Heimsieg

Dynamo-Spektakel gegen den VfB Lübeck endet 7:2

Dynamo schießt den VfB Lübeck mit 7:2 ab

… und kann Platz 2 in der 3. Liga festigen. Zuletzt gab es für die Sachsen drei Pleiten aus vier Spielen. In einem irren Neun-Tore-Spektakel kann sich Dynamo jetzt aus der Ergebnis-Krise befreien und feiert somit den ersten Heimsieg des Kalenderjahrs 2024. Erst musste Dynamo Dresden auf die Gästefans aus dem hohen Norden warten! Die Busse der mitreisenden Anhänger aus Schleswig-Holstein massiv an der Autobahn kontrolliert. Lübecks Vorstandsvorsitzender Christian Schlichting (48) bestätigte den Grund mittlerweile auch im Interview mit MagentaTV. Mehrere Fan-Reisebusse des Aufsteigers seien an einer Raststätte kontrolliert worden. Dann warfen die gegnerischen Anhänger Böller in den Block der Schwarz-Gelben.

SGD-Trainer Markus Anfang nahm trotz drei Niederlagen in vier Spielen nur eine Änderung in der Startformation vor. Kyu-hyun Park begann für Jonathan Meier. Im Spiel lieferten sich Niklas und Marius Hauptmann ein irres Bruder-Duell, trafen zusammen dreifach. Die Partie hatte inklusive Unterbrechung, Platzverweis und zwei Elfmetern extremen Unterhaltungswert.

Dynamo brutal effektiv

Die verspätet angepfiffene Partie startet für die Gastgeber optimal. Bisher war Dynamo diese Saison fürs Chancenversieben bekannt. Diesmal aber schossen die Dresdner in den ersten 30 Minuten dreimal auf die Kiste und dreimal zappelte das Netz! Lübeck wirkte nämlich zu Beginn sogar überlegen, rannte an und die Sachsen schlugen jeweils eher überraschend zu. Zunächst nahm Tom Zimmerschied einen langen Flugball von Paul Will herrlich an, legte für Kyu-hyun Park ab, der quer in die Mitte vors Tor spielte. Doch die Kugel wurde abgefälscht und Niklas Hauptmann lenkte sie letztendlich mit dem Kopf über die Linie – 1:0 (10.). Vier Minuten später zirkelte Luca Herrmann einen Freistoß aus etwa 23 Metern über die Mauer rein – 2:0 (14.). Lübeck hatte durch Pingdwinde Beleme die Riesenmöglichkeit zum Anschluss, aber SGD-Keeper Kevin Broll parierte im Eins-gegen-Eins-Duell stark – (27.).

Hauptmann-Brüder treffen

Auf der Gegenseite marschierte Niklas Hauptmann nach Hackenablage von Zimmerschied auf und davon, spielte quer auf Jakob Lemmer, der überlegt zum 3:0 einschoss (28.). Und plötzlich traf auch der zweite Hauptmann im Bruder-Duell für seine Mannschaft. Marius Hauptmann, wie sein Bruder in Dresden ausgebildet, sorgte mit einem flachen Distanzschuss aus rund 20 Metern für das verdiente 1:3 (32.). Doch Stefan Kutschke wuchtete kurz darauf eine Lemmer-Flanke zum alten Abstand ins Tor – 4:1 (40.)! Auch bei der nächsten Aktion war der Dynamo-Kapitän beteiligt. Denn nach einem eher harmlosen Zweikampf mit Jannik Löhden, musste der Lübecker mit Glatt-Rot vom Feld (43.). Schiedsrichter Wolfgang Haslberger legte den geringfügigen Kontakt am Fuß irgendwie als Tätlichkeit aus – eigentlich völlig überzogen.

Zweite Halbzeit wie die Erste

Im zweiten Durchgang blieb es genauso wild. Erst knallte Marius Hauptmann einen Gewaltschuss an den Pfosten, wurde anschließend von Park gefoult und Beleme schoss den Elfmeter direkt an dieselbe Alu-Stange. Man könnte es sich nicht verrückter ausdenken. Während des Spiels stellte sich heraus, dass es sich dabei um eine Rasterfahndung im Zusammenhang mit dem Toiletten-Vorfall beim Gastspiel in Aue handelte. Aber in der 55. Minute zeigten sie dann erneut ihr hässliches Gesicht, als die Lübeck-Fans erst Böller in den Block der Dynamo-Anhänger warfen, später auch eine Leuchtrakete auf das Spielfeld. Schiedsrichter Wolfgang Haslberger musste daraufhin die Partie kurz unterbrechen.

