Heimsieg

Meistertitel verpasst, aber 3:0 Heimsieg gegen U’haching

Heimsieg, Aufstieg und Vize-Meister

Die SG Dynamo Dresden gab auch im letzten Saisonspiel eine gute Figur ab und gewann mit 3:0 gegen die SpVgg Unterhaching. An der Favoritenstellung ließ Dresden keine Zweifel aufkommen und trug gegen Unterhaching einen Sieg davon. Partout keine Probleme hatte Dynamo im Hinspiel gehabt, als man einen 3:0-Sieg holte.

Dynamo Dresden hat die Drittliga-Saison 2024/25 als Vizemeister abgeschlossen. Die Mannschaft von Trainer Thomas Stamm, die schon seit einer Woche als Zweitliga-Aufsteiger feststand, gewann ihr letztes Spiel vor 30.646 Zuschauern gegen die SpVgg Unterhaching nach einer mäßigen ersten Halbzeit am Ende noch klar und deutlich mit 3:0 (0:0). Das reichte aber nicht, um noch an Arminia Bielefeld vorbeizuziehen, denn auch die Ostwestfalen gewannen ihr letztes Spiel.

Dynamo mit drei Änderungen in der Startelf

Die Schwarz-Gelben liefen zum Saison-Finale mit drei Änderungen gegenüber der Startelf vom 0:1 in Mannheim auf. Für die noch im Benz-Stadion aufgebotenen Vinko Sapina, Dominik Kother und David Kubatta durften gegen die Hachinger Aljaz Casar, Mika Baur und der zuletzt gelbgesperrte Lars Bünning ran. Dynamo riss die Initiative auch sofort an sich, marschierte auf das Tor von Gästekeeper Kai Eisele, doch den Gastgebern fehlte die Präzision im letzten Drittel. Klare Chancen konnte sich die Mannschaft nicht herausspielen – auch weil der Absteiger aus der Münchner Vorstadt sehr defensiv ausgerichtet war, sich zum Abschied aus der Liga nicht abschlachten lassen wollte.

Weil die Dresdner nicht die erhoffte Torgefahr entfalten konnten, wurden die Oberbayern langsam mutiger und wagten sich bei Kontern in die gegnerische Hälfte. Und kurz vor der Halbzeitpause bekamen die Hachinger auch noch zwei hochkarätige Chancen. Als Dynamos Abwehr den Ball einmal nicht aus dem eigenen Strafraum bekam, konnte Robin Littig abziehen, schoss aber über das Tor von Tim Schreiber (43.). Noch knapper entgingen die Schwarz-Gelben einem Rückstand, als Lenn Jastremski bei einer ähnlichen Situation den Ball an die Latte donnerte (45.). Der Unparteiische setzte mit dem Halbzeitpfiff dem torlosen Treiben auf dem Feld vorläufig ein Ende.

Dresden dreht auf

Um noch Chancen auf den Meistertitel zu haben, mussten die Tabellenzweiten aus Sachsen in der zweiten Hälfte eine Schippe drauflegen. Jakob Lemmer war in der 55. Minute schon nah am Torerfolg. Er hatte aus spitzem Winkel abgezogen, um den Ball ins lange Eck zu legen, doch Keeper Kai Eisele verhinderte den Einschlag. In der 61. Minute war das Leder dann im Kasten der Hachinger. Mika Bauer schickte mit dem Treffer zum 1:0 ein Empfehlungsschreiben für eine Vertragsverlängerung an die Verantwortlichen. Es war das erste Saisontor für den Leihspieler vom SC Paderborn. Stamm wechselte ihn und Lukas Boeder nach dem Tor aus, brachte Tony Menzel und Jonas Oehmichen. Nur vier Minuten später erhöhte dann Lemmer mit einem Sahnetor auf 2:0. Mit dem rechten Fuß baute Jakob Lemmer den Vorsprung von Dresden in der 65. Minute aus.

