Elf Pflichtspiele stehen bisher in den Statistikbüchern der beiden Klubs gegeneinander zu Buche. Davon entschieden die Blau-Rot-Weißen vier für sich, fuhren zudem zwei Remis bei fünf Niederlagen ein. Nach zwei Siegen gegen die Landeshauptstädter in der abgelaufenen Saison, mussten sie sich im Hinspiel im Rudolf-Harbig-Stadion geschlagen geben (1:2). Das soll möglichst nicht auch vor eigener Kulisse passieren.
1'
Schiedsrichter des heutigen Kräftemessens ist Thorben Siewer. Der 32-jährige Controller aus Drolshagen pfeift seit fünf Jahren im deutschen Unterhaus und kommt 2019/2020 zu seinem fünften Einsatz. Dabei hat er in der aktuellen Spielzeit erstmals mit den beiden Teams zu tun. An den Seitenlinien assistieren ihm Mitja Stegemann und Fabian Maibaum.
1'
Anstoß 1. Halbzeit
4'
Die Hausherren schaffen es mal etwas Druck aufzubauen, doch Dynamo hält dem ohne Mühe Stand.
7'
Etwas mehr Ballbesitz generiert in dieser Auftaktphase die SGD. Naturgemäß geht es aber nicht mit Volldampf in die Offensive. Angesichts der Tabellensituation war das zu erwarten.
8'
Patrick Schmidt
Erste Chance! Löwes Flanke von der linken Seite nimmt Schmidt aus mittigen neun Metern direkt aus der Drehung. Nur knapp rausch das Spielgerät unten links vorbei.
9'
Patrick Schmidt
Schon wieder ist Schmidt nahe am Torerfolg dran! Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld geht es ratzfatz nach vorne. Terrazzono gibt aus vollem Lauf von der linken Sechzehnmeterraumkante halbhoch vor den Fünfer. Dort verpasst der Angreifer mit dem langen Bein.
12'
Damit scheint der Trend in der ersten Viertelstunde in Richtung der Sachsen zu gehen. Sie präsentieren sich durchaus mutig und brechen immer mal wieder auf links durch. Busch hat seine Defensivseite noch nicht völlig im Griff.
13'
Kurzes Missverständnis zwischen Müller und Mainka. Doch ehe es gefährlich wird, schlägt der Keeper den Ball vor dem Strafraum weit weg.
15'
Insgesamt haben wir dennoch ziemlich wenig Tempo in der Partie. Weil sich beide Mannschaften wenig Fehler erlauben, kommt die jeweils andere nicht ins Umschalten.
18'
Marc Schnatterer
Jetzt zeigen sich auch mal die Gastgeber. Schnatterer hat leicht halblinks 20 Meter vor des Gegners Gehäuse etwas zu viel Platz. Sein Schussversuch wird jedoch geblockt - Ecke. Die verpufft letztlich.
21'
Die SGD läuft den Gegner erst hinter der Mittellinie an und steht vor dem Strafraum dicht und kompakt.
22'
Heidenheim tut sich offensichtlich schwer. Gegen den knackigen Abwehrriegel der Gäste gibt es nur selten ein Durchkommen. So wird immerhin auch die eigene Defensive gestärkt. Entsprechend gibt es wenig Torraumszenen.
23'
Leipertz will vom rechten Flügel flanken, doch Nikolaou ist rausgerückt und klärt auf Kosten einer Ecke.
24'
Nach einem Stockfehler geht Klingenburg dem Ball nach und foult Leipertz. Schiedsrichter Siewer verzichtet aber auf eine Karte.
26'
Marc Schnatterer
Von der rechten Seite passt Busch flach in den Halbraum zu Schnatterer. Dessen Ballannahme ist gut, so verschafft er sich viel Raum. Sein Abschluss aus 17 Metern saust aber letztlich klar drüber.
29'
Eine halbe Stunde ist von der Uhr, nach und nach verlassen beide Teams mal ihre Komfortzone. Trotzdem ist der Großteil hier Stückwerk. Es könnte noch mehr Tempo drin sein.
32'Gelbe Karte
Florian Ballas
Gelbe Karte für Florian Ballas (Dynamo Dresden) Ballas schubst Mohr im Mittelfeld bei einem gegnerischen Konter weg. Dafür sieht er den ersten gelben Karton des Matches.
