Seit Wochen stecken die Hamburger in einem echten Negativstrudel. Seit dem Heimerfolg über den SV Sandhausen am achten Spieltag (2:0) konnten sie kein Pflichtspiel mehr gewinnen. Sechs Pleiten und drei Remis sind eine katastrophale Ausbeute. Auch der jüngste Trend deutet mit drei Niederlagen in Serie in die falsche Richtung. Durch diese Bilanz rutschten sie auf den 15. Rang ab und sind nur dank des besseren Torverhältnisses gegenüber dem 1. FC Nürnberg nicht auf dem Relegationsplatz zu finden.
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Eine schnelle Analyse für diese Rückschläge bietet FCSP-Trainer Jos Luhukay: “Gerade unsere Außenstürmer und Mittefeldspieler müssen effizienter sein. Dann würden wir woanders stehen“. Der Niederländer warnt auf der andere Seite vor der anstehenden Aufgabe. Wiesbaden sei “in der Defensive sehr gut organisiert, sehr gefährlich bei Kontern“. Besonderen Respekt hat er dabei vor Torjäger Manuel Schäffler, der bereits bei elf Saisontreffern angelangt ist.
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Nur wenig besser sieht die Lage bei den Hessen aus. Aus den letzten sieben Pflichtmatches sammelten sie nur einen Dreier, ganze vier Mal kamen sie nicht über ein Unentschieden hinaus. Darunter fallen aber auch beträchtliche Ergebnisse wie die Punkteteilungen gegen den 1. FC Heidenheim (0:0) oder den Hamburger SV (1:1). Hinzu gesellen sich zwei Niederlagen, die ihren Teil dazu beitragen, dass sie aktuell auf der vorletzten Position im Klassement stehen. Bis zum heutigen Gegner ist es dabei aber nur ein Zähler.
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SVWW-Coach Rüdiger Rehm ist sich bewusst, was heute auf dem Spiel steht: “Wir wissen um die Wichtigkeit der Partie. Wir sind auf einem guten Weg und hoffen, dass wir diesen weiter vorantreiben können. Wir werden alles in die Waagschale werfen“. Gleichzeitig verweist der Übungsleiter auf die besondere Atmosphäre, auf die sich seine Truppe und er bereits freuen. Es sei “das Schönste für einen Fußballer, in solchen Stadion zu spielen“.
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Anstoß 1. Halbzeit...Schiedsrichter des heutigen Kräftemessens ist Robert Kempter. Der 31-jährige Soldat aus Sauldorf gehört schon seit zwölf Jahren zum Zweitliga-Inventar und kommt in der laufenden Spielzeit zu seinem vierten Einsatz. Dabei bekam er es bereits ein Mal mit Wehen zu tun, als Glücksbringer erwies er sich dabei nicht (2:3 beim FC Erzgebirge Aue). Unterstützt wird er an den Seitenlinien von Marcel Gasteier und Marcel Schütz.
4'
Erstmals wird es hier ein bisschen spannender. Ein famoser hoher Steilpass erreicht auf Höhe der linken Sechzehnmeterraumkante Gyökeres. Dessen Flanke in die Mitte findet aber keinen Abnehmer.
7'
Insgesamt verleben wir eine durchaus muntere Anfangsphase. Während St. Pauli mit schnellem Passspiel nach vorne kommen möchte, lauern die tiefstehenden Wehener auf Konter. Noch fehlt es aber an Chancen.
8'
Na also, da ist der erste Abschluss: Becker bereitet über den rechten Halbraum vor, spielt zu Veerman, der wiederum für Gyökeres klatschen lässt- Der 21-Jährige scheitert aus mittigen 20 Metern am aufmerksamen Lindner.
9'
Im Gegenug gibt es für die Schwarz-Rot-Goldenen einen ersten Eckstoß. Den bringt Aigner herein, Gefahr kommt aber nicht auf.
12'
So darf es hier ruhig weitergehen. Beide Teams suchen ungeachtet ihrer Tabellensituation den Weg nach vorne und wollen den Gegner vor Probleme stellen. Noch ist aber oftmals nicht genug Präzision im Spiel.
15'
Nach einer Viertelstunde steht es noch 0:0. Auffallend: Es gibt insgesamt wenig Zweikämpfe, Fouls so gut wie gar nicht. So gibt es relativ viel Spielfluss.
