Statements zu Ausschreitungen im Spiel von Hansa gegen Dynamo

Die Randale beim Drittliga-Ostderby zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden hallen nach. Nach einer Spielunterbrechung von einer halben Stunde schieben sich die Vereine gegenseitig den Schwarzen Peter zu.

Das Ost-Duell zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden sorgt im Nachklang aufgrund der Ausschreitungen weiterhin für viel Aufsehen, der Sieg der Kogge gerät in den Hintergrund. Zweitliga-Absteiger Rostock bezwang am Samstag Aufstiegsaspirant Dresden mit 1:0, doch über das sportliche Geschehen spricht nach der Partie kaum jemand. Schließlich stand das Spiel kurz vor dem Abbruch, nachdem die Partie nach der Pause für etwa 28 Minuten wegen Ausschreitungen von Zuschauern garniert mit massivem Einsatz von Pyrotechnik unterbrochen war.

Schon beim Warmmachen wurden die Spieler von Dynamo mit Leuchtraketen beschossen, wie SGD-Kapitän Stefan Kutschke im Anschluss anmerkte. Im Gegenzug zerstörten SGD-Fans eine Abtrennungsscheibe und versuchten, in den Hansa-Block zu kommen. „Um gewalttätige Übergriffe zu verhindern, wurden in Zusammenarbeit zwischen Landes- und Bundespolizei unverzüglich Kräfte im betreffenden Bereich eingesetzt und die Situation unter Kontrolle gebracht“, teilte die Polizei mit, die mit rund 1.300 Beamten im Einsatz waren, 13 von ihnen wurden verletzt. Zudem erwischte es fünf Stadion-Mitarbeiter bei einem Angriff auf den Catering-Bereich der Gäste-Fans. Überdies mussten den Angaben zufolge am Samstag weitere 33 Personen durch Sanitäter im Stadion behandelt werden.

Hansa reagierte am Sonntag. „Wir werden uns am Montagvormittag mit der Landespolizei treffen und dort eine Auswertung auch auf der Basis des Videomaterials vornehmen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Jürgen Wehlend der Deutschen Presse-Agentur. „Natürlich bedauern wir, was da passiert ist. Natürlich verurteilen wir Gewalt jeder Art. Aber am Ende wird es darum gehen, dass Hansa handelt. Dass wir unter Beweis stellen, dass wir etwas tun. Wir müssen erst handeln und dann darüber reden – nicht umgekehrt.“

Vorkommnisse schnellstmöglich auswerten

Auch Dynamo verfasste ein Statement nach den Ausschreitungen in Rostock. „Ein derartig aggressiver und gezielter Angriff auf unsere Fans ist in keiner Weise verständlich und für uns nicht hinnehmbar. Wenn Menschen gezielt andere Personen mit Feuerwerkskörpern attackieren und so schwere Verletzungen in Kauf nehmen, dann muss man von einem Versagen aller Sicherheitsorgane sprechen“, ließ David Fischer, Geschäftsführer Kommunikation der SGD, unmissverständlich wissen. Fischer will „diese Vorkommnisse schnellstmöglich mit dem F.C. Hansa auswerten, um klare Erkenntnisse zu erlangen. Den Verletzten wünschen wir eine schnelle Genesung und bedauern diese Szenen zutiefst.“

Stefan Kutschke im Interview:
https://www.kicker.de/wenn-beim-warmmachen-ein-spieler-mit-leuchtspur-abgeschossen-wird-1092813/video

1.300 Beamte im Einsatz

„Um gewalttätige Übergriffe zu verhindern, wurden in Zusammenarbeit zwischen Landes- und Bundespolizei unverzüglich Kräfte im betreffenden Bereich eingesetzt und die Situation unter Kontrolle gebracht“, teilte die Polizei mit. Insgesamt seien rund 1.300 Beamte der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern und der Bundespolizei im Einsatz gewesen. Im ausverkauften Stadion waren 29.000 Zuschauer.

Straftaten bereits im Vorfeld

Neben den Ausschreitungen im Stadion sind nach Polizeiangaben bereits im Vorfeld des Spiels weitere Straftaten begangen worden. Dazu gehören Sachbeschädigungen, Nötigung im Straßenverkehr, Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz sowie Verstoß gegen das Waffengesetz. Drei Tatverdächtige seien identifiziert worden. Zudem sei ein Strafverfahren wegen Raubes von Fan-Utensilien eingeleitet worden.