Dynamo Hintergrund 10

Remis gegen St. Pauli: Dynamo weiter ohne Sieg

Das Heimdebüt vom neuen Dynamo-Trainer Guerino Capretti war insgesamt gelungen.

Beim 1:1 (1:1) gegen den FC St. Pauli präsentierte sich seine Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit ungewohnt offensivstark. Für drei Punkte reichte es trotzdem nicht – ausgerechnet wegen eines Ex-Dynamos.

Dynamo Dresden wartet in der Rückrunde der laufenden Spielzeit weiter auf den ersten Sieg. Die Mannschaft von Trainer Guerino Capretti trennte sich am Samstag vor 16.000 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion mit 1:1 (1:1) vom FC St. Pauli. Christoph Daferner hatte die SGD zunächst in Führung gebracht (20.). Der frühere Dresdner Simon Makienok schaffte den Ausgleich (42.). Durch das Remis bleibt Dynamo auf Relegationsplatz 16, St. Pauli kletterte einen Rang nach vorn auf die zwei.

Spiel beginn flott

Zwei Startelf-Änderungen nahm Guerino Capretti vor: Yannick Stark kehrte nach seiner Gelbsperre ins defensive Mittelfeld zurück und auch Stammtorwart Kevin Broll war wieder mit von der Partie. Fünf Spiele in Folge hatte Anton Mitrjuschkin ihn gut vertreten, diesmal musste der Russe wieder auf die Bank. Mai verfolgte die Partie auf der Tribüne – seine Krücken neben sich. Sein Außenbandriss wird ihn für die nächsten Wochen außer Gefecht setzen.

Bei besten Bedingungen und vor frenetischen SGD-Anhängern begannen beide Teams offensiv und hatten bereits in den ersten vier Minuten klare Torchancen. FCSP-Tormaschine Guido Burgstaller scheiterte aber an Dynamos Torhüter Kevin Broll (3.), der nach seiner Verletzungspause wieder in den Kasten zurückkehrte, und auch Dresdens Ransford Königsdörffer fand in St.-Pauli-Keeper Nikola Vasilj seinen Meister (4.).

Daferner belohnt Dynamo-Offensivdrang

Daferner machte es dann besser und schloss nach wunderbarer Vorarbeit von Tim Knipping in Mittelstürmer-Manier ab. Mit der 1:0-Führung im Rücken übernahm Dresden die Kontrolle und hatte weitere Möglichkeiten. Die beste bot sich Daferner, der den Ball aber in aussichtsreicher Position nicht an Vasilj vorbei brachte (35.). Als Dynamo gedanklich schon in der Pause zu sein schien, gelang Makienok nach einem Fehler von Broll der zu diesem Zeitpunkt überraschende Ausgleich. Dynamo krempelte die Ärmel noch einmal hoch und hatte durch Königsdörffer die erneute Führung auf dem Fuß. Doch wieder scheiterte Dresdens Nummer 35 am sicheren Vasilj (44.).

St. Pauli trifft viermal Aluminium

Nach dem Seitenwechsel änderte sich dieses Bild grundlegend, war St. Pauli die klar bessere Mannschaft und dem 2:1 oft sehr nah. Kyereh eröffnete einen ganzen Großchancenreigen für die Hamburger, doch Kevin Broll lenkte seinen Versuch aus Nahdistanz noch an den Pfosten (54.). Beim Lattenkracher von Dzwigala nur drei Minuten später wäre er wohl machtlos gewesen (57.). Auch weil Broll richtig stark gegen Irvine hielt (60.), Königsdörffer nach einem Eckball nur knapp einem Eigentor entging (61.) und Burgstaller lediglich das Außennetz traf (63.), blieb es beim 1:1.

Mittlerweile war St. Pauli weitaus gefährlicher, Dynamo stand extrem unter Druck und Trainer Capretti reagierte, brachte Heinz Mörschel für Oliver Batista-Meier (66.). Danach konnten sich die Hausherren wieder etwas befreien. Erst in der 71. Minute kam Daferner zu Dresdens erstem Abschluss in der zweiten Halbzeit, Vasilj wehrte aber recht problemlos ab. Dann war Feierabend für den Dresdner Torschützen, Drchal ersetzte ihn. Bei dem Doppelwechsel in der 79. Minute kam außerdem Robin Becker für Michael Akoto.