Die Gastgeber waren nun heiß auf mehr. Christoph Daferner, der nach einer Leihe fest vom 1. FC Nürnberg nach Sachsen wechselt, knallte das Spielgerät an den rechten Pfosten. Das 3:0 machte dann kurz darauf Claudio Kammerknecht perfekt.

Trotz Sieg konnten die Dresdner in der Tabelle nicht mehr an Bielefeld vorbeiziehen und sind Vizemeister. Die Saison von Dresden war insgesamt von Erfolg gekrönt. Dynamo hat mit dem zweiten Tabellenplatz den Aufstieg perfekt gemacht. Mit einem sehr guten Torverhältnis von 71:40 geht für die SG Dynamo Dresden eine erfolgreiche Saison zu Ende. Sowohl offensiv als auch defensiv wusste man zu überzeugen. Für Dresden lief in dieser Spielzeit nahezu alles nach Plan, wie die Statistik von 20 Siegen, zehn Remis und nur acht Pleiten eindrucksvoll aufzeigt. Dynamo zeigte bis zum Saisonabschluss eine solide Leistung und holte zehn Punkte aus den letzten fünf Spielen.

Mit 72 Gegentreffern stellte die SpVgg Unterhaching die schlechteste Defensive der Liga. Unterhaching absolvierte eine dürftige Spielzeit, an deren Ende der Abstieg steht. Der Offensive von Haching mangelte in dieser Spielzeit an Durchschlagskraft. Lediglich 40 Tore stehen für die SpVgg Unterhaching zu Buche. Die Saisonausbeute von Unterhaching ist mager: Die Bilanz setzt sich aus vier Erfolgen, 13 Remis und 21 Pleiten zusammen. Unterhaching verabschiedet sich damit in die Regionalliga.

Der Titel des Torschützenkönigs ging auch nicht an Christoph Daferner, denn sein Wiesbadener Kontrahent Fatih Kaya traf im letzten Spiel und sicherte sich mit 19 Toren die Kanone des besten Schützen.

3. Liga 2024-2025 | Spieltag 38
| Rudolf Harbig Stadion | 17.Mai.2025-13:30
Dynamo Dresden
N S S U N
3 : 0
Endstand
SpVgg Unterhaching
N U U N N
Mika Baur
61'
Jakob Lemmer
65'
Claudio Kammerknecht
68'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
2'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
1'
Tore
Tor
Mika Baur (Vorlage von: Sascha Risch)
61'
Tor
65'

 

Aufsteiger-2.Liga

Dynamos Aufstieg – Kader, Qualität, Neuzugänge, Abgänge

Nach dem fünften Aufstieg in den vergangenen 21 Jahren rüstet sich Dynamo Dresden für die kommende Saison in der 2. Liga. Die Spieler von Dynamo streiften sich ihre schwarz-gelben Aufstiegs-Shirts über und starteten in der Kabine ihre große Party, dank Schützenhilfe war der achtmalige DDR-Meister um 16.02 Uhr am Ziel ihrer Träume.

Ralf Minge, der bis 2020 in diversen Funktionen bei der SG aktiv war, sieht den Klub für die neuen Herausforderungen sehr gut aufgestellt.

Im Gespräch mit dem „kicker“ verdeutlichte der langjährige Dynamo-Spieler und -Funktionär, dass er den Dresdnern nun zutraue, sich endlich fest in der 2. Bundesliga zu etablieren. „Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Der Verein ist entschuldet, wir haben das hochmoderne Trainingszentrum, ein volles Stadion, eine tolle Stadt, eine mit drei Sternen plus zertifizierte Nachwuchs-Akademie. Der Rahmen steht“, meinte der 64-Jährige im Gespräch mit dem „kicker“.

