FDGB-Pokal 1962/1963

1. Runde bis Finale
Ansetzungen / Spielzeiten
1. Runde Die Spiele fanden von 12. bis 19. September 1962 statt.
Wiederholungsspiele:
am 19.09.1962
2. Runde Die Spiele fanden vom 6. Oktober 1962 bis 7. Oktober 1962 statt.
3. Runde Die Spiele fanden vom 14.01. bis 18.01.1967 statt.
Wiederholungsspiel:
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Achtelfinale Die Spiele fanden am 30. Dezember 1962 statt.
Viertelfinale Die Spiele fanden am 6. Januar 1963 statt.
Halbfinale Die Spiele fanden am am 24. Februar 1963 statt
Wiederholungsspiele:
am 12. April 1963
Finale Das Spiel fand am 10. Juni 1967 um 16:00 Uhr statt

In den Spielrunden kann es Wiederholungsspiele/Ausscheidungsspiele oder Zwischenrunden geben, erkennbar an Info
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Das Endspiel
So verlief das Endspiel ..
  BSG Motor Zwickau BSG Motor Zwickau – BSG Chemie Zeitz BSG Chemie Zeitz
Ergebnis 3:0 (2:0)
Datum 1. Mai 1963
Stadion Lenin-Stadion, Altenburg
Zuschauer Zuschauer 25.000
Schiedsrichter Rudi Glöckner (Markranstädt)
Tore Tore 1:0 Speth (19.)
Tore 2:0 Witzger (37.)
Tore 3:0 Speth (80.)
Aufstellung
BSG Motor Zwickau
Peter Meyer – Alois Glaubitz, Albert Beier, Bernd Röhner – Helmut Gruner, Georg Dimanski – Eberhard Franz, Günter Witzger, Horst Jura, Peter Henschel, Hans Speth
Cheftrainer: Karl Dittes
Aufstellung
BSG Chemie Zeitz
Edgar Ernst – Dietmar Lucker, Heinz Zeyher, Gerhard Handt – Andreas Fischer, Volkmar Tympel – Peter Gentzsch, Bernd Bauchspieß, Lothar Pacholski, Bernd Schneider, Peter Kohl
Cheftrainer: Gerhard Richter
Spielbericht

Das 12. DDR-Pokalendspiel hatte mit der BSG Motor Zwickau einen klaren Favoriten. Die aktuell auf dem 8. Tabellenplatz liegenden Oberligisten hatten in Chemie Zeitz einen Gegner, der in der zweitklassigen I. DDR-Liga im Mittelfeld herumdümpelte. In der Anfangsphase des Spiels konnten die Zeitzer noch einigermaßen mithalten, überraschten mit gelungenen Spielzügen im Mittelfeld und kamen über rechts ein paar Mal gefährlich vor das Zwickauer Tor. Die Sachsen hingegen ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, durch Mittelfeld-Regisseur Gruner sicher operierend.

Als Schwachpunkt in den Zeitzer Reihen entpuppte sich Stopper Zeyer, dessen Unsicherheit sich auch auf seine Nebenleute übertrug. So ging Zwickau in der 19. Minute nicht überraschend in Führung: Der Mittelfeldspieler Dimanski passte auf Linksaußen Speth, der aus 20 Metern einen Gewaltschuss auf das Zeitzer Tor losließ, durch den der Ball dem Torwart Ernst über die Fäuste rutschte. Anschließend verfiel die Zeitzer Abwehr in völlige Konfusion, sodass die Zwickauer Angreifer immer öfter gefährlich vor dem gegnerischen Tor aufkreuzen konnten. Das hatte in der 37. Minute Konsequenzen: Zwickaus Mittelstürmer Jura drängte von links in den Zeitzer Strafraum und passte quer vor das Tor. Ernst gelang es nicht, den Ball abzufangen und so konnte der heranstürmende Witzger den Ball über die Torlinie schlagen.

In der 2. Halbzeit wurde die Zwickauer Überlegenheit noch deutlicher; dank guter Mittelfeldarbeit und gefährlicher Sturmspitzen hatten sie das Spiel fest im Griff, es haperte lediglich bei der Chancenverwertung. Henschel in der 48. und Gruner in der 55. Minute verpassten nur knapp das 3:0. Zeitz hatte seine Taktik geändert, Bauchspieß gab seine Sonderbewachung gegen Zwickaus Spielmacher Jura auf und übernahm die Aufgabe der Sturmspitze. Er fand jedoch wenig Unterstützung aus dem eigenen Mittelfeld, sodass die Zwickauer Abwehr nicht eigentlich in Gefahr geriet.