Pauli setzte nun nur noch Nadelstiche – dafür aber sehr gefährliche: Der zu Beginn der zweiten Hälfte für Buchtmann eingewechselte Smith probierte es einfach mal aus der zweiten Reihe. Sein technisch anspruchsvoller Schuss setzte auf der Lattenoberkante auf. Diesmal allerdings wäre Kevin Broll wohl dran gewesen (84.). In der 89. Minute scheiterte dann Matanovic per Kopf ebenfalls am Quergestänge – Aluminiumtreffer Nummer drei und vier für St. Pauli und Glück für Dynamo!

Zwischenzeitlich war noch Mittelfeldmann Patrick Weihrauch zu einem Kurzeinsatz gekommen: Er ersetzte in der 88. Minute Ransford Königsdörffer. Nach vorn ging aber kaum mehr etwas, auch nicht in der dreiminütigen Nachspielzeit. Und so muss sich Dynamo im achten Rückrundenspiel bereits mit dem fünften Unentschieden zufrieden geben. Der Gegner spielte besonders nach der Pause stark auf, doch in der guten ersten Hälfte war für die SGD mehr drin als nur ein Tor. Im Abstiegskampf ist das zu wenig.

Guerino Capretti (Trainer SG Dynamo Dresden): „Wir haben eine tolle erste Halbzeit gesehen mit richtig gut herausgespielten Chancen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir die eine oder andere Torchance mehr genutzt hätten. Gegen Ende der ersten Halbzeit war es schon abzusehen: Da hat Pauli seine Klasse gezeigt. Eine spielerisch richtig gute Mannschaft. Das wussten wir vorher, dass du Pauli nicht 90 Minuten lang wegverteidigen kannst. Ich hätte mir gewünscht, dass wir nach Ballgewinnen mehr Ruhe in unserem Spiel gehabt hätten. Aber man hat gesehen, dass wir den Punkt unbedingt hier behalten wollten. ,Brollo’ hat den einen oder anderen guten Reflex gehabt, hier und da hatten wir auch das nötige Matchglück gehabt, das uns in Bremen gefehlt hat. “

2.Liga 2021-2022 | Spieltag 26
| Rudolf Harbig Stadion | 12.Mrz.2022-13:30
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
N U U N N
1 : 1
Endstand
FC St. Pauli
FC St. Pauli
S N S N S
Christoph Daferner
20'
Simon Makienok
42'
1. Halbzeit
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45'
2. Halbzeit
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90'
Tore
20'
42'
Tor

 

Dynamo HG3

Sebastian Mai erleidet Außenbandriss im linken Sprunggelenk

Ausfall bis Ende der Saison

Sebastian Mai hat einen Außenbandriss im linken Sprunggelenk erlitten und fällt mehrere Wochen aus. Der Defensivspieler der SG Dynamo Dresden zog sich die Verletzung in einer Trainingseinheit am Mittwochvormittag zu und wurde anschließend im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden untersucht.

Sebastian Mai, der seit Sommer 2020 bei der SGD unter Vertrag steht, sagt: „Eine Verletzung kommt immer unpassend, aber der diesmalige Zeitpunkt ist extrem bitter. Ich hatte in den vergangenen Wochen wieder ein richtig gutes Gefühl, stand mit Freude auf dem Platz und konnte auch beim Auswärtsspiel in Bremen viel von dem umsetzen, was ich mir vorgenommen hatte. Nun wird mein Ziel sein, so schnell wie möglich wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren zu können. Ich möchte unserer Mannschaft unbedingt noch im Saison-Endspurt helfen.“

Der 28-Jährige kann vorerst nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Er wird – in Absprache mit Dynamos medizinischem Team – ein individuelles Reha- und Aufbauprogramm in der AOK PLUS Walter-Fritzsch-Akademie absolvieren.