Ralf Minge, der selbst elf Jahre lang als Stürmer für Dynamo Dresden am Ball war und anschließend zunächst als (Co-)Trainer und später als langjähriger Sportdirektor den Klub prägte, wies darauf hin, worauf es nun nach der Zweitliga-Rückkehr besonders ankomme: „Das Thema Kontinuität spielt nun eine Rolle. Tradition zu leben ist sehr wichtig, aber man darf es nicht mit Romantik gleichsetzen.“

„Dynamo ist eine Religion in Dresden“

Der Kader sei seiner Ansicht nach schon Zweitliga-tauglich, benötigte allerdings noch Verstärkungen im bevorstehenden Sommer-Transferfenster: „Punktuell ja. Es gab zuletzt etliche Aufsteiger in der zweiten Liga, die keinen Umbruch vorgenommen haben. Zudem darf man die wirtschaftlichen Dinge nicht außer Acht lassen.“

Grundsätzlich zeigte sich der Ex-Sportchef sehr angetan davon, dass mit Dynamo Dresden einer der traditionsreichsten Vereine des Ostens wieder zurück im deutschen Fußball-Unterhaus ist: „Dynamo ist ja eine Religion in Dresden“, betonte Minge und führte in Bezug auf die spezielle mitgliedergeführte Struktur in der Elbstadt aus: „Diese Struktur macht den Verein besonders, ist man manchen Stellen aber auch ein wenig anstrengender, etwa beim Thema Kommunikation. […] Die Mitglieder müssen bei Dynamo immer mitgenommen werden, das ist bei einem Klub wie Dynamo notwendig.“

Ein Knipser will bleiben, einige Neuzugänge sollen kommen – müssen aber mit dem großen Druck an der Elbe umgehen können. Kinder, Frauen und Männer in schwarz-gelben Trikots. Im Bild der Stadt Dresden gehören sie zur Tagesordnung. Das weiß jeder, der die Elbestadt einmal besucht hat. So weit, so normal könnte man meinen. Doch die Vielzahl an Menschen, die seit Samstag die Farben ihres Vereins durch die sächsische Landeshauptstadt tragen, ist alles andere als Normalität. Der Stolz auf die Mannschaft und die Freude über die Rückkehr in die 2. Liga sind enorm. Und das wird offen zur Schau gestellt.

Es scheint, als hätten sich die drei Jahre Drittklassigkeit für viele Fans wie eine halbe Ewigkeit angefühlt. Oder länger. Dabei haben viele von ihnen das Gefühl des Aufstiegs schon so oft gespürt – allein fünfmal in den vergangenen 21 Jahren. Eine Kontinuität, auf die man in Elbflorenz wenig stolz ist, denn konstant wäre man lieber in anderen Belangen. Das gilt vor allem in Personalfragen.

Dynamo verabschiedet sich und sieben Spieler

Nach dem letzten Heimspiel von Dynamo Dresden in der 3. Liga müssen neben Christoph Daferner auch sechs andere Spieler ihren Spind räumen. Einige Kicker aus dem Dynamo-Kader werden am Samstag zum letzten Mal das Dynamo-Trikot tragen. Zumindest vorerst, denn um einige Leihspieler buhlt Dresden noch. Klar ist jedoch: Sieben Spieler verlassen die Sachsen und werden vor dem Unterhaching-Spiel entsprechend verabschiedet. Das sind die Leihspieler Christoph Daferner (vom 1. FC Nürnberg), Jonas Sterner (Holstein Kiel), Andi Hoti (1. FC Magdeburg) und Mika Baur (Paderborn). Nicht verlängert werden die Verträge mit Tom Berger, Philip Heise und Phillip Böhm.

Gerade um Top-Torjäger Daferner wird sich Dynamo Dresden weiterhin bemühen. Die von Nürnberg aufgerufene Ablösesumme wird sicher auch davon abhängen, ob Daferner Drittliga-Torschützenkönig wird oder nicht. Zum Stand der Verhandlungen und um welche Leihspieler man sich weiterhin bemüht, wollten aber weder Stamm noch Dynamos Sportgeschäftsführer Thomas Brendel etwas sagen.