34'
Das hätte richtig teuer werden können! Brolls Pass aus dem eigenen Sechzehnmeterraum raus zu Wahlqvist ist viel zu kurz. Mohr spritzt dazwischen und gibt flach an den kurzen Pfosten. Dort bleibt Kleindienst im Duell gegen Nikolaou nur zweiter Sieger. Die Hausherren reklamieren zwar Handspiel - ein solches ist aber nicht auszumachen.
37'
Petrak hat mal etwas Platz, in vorderster Linie bietet sich Horvath für einen Steilpass an. Der Mittelfeldmann entscheidet sich aber für einen Querpass - dann geht der Ballbesitz verloren.
38'
Patrick Mainka
Die dickste Möglichkeit bislang! Nach einer Ecke von rechts fliegt Mainka in die Hereingabe, doch sein Kopfball fliegt leicht abgefälscht über die Latte.
41'
Symptomatisch. Dorsch probiert es aus dem Anstoßkreis mit einer Seitenverlagerung auf den rechten Flügel - viel zu lang. Einwurf.
41'
Konstantin Kerschbaumer
Ein Torschuss der Schmidt-Elf: Kerschbaumer visiert aus halblinken 22 Metern das lange Eck an. Broll ist aber rechtzeitig unten und pariert den harmlosen Abschluss.
44'
Für die Gelb-Schwarzen gibt es aus dem linken Halbfeld einen Freistoß. Löwe bringt die Murmel schlussendlich nach innen, findet aber keinen Mitspieler. Standards stellen noch keinen allzu großen Faktor dar.
45'
Halbzeit in Heidenheim....Überpünktlich wird zum Pausentee gebeten: Zwischen dem 1. FC Heidenheim und Dynamo Dresden steht es noch 0:0. Die Geschichte des ersten Abschnitts ist dabei schnell erzählt. Beiden Mannschaften fehlt es an Geschwindigkeit und an Ideen im letzten Drittel. So kommen kaum Torchancen zustande. Nachdem zunächst die Sachsen etwas besser drin waren, erarbeiteten sich anschließend die Blau-Rot-Weißen ein minimales Übergewicht. Die beste Gelegenheit hatte Mainka nach einem Eckstoß. Im zweiten Durchgang darf es von beiden Seiten gerne mehr werden.
46'
Anstoß 2. Halbzeit
49'
Schmidt kommt gegen Kerschbaumer zu spät. Freistoß für den FCH. Broll fängt die hohe Hereingabe ohne Probleme ab.
52'
Tim Kleindienst
Kleindienst mit der besten Gelegenheit bisher! Einen Steilpass in die Spitze erläuft sich der Stürmer halblinks am Sechzehner, weil Nikolaou vorbeispringt. Frei vor Broll ist er einen Tick zu langsam, spitzelt die Kugel aber irgendwie am Keeper vorbei. Abgefälscht trudelt der Ball in Richtung Torauslinie, wo Kleindienst gegen Löwe immerhin eine Ecke herausholt.
53'
Auch die hat es in sich: Schnatterers Flanke nach abgewehrter Hereingabe findet am kurzen Pfosten einen eigenen Mitspieler. Dessen Fallrückzieher würde am langen Eck vorbeizischen, wäre dort nicht Kleindienst. Der 24-Jährige zimmert das Leder überrascht aus spitzem Winkel drüber. Zudem stand er im Abseits.
55'
Robert Leipertz
Wieder Heidenheim! Leipertz' Kopfball aus mittigen neun Metern streicht ein gutes Stück über den Kasten. Da hatte der ehemalige Ingolstädter verhältnismäßig viel Platz. Zuvor gab Schnatterer hoch nach innen.
58'
Ondřej Petrák
Beinahe kommt Petrák zum Abschluss. Der Neuzugang vom 1. FC Nürnberg steht bei einer Löwe-Flanke von der linken Grundlinie im halbrechten Strafraumkorridor gut postiert. Weil aber Hüsing soeben noch mit dem Scheitel dran ist, fliegt die Kugel über ihn hinweg.
61'
Sascha Horvath
Horvath schlägt an der Strafraumkante ein Luftloch. Keine Gefahr für die Heidenheimer Hintermannschaft.
62'
Sascha Horvath
Wieder taucht Horvath im Strafraum auf, doch Theuerkauf behält im Laufduell die Oberhand.
Spielerwechsel63'
Rein:David Otto
Raus:Tobias Mohr
Erster Wechsel der Partie. Für den eher glücklosen Mohr kommt Otto.
