Heimsieg

Dynamo mit Sieg gegen Oldenburg, aber kein Aufstieg

Sie haben den nötigen Sieg geholt, doch am Ende hat keiner der Konkurrenten gepatzt

Dynamo Dresden verpasst nach einem 2:1-Erfolg am letzten Spieltag der 3. Liga gegen den VfB Oldenburg den Aufstieg und auch die Qualifikation für den DFB-Pokal. Dynamo Dresden wird auch in der nächsten Saison in der 3. Liga spielen. Obwohl die Schwarz-Gelben gegen den VfB Oldenburg mit 2:1 (0:1) gewinnen. Trotzdem bleiben sie auf dem 6. Tabellenplatz, weil auch die Konkurrenten aus Osnabrück, Wiesbaden und Saarbrücken ihre Spiele gewonnen – wenn auch knapp und im Falle von Osnabrück erst mit zwei Toren in der Nachspielzeit. So verpasst Dynamo nicht nur den Aufstieg, sondern spielt kommende Saison auch nicht im DFB-Pokal. Dafür hätte Dynamo auf dem 5. Tabellenplatz die Saison beenden müssen. Osnabrück dreht in der Nachspielzeit einen Rückstand und steigt mit Meister Elversberg direkt in die 2. Bundesliga auf, in der Relegation spielt der SV Wehen Wiesbaden, der 1. FC Saarbrücken verpasst den Aufstieg und erhält als Trostpreis immerhin die DFB-Pokal-Teilnahme.

Trainer Markus Anfang stellte gegenüber der Pleite in Meppen nochmal offensiver auf. Jakob Lemmer begann für Jonathan Meier, sonst kam Niklas Hauptmann nach Gelbsperre für Michael Akoto zurück in die Stammelf. Hauptmann hatte die erste Chance, der Ball rutschte ihm im Fallen aber über die Latte (3.). Doch der bereits abgestiegene VfB versteckte sich nicht und ging mit einer billigen Angriffsaktion plötzlich in Front. Max Wegner spielte Doppelpass mit einem Kollegen, spazierte mitten durch die Dresdner Innenverteidigung und schob zum 0:1 (20.) ein. Die SGD brauchte eine ganze Weile, ehe sie vorn wirklich zu präzisen Offensivmomenten kam. Christian Conteh war wohl wie so oft ein Unruheherd, ließ die Fans der Gastgeber aber reihenweise mit schwachen Zuspielen verzweifeln.

Arslan weckt das Stadion auf

Kurz vor der Pause weckte Ahmet Arslan die 30.000 Zuschauer im Harbig-Stadion auf. Mit einem absoluten Kunstschuss aus etwa 25 Metern drosch er den Ausgleich zum 1:1 in die Maschen (45.). Noch vor dem Kabinengang hätte Dynamo die Partie komplett drehen können, doch Conteh vergab nach seinem Solo zweimal, auch Lemmer brachte einen Abpraller bei der irren Dreifachchance nicht über die Linie (45.+2).

Noch mehr Chancen

Nach der Halbzeit kontrollierten die Sachsen die Partie von Beginn an deutlich. Stefan Kutschke konnte eine Hereingabe von Conteh nicht reinspitzeln (49.). Dynamo drückte immer mehr. Auch Arslan scheiterte aus guter Position im Strafraum kurz darauf an Keeper Felix Dornebusch (65.), Lemmer verpasste aus spitzem Winkel die Führung (66.). Trainer Markus Anfang setzte alles auf eine Karte und brachte mit Manuel Schäffler erstmals in diesem Jahr einen zweiten klassischen Stürmer neben Kutschke.

Ausgerechnet Kutschke verzog dann nach butterweichem Arslan-Querpass aus bester Lage ganz frei (74.). Als das Spiel völlig hektisch wurde und alles auf ein Remis hinauslief, behielt wieder Spielmacher und Toptorjäger Arslan die Nerven und schoss Dynamo in 88. Minute zum 2:1-Sieg. Am Ende ist der Jubel im Stadion leider vergebens.

 Tim Knipping: „Wir wurden einfach nicht belohnt“

Dem Kapitän der SG Dynamo Dresden standen nach dem verpassten Aufstieg die Tränen in den Augen. „Die Menschen hier hätten heute eine Party verdient. Ich brauche mehr als zwei, drei Tage. Das heute tut einfach weh.“

Stefan Kutschke: „Wir müssen den Kern zusammenhalten“

Er war „absolut leer“, sagte Stefan Kutschke. Man habe gemerkt, dass die Köpfe nicht mehr frei waren. Das Gerüst der Mannschaft müsse zusammenbleiben, um dann gleich zu Saisonbeginn durchzustarten.

Markus Anfang: „Es tut wahnsinnig weh“

Dresdens Trainer Markus Anfang spürte nach Abpfiff einfach nur eine Leere. „Die Jungs weinen, in der Form haben wir es nicht verdient.“ Aber man könne stolz auf die Rückrunde sein.