Ralf Becker, Geschäftsführer Sport der SGD, sagt: „Der Ausfall von Sebastian Mai ist sehr bitter. ‚Basti‘ hatte sich mit viel Fleiß wieder so richtig an die Startelf herangekämpft und hat in Bremen ein wirklich gutes Spiel absolviert. Natürlich wird er uns auch mit seiner Mentalität auf dem Platz fehlen. Wir werden ihn bei seinem Heilungsprozess bestmöglich unterstützen und wünschen ihm eine gute Genesung.“

Dynamo HG3

Doppelpack Füllkrug, Werder schlägt Dynamo mit 2:1

Werder nach Sieg gegen Dynamo wieder Platz 1

Bremen ist nun wieder Tabellenführer und hat in der Tabelle schon sieben Punkte Vorsprung auf die großen Rivalen Hamburger SV und Schalke 04. Dynamo ist Tabellensechzehnter und damit weiter im Abstiegskampf. Werder Bremen hat in der zweiten Fußball-Bundesliga seine Erfolgsserie unter Trainer Ole Werner fortgesetzt. Die Hanseaten schlugen am Sonntag Dynamo Dresden mit 2:1 (2:1) und holten sich damit die Tabellenführung zurück.

Nachdem beide Mannschaften und die rund 25.000 zugelassen Zuschauer im Wohninvest Weserstadion vor dem Anstoß mit einer lauten Gedenkminute ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine gesetzt hatten, starteten die Gäste um Neu-Trainer Guerino Capretti enorm entschlossen in die Partie.

Dresden jubelt früh, dann dreht Werder das Spiel

Leicht machten es die abstiegsbedrohten Dresdner den Bremern nicht: Im ersten Spiel unter Neu-Trainer Guerino Capretti, der Dynamos Aufstiegscoach Alexander Schmidt nachgefolgt war, machte der Außenseiter früh Druck. Königsdorffers Führungstor nach einer Ecke (2.) hatte sich in den ersten Szenen schon angedeutet. Es entwickelte sich eine temporeiche Partie mit Chancen für beide Klubs. Eine ziemlich kalte Dusche für die Bremer, die durch Marvin Ducksch zwar beinahe postwendend geantwortet hätten (3.), in der Defensive aber weiterhin große Schwierigkeiten mit Dynamo Dresden hatten. Nur mit einer Glanzparade nach einem Distanzschuss von Sebastian Mai bewahrte Pavlenka seine Mannschaft vor einem höheren Rückstand (5.). Erst nach dieser turbulenten Anfangsphase gewannen die Hausherren allmählich die Oberhand auf dem Platz und zeigten in einer einzigen Szene, warum sie zu den absoluten Topfavoriten auf den Bundesliga-Aufstieg zählen. Nach schönem Zuspiel in die Tiefe von Jung, das Schmidt am Strafraum clever durchließ, spielten Niclas Füllkrug und Ducksch blitzschnell Doppelpass, in dessen Folge Füllkrug mit seinem zwölften Saisontor den Ausgleich für Werder Bremen besorgt – 1:1 (16.). Wenig später schloss Leonardo Bittencourt im Strafraum mit dem Rücken zum Tor ab und verfehlte mit einem Heber über sich selbst nur knapp den langen Pfosten (25.).

Ein Kopfball kurz vor der Pause brachten Werder in Führung (45.). Das Sturmduo Füllkrug/Ducksch ist das erfolgreichste der zweiten Liga, in dieser Saison haben die Bremer Mittelstürmer schon vier Tore mehr erzielt (28) als die gesamte Dresdener Mannschaft (24).

Königsdörffer hat den Ausgleich auf dem Fuß

In der zweiten Hälfte hatte Bremen mehr vom Spiel, doch Chancen erspielte sich die Mannschaft von Trainer Ole Werner kaum noch. Für den größten Aufreger sorgte stattdessen Dresdens starker Angreifer Königsdörffer.

Es lief die 59. Minute, als Königsdörffer von einem Fehler von Gegenspieler Miloš Veljković profitierte und Richtung Bremer Tor sprintete. Sein Schuss auf die lange Ecke war gut, aber nicht gut genug: Werder-Schlussmann Jiri Pavlenka rettete mit dem Fuß. Kurz darauf verzog Christoph Daferner aus aussichtsreicher Position (61.). Es blieb beim knappen Erfolg für Werder Bremen.

Die Hanseaten kombinierten sich phasenweise ansehnlich in Richtung Dresdner Strafraum, dort versuchten es die Grün-Weißen allerdings oft zu kompliziert, sodass die Dynamo-Defensive immer wieder klären konnte. Die Begegnung hatte längst nicht mehr die Klasse des ersten Durchgangs – auch, weil bei den Gästen mit zunehmender Spieldauer der Glaube an den Ausgleich nicht mehr vorhanden schien. So verwalteten die Bremer das Ergebnis und durften sich letztlich über drei wichtige Punkte im Aufstiegsrennen freuen. Dynamo muss weiterhin um den Klassenerhalt kämpfen.