Nach dieser Zwangspause fiel das dritte Hauptmann-Tor des Tages. Diesmal war es wieder Dresdens Niklas, dessen abgefälschter Schuss über die Linie trudelte (60.). Postwendend zeigte aber der Referee auf den Strafstoßpunkt. Claudio Kammerknecht sollte seinen Gegner umgezogen haben. Aaron Herzog verwandelte sicher zum 2:5 (63.). Als der eingewechselte Robin Meißner flankte, grätschte Lübecks Tommy Grupe noch das 6:2 in hohem Bogen in die eigene Kiste (82.). Super-Joker Ahmet Arslan legte zum Schlusspunkt Lemmers zweites Tor des Tages zum 7:2-Endstand auf (90.).

Dynamo reist am nächsten Sonntag zum Derby nach Aue (Anstoß: 16.30 Uhr), Lübeck mit Heimspiel am Tag davor gegen Preussen Münster.

3. Liga 2023-2024 | Spieltag 25
| Rudolf Harbig Stadion | 10.Feb.2024-14:00
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
S N S N N
7 : 2
Endstand
VfB Lübeck
VfB Lübeck
S S U N U
Niklas Hauptmann
10'
Luca Herrmann
14'
Jakob Lemmer
28'
Stefan Kutschke
38'
Niklas Hauptmann
60'
Tommy Grupe
81'
Jakob Lemmer
90'+2'
Marius Hauptmann
32'
Aaron Herzog
62'
1. Halbzeit
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45'
2. Halbzeit
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90'
Tore
10'
Tor
28'
Tor
38'
Tor
60'
62'
Elfmetertor
Eigentor
81'
Tor
90'
+2
Spielstatistiken
Dynamo Dresden
VfB Lübeck
Am Tor vorbei 10
Schüsse auf das Tor 11
Schüsse auf das Tor 5
Am Tor vorbei 5
7 Tore 2
60 Ballbesitz 40
4 Ecken 3
9 Fouls 8
2 Abseits 1
2 Gelbe Karten 3
0 Rote Karten 1
21 Torschüsse gesamt 10
11 Schüsse auf das Tor 5
10 Schüsse neben das Tor 5
16 Einwürfe 19
9 Freistöße 11
99 Angriffe 75
90 Gefährliche Angriffe 44
Auswärtssieg

Dynamo holt wackligen 0:1 Auswärts-Sieg in Lübeck

Dynamo Dresden reitet weiter auf der Erfolgswelle

Der Aufstiegsaspirant feierte beim VfB Lübeck den vierten Sieg in Serie und behauptet damit die Tabellenspitze. Torwart Stefan Drljaca rettete seinem Team mit zahlreichen Paraden in der Schlussphase die drei Punkte. Dynamo Dresden hat dank Torschütze Jakob Lemmer und Torwart Stefan Drljaca drei Punkte aus Lübeck entführt und den fünften Saisonsieg eingefahren. Das Team von Trainer Markus Anfang gewann am Samstag (16. September) mit 1:0 (0:0) beim Aufsteiger.

Hauptmann doch in der Startelf

Die erste Überraschung gab es bereits eine Stunde vor Anpfiff. Niklas Hauptmann, Dreh- und Angelpunkt in Dynamos Offensivspiel, stand wider Erwarten in der Startelf, nachdem er das Training am Donnerstag noch hatte abbrechen müssen. Zudem rückte Lemmer für Dennis Borkowski auf den rechten Flügel. VfB-Trainer Lukas Pfeiffer beorderte mit den beiden Ex-Hallensern Sören Reddemann und Janek Sternberg sowie Jan-Marc Schneider und Mats Facklam gleich vier Neue in seine Startformation.

Die Mannschaft von Trainer Lukas Pfeiffer brauchte anscheinend den Gegentreffer kurz nach der Halbzeit, um an die eigenen Möglichkeiten im Duell mit den Sachsen zu glauben. Bei der großen Anzahl guter Chancen wäre am Ende sogar ein Remis fast noch zu wenig gewesen. „Wir haben im Endeffekt ein gutes Spiel gemacht. Aber das bringt uns nichts. Es ist schade“, sagte der verletzt fehlende Cyrill Akono am NDR Mikrofon. Doch gegen die vom Papier her beste Defensive der Liga – nur drei Gegentore in nun sechs Spielen – gelang den Lübeckern nicht mal ein Treffer.