 

In einem dramatischen Schlussspurt sicherte sich der VfL Osnabrück den zweiten direkten Aufstiegsrang hinter Meister SpVgg Elversberg. Der SV Wehen Wiesbaden geht in die Relegation.

Auswärtssieg

Dynamo beendet Negativserie, Sieg in Oldenburg

Dynamo Dresden kann doch noch gewinnen

Nach sieben Begegnungen ohne Dreier gewann der Fußball-Drittligist bei Aufsteiger VfB Oldenburg. Und das trotz eines Halbzeitrückstands. Die drei Tore des Zweitliga-Absteigers fielen innerhalb von 18 Minuten: Zwei Mal traf dabei der von Holstein Kiel ausgeliehene Ahmet Arslan (64. Minute/82.). Das 1:2 erzielte Dennis Borkowski in der 71. Minute. Der vom FC St. Pauli gekommene Christopher Buchtmann hatte in der 17. Minute das 1:0 und damit sein erstes Tor für den VfB geschossen.

Die Mannschaft des ehemaligen Werder-Trainers Markus Anfang verdiente sich diesen Sieg durch eine Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit.

Buchtmann trifft per Freistoß

Der VfB präsentierte sich gegen die Dresdner engagiert und unerschrocken. Vor allem Patrick Möschl war gegen seinen Ex-Club auf der rechten Seite immer wieder ein Gefahrenherd. Er enteilte auch in der 17. Minute seinem Gegenspieler und kam anschließend nach einem Zweikampf mit Max Kulke zu Fall. Schiedsrichter Max Burda entschied zum Entsetzen der Dresdner auf Freistoß.

Diesen zirkelte Buchtmann gefühlvoll und mit viel Schnitt auf das Gehäuse von Stefan Drljaca – der Dresdner Keeper verschätzte sich und der Ball senkte sich über ihn ins Tor zur Führung für die Hausherren.

VfB kauft Dresden den Schneid ab

Nach diesem Traumtor hatten die Oldenburger Oberwasser und weitere gute Gelegenheiten. Bei einer Ecke von Buchtmann klärte Drljaca in höchster Not vor Marcel Appiah (24.). Möschl setzte kurz darauf eine verunglückte Flanke an den Außenpfosten (26.), Kamer Krasniqi schoss am Tor vorbei (37.).

Und Dynamo? Die Dresdner hatten viel Mühe mit den kompakt verteidigenden Oldenburgern, die früh attackierten, vor allem das Mittelfeld eng machten und den Gegner so vom eigenen Tor fernhielten. Ein Schuss von Akaki Gogia, den Sebastian Mielitz aber problemlos parierte, war die einzige erwähnenswerte Chance der Sachsen im ersten Durchgang (32.).

Dynamo dreht die Partie

Mit deutlich mehr Schwung kamen die Gäste aus der Kabine, Oldenburg hielt mit Leidenschaft dagegen und ließ weiterhin kaum etwas zu. Weil aber auch der VfB offensiv wenig zustande brachte, bekamen die 8.500 Zuschauer im Marschwegstadion zwar ein intensiv geführtes Drittligaspiel mit vielen Zweikämpfen zu sehen, gefährliche Torraumszenen blieben lange Mangelware.

Urplötzlich lag der Ball dann im Oldenburger Netz. Nach einer Hereingabe von Michael Akoto war Ahmet Arslan im Strafraumgewühl zur Stelle und traf per Dropkick zum Ausgleich (64.). Und damit nicht genug: Sieben Minuten später ging es nach einem Abwurf von SGD-Keeper Drljaca ganz schnell, Arslan legte quer auf Dennis Borkowski und der überwand Mielitz zum 2:1 für Dresden (71.).

Kurz darauf machte Arslan alles klar. Kulkes Flanke bekamen die Oldenburger nicht vernünftig geklärt und die Leihgabe von Holstein Kiel schloss zentral und freistehend zum 3:1 für die Gäste ab (82.). VfB-Coach Fossi wechselte anschließend zwar noch Marc Stendera ein, doch der Neuzugang konnte bei seinem Debüt keine Akzente mehr setzen. Dresden fuhr dank einer Leistungssteigerung einen verdienten Sieg ein.

3. Liga 2022-2023 | Spieltag 19
| Marschweg-Stadion | 22.Jan.2023-13:00
VfB Oldenburg
VfB Oldenburg
N N N U S
1 : 3
Endstand
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
N U N U U
Christopher Buchtmann
17'
Ahmet Arslan
64'
Dennis Borkowski
71'
Ahmet Arslan
82'
Tore
64'
Tor
71'
Tor
1. Halbzeit
club logo club logo
45'
2. Halbzeit
club logo club logo
90'
Spielstatistiken
VfB Oldenburg
Dynamo Dresden
Am Tor vorbei 2
Schüsse auf das Tor 3
Schüsse auf das Tor 5
Am Tor vorbei 1
1 Tore 3
45 Ballbesitz 55
4 Ecken 5
17 Fouls 13
4 Abseits 1
5 Gelbe Karten 5
5 Torschüsse gesamt 6
3 Schüsse auf das Tor 5
2 Schüsse neben das Tor 1
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