Dynamo dreht 0:2 Rückstand gegen Osnabrück

Sechstes Spiel in Folge ohne Niederlage

Die SG Dynamo Dresden springt durch das 3:2 gegen den VfL Osnabrück auf Rang vier und ist dran an den Aufstiegsrängen. Es war aber ein Spiel wie Tag und Nacht. Einer schwachen ersten folgte eine starke zweite Hälfte. Dynamo Dresden hat den VfL Osnabrück mit 3:2 (0:2) bezwungen. Zur Pause hatten die Schwarz-Gelben u.a. durch ein Eigentor mit 0:2 zurückgelegen, drehten die Partie aber noch mit einem furiosen Auftritt – und einem Siegtor der Marke „Volltreffer„.

Dass die Partie sich zu einem Spektakel mit schwarz-gelbem Freudentanz entwickeln würde, war in der ersten Halbzeit nicht abzusehen. Dynamo war zwar lange Zeit besser, doch in der Offensive fehlte es an Genauigkeit, Durchschlagskraft und damit Großchancen. Und hinten? Da sorgte ein Missverständnis fürs 0:1 – Michael Akoto wollte nach einer relativ harmlosen Gästeflanke den Ball zu Keeper Stefan Drljaca zurückköpfen, aber der war in die falsche Torecke unterwegs (35.): Eigentor. Robert Tesche legte für die nach 30 Minuten erstarkenden Osnabrücker per Kopf nach (41.).

Dynamo kommt mit Wucht zurück

Dynamo machte zunächst zu ungenau weiter. Frust und Ärger wuchs – das ging soweit, dass sich Gogia das eigene Trikot zerriss. Danach wurde es im Osnabrücker Strafraum fuchsteufelswild, denn das SGD-Feuer brannte lichterloh. Zuerst kratzte Kutschke per Kopf eine viel zu hohe Flanke von der Grundlinie, doch in der Mitte fehlte der Abnehmer vor dem freien Tor. Direkt im nächsten Zug machte es Arslan besser, der freistehend zum Anschluss einnickte (53.). Dresden machte gnadenlos weiter – und Kutschke hämmerte die Kugel aus wenigen Metern an die Latte (55.), der VfL bekam keine Luft zum atmen. Flanke Arslan, Kopfball Will – 2:2, das Rudolf-Harbig-Stadion bebte (57.). Osnabrück meldete sich lediglich mit einem Treffer ans Außennetz in der zweiten Hälfte an (59.).

Die SGD nahm den Fuß anschließend zwar vom Gaspedal, doch die ganz große Wende stand trotzdem bevor: Nach einem Eckball blieben die Hausherren erneut dran, im zweiten Anlauf holte sich Akoto den Ball – und die Hereingabe von der Seite verwandelte Kammerknecht traumhaft per Hacke zur SGD-Führung (71.) Binnen 18 Minuten drehte Dynamo das Spiel! Beinahe hätte Schäffler für die endgültige Entscheidung gesorgt, doch im Fallen schoss er die Kugel hauchzart am langen Pfosten vorbei (80.). Vom VfL kam keine echte Antwort mehr – trotz mehrerer guter Versuche, die Dresden leidenschaftlich bis zum Schluss verteidigte. Die SGD springt somit durch den furiosen Erfolg auf den vierten Platz, Osnabrück rutscht nach der ersten Niederlage seit Anfang September auf dem zwölften Rang.

Dynamo, das nun seit sechs Partien ungeschlagen ist, gastiert nächsten Samstag in Essen, während der VfL auf 1860 München tritt.

Trainerstimmen

Tobias Schweinsteiger (Osnabrück): „Glückwunsch an Dynamo zu einem Dreier. In der ersten Halbzeit brauchten wir etwas, denn Dynamo hat etwas anders gespielt als erwartet. Dann haben wir es aber gut hingekriegt und auch gut gegen den Ball gespielt. In den Umschaltmomenten waren wir noch zu wenig zielstrebig. In der zweiten Halbzeit hat Dynamo die Grundordnung gendert, da bekamen wir überhaupt keinen Zugriff. Auch von der Einstellung har waren wir zu locker. Wer hier schon gespielt hat, weiß: Wenn du hier früh und auf die Heimkurve ein Gegentor kriegst, dann kann es schnell gehen. Mich kotzt es richtig an, dass wir hier nichts mitgenommen haben.“