Erst rettet für Lübeck der Keeper, dann die Latte

Vor knapp 9.000 Zuschauern im Stadion an der Lohmühle waren die ersten Minuten von Abtasten bestimmt. Dynamo hatte zwar mehr Ballbesitz, Lübeck stellte die Passwege aber clever zu.  Coach Pfeiffer hatte seine Mannschaft gegen Dresden gut eingestellt. Obwohl sein Team durch einige Ausfälle ersatzgeschwächt war, hielt es gegen den Tabellenführer von Beginn an gut dagegen. Die Sachsen versuchten allerdings schnell, eine mögliche Verunsicherung der Hausherren zu nutzen. Angetrieben von Niklas Hauptmann, dem älteren Bruder des Lübeckers Marius Hauptmann (angeschlagen zunächst auf der Bank), kamen die Gäste einige Male zum Abschluss. Philipp Klewin im Tor des VfB stellten sie aber nicht vor schwierige Aufgaben.

Auf der anderen Seite konnte die Lübecker Offensive nicht oft genug für Entlastung sorgen. Mats Facklam, der den am Oberschenkel verletzten Akono im Sturmzentrum vertrat, kam kaum einmal an den Ball. Meist verloren die Schleswig-Holsteiner schon im Spielaufbau den Ball. Immerhin kamen sie zu einer handvoll Eckbälle, aber auch daraus schlugen Pfeiffers Mannen kein Kapital. Ganz eng wurde es auf der anderen Seite noch mal kurz vor der Pause: Erst scheiterte Dynamos Mittelstürmer Stefan Kutschke aus kurzer Distanz an Klewin. Dann war der Keeper beim Schuss von Jakob Lemmer schon geschlagen, der Ball landete jedoch an der Latte.

VfB erspielt sich Chancen im Minutentakt, Dynamo macht das Tor

Ähnlich druckvoll starteten die Gäste in die zweite Hälfte. Aber Klewin konnte zunächst den Gegentreffer verhindern. Ausgerechnet nachdem Tarik Gözüsirin mit seinem Distanzschuss, der knapp über den Querbalken strich (50.), für Applaus von den Rängen gesorgt hatte, schepperte es dann aber doch: Die Lübecker Verteidigung lief bei einem Dynamo-Angriff nur hinterher. Am Ende kam Janek Sternberg gegen Lemmer nicht in den Zweikampf und der schoss platziert und wuchtig zur Führung ein (51.).

Nun waren die Lübecker gefordert – und plötzlich waren die Chancen da. Facklam erlief einen Steilpass, schoss freistehend aber Keeper Stefan Drljaca an (67.). Nur zwei Minuten später kam Mirko Boland zum Abschluss, der Ball strich aber am Pfosten vorbei. Und kaum 60 Sekunden darauf zwang Joker Pascal Breier Drljaca zu einer Glanzparade.

Lübeck gibt nicht auf, Drljaca, Drljaca, Drljaca…

Und Lübeck blieb dran. Chancen gab es im Minutentakt: Nach einem Konter scheiterte Breier erneut am Keeper (76.), ein Gözüsirin-Schuss verfehlte den Winkel denkbar knapp (77.), Breiers nächster Abschluss ging am langen Eck vorbei (79.). Mit mehr Glück als Verstand überstanden die Dresdner zunächst die Druckphase. Aber die Hausherren warfen in der Schlussphase noch mal alles nach vorne. Der eingewechselte Manuel Farrona Pulido flankte butterweich von der linken Seite und Breier kam zu seiner nächsten Großchance. Und so stark Drljaca erneut rettete, spätestens hier hätte der Neuzugang sein erstes Tor für den VfB erzielen müssen (88.). Der Schlusspunkt war ein Lattentreffer des ebenfalls eingewechselten Tommy Grupe (90.+4). So blieb es bei der bitteren Niederlage.

3. Liga 2023/2024
16.Sep.2023
- 14:00
VfB Lübeck
0 1
Dynamo Dresden
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