Das Sachsenpokal-Spiel der Runde 3 steht an. Der Chemnitzer FC empfängt Dynamo Dresden. Anstoß ist am Samstag 14:05 Uhr.

Für den Chemnitzer FC gibt es in diesem Pokalkracher gegen Dynamo Dresden nix zu verlieren. Der Gedanke an die letzte rauschende Pokalnacht steigert die Hoffnung auf einen erneuten Coup. Bei Dynamo ist man vor dem Gegner gewarnt.

Am vergangenen Wochenende gelang dem CFC gegen Luckenwalde der erste Sieg unter Benjamin Duda, der seit gut einem Monat beim CFC im Amt ist. Ein Befreiungsschlag, der vor dem Pokalspiel gegen Titelverteidiger Dynamo Dresden wohl zur richtigen Zeit kommt.

Tim Schreiber und Lukas Boeder haben in der vergangenen Saison Pokalgeschichte mit dem 1. FC Saarbrücken geschrieben. Dynamo Dresdens Keeper und Innenverteidiger wissen also, worauf es ankommt.

Das Pokalspiel beim Chemnitzer FC wäre sicherlich wieder eine Gelegenheit für Boeder, sich bei Coach Thomas Stamm mit einer starken Leistung ins Gespräch zu bringen. Bei seinen vorigen beiden Startelf-Einsätzen in Aue (0:2) und bei 1860 München (3:2) hinterließ Boeder nicht die besten Eindrücke, ließ sich in beiden Partien mitunter zu einfach überspielen.

Natürlich sei die Erleichterung spürbar gewesen nach dem Sieg gegen Luckenwalde, sagte Sportdirektor Chris Löwe am Dienstag im Interview mit SPORT IM OSTEN. "Jetzt müssen wir den Schwung mitnehmen, auch ins Pokalspiel." Für den 35-Jährigen, der im März dieses Jahres seine aktive Karriere beendet hatte, dürfte es ein besonderer Abend werden. Schließlich stand Löwe selbst drei Jahre für die Schwarz-Gelben auf dem Rasen.

"Das Spiel des Jahres" wird es für ihn aber nicht. Dafür ist die aktuelle Situation im Liga-Alltag nach wie vor zu angespannt. "Wir müssen zunächst unsere Hausaufgaben in der Liga machen. Das Spiel gegen Dynamo ist ein Bonusspiel", so Löwe. Ein Bonusspiel, "in dem wir logischerweise unsere bestmögliche Leistung zeigen wollen."

Laut Kapitän Robert Zickert vom CFC stehen die Chancen für einen Sieg gar nicht mal so schlecht. "Wenn man die aktuelle Form beider Mannschaften sieht, haben wir vielleicht einen klitzekleinen Vorteil." Dynamo konnte schließlich nur eines der letzten vier Drittligaspiele gewinnen und kassierte zuletzt eine Niederlage bei Dortmund II.

das letzte Aufeinandertreffen beider Teams gewann der CFC - auch wenn es nur ein Test war. Dennoch müsse man nicht alles schönreden: "Dynamo hat absolute Qualität, da brauchen wir schon einen sehr guten Tag. Aber im Fußball ist bekanntermaßen vieles möglich."

Das Rezept ist klar, Grundtugenden stehen im Vordergrund. "Mut, Überzeugung, Glaube, jegliche Zweifel im Gehirn auslöschen", blickte Duda voraus: "Mit den Fans als zwölftem Mann, mit einer Energie, die uns trägt, glaube ich fest daran, dass wir für eine Überraschung sorgen können."

In Dresden ist man vor dem Gegner in jedem Fall gewarnt. "Wir haben die Qualitäten von Chemnitz in der Vorbereitung gesehen und gehen die Partie an, wie ein Drittligaspiel", sagte Trainer Thomas Stamm. "Auch wenn sie nicht ganz so gut gestartet sind, gehören sie zu den Topmannschaften in der Region und haben ein enormes Potential."

Bisher gab es in 86 Pflichtspielen beider Mannschaften 49 Siege für Dynamo, Chemnitz gewann 21 Partien. Trainer Stamm wird die Partie mit Daniel Mesenhöler im Tor angehen: "Das war vorab bereits klar und das haben wir der Mannschaft auch schon im Vorfeld der Saison so kommuniziert."

Für gute Stimmung sollte am Samstag in jedem Fall gesorgt sein. Mehr als 10.000 Zuschauer werden im Stadion an der Gellertstraße erwartet, das für den CFC einmal mehr Schauplatz eines ähnlichen Pokal-Coups wie vor zwei Jahren gegen Aue werden soll. "Wir haben vor zwei Jahren gezeigt, dass es geht. Da hatten wir vorher auch keine gute Phase in der Liga", erinnert sich Zickert, der damals gemeinsam mit Chris Löwe auf dem Platz stand. Letztgenannter legte zwei Treffer auf. Kein allzu schlechtes Omen für Samstag.

Der in Grimma geborene Schiedsrichter Alexander Sather kommt zu seinem vierten Spiel mit Dynamo-Beteiligung. Seine Premiere hatte er dabei vor fast neun Jahren, als Dynamo im Sachsenpokal auf den Chemnitzer FC traf, damaliger Endstand 2:1. Ihm wird assistiert von Jens Klemm und Benjamin Seidl.

Die Mannschaften haben sich bereits erwärmt und befinden sich in den Katakomben. Das Stadion hat sich inzwischen reichlich gefüllt und die Südkurve macht bereits richtig Stimmung, ähnlich auch der Fanpulk aus Dresden. Es ist Pokal-Atmosphäre in Chemnitz! Heutiger Gast: Der wahrscheinlich größte Fußballer, den der CFC je hervor gebracht hat, Michael Ballack.

Spielbeginn

Um die 11.000 Fans, davon 3.000 aus Dresden, sorgen für tolle Stimmung. Beide Teams spielen mit den jeweiligen Fans im Rücken.

Nachspielzeit: Zwei Minuten

Ende 1. Halbzeit

Anpfiff 2. Halbzeit

Verteiltes Spiel nach der Pause, ein Klassenunterschied ist jetzt nicht mehr wirklich zu sehen.

Drei Minuten Nachspielzeit gibt es. Alles sieht jetzt nach Verlängerung aus.

Schluss in Chemnitz, vorerst. Es geht in die Verlängerung.

Beginn der Verlängerung

Spielende! Die Sensation ist perfekt! Der Viertligist, der Chemnitzer FC, bezwingt den Titelverteidiger, Dynamo Dresden, nach Rückstand in packenden 120 Minuten mit 3:1.

Dieser Coup ist absolut verdient. Die Himmelblauen haben von Anfang bis Ende dem Favoriten gezeigt, was mit 100% Einsatz möglich ist. Dieser Erfolg dürfte dem CFC in der Liga weiter Auftrieb geben. Auf Seiten der Elbestädter ist das wiederum ein heftiger Schlag ins Gesicht.