17'
Wieder muss Lindner ran. Becker zieht aus halblinken 22 Metern nach Vorarbeit von Sobota ab. Den Aufsetzer schnappt sich der Tormann sicher. Gut gemacht.
20'
Nun beruhigt sich die Geschichte auf dem grünen Parkett wieder. Der FCSP generiert viel Ballbesitz, ohne, dass dabei häufig etwas Konstruktives herausspringt. Wiesbaden steht sehr kompakt.
Tor1:023'
Viktor Gyökeres
Tooor für FC St. Pauli, 1:0 durch Viktor Gyökeres Ein bisschen überraschend fällt das 1:0! Ohlsson flankt aus dem linken Halbfeld perfekt zu Veerman, der aus dem Zentrum prima für Sobota ablegt. Anstatt aus acht Metern zu schießen, will der Pole nochmal zum Niederländer passen. Mrowca geht dazwischen, klärt die Murmel aber nur zum Strafraumeck vor die Füße von Gyökeres. Der Neuzugang aus England läuft von links in den Sechzehner und trifft etwas glücklich ins kurze Eck. Von Mockenhaupt abgefälscht, landet die Pille in den Maschen. Lindner guckt blöd aus der Wäsche, ist aber machtlos
28'
Die Braun-Weißen agieren nun wieder etwas druckvoller in Richtung Offensive, während die Gäste sich kurz schütteln müssen. Mit diesem nicht unbedingt verdienten Rückstand wurden sie auf dem falschen Fuß erwischt.
31'
St. Pauli macht weiter. Buchtmann holt auf dem rechten Flügel eine Ecke heraus......und die bringt Gefahr! Knolls Hereingabe saust am kurzen Pfosten auf Veermans Schädel. Von dort düst die Kugel nur ganz knapp an der langen Ecke vorbei. Da wäre Lindner wohl erneut chancenlos gewesen.
38'Gelbe Karte
Marcel Titsch-Rivero
Gelbe Karte für Marcel Titsch-Rivero (SV Wehen Wiesbaden)
40'
Dicke Möglichkeit für die Hamburger! Miyaichi wird schön an die rechte Grundlinie geschickt. Bereits sich im Strafraum befindend gibt der Japaner hoch an den langen Pfosten. Veerman taucht drunter durch, ganz hinten geht Gyökeres mit dem Fuß hin. Seine Direktabnahme aus halblinker Position und acht Metern geht links vorbei. Ein Kopfball wäre die sinnvollere Wahl gewesen.
43'
Inzwischen könnten die Kiezkicker bei konsequenterer Chancenverwertung auch höher führen. Zu passiv und zu ängstlich präsentiert sich der Aufsteiger seit dem Gegentor. Damit wird Rehm nicht zufrieden sein.
45'
Ende 1. Halbzeit
46'
Anpfiff 2. Halbzeit
49'Gelbe Karte
Manuel Schäffler
Gelbe Karte für Manuel Schäffler (SV Wehen Wiesbaden) Schäffler tritt seinem Gegenspieler im Mittelkreis unglücklich deftig auf den Fuß. Dafür sieht er Gelb.
51'
Sobota schickt Miyaichi auf der rechten Außenbahn in die Tiefe. Der 27-Jährige flankt direkt flach ins Zentrum, wo Veerman knapp später als Mockenhaupt dran ist. Im Anschluss bereinigt Mrowca die Situation erst nach einigen Problemen. Der Kapitän wirkt heute nicht auf der Höhe.
53'
Erste gute Gelegenheit für den SVWW! Kyereh nimmt einen halbhohen Ball von halbrechts mittig an der Strafraumkante mit der Brust mit. Mit viel Übersicht passt er quer nach halblinks in den Sechzehner zu Titsch-Rivero. Der Mittefeldakteur versucht es sofort. Abgefälscht landet der Abschluss aus 13 Metern aber in Himmelmanns Armen.
54'
Die Gegenseite: Veerman tanzt links in der Box Mockenhaupt aus und schlenzt das Spielgerät aus 14 Metern mit ganz viel Schnitt aufs lange Eck. Allerdings ist noch nicht genug Drall dabei - es segelt am Pfosten vorbei.
57'
Tolle Tat von Himmelmann! Aigner erläuft sich einen wundervollen Steilpass als Seitenverlagerung rechts im Sechzehnmeterraum. Aus immer spitzer werdendem Winkel und 14 Metern visiert der Ex-Löwe das lange Eck an. Himmelmann fährt jedoch das Bein aus und entschärft die Murmel.