Beide Klubs müssen am Samstag (12.03.2022) wieder ran. Werder gegen Heidenheim, Dresden gegen St. Pauli.

Tore
16'
45'
2.Liga 2021-2022 | Spieltag 25
| Wohninvest Weserstadion | 06.Mrz.2022-13:30
Werder Bremen
Werder Bremen
S S S U S
2 : 1
Endstand
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
U N U U N
Niclas Füllkrug
16'
Niclas Füllkrug
45'
Ransford Königsdörffer
2'
1. Halbzeit
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45'
2. Halbzeit
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90'
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Spiel eins der Dynamo’s unter dem neuen Cheftrainer Capretti

Ingolstadt hat Dynamo vorgemacht, wie man bei Werder Bremen Punkte holt

Ingolstadt ist der Ansatz. Der Gegner hat Stärken, aber auch Schwächen. Wie wollen wir entgegentreten? Wie können wir auch aktiv sein? Wenn wir den Ball haben, hat ihn der Gegner nicht. Wir werden gut auf Bremen vorbereitet sein. Wir wollen es schaffen, dass wir in ganz vielen Spielphasen die aktive Mannschaft sind, dass Werder auch einmal auf uns eine Antwort haben muss„, verrät der 40-Jährige, dass er sich im Weserstadion nicht einigeln will.

Die Abwehrarbeit hat bei Dynamo bis auf die Ausnahmen in Ingolstadt (0:3) und gegen Rostock (1:4) gepasst.

15 Tore Ducksch, 11 Füllkrug. Heute kommt einiges auf die Schwarz-Gelben zu.

Die defensive Stabilität will Capretti bei seinem Debüt am heutigen Sonntag beibehalten, aber gerade in der stockenden Offensive einen neuen Spirit hineinbringen. „Wir wollen solche Strukturen schaffen, dass wir in vielen Positionen dem Gegner wehtun können. Torschüsse generieren auf den Halb- und Achterpositionen, dass sie torgefährlicher werden, dass auch unsere Außenstürmer zu Abschlüssen kommen. Wir wollen den Gegner in deren Hälfte beschäftigen.“

Gelingt das, wird Marvin Ducksch in dieser Saison ein drittes Mal gegen Dresden leer ausgehen. Auch, wenn Dynamo seit Sonnabend mit dem Relegationsplatz zusätzlichen Ballast im Gepäck hat.

Werders Bilanz gegen Dynamo

Bundesliga
1994/1995 18. Spieltag Werder Bremen Dynamo Dresden 1:0 (1:0)
1994/1995 1. Spieltag Dynamo Dresden Werder Bremen 1:1 (1:1)
1993/1994 33. Spieltag Dynamo Dresden Werder Bremen 1:0 (0:0)
1993/1994 16. Spieltag Werder Bremen Dynamo Dresden 0:1 (0:1)
1992/1993 26. Spieltag Werder Bremen Dynamo Dresden 3:0 (2:0)
1992/1993 9. Spieltag Dynamo Dresden Werder Bremen 2:3 (0:2)
1991/1992 32. Spieltag Werder Bremen Dynamo Dresden 2:0 (1:0)
1991/1992 13. Spieltag Dynamo Dresden Werder Bremen 2:1 (2:0)
2. Bundesliga
2021/2022 8. Spieltag Dynamo Dresden Werder Bremen 3:0 (1:0)
DFB-Pokal
1993/1994 Halbfinale Dynamo Dresden Werder Bremen 0:2 (0:2)
1991/1992 Achtelfinale Werder Bremen Dynamo Dresden 4:1 (2:1)
Dynamo News

Bewegender Gedenkfeier von Dynamo-Idol Dixie Dörner

Fans, Profis und Verantwortliche erweisen Hans-Jürgen Dörner die letze Ehre

In diesem Rahmen gab es auch eine an die Dörner-Familie gerichtete Entschuldigung des Vereins.

Im Rahmen einer bewegenden Gedenkfeier haben am Donnerstagnachmittag rund 500 Menschen im Rudolf-Harbig-Stadion Abschied von Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner genommen. Das Fußball-Idol war am 19. Januar 2022 im Alter von 70 Jahren an einer schweren Erkrankung verstorben. Der Tod des Olympiasiegers von 1976 hatte eine große Anteilnahme ausgelöst, die weit über Dresden und Sachsen hinausging.