66'
So vielversprechend schwungvoll der zweite Durchgang begonnen hatte - inzwischen ist das Spiel wieder ziemlich erlahmt. Spielerisch bewegt sich die Angelegenheit immer noch auf einem schwachen Niveau. Trotz kurzer Phase mit mehreren Möglichkeiten sind auch die Ostwürttemberger keinesfalls überzeugend unterwegs. Vieles deutet auf ein 0:0 hin.
70'Spielerwechsel
Rein:Baris Atik
Raus:Patrick Ebert
So kommt es denn auch. Für den total unauffälligen Ebert übernimmt Atik.
72'Spielerwechsel
Rein:Alexander Jeremejeff
Raus:Patrick Schmidt
Gleich der nächste Tausch bei den Landeshauptstädtern. Für Schmidt, der nur in der Anfangsphase zu Gelegenheiten kam, kommt Jeremejeff.
74'
Das Spiel steuert langsam auf die Schlussviertelstunde zu - passiert hier noch etwas vor den Toren?
Spielerwechsel75'
Rein:Jonas Föhrenbach
Raus:Konstantin Kerschbaumer
Schmidt reagiert seinerseits mit einem Wechsel. Für den blassen Kerschbaumer darf nun Föhrenbach ran.
76'
Die SGD versucht sich mal ansatzweise in Richtung Strafraum zu kombinieren. Doch der Angriff verläuft schnell im Sande.
76'
Alexander Jeremejeff
Da muss Müller mal wieder eingreifen! Nach einem Versuch von Jeremejeff aus ganz spitzem Winkel muss der FCH-Keeper den Ball stoppen, hat aber dabei keine Probleme.
77'
Was ist das denn? Dynamo vertändelt das Rund sehr leichtfertig im eigenen Sechzehner, weil schon wieder Broll bei einem Kurzpass nicht gut aussieht. Dorsch setzt per Grätsche entschlossen nach. Die Kugel kommt zu Kleindienst, der aus halblinken 13 Metern mit dem Rücken zu Broll an den Elfmeterpunkt ablegt. Dumm nur: Da steht niemand. Chance vertan.
Spielerwechsel80'
Rein:Maurice Multhaup
Raus:Marc Schnatterer
81'Spielerwechsel
Rein:Josef Husbauer
Raus:Ondřej Petrák
84'
Weiterhin tut sich wenig. Für das Tabellenschlusslicht könnte dieser Punkt durchaus zufriedenstellend sein. Nicht viele Teams aus dem unteren Teil des Tableaus werden hier so "einfach" punkten.
86'
Josef Husbauer
Hušbauer trifft die Latte! Der neue Mann hat nach einer abgewehrten Flanke von der linken Seite zentral vor dem Strafraum viel Platz. Sein Schuss aus 17 Metern donnert jedoch nur an den Querbalken. Da wäre Müller machtlos gewesen.
88'
René Klingenburg
Wieder wird es brandgefährlich nach einer Ecke: Klingenburg verfehlt das Tor jedoch deutlich.
89'
Auf einmal macht Dresden noch einmal Dampf, doch Atiks Ablage findet im Strafraum keinen Abnehmer.
90'
Es gibt 3 Minuten Nachspielzeit
Gelbe Karte90' +1'
Jonas Föhrenbach
Gelbe Karte für Jonas Föhrenbach (1. FC Heidenheim 1846) Föhrenbach unterbindet einen Konter auf der linken Abwehrseite und grätscht Horvath um. Gelb.
90' +2'
Infolge des Standards vom rechten Flügel steigt Nikolaou zehn Meter halbrechts vor dem Tor nach oben. Sein Kopfball ist jedoch eher ungefährlich und segelt klar links vorbei.
90' +3'
Spielende
90' +3'
[Fazit]: "Schluss auf der Ostalb, der 1. FC Heidenheim kommt gegen die SG Dynamo Dresden nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Nach dem über weite Strecken trostlosen ersten Abschnitt machten die Brenzstädter in der zweiten Hälfte zunächst ein bisschen mehr Dampf. Allen voran Kleindienst hätte die Führung erzielen können. Dann aber fingen sich die Sachsen wieder defensiv und standen bis zum Ende sicher. In der Schlussphase waren es sogar sie, die dem 1:0 näher waren. Hušbauers Lattenkracher war die beste Chance des gesamten Aufeinandertreffens. Insgesamt geht das Remis in diesem schwachen Match völlig in Ordnung. Dynamo holt sich also einen wichtigen Zähler im Abstiegskampf. Am Freitag gastiert der SV Darmstadt 98 im Rudolf-Harbig-Stadion. Der FCH will es zur selben Zeit beim SV Sandhausen besser machen."