Zuletzt arbeitete Fischer als Geschäftsführer für den 1. FC Saarbrücken. Zuvor war der diplomierte Sportmanager dreieinhalb Jahre in gleicher Funktion für die Offenbacher Kickers tätig. Dort soll er einst gesagt haben, dass es sein Traum sei, einmal für Dynamo zu arbeiten.
Das betont er auch jetzt: „Ich habe niemals die Ambitionen gehegt, zu Bayern München oder Borussia Dortmund zu gehen. Seit meiner jüngsten Kindheit war es ein Traum, für die SG Dynamo Dresden tätig sein zu dürfen. Als Spieler hat das leider nicht funktioniert.“ Seine fußballerische Karriere beim SV Blau Weiß Glashütte führte den heutigen hobbymäßigen Marathonläufer nur bis in die Bezirksklasse.
Mit Dynamo möchte er als Geschäftsführer mindestens bis in die 2. Bundesliga. „Wenn wir träumen wollen, dann vielleicht auch in die erste Liga. Aber ich bin nicht der ganz große Träumer, sondern packe lieber an“, betont Fischer, der mit seiner Lebenspartnerin und deren zwei Kindern nach Dresden ziehen wird.
Seine Hauptaufgabe sieht er darin, eine „vertrauensvolle Kommunikation zu pflegen – in die Gremien hinein, in den sportlichen Bereich und auch zu den Fans. Wir müssen eine Einheit schüren.“ In der Vergangenheit hatte es vereinsintern immer wieder geknirscht. Unter anderem wurde zuletzt über ein angespanntes Verhältnis der beiden Geschäftsführer Ralf Becker und Jürgen Wehlend spekuliert. Fischer ist sich des emotionalen und meist unruhigen Umfelds bei Dynamo bewusst. Über zehn Jahre stand er im alten Rudolf-Harbig-Stadion im Fanblock.
Wie verbindet er nun die Emotionalität eines Fans mit der Rationalität des Geschäftsführers? „In den 18 Jahren im Fußballgeschäft hatte ich Zeit, Ruhe und Seriosität in meine Arbeit zu bekommen, auch wenn ich weiterhin ein emotionaler Mensch und Fan der SGD bin“, antwortet Fischer auf diese Frage und erbittet sich Zeit, ungenutzte Potenziale des Vereins zu benennen.
„Es wäre anmaßend, wenn ich mich jetzt schon konkret dazu äußern würde“, sagt er. „Aber es ist doch so: Wenn wir alles perfekt machen würden, würden wir in der Bundesliga spielen und nicht in der 3. Liga. Wir sollten schauen: Wo können wir uns verbessern, wo können wir uns professionalisieren?“ Fischer möchte unter anderem das Thema Vereinsheimat angehen und „neue Geschäftsfelder entwickeln“. Welche das konkret sind, lässt er offen.
Gemeinsam mit Sportchef Becker und dem neuen Finanz-Geschäftsführer Stephan Zimmermann, der in ähnlicher Funktion noch bei Zweitliga-Aufsteiger Wehen Wiesbaden tätig ist und im Oktober in Dresden anfängt, bildet Fischer Dynamos neues Führungstrio. „Es wird unsere Aufgabe sein, dass wir eine vertrauensvolle und intensive Kommunikation pflegen, damit dort kein Blatt dazwischen passt. Wir können nur als Gemeinschaft erfolgreich sein“, betont Fischer, der bis zum Amtsantritt von Zimmermann die Aufgaben im kaufmännischen Bereich interimsweise übernimmt. „Wir müssen alle die Pobacken zusammenkneifen, bis Stefan dann da ist“, sagt Fischer.