„Wir können es noch immer nicht fassen. Viel zu früh musste er von uns gehen“, sagte Dynamo Dresdens Vereinspräsident Holger Scholze in seiner Trauerrede. „Er blieb stets bodenständig und zurückhaltend.“ Als Scholze in persönlichen Anekdoten unter anderem von einem gemeinsamen Gespräch mit Dörner berichtete, in dem es um „Dixies“ Erinnerungen an einen 10:1-Kantersieg gegen Chemie Buna Schkopau ging, erstickten Tränen seine Stimme. Die Gäste der Gedenkfeier auf den Rängen, unter ihnen auch die komplette Profimannschaft der Dynamos sowie Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), lauschten mit andächtigem Schweigen.

„Er bleibt ein Glücksfall für Dynamo, für den Fußball und den Sport insgesamt“, sagte Scholze und erinnerte an die großartigen Erfolge, die der gebürtige Görlitzer im Laufe seiner Karriere errang – seine Meistertitel und Pokalsiege mit den Schwarz-Gelben sowie seine Laufbahn als Auswahlspieler. Insgesamt 20 Nachwuchsspieler von Gelb-Weiß Görlitz, Einheit Dresden-Mitte, Dynamo Dresden und der Dynamo-Dresden-Fußballschule, standen Spalier, als Scholze vor der nach Hans-Jürgen Dörner benannten Tribüne sprach.

„Unser aller Herz erobert“

Nicht unerwähnt ließ der Präsident gravierende Versäumnisse aus früheren Jahren, in denen damalige Verantwortliche von Dynamo Dresden das einstige Idol Dörner wenig wertschätzend behandelten und ihn wiederholt mit ihrem Verhalten kränkten. „Stellvertretend bitte ich im Namen unserer Sportgemeinschaft Dixie, seine Familienmitglieder und die nächsten Angehörigen dafür in aller Form um Verzeihung“, so Scholze, der auch auf Dörners Leiden durch eine Erkrankung ab 2018 einging. Vieles deutete nach einer sofortigen Operation „darauf hin, dass er den Teufel besiegt hatte.“ Drei Jahre später kehrte die Krankheit zurück und er verlor den Kampf gegen sie.

„Nicht nur der Größte der Vereinsgeschichte ist von uns gegangen. Es ist auch ein Mensch verloren gegangen, der unser aller Herz erobert hatte. Legenden sterben nie! Lieber Dixie, du wirst uns unendlich fehlen und dennoch immer mit uns sein“, schloss Scholze. Vor uns zwischen den Reden wurden auf den Stadionleinwänden Fotos aus Dörners Karriere gezeigt, untermalt von Musik, die Dörners Hinterbliebene ausgesucht hatten: Bruce Springsteens „Tougher than the Rest“, die Fußball-Hymne „You’ll never walk alone“ und Roland Kaiser.

„Dresden kann stolz sein“

„Dörner hat die SGD geprägt wie nur wenige andere – als Spieler und Persönlichkeit“, sagte Dörners langjähriger Weggefährte Ralf Minge, der eine zweite emotionale Trauerrede hielt – und persönliche Erlebnisse mit Dörner hervorhob. Wie den Flaschenwurf in Richtung „Atze“ Döschner in der Umkleidekabine, kurz nach dem späten und knappen Europapokal-Aus gegen Feyenoord Rotterdam 1981. „Das war das einzige Mal, dass er nicht mit der ihm innewohnenden Besonnenheit gehandelt hat. Aber es war auch ein Zeichen dafür, dass er authentisch war, sich nie verstellte und immer gewinnen wollte“, so Minge, der mittlerweile als Sportdirektor des Halleschen FC tätig ist.

„Seine Fähigkeiten waren fast zu elegant für den Arbeiter- und Bauernstaat. Vor lauter Respekt siezte ich ihn“, führte Minge über die erste Zeit aus, in der er Dörner plötzlich nicht mehr als jugendlicher Zuschauer, sondern als sein Mitspieler und Nebenmann in der Kabine sitzen sah. „Leichtsinn wurde ihm ab und an vorgeworfen. Dabei war es Leichtigkeit.“ Nach der Wende war Dörner als Trainer tätig, habe aber nach zehn Jahren genug gehabt vom Profigeschäft und landete schließlich im Dresdner Stadtfußball als Chefcoach von Einheit Mitte. „Ein Weltstar in den Niederungen des Fußballs? Nein, ein Mensch, der Freude daran hatte, seinen Erfahrungsschatz weiterzugeben“, sagte Minge.

