Bruno Labbadia

Stellenbezeichnung
Cheftrainer
Nationalität
Geburtsort
Darmstadt
Geburtstag
08/02/1966
Alter
58
Größe (in cm)
178
Gewicht (in Kilo)
77
Position als Spieler
Mittelstürmer
Spielfuß
rechts
Bevorzugte Formation
4-3-3 offensiv
History
Karriere
Verein
Stellenbezeichnung
Vertrag vom
Vertrag bis
SV Darmstadt 98
SV Darmstadt 98
Cheftrainer
01/07/2003
30/06/2006
Greuther Fürth
Greuther Fürth
Cheftrainer
01/07/2007
30/06/2008
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
Cheftrainer
01/07/2008
30/06/2009
Hamburger SV
Hamburger SV
Cheftrainer
01/07/2009
26/04/2010
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
Cheftrainer
13/12/2010
26/08/2013
Hamburger SV
Hamburger SV
Cheftrainer
15/04/2015
25/09/2016
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
Cheftrainer
20/02/2018
30/06/2019
Hertha BSC
Hertha BSC
Cheftrainer
09/04/2020
24/01/2021
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
Cheftrainer
05/12/2022
03/04/2023

Bruno Labbadia (* 8. Februar 1966 in Darmstadt) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und heutiger Trainer.
Seit Dezember 2022 ist er Cheftrainer vom VFB Stuttgart.

Von 1984 bis 2003 spielte der Stürmer in der 1. und 2. Bundesliga und wurde u. a. zweimal Deutscher Meister (mit dem 1. FC Kaiserslautern und dem FC Bayern München) sowie einmal DFB-Pokal-Sieger.

Karriere als Spieler

Vereine

Labbadia spielte in der Jugend beim FSV Schneppenhausen und dem SV Weiterstadt.
1984 wurde er vom Zweitligisten SV Darmstadt 98 verpflichtet. Nach drei Jahren in der 2. Liga, in der er insgesamt 44 Tore schoss, wurde er zur Saison 1987/88 vom Hamburger SV in die 1. Bundesliga geholt.
Hier wurde er zunächst von Josip Skoblar trainiert und spielte u. a. mit seinem späteren Vorgesetzten beim HSV, Dietmar Beiersdorfer, zusammen.
In seinem ersten Spiel am 1. August 1987 gegen den FC Schalke 04 wurde er zur Halbzeit eingewechselt und schoss in der 90. Minute das Tor zum 5:2-Endstand.
In seiner ersten Saison erzielte er elf Tore.

Zu Jahresbeginn 1989 wechselte Labbadia zum 1. FC Kaiserslautern.
Unter Trainer Karl-Heinz Feldkamp wurde er 1990 DFB-Pokal-Sieger, wobei er im Finale gegen Werder Bremen zwei Treffer zum 3:2-Sieg erzielte.
Ein Jahr später – er bildete mit Stefan Kuntz ein erfolgreiches Sturmduo – wurde er 1991 Deutscher Meister.

Der FC Bayern München verpflichtete Labbadia im Sommer 1991. Trainiert wurde er zunächst von Jupp Heynckes. 1994 wurde Labbadia mit dem FC Bayern Meister.
Im Sommer 1994 verließ er die Bayern, da der neue Trainer Giovanni Trapattoni auf die neu verpflichteten Angreifer wie Jean-Pierre Papin und Alain Sutter setzte.
Er wechselte für eine Saison zum 1. FC Köln, danach zu Werder Bremen und den Zweitligisten Arminia Bielefeld und Karlsruher SC.
Im Jahr 1999 wurde er mit 28 Treffern für Arminia Bielefeld Torschützenkönig der 2. Bundesliga.

In Anlehnung an seine Rolle als neuntes Kind der Familie trug er dabei meist das Trikot mit der Nummer 9.
Er erzielte in 328 Bundesligaspielen 103 Tore und in 229 Spielen in der 2. Liga 101 Tore. Damit ist er der einzige Spieler, der in Deutschlands erster und zweiter Bundesliga jeweils mehr als 100 Tore erzielte.

