Dynamo Hintergrund 10

Remis gegen St. Pauli: Dynamo weiter ohne Sieg

Das Heimdebüt vom neuen Dynamo-Trainer Guerino Capretti war insgesamt gelungen.

Beim 1:1 (1:1) gegen den FC St. Pauli präsentierte sich seine Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit ungewohnt offensivstark. Für drei Punkte reichte es trotzdem nicht – ausgerechnet wegen eines Ex-Dynamos.

Dynamo Dresden wartet in der Rückrunde der laufenden Spielzeit weiter auf den ersten Sieg. Die Mannschaft von Trainer Guerino Capretti trennte sich am Samstag vor 16.000 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion mit 1:1 (1:1) vom FC St. Pauli. Christoph Daferner hatte die SGD zunächst in Führung gebracht (20.). Der frühere Dresdner Simon Makienok schaffte den Ausgleich (42.). Durch das Remis bleibt Dynamo auf Relegationsplatz 16, St. Pauli kletterte einen Rang nach vorn auf die zwei.

Spiel beginn flott

Zwei Startelf-Änderungen nahm Guerino Capretti vor: Yannick Stark kehrte nach seiner Gelbsperre ins defensive Mittelfeld zurück und auch Stammtorwart Kevin Broll war wieder mit von der Partie. Fünf Spiele in Folge hatte Anton Mitrjuschkin ihn gut vertreten, diesmal musste der Russe wieder auf die Bank. Mai verfolgte die Partie auf der Tribüne – seine Krücken neben sich. Sein Außenbandriss wird ihn für die nächsten Wochen außer Gefecht setzen.

Bei besten Bedingungen und vor frenetischen SGD-Anhängern begannen beide Teams offensiv und hatten bereits in den ersten vier Minuten klare Torchancen. FCSP-Tormaschine Guido Burgstaller scheiterte aber an Dynamos Torhüter Kevin Broll (3.), der nach seiner Verletzungspause wieder in den Kasten zurückkehrte, und auch Dresdens Ransford Königsdörffer fand in St.-Pauli-Keeper Nikola Vasilj seinen Meister (4.).

Daferner belohnt Dynamo-Offensivdrang

Daferner machte es dann besser und schloss nach wunderbarer Vorarbeit von Tim Knipping in Mittelstürmer-Manier ab. Mit der 1:0-Führung im Rücken übernahm Dresden die Kontrolle und hatte weitere Möglichkeiten. Die beste bot sich Daferner, der den Ball aber in aussichtsreicher Position nicht an Vasilj vorbei brachte (35.). Als Dynamo gedanklich schon in der Pause zu sein schien, gelang Makienok nach einem Fehler von Broll der zu diesem Zeitpunkt überraschende Ausgleich. Dynamo krempelte die Ärmel noch einmal hoch und hatte durch Königsdörffer die erneute Führung auf dem Fuß. Doch wieder scheiterte Dresdens Nummer 35 am sicheren Vasilj (44.).

St. Pauli trifft viermal Aluminium

Nach dem Seitenwechsel änderte sich dieses Bild grundlegend, war St. Pauli die klar bessere Mannschaft und dem 2:1 oft sehr nah. Kyereh eröffnete einen ganzen Großchancenreigen für die Hamburger, doch Kevin Broll lenkte seinen Versuch aus Nahdistanz noch an den Pfosten (54.). Beim Lattenkracher von Dzwigala nur drei Minuten später wäre er wohl machtlos gewesen (57.). Auch weil Broll richtig stark gegen Irvine hielt (60.), Königsdörffer nach einem Eckball nur knapp einem Eigentor entging (61.) und Burgstaller lediglich das Außennetz traf (63.), blieb es beim 1:1.

Mittlerweile war St. Pauli weitaus gefährlicher, Dynamo stand extrem unter Druck und Trainer Capretti reagierte, brachte Heinz Mörschel für Oliver Batista-Meier (66.). Danach konnten sich die Hausherren wieder etwas befreien. Erst in der 71. Minute kam Daferner zu Dresdens erstem Abschluss in der zweiten Halbzeit, Vasilj wehrte aber recht problemlos ab. Dann war Feierabend für den Dresdner Torschützen, Drchal ersetzte ihn. Bei dem Doppelwechsel in der 79. Minute kam außerdem Robin Becker für Michael Akoto.

Pauli setzte nun nur noch Nadelstiche – dafür aber sehr gefährliche: Der zu Beginn der zweiten Hälfte für Buchtmann eingewechselte Smith probierte es einfach mal aus der zweiten Reihe. Sein technisch anspruchsvoller Schuss setzte auf der Lattenoberkante auf. Diesmal allerdings wäre Kevin Broll wohl dran gewesen (84.). In der 89. Minute scheiterte dann Matanovic per Kopf ebenfalls am Quergestänge – Aluminiumtreffer Nummer drei und vier für St. Pauli und Glück für Dynamo!

Zwischenzeitlich war noch Mittelfeldmann Patrick Weihrauch zu einem Kurzeinsatz gekommen: Er ersetzte in der 88. Minute Ransford Königsdörffer. Nach vorn ging aber kaum mehr etwas, auch nicht in der dreiminütigen Nachspielzeit. Und so muss sich Dynamo im achten Rückrundenspiel bereits mit dem fünften Unentschieden zufrieden geben. Der Gegner spielte besonders nach der Pause stark auf, doch in der guten ersten Hälfte war für die SGD mehr drin als nur ein Tor. Im Abstiegskampf ist das zu wenig.

Guerino Capretti (Trainer SG Dynamo Dresden): „Wir haben eine tolle erste Halbzeit gesehen mit richtig gut herausgespielten Chancen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir die eine oder andere Torchance mehr genutzt hätten. Gegen Ende der ersten Halbzeit war es schon abzusehen: Da hat Pauli seine Klasse gezeigt. Eine spielerisch richtig gute Mannschaft. Das wussten wir vorher, dass du Pauli nicht 90 Minuten lang wegverteidigen kannst. Ich hätte mir gewünscht, dass wir nach Ballgewinnen mehr Ruhe in unserem Spiel gehabt hätten. Aber man hat gesehen, dass wir den Punkt unbedingt hier behalten wollten. ,Brollo’ hat den einen oder anderen guten Reflex gehabt, hier und da hatten wir auch das nötige Matchglück gehabt, das uns in Bremen gefehlt hat. “

2.Liga 2021-2022 | Spieltag 26
| Rudolf Harbig Stadion | 12.Mrz.2022-13:30
Dynamo Dresden
Dynamo Dresden
N U U N N
1 : 1
Endstand
FC St. Pauli
FC St. Pauli
S N S N S
Christoph Daferner
20'
Simon Makienok
42'
1. Halbzeit
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45'
2. Halbzeit
club logo club logo
90'
Tore
20'
42'
Tor

 

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