Immerhin gab Brendel bekannt, dass sich Dynamo für die kommende Saison in allen Mannschaftsteilen verstärken will: „Wir müssen offen sein für viele Positionen. Wir sondieren den Markt, wohlwissend, dass wir uns verstärken müssen“, sagte Brendel und ergänzte auf Nachfrage: „Einzelne Positionen möchte ich nicht nennen.“

Unentschieden

Aufstiegsparty vertagt, Dynamo holt Punkt in Bielefeld

Tor in letzter Sekunde!

Ekstase in der Nachspielzeit: Arminia erkämpft späten Punkt gegen Dresden. Lange sah es so aus, als würde Dynamo Dresden in Bielefeld aufsteigen. Doch die Arminia schlug in letzter Sekunde zurück und rettete ein 1:1.

Es war das Topspiel der 3. Liga. Dass es mit dem Aufstieg für Arminia Bielefeld an diesem Wochenende nichts werden würde, war schon vor dem Anpfiff klar. Der Verfolger aus Saarbrücken hatte seine Partie gegen Verl mit 4:3 gewonnen. Alle Arminen wussten also, dass die feierliche Rückkehr in die 2. Bundesliga noch mindestens eine Woche warten muss. In Partylaune waren die Bielefelder dennoch. Immerhin wurde ihr Verein am Samstag 120 Jahre alt. Im Topspiel gegen Dynamo Dresden gab es beim 1:1 (0:0)-Remis zwar keinen Sieger, der Last-Minute-Ausgleich versetzte die Ostwestfalen dennoch in Ekstase.

Schon vor dem Anpfiff wurde deutlich, dass die 3. Liga für beide Fanlager mindestens eine Nummer zu klein ist. Die Atmosphäre in der mit 25.907 Zuschauern restlos ausverkauften Schüco-Arena war beeindruckend. Die Arminia-Anhänger begeisterten anlässlich des Klub-Jubiläums mit einer gigantischen Choreografie über den gesamten Heimbereich des Stadions. „Seit 120 Jahren tragen wir voller Stolz schwarz-weiß-blau. Tradition, Zusammenhalt Liebe und Hass. Geprägt von Momenten der Freunde und Tränen nehmen wir alles für dich in Kauf“, stand auf riesigen Bannern, die von Abertausend Fähnchen gerahmt wurden.

Die für DSC-Trainer Mitch Kniat „beste Mannschaft der Liga“ zeigte sich von der lauten Alm ungerührt und kam durch den Schuss von Sascha Risch zu einem ersten gefährlichen Abschluss (8.). Es dauerte etwa eine Viertelstunde, ehe auch die Hausherren besser in die Partie fanden. Zu einem gefährlichen Torabschluss kamen die Bielefelder allerdings erst in der 26. Minute. Louis Oppie versuchte es bei einem Freistoß aus großer Entfernung mit Gewalt und setzte den Ball über den Kasten der SGD. Wenige Augenblicke später zielte auch Sam Schreck aus 18 Metern zu hoch (27.). In der 30. Minute setzte der notorisch torungefährliche Mittelfeldspieler einen Volley rechts neben das Tor.

Angesichts des intensiven Pressings der Dresdener war an ein geordnetes Aufbauspiel häufig kaum zu denken. Weil jedoch auch Dynamo dem enormen Pensum Tribut zollen musste, blieben auch auf der Gegenseite Hochkaräter aus. Dominik Kother schoss in der 35. Minute am linken Pfosten vorbei. Mit einem torlosen Remis ging zehn Minuten später in die Halbzeitpause.

In der konnte Arminia einen weiteren Erfolg verbuchen. Präsident Rainer Schütte begrüßte das 19.005 DSC-Mitglied im Verein. Damit erreicht der Klub das Ziel der Mitglieder-Kampagne deutlich vor Ablauf des Jahres – mehr noch. Aktuell zählt der Klub ganze 23.508 Mitglieder.