Nationalmannschaft

Labbadia trug am 11. August 1987 erstmals das Nationaltrikot, als er für die U21-Nationalmannschaft im Moselstadion in Trier bei der 0:2-Heimniederlage gegen Frankreich in der 46. Minute für Maurizio Gaudino eingewechselt wurde. Sein erstes Länderspieltor erzielte er am 8. September beim 2:0-Sieg über die englische U21-Nationalmannschaft in Lüdenscheid.

Fünf Jahre später wurde er beim 4:1-Sieg im Test-Länderspiel in Montevideo gegen Uruguay erstmals in die A-Nationalmannschaft berufen.
Seinen zweiten und letzten Einsatz erhielt er 1995 in einem weiteren Test-Länderspiel, das Deutschland mit 2:1 im damals neu eröffneten Brüsseler König-Baudouin-Stadion gegen Belgien gewann.

Karriere als Trainer

Anfänge

Nach dem Ende seiner Laufbahn als professioneller Spieler kehrte Bruno Labbadia im Mai 2003 zu SV Darmstadt 98 als Trainer zurück, wo einst seine professionelle Karriere begann.
Er war dort bis zum Ende der Saison 2005/06 tätig. Gleich im ersten Jahr als Verantwortlicher stieg er mit dem Verein in die Regionalliga auf.
In der folgenden Saison führte er sein Team auf Platz fünf der Abschlusstabelle.
In seinem letzten Jahr in Darmstadt verpasste er mit dem gleichen Tabellenrang das von ihm selbst und von Vereinsseite gesteckte Ziel, in die 2. Fußball-Bundesliga aufzusteigen.

Über Fürth in die Bundesliga

In der Saison 2007/08 trainierte er die SpVgg Greuther Fürth in der 2. Bundesliga, schloss auf Tabellenplatz sechs ab und verpasste damit den Aufstieg in die Bundesliga.
Obwohl er in Fürth bis 2009 unter Vertrag stand, wechselte er zur Saison 2008/09 zum Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen und ersetzte Michael Skibbe.
Nach einer starken Hinrunde brach die Mannschaft in der Rückrunde ein und beendete die Saison auf einem – für die zuvor ausgegebenen höheren Ziele – enttäuschenden neunten Rang.
Allerdings wurde am 30. Mai 2009 das DFB-Pokal-Finale erreicht (0:1 gegen Werder Bremen), das jedoch von Diskussionen um Labbadias vorzeitigen Abgang überschattet wurde.
Am 5. Juni 2009 wurde Labbadia beurlaubt und von Jupp Heynckes, der einst Labbadia bei Bayern München trainierte, ersetzt.

Erste Station beim Hamburger SV

In der Sommerpause 2009 wechselte Labbadia als Nachfolger von Martin Jol als Cheftrainer zum Hamburger SV.
Die Saison 2009/2010 verlief ähnlich wie die vorangegangene in Leverkusen: Nach starkem Beginn rutschte der Verein in der Rückrunde aus dem oberen Tabellendrittel ins Mittelfeld ab.
In der Europa League führte Labbadia die Mannschaft bis ins Halbfinale. Am 26. April 2010 trennte sich der HSV drei Spieltage vor Ende der Bundesligasaison von Labbadia.

VfB Stuttgart

Am 12. Dezember 2010 wurde Labbadia neuer Cheftrainer beim VfB Stuttgart und ersetzte damit Jens Keller.
Er verlängerte seinen Vertrag mit dem VfB am 30. Januar 2013 bis Ende Juni 2015.In der Saison 2012/13 erreichte er mit Stuttgart das Finale im DFB-Pokal, das die Mannschaft mit 2:3 gegen den FC Bayern München verlor.
Nach einem schwachen Start in die Saison 2013/14 mit drei Niederlagen trennte sich der VfB am 26. August 2013 von Labbadia.

Rückkehr zum Hamburger SV

Am 15. April 2015 übernahm Labbadia sechs Spieltage vor Ende der Saison 2014/15 erneut den auf dem letzten Tabellenplatz stehenden Hamburger SV. Er erhielt einen ligaunabhängigen, bis zum 30. Juni 2016 laufenden Vertrag.
Mit Labbadia holte der HSV 10 von 18 möglichen Punkten und erreichte am letzten Spieltag den Relegationsplatz.
In der Relegation gegen den Karlsruher SC hielt er mit dem HSV nach einem 1:1 im Hinspiel und einem 2:1 n. V. im Rückspiel die Klasse.

