Dynamo Dresden hat wie erwartet Sören Gonther als neuen Sport-Geschäftsführer präsentiert. Der 39-jährige Ex-Profi fungierte zuletzt für rund zweieinhalb Jahre als Geschäftsführer bei Regionalligist Hessen Kassel, bei dem er noch einen Vertrag bis zum Saisonende hatte. Ab 1. Januar 2026 übernimmt Sören Gonther die Position, die seit der Freistellung von Thomas Brendel im November vakant war. Die Verpflichtung von Gonther gab die SGD am Montag (22. Dezember 2025) bekannt. Bereits in der vergangenen Woche hatten verschiedene Medien, darunter die Bild-Zeitung und SPORT IM OSTEN, von der Neubesetzung des Postens durch Gonther berichtet.
Nach Angaben des Vereins entschied sich der Aufsichtsrat der Schwarz-Gelben für Gonther, der zuletzt seit 2023 als Geschäftsführer Sport & Finanzen bei Regionalligist Hessen Kassel tätig war. Aus seinen Verpflichtungen in Kassel musste Gonther nach Angaben von Dynamos Aufsichtsratschef Michael Ziegenbalg „entbunden werden“.
Ziegenbalg begründete die Entscheidung für den 39-jährigen Ex-Spieler von Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue so: „Mit Sören Gonther haben wir einen Fußballfachmann für uns gewinnen können, der sein Können sowohl als aktiver Spieler als auch in den zurückliegenden Jahren als Manager nachgewiesen hat. In Kassel hat er wesentlich zur Professionalisierung des Vereins beigetragen und unter anderem die Verzahnung zwischen Jugend- und Profibereich weiterentwickelt. Er verfügt über ein hervorragendes Netzwerk und kennt unseren Verein aus seiner Zeit als Profispieler.“
Der frühere Innenverteidiger Gonther spielte zwischen 2017 und 2019 für Dynamo und absolvierte 22 Pflichtspiele im schwarz-gelben Dress. Danach lief er bis 2022 für den sächsischen Rivalen Erzgebirge Aue auf, wo er auf 97 Einsätze kam.
Gonther: „Großes Ziel Klassenerhalt“
Gonther selbst wir so in der Mitteilung der Dresdner zitiert: „Meine Vorfreude ist groß, wieder nach Dresden zurückzukehren. Wir haben gemeinsam das große Ziel, mit Dynamo den Klassenerhalt zu realisieren und uns darüber hinaus weiter in der 2. Bundesliga zu stabilisieren. Der sportliche Bereich des Vereins mit der Nachwuchs Akademie und den Frauenteams verspricht für die Zukunft großes Entwicklungspotenzial.“ Dynamo Dresden geht nach zuletzt drei Niederlagen in Serie als Tabellenschlusslicht der 2. Liga in die kurze Winterpause. Offiziell in einer Pressekonferenz vorgestellt werden soll Gonther am 2. Januar 2026. Seinen Job als Experte eines TV-Bezahlsenders legt Gonther für den Job bei Dynamo nieder.
„Meine Vorfreude ist groß, wieder nach Dresden zurückzukehren. Ich habe die SGD in den zurückliegenden Jahren verfolgt und konnte Entwicklungen am Spielfeldrand hautnah begleiten“, sagt er. Und aus diesen Entwicklungen wird er seine Maßnahmen ableiten. Er wird auch vor unpopulären nicht zurückschrecken. „Jetzt gilt es in der Zusammenarbeit gute Entscheidungen zu treffen“, weist er auch schon daraufhin.
Gonther via Trainer
Das geht schon mit dem Trainer los. Thomas Stamm wirkt nach den letzten drei Pleiten am Stück angezählt und machte nicht immer die glücklichste Figur. Gerade Kiel warf Fragen auf. Warum wechselte er nach 74 Minuten beim Stand von 1:2 die defensiven Claudio Kammerknecht und Vinko Sapina ein statt gleich Christoph Daferner und Stefan Kutschke? Beide kamen erst zehn Minuten später. Das verwunderte. Die Spieler stehen hinter dem Coach. „Mit ihm ist alles gut“, sagte Kofi Amoako nach dem Spiel. „Zu 100 Prozent. Wir als Spieler sind jetzt gefordert“, beantwortete Christoph Daferner die Frage, ob Stamm noch der Richtige sei. „Er erreicht uns auf alle Fälle“, konnte auch Konrad Faber nichts Negatives sagen. Sicher wird Gonther mit dem Mannschaftsrat sprechen und sich sein eigenes Bild machen. Aber auch er wird sich fragen, ob ein Trainerwechsel Sinn machen würde.
Weil: So oft bringt das keinen Erfolg. Kontinuität in einer Krise kann oft gewinnbringender sein. Und Stamm hat bewiesen, dass er ein Guter ist. Nur passte das Personal qualitativ nicht – deshalb auch seine stetigen Wechsel. Stamm selbst hat noch Hoffnung, die Kurve zu bekommen. „Die Spiele sind sehr eng, die Jungs sind sehr klar. Die Energie, die ich jeden Tag spüre, gibt mir extrem viel Zuversicht, dass wir in der Rückrunde deutlich mehr Punkte einfahren können.“ Sechs müssen gleich zu Beginn her – gegen Fürth und in Magdeburg.
Sicher mit verändertem Personal. Groß eingreifen kann er in die Wintertransfers nicht mehr, dafür ist es schlichtweg zu spät. Aber er kann sie durchleuchten, für sich schauen, ob sie wirklich Verstärkungen sind, kann sie im schlimmsten Fall blockieren. Und Gonther wird schauen müssen, wer gehen muss, um den Kader nicht zu sehr aufzublähen. Da gibt es einige Kandidaten.