Lemmer schockt Arminia

Mit Wiederanpfiff veränderte sich das Bild zunächst nicht. Beide Mannschaften rieben sich in einer intensiven Begegnung auf, Gelegenheiten waren Mangelware. Oppies Flachschuss rauschte in der 53. Minute am Tor vorbei. Auf der anderen Seite feuerte Jakob Lemmer über das Arminia-Gehäuse (55.).

Die Ostwestfalen erarbeiteten sich jedoch nun zusehends Vorteile, schnürten Dynamo um die 60. Minute sogar am eignen Sechzehner ein. Doch das Tor für Arminia fiel nicht. Dann schlugen die Gäste aus dem Nichts zu. Niklas Hauptmann setzte sich auf der linken Seite durch. Seine Hereingabe landete über Christoph Daferner bei Jakob Lemmer, der aus kurzer Distanz zum 1:0 einköpfte (62.). War es für die SGD das Tor zur Rückkehr in die 2. Bundesliga?

Die Arminen hatte etwas dagegen und hätten beinahe umgehend zurückgeschlagen. Einen langen Ball verlängerten die Dresdner gefährlich auf das eigene Tor (63.). Kniat brachte im Anschluss mit Isaiah Young und Julian Kania frische Offensivkräfte.

Arminia schlägt spät zurück

Die Schlussphase läutete jedoch ein Verteidiger ein. Oppie versuchte es abermals aus der Distanz, verfehlte mit seinem Schuss das Tor nur hauchzart (75.). Doch auch die Gäste blieben brandgefährlich. Kother vergab aus spitzem Winkel das 2:0 (76.).

In der Folge versuchten die Bielefelder noch einmal alles, und kamen spät in der sechsminütigen Nachspielzeit tatsächlich noch zum Ausgleich. Eine Hereingabe von Oppie bugsierte David Kubatta ins eigene Tor (90.+5). Auf der Alm herrschte nun pure Ekstase.

Dank des Remis vermiesten die Arminen ihrem Kontrahenten den schon perfekt geglaubten Aufstieg. Der Vorsprung des DSC auf den Tabellendritten Saarbrücken beträgt zwei Spieltage vor Schluss vier Punkte. Mit einem Erfolg am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) im Auswärtsspiel bei der SpVgg Unterhaching können die Arminen ihren Aufstieg perfekt machen. Dynamo reichen indessen 2 Punkte zum Aufstieg, sollten sie im nächsten (Auswärtsspiel in Mannheim) verlieren, müssen sie am letzten Spieltag im heimischen Stadion gegen Unterhaching einen Sieg einfahren.

3. Liga 2024-2025 | Spieltag 36
| SchücoArena | 03.Mai.2025-16:30
Arminia Bielefeld
S S S S S
1 : 1
Endstand
Dynamo Dresden
S U N S S
David Kubatta
90'+5'
Jakob Lemmer
62'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
7'
Tore
62'
Tor
90'
+5
News-4

Dynamo mit Blick zum „Aufstieg 2. Bundesliga“

Nach rund einem Viertel der Saison rangiert Dynamo Dresden in der 3. Liga auf einem Aufstiegsplatz

….. Allerdings nur aufgrund der besseren Tordifferenz im Vergleich zu Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden, weshalb Sportdirektor Thomas Brendel auch noch viel Steigerungspotenzial sieht.