„Dresden kann stolz sein, einen solchen Fußballer gehabt zu haben. Es gibt nicht viele Spieler, die so mit einem verein verbunden sind und bleiben und trotz ihrer Klasse nie ein anderes Trikot getragen haben“, so Minge. „Nun ist es an uns, das Vermächtnis des Hans-Jürgen Dörner fortzuführen, die Erinnerung an ihn in Ehren zu halten.“ Die in Dresden diskutierte Umbenennung der vorm Rudolf-Harbig-Stadion verlaufenden Lennéstraße in Dixie-Dörner-Allee könne sich Minge sehr gut vorstellen. Dies würde Dörners Lebensleistung gerecht werden.

Spieler Neuverpflichtung

Guerino Capretti wird neuer Cheftrainer von Dynamo Dresden

Guerino Capretti übernimmt Zweitligisten Dynamo Dresden

Das gaben die Sachsen bekannt. Der Coach kommt vom Drittliga-Kellerkind SV Verl.

Dynamo Dresden hat sich mit Guerino Capretti verstärkt. Der langjährige Cheftrainer des aktuellen Drittliga-Kellerkindes SC Verl schließt sich ab sofort den Sachsen an, die sich zuvor wegen Erfolgslosigkeit von Alexander Schmidt getrennt hatten. Der 40-Jährige hatte die Ostwestfalen erst vor zwei Wochen nach fünf Jahren verlassen, nun kam es bereits zur Neuanstellung als Coach des Traditionsklubs aus „Elbflorenz“. Bei der SGD erhält er einen Vertrag bis Sommer 2024. Pikant: Sein Arbeitspapier besitzt nur für die 2. Bundesliga Gültigkeit. Nach 24. Spieltagen befindet sich Dresden als Tabellen-14. in akuter Abstiegsnot. Dynamo ist nur einen Punkt vom Relegationsplatz entfernt und zehn Punkte vor Erzgebirge Aue auf Rang 17.

Ich bin froh, jetzt hier zu sein. Mir gefällt die Stadt, es ist eine sehr schöne Stadt. Hier im Trainingszentrum herrschen super Bedingungen. Es fehlt an nichts“, sagte Capretti bei seiner offiziellen Vorstellung auf einer Pressekonferenz im Dresdner Stadion am Mittwochnachmittag.

Der frühere Innenverteidiger, der unter anderem für den SC Paderborn und Preußen Münster aktiv war, war als Spieler selbst nie über die viertklassige Regionalliga hinausgekommen. Nichtsdestotrotz gilt er bereits seit einigen Jahren als eines der vielversprechendsten Trainertalente Deutschlands.

Dynamo wirft Trainer A. Schmidt raus, Zandi übernimmt vorerst

Alexander Schmidt hatte am 26. April 2021 das Amt des Cheftrainers bei der SG Dynamo Dresden übernommen und zunächst einen Vertrag bis 30. Juni 2021 unterschrieben. Dieser wurde, nachdem der Übungsleiter die Sportgemeinschaft mit fünf Siegen und einem Unentschieden im Saisonendspurt 2020/21 zum Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga geführt hatte, im Mai 2021 um zwei weitere Jahre bis 2023 verlängert.

In 33 Pflichtspielen unter seiner Verantwortung als SGD-Cheftrainer stehen 14 Siege, sechs Unentschieden und 13 Niederlagen zu Buche.

Die SG Dynamo Dresden hat Cheftrainer Alexander Schmidt mit sofortiger Wirkung freigestellt. Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Becker informierte den 53-Jährigen am Dienstagmorgen in einem persönlichen Gespräch über die Entscheidung des Vereins.

Bis auf Weiteres wird Co-Trainer Ferydoon Zandi die Zweitliga-Mannschaft der SGD zusammen mit seinem Team auf die bevorstehende Auswärtspartie am Sonntag, um 13.30 Uhr, beim SV Werder Bremen vorbereiten.

