Ost-Derby

Elb Classico: Magdeburg jubelt über Dynamo nach 25 Jahren

Magdeburg gewinnt nach 25 Jahren mal wieder in Dresden

Trainer und Spieler sind begeistert von der Stimmung beim Derby zwischen Dynamo Dresden und dem 1. FC Magdeburg. In sportlicher Hinsicht können sich nur die Gäste freuen. Bei Dynamo Dresden hatte der 1. FC Magdeburg lange nicht gewonnen, diese Serie endete nun. In Magdeburg atmen sie auf, Aufsteiger Dresden legte einen Fehlstart hin.

Die Vorfreude auf den ersten „Elb-Clasico“ seit viereinhalb Jahren riesig, die Stimmung im mit 31.400 Zuschauern (darunter Dresdens Aufstiegsheld und Ex-Hertha-Coach Cristian Fiel) ausverkauften Harbig-Stadion überragend. Kurz vorm Anpfiff wurde über die komplette Westtribüne und den K-Block eine Riesen-Blockfahne mit der Aufschrift „SG DYNAMO DRESDEN“ entrollt. Gänsehaut pur.

Im Duell Schwarz-Gelb gegen Blau-Weiß zwischen den beiden Schwergewichten von der Elbe konnte sich der 1. FC Magdeburg bei der SG Dynamo Dresden mit 2:1 (2:1) durchsetzen. Die Tore für die Sachsen-Anhalter erzielten Jean Hugonet (28.) und Martijn Kaars (45.+1). Zwischenzeitlich erzielte Christoph Daferner den Ausgleich für die Sachsen (44.). Eine haarscharfe VAR-Entscheidung zu Ungunsten des FCM hielt die Partie bis in die Schlusssekunden eng.

Dynamo beginnt mit Köpfchen und Ballkontrolle

Während Magdeburgs Coach Markus Fiedler der Elf vertraute, die gegen Braunschweig unglücklich verlor, baute Thomas Stamm sein Team auf vier Positionen um.  Das Spiel selbst aber erst einmal weniger spektakulär. Beide Teams nach ihren Auftakt-Pleiten vor allem darauf bedacht, keine Fehler zu machen und hinten gut zu stehen. Echte Chancen gab’s so in der ersten halben Stunde keine. Doch dann ging die Post ab! Nach Atik-Ecke und Ulrich-Verlängerung nickte Jean Hugonet mit etwas Glück zum 0:1 ein. Der Ball springt vom Innenpfosten ins Tor (28.). Aber die Dresdner berappelten sich. FCM-Keeper Reimann klatschte einen Risch-Schuss nach vorn ab, Christoph Daferner staubte zum 1:1 ab (44.). Schon der zweite Saisontreffer des Top-Torjägers. Doch die Antwort von Magdeburgs Super-Knipser Martijn Kaars ließ nicht lange auf sich warten: Quasi im Gegenzug spitzelte er die Kugel nach einem abgefälschten Atik-Schuss zur erneuten Führung über die Linie (45.). Extrem clever vom Holländer, extrem ärgerlich für die SGD so kurz nach dem Ausgleich.

Schreiber zweimal auf dem Posten

Unverändert gingen beide Teams in den zweiten Durchgang. Viel Torgefahr versprühte die Partie zunächst nicht, bis es in der 62. Minute gleich auf beiden Seiten gefährlich wurde. Dresdens Fröling erkämpfte sich stark einen Ball an der Grundlinie und legte zurück auf Kofi Amoako. Sein Schuss wurde aber geblockt, Magdeburg klärte lang und fand Musonda. Der Sambier ging schnurstracks auf Tim Schreiber zu, konnte den Keeper aber mit einem flachen Versuch nicht überwinden.

Fünf Minuten später stand der gebürtige Freitaler im Kasten der Schwarz-Gelben erneut im Fokus, als er im Eins-gegen-Eins gegen Kaars die Oberhand behielt. In der 75. Minute war Schreiber aber chancenlos, als der niederländische Goalgetter in einen Schuss von Philipp Hercher hineingrätschte. Die Partie schien entschieden, doch der VAR schaltete sich ein: Die Stirn von Kaars war im Abseits. Bitter für den FCM: Herchers Schuss hätte wohl gesessen, Kaars hätte einfach wegbleiben müssen. So blieb es ein enges Duell.