Grundsätzlich sei er zwar „relativ positiv gestimmt“, wie der Dynamo-Boss im Gespräch mit der „Bild“ ausführte. Zudem habe er sportliche Rückschläge wie der jüngsten 1:2-Niederlage bei Borussia Dortmund II sowieso mit einkalkuliert, wie der 48-Jährige erklärte: „Wer gedacht hat, dass es nur ganz steil nach oben geht, dessen Erwartungshaltung war vielleicht auch etwas übertrieben.“

Allerdings formulierte Brendel nach eingehender Analyse der bisherigen Auftritte der Dresdner Mannschaft auch eine klare Forderung an das Team von Cheftrainer Thomas Stamm, der in diesem Sommer bei den Sachsen übernommen hatte. „Aus unserer Dominanz müssen wir mehr Tore erzielen und uns weiter Gedanken machen über Abläufe bei Standardsituationen.“ In der Tat ist Dynamo Dresden ein der Mannschaften mit den höchsten Ballbesitz-Anteilen in der gesamten 3. Liga, kommt mit 16 erzielten Toren aber nur auf einen durchschnittlichen Wert.

Dynamo spielte zuletzt 2021/2022 in der 2. Bundesliga

„Wir haben ein Missverhältnis zwischen Aufwand und Nutzen. Gefühlt müssen die Gegner weniger tun, um zu treffen. Das heißt, wir müssen mit mehr Überzeugung verteidigen. Gerade weil wir ein Verein sind, der viel mit Widerständen zu kämpfen hat, weil jeder Gegner gegen uns extra motiviert ist“, führte Brendel dazu weiter aus.  Nachdem Dresden in der abgelaufenen Saison in der 3. Liga als Tabellenvierter den Relegationsplatz nur knapp verpasst hatte, soll in diesem Jahr der nächste Anlauf auf die Rückkehr in die 2. Bundesliga unternommen werden. Die SGD spielte zuletzt in der Saison 2021/2022 im deutschen Fußball-Unterhaus.

Die Sehnsucht nach der 2. Bundesliga ist groß, die jüngsten Leistungen bereiten allerdings Sorge. Droht nach dem starken Saisonstart erneut der Absturz? Nur fünf Punkte aus den letzten vier Ligaspielen – die Formkurve zeigt bei Dynamo Dresden nach unten. Speziell die 1:2-Niederlage bei der Zweitvertretung von Borussia Dortmund am vergangenen Spieltag der 3. Liga wirkt noch nach.

Gegen den Underdog waren die Sachsen seltsam uninspiriert aufgetreten, im Stadion Rote Erde wurden klare Vorteile im Ballbesitz nicht genutzt. „Vorne müssen wir effizienter sein, wenn wir gegen so tiefstehende Mannschaften spielen. Da haben wir noch Luft nach oben, denn die Chancen waren da“, bilanzierte Dynamo-Coach Thomas Stamm nach Schlusspfiff. Im Umfeld wächst die Ungeduld, auch wenn das Team spielerisch durchaus schon zu überzeugen wusste. Das war unter Ex-Trainer Markus Anfang nur selten der Fall gewesen.

Dynamo und das Problem mit den „Selbstzweifeln“

Der frühere Bielefelder Torjäger Fabian Klos prophezeite bei „MagentaSport“ eine „zähe, lange Saison für Dynamo“. Denn: „Es wird noch viele solcher Spiele geben.“ Für den Traum vom Aufstieg müssten „Selbstzweifel“ verschwinden, ergänzte der 36-Jährige: „Du musst Woche für Woche daran glauben, dass du die Spiele gewinnst. Dafür musst du nicht immer den besten und schönsten Fußball spielen.“

Nach dem bitteren Abstieg 2022 hatten die Dresdner zwei Spielzeiten lang oben mitgespielt, wurden erst Sechster und dann Vierter. Doch in den entscheidenden Phasen patzte Dynamo zu oft. Klos tippt trotzdem auf die Sachsen: „Am Ende des Tages glaube ich, dass Dynamo Dresden aufsteigen wird. Weil sie aus solchen Spielen wie gegen Dortmund lernen werden.“ Nach der Länderspielpause geht es für den Traditionsverein mit einem Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen weiter. Vor den eigenen Fans ist der Tabellenzweite Dynamo noch ungeschlagen. An der Spitze der 3. Liga thront aktuell der SV Sandhausen.