Ralf Becker
, Sportgeschäftsführer der SG Dynamo Dresden, sagt: „Dieser Schritt ist uns wirklich nicht leichtgefallen. Aber wir befinden uns aktuell in einer sportlich schwierigen Situation. Die Spiele in diesem Jahr sind nicht so gelaufen, wie wir uns das alle gewünscht hätten. Und auch wenn wir prinzipiell vom eingeschlagenen Weg vollkommen überzeugt sind, erhoffen wir uns von einer Veränderung auf der Cheftrainerposition in dieser kritischen Phase der Saison einen zusätzlichen Schub im Kampf um den Klassenerhalt.“

Nach der 0:1-Heimniederlage am Samstagabend gegen den SV Darmstadt 98 steht die Sportgemeinschaft auf dem 14. Tabellenrang der 2. Bundesliga mit einem Zähler Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz, den im Moment der F.C. Hansa Rostock bekleidet.

„Alex gebührt für das, was er für Dynamo geleistet hat, ein riesengroßer Dank. Vom ersten Tag an ist er seine Aufgaben mit unglaublich viel Leidenschaft, Willen und Energie angegangen und hat dadurch auch einen großen Anteil an der Rückkehr in die 2. Bundesliga als Drittligameister. Für seinen weiteren Weg wünsche ich ihm sowohl beruflich als auch persönlich nur das Beste“, erklärt Ralf Becker.

Alexander Schmidt hatte am 26. April 2021 das Amt des Cheftrainers bei der SG Dynamo Dresden übernommen und zunächst einen Vertrag bis 30. Juni 2021 unterschrieben. Dieser wurde, nachdem der Übungsleiter die Sportgemeinschaft mit fünf Siegen und einem Unentschieden im Saisonendspurt 2020/21 zum Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga geführt hatte, im Mai 2021 um zwei weitere Jahre bis 2023 verlängert.

Dynamo Hintergrund 5

Dynamo Dresden verliert gegen Darmstadt in letzter Sekunde

Dynamo trifft beim Flutlichtspiel am Sonnabend zweimal das Torgestänge

Der einzige Treffer des Abends gelingt den Gästen in der Nachspielzeit. Das war extrem bitter. In letzter Minute hat Dynamo Dresden am Sonnabend eine schmerzliche Niederlage hinnehmen müssen. Mathias Honsak traf in der dritten Nachspielminute des Zweitligaspiels zum 0:1 für den SV Darmstadt 98. Dabei hatten die Schwarz-Gelben lange gut mitgehalten und sich vor 10.024 Zuschauern beim Flutlichtspiel im Rudolf-Harbig-Stadion eigentlich ein Unentschieden verdient. Nicht nur wegen zweier Aluminiumtreffer, sondern auch einer engagierten Leistung gegen das Spitzenteam aus Südhessen.

Dresdens Cheftrainer Alexander Schmidt wollte an die Schlussphase vom 1:1 der Vorwoche gegen Heidenheim anknüpfen und für mehr Kreativität sorgen. Entsprechend begannen Patrick Weihrauch mit seinem ersten Startelfeinsatz seit Dezember 2020 und Batista-Meier. Dafür mussten Drchal und Schröter auf die Bank. Die dritte Änderung betraf Guram Giorbelidze, der den verletzten Linksverteidiger Chris Löwe ersetzte.

Dabei waren die Gastgeber einem Traumstart nahe. Nach einem Fehlpass von Gäste-Torhüter Marcel Schuhen verpasste Julius Kade (1.) die Führung nur knapp. Darmstadt hatte danach viel Ballbesitz, Dresden blieb zunächst aber gefährlicher. Einen Freistoß von Patrick Weihrauch (16.) lenkte Schuhen mit etwas Glück an die Latte. Die Gäste wurden durch Torjäger Luca Pfeiffer (29.) erstmals richtig gefährlich, auf der anderen Seite verfehlte Oliver Batista Meier (39.) mit einem Freistoß das Tor der Lilien nur knapp. So aber flog die Kugel von der Bande zurück und ließ das Außennetz zappeln, so dass die Fans schon jubelten. Kurz vorm Pausenpfiff tobten sie dann vor Wut, als Florian Lechner keinen Elfmeter für Dynamo pfiff. Yannick Stark war bei einem Zweikampf zu Boden gegangen, Patric Pfeiffer spielte aber einen Bruchteil vor seinem Zusammenprall mit dem Dynamo-Kapitän den Ball (45.+1).