In der Hinrunde der Saison 2015/16 stabilisierte Labbadia das Team und schloss die Hinserie auf dem zehnten Tabellenplatz ab.
Im Dezember 2015 wurde er für seine „hervorragende Leistung, einen schon fast totgeglaubten HSV zu neuen sportlichen Erfolgen geführt zu haben“ vom Fernsehsender Hamburg 1 in der Kategorie Sport zum Hamburger des Jahres gewählt.
In der Winterpause verlängerten Labbadia und der HSV seine Vertragslaufzeit um eine Spielzeit bis zum 30. Juni 2017.
Am 25. September 2016 beurlaubte ihn der HSV nach nur einem gewonnenen Punkt aus den ersten fünf Bundesligaspielen der Saison 2016/17.

VfL Wolfsburg

Am 20. Februar 2018 übernahm Labbadia die nach dem 23. Spieltag mit 24 Punkten auf dem 14.
Tabellenplatz stehende Bundesligamannschaft des VfL Wolfsburg vom zurückgetretenen Martin Schmidt.
Er erhielt einen bis zum 30. Juni 2019 laufenden Vertrag. Er erreichte mit der Mannschaft den Klassenerhalt in den Relegationsspielen gegen Holstein Kiel.
Im März 2019 gab der VfL Labbadias Entscheidung bekannt, seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.
Die Saison 2018/19 schloss Labbadia mit dem VfL Wolfsburg auf dem 6. Platz ab, wodurch man sich für die Europa League qualifizierte.
Am letzten Spieltag erzielte er den höchsten Bundesligasieg des VfL Wolfsburg mit einem 8:1 gegen den FC Augsburg.

Hertha BSC

Am 13. April 2020 übernahm Labbadia die Bundesligamannschaft von Hertha BSC. Ihm assistieren sein langjähriger Co-Trainer Eddy Sözer und Olaf Janßen, der auch in Wolfsburg zu Labbadias Stab gehört hatte.
Labbadias Übernahme fiel in die Saisonunterbrechung, die rund einen Monat zuvor durch die COVID-19-Pandemie ausgelöst worden war.
Zu diesem Zeitpunkt stand die Hertha-Mannschaft, die in der Saison 2019/20 nach Ante Čović, Jürgen Klinsmann und Alexander Nouri bereits den vierten Cheftrainer bekam, nach dem 25. Spieltag mit 28 Punkten auf dem 13. Platz, wobei der Vorsprung auf den Relegationsplatz 6 Punkte betrug.
Die Mannschaft besiegte am ersten Geisterspieltag der Bundesliga die TSG Hoffenheim mit 3:0 und gewann das Stadtderby gegen Union Berlin mit 4:0.
Damit gelang ihm die bis dahin beste Startbilanz eines Trainers in der Geschichte von Hertha BSC.
Insgesamt holte Labbadia aus den verbleibenden 9 Spielen 13 Punkte, womit Hertha die Saison mit 41 Punkten auf dem 10. Platz im gesicherten Mittelfeld abschloss.

Erfolge als Spieler

Deutscher Meister: 1991 (1. FC Kaiserslautern), 1994 (FC Bayern München)
DFB-Pokal-Sieger: 1990 (1. FC Kaiserslautern)
Torschützenkönig der 2. Bundesliga 1999: mit Arminia Bielefeld

Auszeichnungen

Hamburger des Jahres (Kategorie Sport): 2015
Tore des Monats ARD: April 1991 (1. FC Kaiserslautern), Dezember 1992 (FC Bayern München), Mai 1994 (FC Bayern München)

Rekorde

Labbadia ist der einzige Spieler, der sowohl in der ersten als auch in der zweiten deutschen Bundesliga jeweils über 100 Tore erzielte.

Als Spieler beim Hamburger SV, 1. FC Kaiserslautern, FC Bayern München, 1. FC Köln, Werder Bremen und Arminia Bielefeld sowie als Trainer bei Bayer 04 Leverkusen, beim Hamburger SV, beim VfB Stuttgart beim VfL Wolfsburg und bei Hertha BSC ist er mit zehn Vereinen Rekordhalter in Bezug auf die Anzahl der Bundesligavereine, bei denen er spielte bzw. die er trainierte.
Damit löste er Jörg Berger und Otto Rehhagel mit jeweils acht Vereinen als Rekordhalter ab.

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