Dynamo Dresden hat in der Nachspielzeit gegen den Karlsruher SC noch einen Punkt geholt. In einem wilden Zweitliga-Topspiel trennten sich die beiden Teams mit 3:3. Das entscheidende Ausgleichstor für Dynamo erzielte Jakob Lemmer (90.+1). Marcel Beifus (11.), Lilian Egloff (39.) und Fabian Schleusener (61.) trafen für die Gäste, für Dynamo waren neben Lemmer Nils Fröling (8.) und Christoph Daferner (52.) erfolgreich.
Dynamo geht mit erstem Torschuss in Führung
In einer wilden Anfangsphase brachte Fröling Dresden mit einem satten Schuss aus der Distanz in Führung. Die Freude beim euphorisierten Dynamo-Anhang währte aber nicht lange: Karlsruhe zeigte seine Antwort prompt: Nach einer Ecke von David Herold stieg Marcel Beifus zum Kopfball hoch, setzte sich im Pulk auch gegen seine eigenen Mitspieler durch und glich wuchtig und unhaltbar aus. „Beim 0:1 haben wir uns sehr naiv angestellt“, kritisierte Coach Christian Eichner. „Da hat der eine oder andere den defensiven Dienst eingestellt. Das ist ein No-Go!“ Es war der erste Auswärtstreffer der Badener in dieser Saison. Kurz danach hatten zuerst Fabian Schleusener und dann Beifus gute Kopfballmöglichkeiten, trafen aber nicht ins Dynamo-Netz.
Die verdiente Führung für die Blau-Weißen fiel in der 39. Minute: Toller Einsatz von Kapitän Marvin Wanitzek und Philipp Förster, die Kugel kam zu Lilian Egloff, der zum 2:1 einschob. Führung nach einer abgeklärten Leistung.
Karlsruhe schlägt erneut zu
Nach der Pause schöpfte Dynamo Dresden dann wieder Hoffnung auf einen Punktgewinn. Denn Daferner verwertete eine Hereingabe von rechts von Jonas Oehmichen mit einem langen Bein zum Ausgleich. Angefeuert von den Fans witterte die Mannschaft von Thomas Stamm Morgenluft. Doch Daferner verpasste das dritte Dresdner Tor hauchdünn (61.). Dann schlug Schleusener zu – mit einem Tor der Marke „Tor des Monats“: Eine halbhohe Flanke des gerade 18 Jahre alt gewordenen Rafael Pinto Pedrosa verwertete Schleusener direkt mit dem eingesprungenen Außenrist-Wischer.
Mitte der zweiten Hälfte veränderten beide Trainer komplett ihre Taktiken: Eichner setzte auf die Verteidigung des knappen Vorsprungs, Stamm bot an Offensive auf, was sein Kader hergab. Doch um ein Haar hätte erneut der Anhang der Karlsruher gefeiert. Aber Kunstschütze Wanitzek traf bei einem Freistoß aus idealen etwa 23 Metern nur den rechten Pfosten. Dann aber waren die Badener in der Defensive unsortiert, zu inkonsequent und schwach im Stellungsspiel. Die logische Folge: Daferner traf zum 2:2. Die Karlsruher waren nicht mehr spielbestimmend.
Bis zu einer tollen KSC-Kombination nach rund einer Stunde: Rafael Pinto Pedrosa flankte präzise in den Strafraum, „Schleuse“ war mit dem Füßchen da – 3:2 für den KSC. Jetzt waren wieder nur die KSC-Fans zu hören. Der Dreier schien in trockenen Tüchern, auch weil die Gastgeber KSC-Nachlässigkeiten nicht nutzten. Dresden drückte vor 31.611 Fans auf den erneuten Ausgleich, der eingewechselte Dominik Kother vergab aber aus bester Position (68.).
Und Dresden wurde belohnt: Doch dann der späte Ausgleich in der Nachspielzeit. Nach einem Vorstoß von Stefan Kutschke über die linke Seite kam der Ball etwas glücklich zu Lemmer, der etwa elf Meter vor dem Tor platziert abzog und neben dem linken Pfosten ins Tor traf. Dresden gab sich damit nicht zufrieden, wollte noch mehr. Ein viertes Tor kam aber nicht mehr hinzu.
Dynamo spielt in Münster, Karlsruhe empfängt Lautern
Dresden spielt nach der Länderspielpause am Samstagmittag in Münster (13.00 Uhr). Karlsruhe spielt zeitgleich gegen Kaiserslautern (13.00 Uhr).



