Vor dem Match war man von einer Begegnung zweier ebenbürtiger Mannschaften ausgegangen.
Nach 90 Minuten hatte schließlich Dresden die Nase vorn. Das Hinspiel hatte Wehen Wiesbaden mit 1:0 für sich entschieden. Drei ganz wichtige Punkte für Dynamo Dresden: im Kampf um die 2. Liga gelingt eine 3:1-Sieg gegen Wiesbaden, mit dem die SGD an den Gästen vorbei auf Aufstiegsrang drei klettert! Dynamo mit zwei Änderungen: Kutschke nach abgesessener Gelb-Sperre für Schäffler und Conteh (zuletzt verletzt) für Lemmer. Lange dauert die Abtastphase nicht, dann geht´s steil im Harbig-Stadion.
Direkter Aufstiegsplatz! Und das nicht glücklich, sondern äußerst sehenswert und verdient
Das war spielerisch das Beste, was Dynamo in dieser Saison bisher bot. Und das zum richtigen Zeitpunkt. Dresden agierte mit einem enormen Zug zum Tor, spielte variabel, zog das Geschehen immer wieder auseinander und sorgte so schon in der ersten Hälfte im Grunde für 45-minütigen Dauerdruck im SVWW-Strafraum.
Für das erste Tor sorgte Ahmet Arslan. In der elften Minute traf der Spieler von Dynamo ins Schwarze. Doch der Jubel der knapp 30000 Zuschauer in der (bis auf den Gästeblock) proppevollen Hütte weicht innerhalb weniger Sekunde blankem Entsetzen, weil Schiri Benjamin Cortus auf der Gegenseite auf Strafstoß entscheidet. Kammerknecht hatte Ezeh zu Fall gebracht. Wenig später verwandelte Ivan Prtajin einen Elfmeter zum 1:1 zugunsten der SVW (15.). Bitter: Es war der erste Torschuss der Gäste!
Dynamo Dresden dagegen hätte in den ersten 45 Minuten locker wieder in Führung gehen können, wenn nicht sogar müssen. Aber ein Treffer von Hauptmann zählte wegen Abseits nicht (20.), Meier köpft nach schöner Ballstafette knapp daneben (29.). Die größte Chance aber vergibt der ansonsten so treffsichere Arslan, der nach feiner Vorlage von Arslan den Ball aus sechs Metern nicht im Tor unterkriegt (45.).
Dynamo spielte den Vollgas-Fußball nach der Pause weiter
Nach dem Seitenwechsel merkt man den Dynamos an, dass sie im Kampf ums Zweitliga-Ticket förmlich unter Starkstrom stehen. Wiesbaden kam nur gelegentlich zu Kontern, die aber allesamt entweder von den überragenden Paul Will oder Kyu-Hyun Park abgelaufen wurden. Das Geschehen spielte sich in der Hälfte der Hessen ab. Die SGD schnürte Wiesbaden ein. Ecken, Freistöße, Flanken. Die Abschlüsse gingen knapp links vorbei, rechts vorbei oder es wurde im letzten Moment gezögert.
Doch dann belohnten sich die Sachsen. Ausgangspunkt war Kammerknecht, der einen Angriff abfing. Dann ging es schnell über Meier, Will und Hauptmann. Der steckte durch auf Conteh, dessen Querpass klärte Robin Heußer, aber mit einer artistischen Einlage bugsierte „Haupe“ den Abpraller an den Innenpfosten und rein – 2:1 (70.). Eine Energieleistung! Das erste Saisontor für „Haupe“ – und was für ein wichtiges. Doch „Haupe“ konnte sich über sein erstes Saisontor nicht so richtig freuen, geplagt von Krämpfen blieb er zunächst liegen, doch es ging weiter.
Mit Christian Joe Conteh und Jonathan Meier nahm Markus Anfang in der 72. Minute gleich zwei Spieler aus der Startformation vom Feld. Ersetzt wurden sie von Jakob Lemmer und Dennis Borkowski. Lemmer erhöhte für die SG Dynamo Dresden auf 3:1 (80.). Markus Kauczinski wollte Wehen Wiesbaden zu einem Ruck bewegen und so sollten Bobby Bossu und Florian Carstens eingewechselt für Bjarke Jacobsen und Max Reinthaler neue Impulse setzen (83.). Unter dem Strich verbuchte Dresden gegen die SVW einen 3:1-Sieg.
Die letzten Minuten bis zum Abpfiff und noch lange danach herrscht Partystimmung pur. Kein Wunder bei der Gewissheit, dass Dynamo drei Spieltage vor Schluss den Traum vom direkten Wiederaufstieg ein großes Stück näher gekommen ist…
Durch die drei Punkte gegen die SV Wehen Wiesbaden verbesserte sich Dynamo auf Platz drei. Die SG Dynamo Dresden weist in dieser Saison mittlerweile die stolze Bilanz von 18 Erfolgen, neun Punkteteilungen und acht Niederlagen vor. Die letzten Resultate der Mannschaft aus der sächsischen Landeshauptstadt konnten sich sehen lassen – zehn Punkte aus fünf Partien.