Oehmichen vergibt beste Chance

Dynamo warf alles nach vorne und verpasste hauchzart den Ausgleich. Der eingewechselte Jonas Oehmichen setzte einen Kopfball aus wenigen Metern knapp über das verwaiste FCM-Tor (79. Minute). Die Sachsen schnürten den Gegner in den letzten Minuten regelrecht im eigenen Strafraum ein. Doch immer, wenn ein Abschluss oder eine Hereingabe kam, fand sich noch ein Magdeburger Körperteil, um den Ball zu blocken. So blieb es bei der knappen Niederlage für die SGD, die erstmals seit 2007 wieder gegen den FCM verloren hat. Die letzte Heimpleite ist gar 25 Jahre her gewesen. Dynamo bleibt damit nach zwei Spielen punktlos.

Jetzt geht es erst einmal im Pokal gegen Mainz, bevor es in der Liga bei Mitaufsteiger Bielefeld um die ersten Zähler geht. Der FCM dagegen reist mit drei Punkten im Gepäck heim – und dann weiter zum Pokalspiel nach Saarbrücken, bevor bei Hannover 96 die nächste Ligapartie ansteht.

2.Liga 2025-2026 | Spieltag 2
| Rudolf Harbig Stadion | 09.Aug..2025-13:00
Dynamo Dresden
S U N S N
1 : 2
Endstand
1. FC Magdeburg
S S N N N
Christoph Daferner
44'
Jean Hugonet
28'
Martijn Kaars
45'+1'
1. Halbzeit
45' 15' 30'
1'
 
2. Halbzeit
90' 60' 75'
Tore
28'
Tor
44'
45'
+1
Tor

 

Ost-Derby

Tolles Ost-Derby ohne einen Sieger, Endstand 1:1

Abseits des Platzes lieferten sich die beiden Fanlager ein Choreo-Duell im ausverkauften Stadion. Während die gesamte Nordwand mit rot-weißen Tafeln erst ein „Lausitz“ und dann „Power“ bildete, zogen die ganz in schwarz gekleideten Gästefans ein übergroßes “Dynamo” in die Luft. Untertitel: „Jeder fürchtet unseren Namen“. Für den zusätzlichen Gruseleffekt zum Sensenmann ging kurz danach im ganzen Block die Pyrotechnik an. Um die Vereinskasse noch weiter zu belasten, zündeten die mitgereisten Dynamo-Anhänger auch in der 2. Halbzeit munter weiter.

Vier Änderungen in der Startelf bei Dynamo

Es war ein packendes Topspiel der 3. Liga zwischen Energie Cottbus und Dynamo Dresden. Am Ende waren sich Spieler und Trainer einig: Das 1:1 (0:0)-Unentschieden war aufgrund der starken zweiten Halbzeit des FCE für die Gäste aus Dresden eher schmeichelhaft. Dynamo Dresden hat es verpasst, zurück an die Spitze der 3. Liga zu klettern. Die Schwarz-Gelben mussten sich im absoluten Topspiel bei Tabellenführer Energie Cottbus mit einem 1:1 (0:0) zufrieden geben. Vor 19.700 Zuschauern im ausverkauften LEAG Energie Stadion schien es vor allem im zweiten Durchgang zunächst nur eine Frage der Zeit bis zum Führungstor der Gastgeber zu sein, dann aber schlug Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke eiskalt zu (60.). Energie-Joker Timmy Thiele (86.) sorgte per Kopf für den verdienten Ausgleich.

Dynamo-Trainer Thomas Stamm nahm nach dem 2:3 gegen Viktoria Köln vier Veränderungen in der Startelf vor. Für Marx und Menzel, die beide auf der Bank Platz genommen hatten, Sapina (Oberschenkelverletzung) und den gelbgesperrten Daferner, spielten Kammerknecht, Kother, Kutschke und Baur von Anfang an. Energie-Coach Claus-Dieter „Pele“ Wollitz veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 2:0-Sieg in Bielfeld auf einer Position und ließ Krauß für Halbauer starten.