Viele Chancen in der 2. Halbzeit

Diesmal nahm zuerst der gegnerische Trainer einen Doppelwechsel vor. Torsten Lieberknecht brachte mit dem Wiederanpfiff Honsak und Ex-Dynamo-Verteidiger Jannik Müller. Skarke prüfte direkt Mitrjuschkin, doch der wehrte sicher ab (46.). Bei den Sachsen lief in dieser Phase nicht viel nach vorn. In der 56. Minute musste Patrick Weihrauch dann vom Platz, Morris Schröter kam für ihn. Kurz danach wurde die SGD wieder brandgefährlich: Nach einem von Stark verlängerten Batista-Meier-Freistoß köpfte Ehlers aus Nahdistanz an den rechten Pfosten (58.). Zum zweiten Mal Aluminium und Pech für Dynamo!

Die Darmstädter hatten durch Skarke eine gute Gelegenheit, doch der Ball ging aus spitzem Winkel knapp links vorbei (62.). Dynamos nächste Chance war aber noch besser, doch Schuhen parierte Kades Abschluss richtig stark (70.). Giorbelidze hatte sich nach gutem Auftritt ausgepowert und war von Krämpfen geplagt, Robin Becker ersetzte ihn und Michael Akoto wechselte auf die Linksverteidigerposition (76.). In der 82. Minute kam zudem Basti Mai für Ransford Königsdörffer.

Die Darmstädter wechselten unterdessen offensiv und hatten fortan auch die deutlich besseren Torchancen. Holland schoss erst ganz knapp rechts vorbei (82.) und wenig später knallte sein Distanzschuss an die Latte (85.). Nun waren die Dynamos mal im Glück, auch wenn sie in dieser Phase einen Wermutstropfen zu verkraften hatten: Der Ex-Darmstädter Yannick Stark grätschte Tietz um und sah dafür seine fünfte Gelbe Karte in dieser Saison – damit fehlt er nächstes Wochenende gesperrt in Bremen.

Lucky Punch in letzter Sekunde

In der 89. Minute hatte dann plötzlich Julius Kade das Goldene Tor auf dem Fuß, verzog aber freistehend. Hinten verteidigte Dynamo mit viel Aufwand, kämpfte um jeden Ball. Der Letzte jedoch ging verloren. Honsak spitzelte den Ball an Mitrjuschkin vorbei. Das war ein Lucky Punch in letzter Sekunde. Akoto war zuvor geschubst worden, lag am Boden, doch die Gäste spielten weiter. Der Treffer wurde überprüft und schließlich gegeben. Dadurch sind die Hessen Tabellenführer. Und Dynamo taumelt weiter der Abstiegszone entgegen.

Tore
90'
+3
Tor
1. Halbzeit
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45'
2. Halbzeit
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90'
2.Liga 2021-2022 | Spieltag 24
| Rudolf Harbig Stadion | 26.Feb.2022-20:30
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
U U N U U
0 : 1
Endstand
SV Darmstadt 98
SV Darmstadt 98
U S N U U
Mathias Honsak
90'+3'

 

 

Dynamo muss wenigstens zwei Wochen auf Chris Löwe verzichten

Dynamo muss in den kommenden Wochen ohne Leistungsträger Chris Löwe auskommen.

Der 32 Jahre alte Verteidiger zog sich einen Innenbandanriss im linken Knie zu, der nach Abstimmung mit den Dynamo-Ärzten nicht operativ behandelt wird.

Löwe habe die Reha-Maßnahmen bereits aufgenommen, teilte der Klub am Montag mit.

Ralf Becker, Geschäftsführer Sport der SGD, sagt: „Der Ausfall von Chris Löwe ist sehr schade. Nach der verletzungsbedingten Auswechslung am Freitagabend gegen Heidenheim mussten wir leider davon ausgehen, dass er uns ein paar Wochen fehlen wird – die Diagnose macht jedoch Hoffnung, dass uns Chris in der Saison-Endphase nochmal zur Verfügung stehen kann. Er hat bislang eine sehr konstante Serie gespielt und ist auch aufgrund seiner Erfahrung ein wichtiger Eckpfeiler in unserem Team. Wir werden ihn bei seiner bereits begonnenen Reha bestmöglich unterstützen und wünschen ihm eine gute Genesung.“

Neben den zwei langzeitverletzten Akteuren Patrick Wiegers und Panagiotis Vlachodimos fehlt derzeit weiterhin Luca Herrmann. Kevin Broll befindet sich nach seiner Knochenbandläsion am Finger noch in der Reha und trainiert individuell.

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