Sieg in Osnabrück, Dynamo kämft sich wieder Richtung Aufstieg

Dynamo Dresden schlägt im Aufstiegskampf zurück

Um die Englische Woche nicht zu einem Totalausfall zu machen, musste Dynamo Dresden im Topspiel beim VfL Osnabrück deutlich besser auftreten als zuletzt. Das gelang der Elf von Markus Anfang. Lila-Weiß liegt Dynamo Dresden! Zwei Siege gegen Aue, nun der zweite gegen Osnabrück. Vor 15.741 Zuschauern an der ausverkauften Bremer Brücke gewann Dresden in einem herausragenden Spitzenspiel in der 3. Liga beim VfL Osnabrück mit 1:0 (0:0).

Dynamo mit Pfostentreffer

Bei Dynamo kehrten die zuletzt gelbgesperrten Borkowski und Hauptmann zurück, auch die Außenverteidiger tauschte Trainer Markus Anfang aus: Links durfte diesmal Park ran, Kammerknecht spielte erstmals in dieser Saison rechts hinten. Was für eine bärenstarke erste Hälfte der Dynamos! Dresden war sofort im Spiel, ging mit einem hohen Pressing früh drauf, setzte mit einer energischen Leistung die VfLer immer wieder unter Druck, störte effektiv im Spielaufbau und zwang sie zu Fehlern. Wäre auch fast belohnt worden, als ein Arslan-Freistoß von der rechten Seite an Freund und Feind vorbei an den Pfosten klatschte (13.). Drei Minuten später wieder Dynamos Top-Torjäger Arslan mit einem dicken Brett, aber seinen noch abgefälschten Schuss entschärfte Osnabrück-Keeper Kühn mit starkem Reflex. Die Führung war greifbar nahe!

Osnabrück wusste sich oft nur mit Fouls oder geradewegs ins Seitenaus geschlagenen Bällen zu helfen. So brannte hinten nichts an, auch weil Markus Anfang ein guter Schachzug gelang. Er stellte Claudio Kammerknecht auf der rechten Seite der Viererkette gegen VfL-Torjäger Ba-Muaka Simakala. „Kammer“ nahm ihn komplett aus dem Spiel. In den ersten 30 Minuten rollte eine Welle nach der anderen auf die Kiste der Gastgeber, sie rollte allerdings nie bis zum Ende. Mal war es Pech, mal die eigene Ungenauigkeit. Ein Schuss des stark aufspielenden Niklas Hauptmann (2.) zischte nur knapp vorbei. Einen Freistoß von Ahmet Arslan köpfte Kammerknecht (13.) aufs lange Eck. Die Kugel klatschte an den Innenpfosten. Vier Minuten später nahm Arslan einen weiten Ball mit der Brust runter, drehte sich und zog ab. Das abgefälschte Ding fischte Philipp Kühn sensationell aus dem Eck. Hier hätte es schon 1:0 stehen können.

Die beste Möglichkeit ergab sich nach einem dieser früh gewonnenen Bälle. Arslan (39.) schnappte sich die Kugel, sah in Überzahl die mitlaufenden Kutschke und Dennis Borkowski nicht. Er entschied sich für einen Schuss, Timo Beermann fälschte ab – knapp vorbei. Das war schon sehenswert, was die Schwarz-Gelben an der Bremer Brücke abrissen, aber eben (noch) nicht von Erfolg gekrönt. Die SGD lässt in Halbzeit eins so gut wie garnix zu, was Sportchef Ralf Becker bei Magenta Sport auch positiv bewertete: „Eine sehr gute und konzentrierte erste Halbzeit, in der wir vorn beim Abschluss etwas Pech hatten. Wir dürfen jetzt 0,0 Prozent nachlassen.“

Osnabrück nutzt die Chancen nicht

Dynamo brauchte in Durchgang zwei genau sieben Minuten, um das „noch“ in der Klammer zu streichen. Christian Conteh bediente Hauptmann, der den deutlich robusteren Patterson Chato ins Karussell schickte, einfach abkochte. Er hob den Kopf sah Arslan, der wuchtig aus zwölf Metern den Ball in den Giebel hämmerte – 1:0 (52.) SGD!

Osnabrück jetzt unter Zugzwang. Und plötzlich mit deutlich mehr Druck. Fast hätte Dresdens Keeper Drljaca mit einem völlig verunglückten Pass auf Osnabrücks Niemann den Ausgleich selber eingeleitet. Ging gerade nochmal gut (56.). Der VfL drückte weiter, die Gäste-Abwehr jetzt schwer beschäftigt, aber sie hielt noch. Wenn auch mit etwas Glück, denn der VfL hatte einige Male den Ausgleich auf dem Fuß. Stefan Drljaca (56.) weckte den VfL mit einer Gregor-Kobel-Gedächtnis-Aktion, schlug bei einem Rückpass am Ball vorbei. Jakob Lewald klärte gegen Simakala zur Ecke. Drljaca (58.) parierte einen Schrägschuss von Robert Tesche, Simakala (62.) verzog knapp. In dieser Phase konnten sich die Sachsen kaum befreien.

Drljaca sorgte dazu mit einigen wilden Einlagen nicht für die nötige Ruhe. Dresden konnte sich zwar ab der 75. Minute immer mal wieder befreien, fuhr einige gute Konter, musste aber auf der Hut sein, denn Osnabrück steckte nicht auf. Einen Kopfball von Tesche (81.) klärte Knipping auf der Linie, beim nächsten parierte Drljaca (82.) stark. Doch am Ende brachte Dynamo den so wichtigen Sieg über die Zeit, zeigte nach zuletzt zwei Pleiten (1:2 gegen Bayreuth, 0:1 im Sachsenpokal gegen Zwickau) eine tolle Reaktion. Und kletterte nach dem neunten Auswärtssieg der Saison zumindest wieder rauf auf Relegationsrang vier.

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