Markus Anfang (Dresden): „Ich bin damit zufrieden, wie die Mannschaft heute über 90 Minuten aufgetreten ist, plus die Nachspielzeit. Wir haben in der ersten Halbzeit ein richtig gutes Spiel gemacht. Wir haben nur den letzten Ball nicht gut gespielt. Der Wille, ein Tor zu erzielen, war auch in der ersten Halbzeit da, aber wir waren da nicht konsequent genug. In der zweiten Halbzeit haben wir dann die Aktionen noch mal klarer rausgespielt und am Ende hochverdient gewonnen. Heute haben wir zum ersten Mal ein Spiel nach Rückstand gedreht, das tut uns gut.“

Stefan Drljaca: Das 0:1 war natürlich ein dicker Bock. Beim 0:2 war er machtlos. In der zweiten Hälfte vor allem beim Schlussansturm der Osnabrücker äußerst souverän – Note: 3.
Michael Akoto: Bitteres Eigentor zum 0:1. Lieferte sich packende Duelle mit Florian Kleinhansl, bekam ordentlich auf die Socken, wehrte sich aber. Mit der Vorlage zum 3:2. Kurz vor Schluss mit einer überlebenswichtigen Grätsche gegen Marc Heider – Note: 2.
Claudio Kammerknecht: Die erste Hälfte schwamm er, steigerte sich in Durchgang zwei, bügelte alles weg. Sein Traumtor per Hacke war der Sieg – Note: 2.
Tim Knipping: Konnte zunächst nicht für Ordnung sorgen. Pushte sich dann aber zusammen mit seinen Mannen, zeigte Leidenschaft und ließ nix mehr zu – Note: 3.
Jonathan Meier: Mit Ansätzen hinten und vorn. Wirkte aber manchmal unkontrolliert in seinen Aktionen. Mehr Ruhe würde seinem Spiel guttun – Note: 4.
Paul Will: Die erste Hälfte war noch nicht sein Spiel. Aber dann. Ruckte an, verlor keinen Zweikampf mehr und glich zum 2:2 aus – Note: 2.
Max Kulke: Erster Startelfeinsatz in einem Punktspiel seit zwei Jahren. Gute Partie, ruhig in seinen Handlungen. Sehr gute zweite Hälfte – Note: 3.
Akaki Gogia: Kam erst in der zweiten Hälfte ins Rollen. Da drehte er auf, ging energisch in die Bälle – Note: 3.
Ahmet Arslan: In der ersten Hälfte noch ohne Akzente. In der zweiten 45 Minuten nicht mehr zu stoppen. Tor zum 1:2, Assist zum 2:2. Immer in Bewegung, immer mit einer Idee – Note: 2.
Patrick Weihrauch: Auch er brauchte, um anzukommen. In der zweiten Hälfte zeigte er, was er kann. War kaum vom Ball zu trennen. Leitete das 3:2 ein – Note: 2.
Stefan Kutschke (bis 76. Minute): Bekam in Durchgang eins keine Bälle, steigerte sich aber dann enorm. War ein Unruheherd – auch ohne Tor – Note: 3.

3. Liga 2022-2023 | Spieltag 11
| Rudolf Harbig Stadion | 09.Okt.2022-13:00
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
S S S U U
3 : 2
Endstand
VfL Osnabrück
VfL Osnabrück
U N S U S
Ahmet Arslan
53'
Paul Will
57'
Claudio Kammerknecht
71'
Michael Akoto
36'
Robert Tesche
39'
Tore
36'
39'
53'
Tor
Paul Will (Vorlage von: Ahmet Arslan)
57'
1. Halbzeit
club logo club logo
45'
2. Halbzeit
club logo club logo
90'
Spielstatistiken
Dynamo Dresden
VfL Osnabrück
Am Tor vorbei 3
Schüsse auf das Tor 4
Schüsse auf das Tor 1
Am Tor vorbei 2
3 Tore 2
54 Ballbesitz 46
4 Ecken 2
14 Fouls 19
2 Abseits 2
1 Gelbe Karten 4
7 Torschüsse gesamt 3
4 Schüsse auf das Tor 1
3 Schüsse neben das Tor 2

 

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