Wohninvest Weserstadion

Wohninvest Weserstadion
Stadt
28205 Bremen
Vereine
Adresse
Franz-Böhmert-Straße 1
Kapazität
42.100
Baujahr
1909
Spielbelag
Rasen
Webseite
Ehemalige Namen
Weser Stadion
Beschreibung
Ergebnisse
kommende Spiele
Anreise
Galerie
Das Weserstadion (auch Weser-Stadion; offiziell seit Juli 2019 durch ein Sponsoring Wohninvest Weserstadion) ist das Fußballstadion des deutschen Fußball-Bundesligisten Werder Bremen. Es liegt in Bremen direkt am rechten Ufer der Weser in der Pauliner Marsch, einem Überflutungsgebiet vor dem Osterdeich im Stadtteil Östliche Vorstadt, Ortsteil Peterswerder. Die Fans der Heimmannschaft versammeln sich vornehmlich in der Ostkurve.Nach verschiedenen früheren Umbauten wurde das Weserstadion zuletzt von 2008 bis 2011 aus- und umgebaut sowie modernisiert. Seit der Fertigstellung zu Saisonbeginn 2011/12 hat es eine Kapazität von etwas mehr als 42.000 Plätzen. Eigentümer des Stadions ist die Bremer Weser-Stadion GmbH, die sich jeweils zur Hälfte im Eigentum des SV Werder Bremen und der Stadt Bremen befindet.
Geschichte
1909–1962

Der erste Vorläufer des Weserstadions, ein Sportplatz mit Holztribüne, wurde 1909 vom Allgemeinen Bremer Turn- und Sportverein erbaut. Mit seinem Neubau im Jahre 1926 erhielt es seine erste große Tribüne, Umkleidekabinen und Restaurant. Das Stadion hieß nun ABTS-Kampfbahn und wurde fortan neben Fußballspielen auch für politische Massenveranstaltungen genutzt. Seinen heutigen Namen erhielt das Stadion erstmals 1930. Seitdem trägt dort auch der SV Werder Bremen seine Spiele aus. Auch der Bremer Sport-Verein von 1906 trug seine Oberligaspiele bis 1963 hier aus. Zwischen 1934 und 1945 hieß das Stadion Bremer Kampfbahn und diente vor allem der NSDAP. Während des Zweiten Weltkrieges standen dort drei Flakbatterien. Ab 1945 wurde es als IKE-Stadion bezeichnet und für amerikanische Mannschaftssportarten genutzt. Seit seiner Wiedereröffnung 1947 trägt es durchgängig den Namen Weserstadion.

1963–2007

Das Weserstadion erfuhr in seiner langen Geschichte zahlreiche Erweiterungen und Umbauten bzw. Renovierungen. Neue Tribünen erweiterten zwar seine Kapazität, andere Maßnahmen, vor allem der Umbau von Steh- zu Sitzplätzen, wirkten dem aber entgegen. Daher war die Kapazität des Weserstadions von den 1970er Jahren an bis 2002 tendenziell abnehmend. Es seien nachfolgend nur die wichtigsten Baumaßnahmen genannt:

Für die erste Saison der Fußball-Bundesliga 1963 wurden die Nordgerade überdacht und eine neue Flutlichtanlage installiert.

1965 wurden die Kurventribünen mit einem Oberrang fertiggestellt, und zwar als Belohnung für die erste deutsche Fußballmeisterschaft durch den SV Werder Bremen.

1978 wurde die Nordtribüne neu gebaut und die Flutlichtmasten errichtet – seinerzeit die stärkste Beleuchtung eines europäischen Fußballfeldes.

Am 6. Mai 1980 ließ die Bundeswehr 1200 Rekruten im Weserstadion ihr feierliches Gelöbnis ablegen. Das Ereignis, das als festliche Veranstaltung aus Anlass des 25-Jahre-Jubiläums des NATO-Beitritts gedacht war, rief Gegendemonstrationen von linken und pazifistischen Gruppierungen hervor, die in Straßenschlachten mit der Polizei eskalierten. Insgesamt fanden sich ca. 8000 Demonstranten ein, an die 250 Polizisten wurden verletzt, der Sachschaden war ebenfalls erheblich.

