Das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße (kurz: Grünwalder Stadion oder nur Grünwalder, im Volksmund immer noch Sechzgerstadion oder nur Sechzger, früher auch Sechzgerplatz; nach der Lage auch Giesings Höhen) ist das drittgrößte Fußballstadion Münchens. Es liegt im Stadtbezirk Untergiesing-Harlaching, unmittelbar am Mittleren Ring. 1911 wurde es durch den damaligen TV 1860 München errichtet und in den 1920ern ausgebaut. 1937 musste 1860 München das Stadion an die Stadt verkaufen, die es später nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wieder aufbauen ließ.1948 wurde mit rund 58.200 Personen im Stadion der Zuschauerrekord aufgestellt. Bis zur Einweihung des Olympiastadions 1972 war es die bedeutendste Sportstätte der Stadt. Heute wird das Stadion, das in seiner gegenwärtigen Form seit 2013 besteht, von der ersten Mannschaft des TSV 1860 München und der zweiten Mannschaft des FC Bayern München sowie teilweise von Türkgücü München genutzt. |
Lage und heutige Nutzung |
Das Stadion liegt rund drei Kilometer südlich des Marienplatzes an der Bezirksgrenze Untergiesings zu Obergiesing. Die namensgebende Grünwalder Straße beginnt an der Ostseite des Stadions und führt nach Süden, vorbei am Trainingsgelände des TSV 1860, in Richtung Grünwald. Südlich des Stadions befindet sich hinter der Volckmerstraße ein Wohngebiet. Unter der Westkurve führt der Heinrich-Zisch-Weg am Stadion vorbei, direkt dahinter befindet sich die Isarhangkante. Dort fällt das Gelände 18 Meter ab in das bis zu drei Kilometer breite frühere Flussbett, in dem die Isar vor 10.000 Jahren floss. Am unteren Ende der Kante fließt der Auer Mühlbach vorbei, das Kraftwerk Bäckermühle liegt unter der Westkurve. Die Candidstraße beginnt wie die Grünwalder Straße im Nordosten des Stadions und führt zunächst nördlich, dann im Westen des Stadions den Hang hinab. Der Mittlere Ring führt unter der Candidstraße an der Nordseite des Stadions vorbei. Nutzer des Stadions sind seit 2020 die erste Mannschaft des TSV 1860 und der FC Bayern München II, von dessen Anhängern das Stadion auch als „Hermann-Gerland-Kampfbahn“ bezeichnet wird. Das Stadion an der Grünwalder Straße wies lange Zeit „die höchste Nutzungsdichte aller Fußballstadien in Deutschland“ auf, wie das Münchner Sportamt im Jahr 1997 feststellte. In der Spielzeit 2008/09 fanden beispielsweise 90 Partien „auf Giesings Höhen“ statt. Seit der Rückkehr der ersten Mannschaft des TSV 1860 im Jahr 2017 wurde die Gesamtzahl der Spiele im Stadion reduziert, sodass nur noch höchstens drei Mannschaften ihre Spiele im Stadion austragen.In der Zweitligaspielzeit 2004/05 war eine Kapazität von 21.272 Zuschauern genehmigt, ab Sommer 2008 waren im regulären Betrieb nur noch 10.240 Zuschauer zugelassen. Da diese Begrenzung nur bedingt im Zusammenhang mit DFB-Auflagen und der bayerischen Versammlungsstättenverordnung stand, wäre eine höhere Zuschauerzahl auch weiterhin möglich gewesen. Für einzelne Veranstaltungen konnte auch weiterhin eine höhere Kapazität bis hin zu den 2004 festgelegten 21.272 Zuschauern durch das Kreisverwaltungsreferat genehmigt werden. Baurechtlich genehmigt waren bis 2012 weiterhin rund 30.100 Zuschauer, es wären jedoch nur 24.700 Plätze nutzbar gewesen. Nach der Sanierung 2013 waren offiziell 12.500 Zuschauer genehmigt, durch Freigabe gesperrter Tribünenbereiche wäre auch weiterhin eine höhere Zuschauerzahl möglich.Zur Saison 2018/19 wurde das Platzangebot durch Sanierungsmaßnahmen in der Westkurve von 12.500 auf 15.000 erhöht. Die Machbarkeitsstudie von AS+P aus dem Jahr 2019 geht von einer Bestandskapazität für 16.599 Zuschauer aus. |
Sanierung für die 3. Liga |
