Durch den Abstieg des einstigen Bundesligadinos aus Stellingen im Mai 2018 häufen sich in diesen Jahren die Hamburger Stadtderbys: Hatten bis vor 18 Monaten lediglich vier Duelle in diesem Jahrtausend stattgefunden, ist das heutige bereits das achte. An diesem vorletzten Februarsamstag 2020 ist es ein Aufeinandertreffen mit einer klaren Ausgangslage, empfängt doch der Tabellenzweite den Vierzehnten.
Der Hamburger SV hat sich mit einer starken Ausbeute von zehn Punkten aus vier Partien aus der Winterpause zurückgemeldet und so den zweiten Tabellenplatz gefestigt. Zuletzt vermieden die Rothosen im Auswärtsspiel bei Hannover 96 tief in der Nachspielzeit die erste Niederlage seit dem Nikolaustag; Leihspieler Pohjanpalo traf zum 1:1 und sorgte so dafür, dass der HSV weiterhin vor dem nun punktgleichen VfB Stuttgart rangiert.
"Die Mannschaft hat in den ersten vier Spielen viel von dem gezeigt, was sie abrufen kann. Aber wir wissen auch, dass so ein Derbysieg sicherlich die Fans noch einmal elektrisiert. Unsere Ansprüche können wir mit einem Derbysieg untermauern. Das kann bis zur Länderspielpause noch einmal einen richtigen Kick geben. Dafür müssen wir aber auch Vollgas geben", weiß Trainer Dieter Hecking um die Bedeutung der kommenden 90 Minuten.
Der FC St. Pauli muss zwölf Spieltage vor dem Saisonende um den Verbleib in der 2. Bundesliga bangen, schließlich beträgt sein Vorsprung auf den Relegationsplatz lediglich einen Zähler. Die Kiezkicker sind mit zwei Unentschieden und zwei Niederlagen in das Kalenderjahr 2020 gestartet; zuletzt kamen sie vor eigenem Publikum nicht über ein torloses Unentschieden gegen Schlusslicht SG Dynamo Dresden hinaus.
"Wir konzentrieren und fokussieren uns nur auf das Spiel. Wir müssen eine top Leistung abliefern, um zu punkten. Die Basis ist, die absolute Leidenschaft zu zeigen und Gewinner-Mentalität auszustrahlen", hofft FCSP-Coach Jos Luhukay, dass seine Auswahl die spielerischen Schwächen gegenüber den Hausherren durch die Basistugenden kompensieren kann. Im Hinspiel zeigte St. Pauli wohl die beste Saisonleistung und siegte einem Treffer Diamantakos (18.) sowie einem Eigentor durch van Drongelen (62.) mit 2:0.
Mit der Regeldurchsetzung des vierten Zweitligavergleichs der Hamburger Schwergewichte wurde Manuel Gräfe beauftragt. Der 46-jährige Sportwissenschaftler war von 2007 bis 2018 FIFA-Schiedsrichter und wurde im nationalen Fußball-Unterhaus erstmals im August 2001 eingesetzt. Bei seinem 132. Einsatz auf diesem Level unterstützen ihn die Linienrichter Guido Kleve und Markus Sinn; als Vierter Offizieller verdingt sich Florian Lechner.
Leider hat es in der letzten halben Stunde Auseinandersetzungen innerhalb des Stadions gegeben. Die beiden Fanlager scheinen sich zu nahe gekommen zu sein.
"Unsere Liebe, unser Leiden, unser Leben", ist am unteren Ende einer beeindruckenden Choreographie in der Heimkurve zu lesen. Derweil betreten die 22 Akteure den Rasen.
1'
Spielbeginn
8'
Sonny Kittel
Kittel trifft den Querbalken! Der Zehner der Rothosen ist im Sechzehnerzentrum Adressat eines Beyer-Querpasses von rechts. Er zirkelt das Spielgerät aus 14 Meternin Richtung des linken Winkels und setzt es an die Latte. Schaubs Abstaubversuch aus sieben Metern fliegt knapp drüber.
12'Gelbe Karte
Dimitrios Diamantakos
Gelbe Karte für Dimitrios Diamantakos (FC St. Pauli) Diamantakos fordert einen Handelfmeter für die Braun-Weißen dermaßen nachdrücklich, dass er wegen Meckerns die erste Gelbe Karte des Spiels kassiert.
20'0:1Tor
Henk Veerman
Vorlage von: Ryo Miyaichi
Tooor für FC St. Pauli, 0:1 durch Henk Veerman St. Pauli nutzt seine erste Chance! Miyaichi fängt im Mittelkreis einen hohen Aufbaupass der Rothosen ab und leitet direkt auf Veerman weiter. Der treibt die Kugel bis zum Sechzehner und hat dann klare Tempovorteile gegenüber van Drongelen, an dem er rechts vorbei läuft. Mit Gefühl lupft er den Ball aus halbrechten 13 Metern über den herauslaufenden Heuer Fernandes hinweg in die linke Ecke.
29'0:2Tor
Matthew Penney
Vorlage von: Finn Ole Becker
Tooor für FC St. Pauli, 0:2 durch Matthew Penney Eiskalte Kiezkicker schocken das Volksparkstadion! Im offensiven Zentrum behauptet Becker den Ballbesitz und legt in das linke Halbfeld für Penney ab, der aus 24 Metern einen sehr wuchtigen Linksschuss auspackt, der in der halbhohen rechten Ecke unhaltbar einschlägt.
34'Spielerwechsel
Rein:Marvin Knoll
Raus:Finn Ole Becker
45'
Ende 1. Halbzeit
46'
Anpfiff 2. Halbzeit
62'Gelbe Karte
Sebastian Ohlsson
Gelbe Karte für Sebastian Ohlsson (FC St. Pauli) Ohlsson kommt im Mittelfeld mit einer Grätsche zu spät gegen Kittel. Sein Vergehen zieht eine Verwarnung nach sich.