Seit Anfang der 1990er Jahre existiert eine Leichtathletikhalle unter der Südtribüne mit 60m-Bahn, Weit-, Hoch- und Stabhochsprunganlagen und einem Fitnessraum.

1992 wurde das Weserstadion das erste Stadion in Deutschland mit Logen.

1997 wurde die Ostkurve neu gebaut, mit einem fünfgeschossigen Mantelbau inklusive Umkleidekabinen, Fan-Shop, Geschäftsstelle, Jugendinternat und Deutschlands erster Großraumloge mit 700 Plätzen und angeschlossenem Restaurant. 1998 wurde im Stadion eine Rasenheizung installiert.

2002 wurde der Stadioninnenraum um zwei Meter abgesenkt, die 400-Meter-Laufbahn wurde entfernt und mit mobilen Tribünen überbaut. Die Kapazität des Stadions erhöhte sich um ca. 8.000 Plätze auf ca. 43.500.

Im Auftaktspiel der Bundesligasaison 2004/05 sorgte eine defekte Muffe – ein Element zur Verbindung von Stromkabeln – dafür, dass die Stromversorgung der Flutlichtmasten eingeschränkt war. Das Spiel Werder Bremen gegen Schalke 04 konnte erst mit einer 65-minütigen Verspätung angepfiffen werden, Bremen siegte mit 1:0.

2006 wurden die bis dahin roten Sitze gegen grüne ausgetauscht. Auf beiden Geraden ist auf dem Unterrang zudem seither der Schriftzug „Werder Bremen“ in weißer Farbe zu lesen.

Umbau 2008

Die Pauliner Marsch, in der das Weserstadion liegt, ist ein Naherholungsgebiet und als Überschwemmungsgebiet für den Hochwasserschutz ausgewiesen. Nördlich des Stadions befindet sich auf dem Osterdeich eine wichtige Hauptverkehrsstraße. Neben dem Stadion liegen das Stadionbad, zwei Tennisvereine und ein Segelclub. Die Tennisvereine wehrten sich gegen den Bau eines dritten Oberranges, da durch die größere Höhe des Stadions deren Trainingsplätze verschattet würden. Dem Tennis-Club Rot-Gelb, dessen Anlage sich unmittelbar neben dem Stadion befindet, wurde der Pachtvertrag gekündigt, und es wurde eine Ersatzfläche angeboten. Zudem wurde die angespannte Verkehrssituation genannt, da zu wenige Parkplätze zur Verfügung stünden. Entlang des Osterdeichs und in den nördlich angrenzenden Straßen gibt es eine dichte Wohnbebauung, deren Bewohner ebenfalls Bedenken anmeldeten. Während der Spieltage kommt es immer wieder zu Belästigungen im Umfeld. Daher wurde zusätzlich ein Verkehrskonzept für diesen Bereich entwickelt.

Ausbaupläne

Die anfänglichen Planungen sahen vor, die Kapazität auf 50.000 Plätze zu erhöhen. Die Flutlichtmasten wären einer Installation unter dem neu zu errichtenden Dach mit einem dritten Oberrang gewichen. Dieses sollte mit einer Solaranlage ausgerüstet werden, die einen Teil der benötigten Energie aus Sonnenenergie gewinnt. Die Solarfläche wurde ursprünglich für eine Größe bis 20.000 m² geplant. Die Kosten wurden auf 40 bis 50 Millionen Euro geschätzt. Um einen fangerechten Umbau zu erreichen, hat sich die Faninitiative Pro Weserstadion gebildet.

Am 12. April 2007 stimmte die Baudeputation einem Ausbau des Stadions zu, der am 17. April 2007 dann auch vom Bremer Senat verabschiedet wurde. Die Umbauarbeiten sollten Ende Dezember 2007 beginnen und bis August 2008 abgeschlossen sein.