Im Dezember 2009 beschloss der Münchner Stadtrat, das Stadion für 10,28 Millionen Euro drittligatauglich zu sanieren. Neben den Zweitvertretungen der beiden Münchner Vereine sollte in Zukunft auch das Frauenteam des FC Bayern im künftig 12.500 Zuschauer fassenden Grünwalder Stadion spielen. Erst- und Zweitligaspiele der Männermannschaften schloss der Stadtrat mit seiner Entscheidung für die Zukunft aus. Eine vom TSV 1860 vorgelegte Machbarkeitsstudie zu einem bundesligatauglichen Umbau des Stadions mit einem Fassungsvermögen von 30.000 Zuschauern wurde abgelehnt. Ein Teil der Fans des TSV 1860 aber sah weiterhin in der Rückkehr in ein ausgebautes Sechzgerstadion die einzige Möglichkeit des dauerhaften Fortbestandes des professionellen Fußballs im Verein.Im Sommer 2010 wurden die Vortribünen vor West- und Ostkurve sowie vor der Gegengeraden entfernt. Die Mehrzahl der Maßnahmen wurde von Frühjahr 2012 bis 2013 durchgeführt, das Stadion war in diesem Zeitraum für den Spielbetrieb gesperrt. Als teuerste Maßnahme war die Sanierung des Mauerwerks und der Betonbauten in Höhe von 2,88 Mio. Euro angesetzt. Die Erneuerung des Spielfelds mit Einbau einer Rasenheizung war mit 2,2 Mio. Euro veranschlagt. Für die Erneuerung der Betonstufen in Ost- und Westkurve waren 720.000 Euro geplant. Maßnahmen in der Haupttribüne, den WC-Anlagen und bei der technischen Ausstattung sollten jeweils rund 500.000 Euro kosten. Die Beleuchtungsleistung wurde auf 1.200 Lux erhöht, damit wieder Live-Übertragungen möglich sind. Das ganze Stadion sollte behindertengerechter gestaltet werden. Die Haupttribüne wurde komplett entkernt. Im Inneren entstanden größere Umkleiden und Duschräume sowie Presse- und Medienräume. Eine neue Stadiongaststätte wurde im Oberrang der südlichen Ostkurve errichtet und kann nach Bedarf auch als VIP-Raum genutzt werden.Mit Abschaltung der Stromzufuhr der Fluchtlichtmasten im März 2012 wurde mit den Baumaßnahmen begonnen. Der noch laufende Spielbetrieb wurde hierdurch insofern eingeschränkt, als dass keine Abendspiele mehr stattfinden konnten. Ab April wurde die Ostkurve abgerissen, die Baumaßnahmen im Innern des Stadions begannen einen Tag nach dem letzten Heimspiel der A-Jugend der Sechzger am 20. Mai. Aufsehen erregte während der Arbeiten der Fund eines Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg, der unter dem Strafraum vor der Ostkurve lag. Da das Stadion während der Hauptphase des Umbaus nicht genutzt werden konnte, trugen Bayern II und 1860 II in der Saison 2012/13 ihre Spiele hauptsächlich in den Münchner Vororten Heimstetten beziehungsweise Ismaning aus. Seit der TSV 1860 München mit dem Absturz in die vierte Liga ins Stadion an der Grünwalder Straße zurückkehrte, änderte sich die Situation des Stadions erneut. Die Münchner SPD beantragte Mitte Juli 2018 die Prüfung eines weiteren Ausbaus des Stadions auf 18.600 Plätze. Zur Rückrunde der Regionalligaspielzeit 2019/20 zog Türkgücü München ins Stadion an der Grünwalder Straße um, dafür tragen die FC Bayern Frauen seitdem ihre Spiele im vereinseigenen Campus in Freimann aus. Weiter Infos bei Wikipedia |
Öffentliche Verkehrsmittel |
Es wird allen Fans empfohlen, die öffentlichen Verkehrsmittel im Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) zu benutzen, die Euch sicher und pünktlich zu den Spielen bringen. Die Eintrittskarte berechtigt eine Person an den Heimspieltagen der 3. Liga zur Hin- und Rückfahrt zum/vom Veranstaltungsort mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln (S-/U-Bahn, Tram und Bus) im MVV-Gesamtnetz.Die U-Bahn- bzw. Straßenbahnhaltestelle Wettersteinplatz befindet sich direkt am Grünwalder Stadion. U-Bahn: Mit der U1 bis Haltestelle Wettersteinplatz. Mit der U2 bis Haltestelle Silberhornstraße. Dann mit der Trambahn 15 oder 25 bis Wettersteinplatz. Tram: Mit den Linien 15 oder 25 (Haltestelle Wettersteinplatz). |
Mit dem Auto |
Von der A8 Richtung Stuttgart: Am Autobahnkreuz München-West Richtung Lindau auf die A99 wechseln. Nach Durchquerung des Aubinger Tunnels erreicht man am Autobahndreieck München-Süd-West die A96, die man nun Richtung München-Zentrum folgt. Am Autobahnende der A96 in München-Sendling orientiert man sich nun der Beschilderung nach Salzburg und fährt über den Mittleren Ring bis zum Candidplatz.Von der A8/A995 Richtung Salzburg/Innsbruck: Am Autobahnende der A995 in Giesing geht es schnurstraks auf den Mittleren Ring, der am Stadion vorbei führt. A9 aus Richtung Nürnberg: Am Kreuz München-Nord auf die A99 Richtung Salzburg. Am Kreuz München-Süd weiter auf die A995 Richtung Giesing. |