Spielerwechsel60'
Rein:Mert Kuyucu
Raus:Sebastian Ohlsson
Spielerwechsel61'
Rein:Rico Benatelli
Raus:Christopher Buchtmann
62'Spielerwechsel
Rein:Törles Knöll
Raus:Marcel Titsch-Rivero
67'
Was ist hier noch drin für die Schwarz-Rot-Goldenen? Nach dem Seitenwechsel sind sie wesentlich mutiger geworden. Noch aber belohnen sie sich nicht für die sich häufenden Tormöglichkeiten. St. Pauli steckt ebenfalls nicht auf.
70'Spielerwechsel
Rein:Nicklas Shipnoski
Raus:Stefan Aigner
Der nächste Angeschlagene: Aigner hält sich den rechten Oberschenkel und muss runter. Für ihn übernimmt Shipnoski.
70'1:1Tor
Manuel Schäffler
Tooor für SV Wehen Wiesbaden, 1:1 durch Manuel Schäffler Knoll legt dem Gegner den Ausgleich auf! Shipnoski wird vom Ex-Regensburger nahe der rechten Torauslinie abgelaufen, bedrängt ihn aber mit energischem Pressing weiterhin. Knoll hat die Situation eigentlich im Griff, will sie spielerisch lösen. Sein Pass landet exakt in den Füßen Schäfflers. Der Top-Torjäger der Gäste nagelt die Pille aus halbrechten 14 Metern über Himmelmann hinweg oben links ins Netz. Prima gemacht - aber nicht von Knoll.
73'
Gar nicht mal so schlecht von Shipnoski. Der eingewechselte Offensivmann wird nach rechts in den Sechzehner geschickt und gibt direkt nach innen. Kyereh ist jedoch zwei Schritte zu spät dran. Abstoß.
Spielerwechsel75'
Rein:Kevin Lankford
Raus:Ryo Miyaichi
77'
Der muss doch sitzen! Veerman steigt nach Freistoß von Knoll aus dem rechten Halbfeld völlig unbedrängt in die Luft. Aus zentralen sechs Metern setzt er die Kugel per Kopf rechts daneben. So freistehend muss der einfach rein, auch wenn das Schiedsrichtergespann nachträglich - zu Recht - auf Abseits entscheidet.
80'
Eine erschreckende Statistik, die den Hamburgern wenig Mut machen dürfte: Nach der 66. Minute erzielten sie in dieser Saison noch keinen einzigen Treffer. Ob sich das heute noch ändert? Momentan scheint es so, als könne alles passieren - in beide Richtungen.
83'
Zander! Der 24-Jährige wühlt sich ans rechte Strafraumeck vor und zieht mit einem kurzen Schlenker nach innen. Sein Linksschuss aufs kurze Eck pariert Lindner sicher.
Tor2:186'
Henk Veerman
Vorlage von: Viktor Gyökeres
Tooor für FC St. Pauli, 2:1 durch Henk Veerman Veerman krönt sich womöglich zum Matchwinner! Gyökeres nimmt einen schicken Steilpass von Becker im linken Halbfeld an und leitet zu Veerman weiter. Der Angreifer behauptet sich gegen Chato und stochert die Pille aus acht Metern vorbei an Lindner ins rechte Eck.
88'Spielerwechsel
Rein:Benedikt Röcker
Raus:Sebastian Mrowca
Gelbe Karte89'
Mert Kuyucu
Gelbe Karte für Mert Kuyucu (FC St. Pauli) Kuyucu spielt auf Zeit. Dabei dauert das Schiri Kempter ein bisschen zu lange. Gelb.
90'
Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 3
Tor3:190' +1'
Viktor Gyökeres
Vorlage von: Waldemar Sobota
Tooor für FC St. Pauli, 3:1 durch Viktor Gyökeres Gyökeres schnürt den Doppelpack und entscheidet die Partie! Wehen drückt und drückt und wird eiskalt ausgekontert. Bei einer Vier-gegen-Zwei-Situation nimmt Sobota einen Pass auf dem rechten Flügel an und gibt direkt flach in den Halbraum zu Gyökeres. Der Schwede tanzt rechts im Strafraum ein bisschen mit seinem Gegenspieler und vollendet aus 14 Metern platziert ins untere linke Eck. Lindner bleibt erneut nur das Nachsehen.