2008 beschloss der SV Werder Bremen, wegen erhöhter Kosten nicht am geplanten Ausbau festzuhalten. Seit Mai 2009 wurde das Weserstadion zu einem reinen Fußballstadion umgebaut. Die West- und die Ostkurve rückten näher an das Spielfeld heran. Rund 42.500 Personen finden im Stadion Platz.

Die Lage des Stadions in einem Retentionsgebiet machte in Verbindung mit den zwischenzeitlichen Ausbauten zusätzlich Maßnahmen zum Hochwasserschutz erforderlich.

Der Ausbau mit Photovoltaik-Elementen auf dem Dach der Nordgeraden erfolgte Ende 2008. Anfang 2009 wurden die letzten Binderpaare auf der Südgeraden installiert, und es begann die Montage der neuen Fassade an der Südgeraden, die Ende März 2009 abgeschlossen wurde. Die Südfassade beinhaltet Photovoltaik-Zellen, die auch in der West- und Ostkurve installiert werden sollten. Allerdings sorgte diese Fassade für Beschwerden, da sie zu stark spiegele und dadurch die Rasenflächen im Stadionbad verbrannt würden. Der Blendeffekt könnte auch störend auf die Badegäste wirken. Kurz vor dem Ende der Bundesliga-Spielzeit 2008/09 wurde mit dem Rückbau des Daches der Westkurve begonnen. Bis Ende 2009 wurde das Dach der neuen Tribüne montiert.

Der Umbau der Ostkurve begann in der Sommerpause 2010. Die Gesamtfläche der Photovoltaikzellen beträgt 16.000 m².

Namenssponsoring
Die Weser-Stadion GmbH verkaufte 2007 die Namensrechte, um unter anderem Geld für den Umbau zu generieren. Das norddeutsche Versorgungsunternehmen EWE bezahlte drei Millionen Euro jährlich von 2007 bis 2018 an die Stadiongesellschaft, verzichtete jedoch darauf, das Stadion umzubenennen. 2019 entschied die Gesellschaft, die Namensrechte ebenfalls für drei Millionen Euro jährlich zehn Jahre lang an den Fellbacher Immobilienkonzern Wohninvest zu verkaufen. Der Immobilienkonzern ließ das Stadion ab dem 1. Juni 2019 in Wohninvest Weserstadion (Eigenschreibweise: wohninvest WESERSTADION) umbenennen.

Der Vertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2029. Die Namensumbenennung löste große Proteste in der Bremer Fanszene aus. 600 Menschen demonstrierten mit einem Protestmarsch unter dem Motto „Weserstadion unantastbar“ gegen die Namensänderung. Fangruppen schlugen unter anderem Freundschaftsspiele als Einnahmequelle vor. Auf einem Protest-Flugblatt hieß es, Identifikation sei nicht „bloß netter Nebeneffekt des Profifußballgeschäfts, sondern der Grund für dessen wirtschaftlichen Erfolg“.

Seither kam es bei Heimspielen wiederholt zu Protestaktionen gegen die Namensumbenennung.

Das Wuseum
Seit Dezember 2004 befindet sich im Weserstadion auch das Werder-Bremen-Museum, kurz Wuseum genannt. Dies entstand im Zuge der Umbaumaßnahmen an der Nordtribüne. Im Wuseum werden die Erfolge und errungenen Titel von Werder ausgestellt. So sind dort die Meisterschale, der DFB-Pokal sowie viele seltene Plakate, Fotos und andere Pokale zu sehen. Außerdem werden in Sonderausstellungen verschiedene außergewöhnliche Spieler oder andere Mitglieder geehrt.
Verkehrsanbindung
Die Verkehrssituation rund um das Weserstadion und die räumliche Enge vor Ort wurde vor allem im Zusammenhang mit dem Ausbau 2008 als Problem gesehen. Die einzige Zufahrtsmöglichkeit besteht über den Osterdeich, was immer wieder zu massiven Verkehrsbehinderungen führt, vor allem, wenn der Fan-Verkehr sich mit dem üblichen Berufsverkehr mischt. Die Lage in der Pauliner Marsch lässt nur sehr eingeschränkte Ausbaumaßnahmen zu, so fehlen beispielsweise auch adäquate VIP-Parkplätze, was als Hauptgrund genannt wird, weshalb Bremen bei der Austragung von Länderspielen oft übergangen wird.