Beide Teams hielten sich nicht lange bei der Vorrede auf und gingen gleich hohes Tempo. Es entwickelte sich eine packende Partie, in der Dynamo in der Anfangsphase durchaus die besseren Chancen hatte. So zischte nach drei Minuten ein Schuss von Kother haarscharf am Cottbuser Gehäuse vorbei. Wenig später wurde der einschussbereite Baur im letzten Moment von den Cottbusern beim Abschluss gestört. Nach gut einer Viertelstunde zogen dann die Lausitzer vor den Augen des einstigen Kulttrainers Eduard „Ede“ Geyer, der sich das Schmeckerchen auf der Tribüne nicht entgehen lassen wollte, merklich an. In der 33. Minute hatte Rorig die Cottbuser Führung auf dem Fuß, seinen Volleyschuss kratzte Dynamo-Schlussmann Tim Schreiber jedoch mit einer Glanzparade aus dem Winkel. In den letzten Minuten der ersten Hälfte hätte die Waage zu beiden Seiten kippen können. Erst schlug Energie-Linksaußen Copado einen Kopfball von Kother von der Linie, danach trudelte auf der Gegenseite ein Schuss von Copado haarscharf am Dresdner Gehäuse vorbei. Torlos ging es in die Kabinen.

Dynamo effektiv, Pfostentreffer von Cigerci

Nach Wiederanpfiff verschenkten dann die Wollitz-Schützlinge erst einmal einen Hochkaräter, der einfach sitzen musste. Zunächst setzte sich Krauß gegen Kammerknecht durch. Seine scharfe Eingabe verpasst erst Copado, dann hämmert Cigerci die Pille aus Nahdistanz ans Alu. Unglaublich, dass er den in der 48. Minute nicht machte. Was folgte, waren weitere Möglichkeiten für die Lausitzer (56./57.), die jedoch Tim Schreiber im Dresdner Tor vereitelte. Förmlich aus dem Nichts schockte anschließend Stefan Kutschke die Hausherren, als er Tony Menzels Eingabe von der Grundlinie zum 1:0 ins Netz drückte (60.). Danach stellte Dynamo auf eine Fünferkette um, womit Energie nicht viel anfangen konnte.

Die Schwarz-Gelben höchst effektiv, Cottbus war kurzzeitig geschockt. Nach 82 Minuten hätten die Dynamos beinahe den zweiten Treffer folgen lassen – ja, wenn der eingewechselte Tony Menzel nicht am glänzend reagierenden Elias Bethke im FCE-Tor gescheitert wäre. Und so musste die Mannschaft von Coach Stamm doch noch den Ausgleich hinnehmen. Nach einer Tallig-Flanke versenkte Timmy Thiele (86.) butterweich per Kopf die Pille im Kasten der Dresdner. Und es hätte fast noch schlimmer für die Sachsen kommen können, der Punktgewinn wackelte heftig. Zum Glück für die Schwarz-Gelben jagte Cigerci (88.) den Ball aus Nahdistanz über das SGD-Tor, dann traf Thiele (90.+3) nur den Querbalken.

Spieler des Tages

Besser hätte das Comeback von Timmy Thiele nicht laufen können. Der Stürmer stand zuletzt am 30. November für Energie Cottbus auf dem Platz. Danach fiel er für vier Spiele mit einer Bronchitis aus. Erst am Mittwoch kehrte der 33-Jährige ins Mannschaftstraining zurück, traute sich aber mit Trainer Wollitz schon Spielminuten zu. „Es war der richtige Moment. Nicht zu lange, nicht zu kurz. So, dass man etwas bewegen kann„, sagte Thiele nach dem Spiel.

Die Stimmen zum Spiel

Claus-Dieter Wollitz (Energie Cottbus): „Das Ergebnis ist absolut lächerlich. Hier hat heute Arm gegen Reich gespielt. Und Arm hat gezeigt, wie man mit Mentalität Fußball spielen kann. Wir haben aber nicht das Ergebnis zur Belohnung bekommen. Heute war Energie Cottbus speziell in der zweiten Halbzeit das Beste, was je eine Drittliga-Mannschaft, die ich trainieren durfte, gespielt hat.“

Stefan Kutschke (Dynamo Dresden): „Den Punkt nehmen wir mit. Energie Cottbus war uns speziell in der zweiten Halbzeit überlegen. Ich glaube, diesen Willen an den Sieg zu glauben, hatten sie dann mehr.“

Timmy Thiele (Energie Cottbus): „Kurz nach dem Spiel würde ich sagen, das sind zwei verlorene Punkte für uns. Das ist eher ein Punktgewinn für Dresden. Ich hatte noch ‘ne Riesenchance, Tolcay [Cigerci] auch. Ich denke, dass es heute verdient gewesen wäre, hätten wir gewonnen. Haben wir aber nicht. Mund abputzen und genauso weitermachen.“