Die wenigen Stellflächen dürfen nur von Berechtigten mit Sonderausweis genutzt werden. An Spieltagen werden die Straßen rund um das Stadion weiträumig gesperrt, nur Anwohner dürfen mit ihrem Pkw passieren. Für anreisende Fans steht neben der Haltestelle Weserstadion der Bremer Straßenbahn ein umfangreiches Shuttlebus-System zur Verfügung, welches zahlreiche kostenfreie Parkplätze mit dem Stadion verbindet. Zudem besteht seit 2009 – einmalig in der Bundesliga – eine Anreisemöglichkeit per Schiff. Unmittelbar hinter dem Stadion wurde ein Anleger gebaut, welcher im regelmäßigen Taktverkehr bedient wird und eine bequeme und gemütliche Anreise ermöglicht.

Weiter Infos unter Anreise

Anreise
Das Gebiet rund um das wohninvest WESERSTADION ist bei allen Heimspielen von Werder Bremen ab zweieinhalb Stunden vor Anstoß bis kurz nach Spielbeginn für Autos gesperrt. Auch der Osterdeich ist dann zwischen Sielwall und Stader Straße „dicht“. Ausnahmen gelten nur für Anwohner:innen oder ansässige Gewerbetreibende mit Berechtigungsausweis. Sie können das Revier zwischen Stader Straße, Am Hulsberg/Am Schwarzen Meer und Lüneburger Straße während dieser Zeit ansteuern.Die Parkplätze 1 bis 6 am wohninvest WESERSTADION sind an den Spieltagen gesperrt.

Ausnahme: Inhaber besonderer Parkberechtigungen.

Für Stadionbesucher:innen mit Autos stehen Park+Ride-Plätze zur Verfügung, insbesondere am Hansa-Carré und am Hemelinger Hafen. Folge den Ausschilderungen! Alle fußballbegeisterten Fans werden gebeten, zum Parken das obere Parkdeck am HANSA Carré zu nutzen.

Inhaber einer Eintrittskarte für das jeweilige Spiel fahren mit Bussen und Bahnen von BSAG und VBN kostenlos zum wohninvest WESERSTADION.

PARK + RIDE
Besser gleich mit Bus und Bahn kommen oder die vielen P+R-Möglichkeiten nutzen! Die Eintrittskarte für das jeweilige Spiel gilt auch als Ticket für Busse und Bahnen von BSAG und VBN.Weitere Informationen gibt es unter www.bsag.de

Wer also live dabei sein will, mit dem Auto anreist und keine besondere Parkberechtigung, hat, erreicht das wohninvest WESERSTADION und das umgebende Viertel nicht mehr. Die bequemste Lösung ist die Nutzung der angebotenen Park+Ride-Möglichkeiten:

Fans aus Richtung Hamburg, Hannover, Osnabrück oder Oldenburg verlassen die A 1 bei der Abfahrt Hemelingen und steuern den ausgeschilderten P+R-Platz Hemelinger Hafen an. Von dort geht’s in zehn Minuten mit Shuttle-Bussen bequem ins wohninvest WESERSTADION und wieder zurück. Und zwar für Eintrittskarteninhaber:innen kostenlos!

Wer über die A 27 aus Richtung Bremerhaven kommt, fährt über die Abfahrt Bremen-Vahr zum P+R-Platz Hansa-Carré: Von der Richard-Boljahn-Allee geht’s links in die Straße In der Vahr - rechts in die Julius-Brecht-Allee abbiegen - halb links in die Steubenstraße - links in die Stresemannstraße und rechts in die Malerstraße. Nach ca. 300 m liegt linker Hand das Hansa-Carré.

Von dort geht’s dann kostenlos für Eintrittskarten-Inhaber:innen mit der Straßenbahnlinie 3 zügig weiter. Außerdem schippert die Sielwall-Fähre wie gewohnt vom Parkplatz Kuhhirten über die Weser zum Osterdeich.

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