In der 80. Minute fiel dann die endgültige Entscheidung: Von links schlug Jura einen Eckball hoch vor das Tor, wo es Speth gelang, mit dem Rücken zum Tor stehend den Ball per Kopf über die gesamte Zwickauer Abwehr in den Kasten zu bugsieren. DFV-Vizepräsident Günter Schneider resümierte anschließend zutreffend: „Motor war die technisch überlegenere, erfahrenere Mannschaft, obwohl die Elf lange Zeit brauchte, zum Zuge zu kommen. Meines Erachtens war die Chemie-Elf ein Opfer ihrer eigenen Taktik, denn Bauchspieß verfolgte in der ersten Halbzeit immer wieder Jura, ohne allerdings dieser Aufgabe gewachsen zu sein.“ (Deutsches Sportecho 2. Mai 1963)

Torjäger
# Spieler Mannschaft Tore (11m)
1. Gerd Strehmel  SC Potsdam 6 (0)
2. Walter Hartel  BSG Lokomotive Stendal 5 (0)
  Hans Speth  BSG Motor Zwickau 5 (0)
4. Klaus Engels  SC Einheit Dresden 4 (0)
  Peter Henschel  BSG Motor Zwickau 4 (0)
  Horst Jura  BSG Motor Zwickau 4 (1)
  Helmut Kropp  SC Einheit Dresden 4 (1)
  Harald Nitze  SC Empor Rostock 4 (0)
  Ralf Quest  TSC Berlin 4 (0)
  Ekkehard Zeidler  ASG Vorwärts Cottbus 4 (0)
11. Horst Begerad  ASK Vorwärts Berlin 3 (0)
  Joachim Hall  SG Dynamo Hohenschönhausen 3 (0)
  Eberhard Härtwig  BSG Motor West Karl-Marx-Stadt 3 (0)
  Herbert Holtfreter  TSG Wismar 3 (0)
  Erhard Kochale  SC Potsdam 3 (0)
  Peter Kohl  BSG Chemie Zeitz 3 (0)
  Wolfgang Meißner  SC Chemie Halle 3 (0)
  Helmut Stein  SC Chemie Halle 3 (0)
  Rolf Steinmann  SC Motor Karl-Marx-Stadt 3 (0)
  Rainer Topf  SC Chemie Halle 3 (0)
  Günter Witzger  BSG Motor Zwickau 3 (0)
22. Gerhard Kanter  SG Dynamo Hohenschönhausen 2 (0)
  Horst Kittel  ASG Vorwärts Cottbus 2 (0)
  Walter Kleber  BSG Motor West Karl-Marx-Stadt 2 (0)
  Wilfried Klingbiel  SC Dynamo Berlin 2 (0)
  Ernst Lindner  BSG Lokomotive Stendal 2 (0)
  Rainer Nachtigall  ASK Vorwärts Berlin 2 (0)
  Harry Nippert  SG Dynamo Hohenschönhausen 2 (0)
  Lothar Pacholski  BSG Chemie Zeitz 2 (0)
  Bernd Schneider  BSG Chemie Zeitz 2 (0)
  Volkmar Tympel  BSG Chemie Zeitz 2 (0)
  Heinz Walter  SC Chemie Halle 2 (0)
  Horst Walter  SC Einheit Dresden 2 (0)
  Knut Wittenbecher  SC Empor Rostock 2 (0)
  Klaus Zink  SC Wismut Karl-Marx-Stadt 2 (0)
36. Gerd Backhaus  BSG Lokomotive Stendal 1 (0)
  Werner Bamberger  BSG Motor WEMA Plauen 1 (0)
  Horst Barth  BSG Turbine Magdeburg 1 (0)
  Barthel  Dynamo Erfurt 1 (0)
  Claus Bauer  BSG Motor West Karl-Marx-Stadt 1 (0)
  Belgert  BSG Tiefbau Berlin 1 (0)
  Klaus Benkert  SC Potsdam 1 (1)
  Edgar Borowitz  SC Potsdam 1 (0)
  Sieghart Buchheim  BSG Motor WEMA Plauen 1 (1)
  Werner Drews  SC Empor Rostock 1 (0)
  Reinhold Ebert  TSC Berlin 1 (0)
  Dieter Erler  SC Wismut Karl-Marx-Stadt 1 (0)
  Günther Exner  ASG Vorwärts Neubrandenburg 1 (1)
  Eberhard Franz  BSG Motor Zwickau 1 (0)
  Reinhard Franz  BSG Motor Zwickau 1 (0)
  Günter Fronzeck  BSG Turbine Magdeburg 1 (1)
  Rudi Fünfert  BSG Aufbau Großräschen 1 (0)
  Werner Gase  SC Lokomotive Leipzig 1 (0)
  Arno Gawöhn  SC Lokomotive Leipzig 1 (0)
  Klaus Golz  ASG Vorwärts Neubrandenburg 1 (0)
  Helmut Gruner  BSG Motor Zwickau 1 (0)
  Helmut Hergesell  Einheit Greifswald 1 (0)
  Günter Hoffmann  SC Chemie Halle 1 (0)
  Christian Hofmann  SG Dynamo Hohenschönhausen 1 (0)
  Willy Holzmüller  SC Motor Karl-Marx-Stadt 1 (0)
  Horn  BSG Einheit Reichenbach 1 (0)
  Helmut Hunger  ASG Vorwärts Neubrandenburg 1 (0)
  Heinz Kaulmann  TSC Berlin 1 (0)
  Heino Kleiminger  SC Empor Rostock 1 (0)
  Horst Kohle  ASK Vorwärts Berlin 1 (0)
  Peter Krzikalla  ASG Vorwärts Neubrandenburg 1 (0)
  Wolfgang Kunick  SC Aktivist Brieske-Senftenberg 1 (0)
  Werner Lehrmann  SC Chemie Halle 1 (0)
  Gerd Losert  SC Einheit Dresden 1 (0)
  Günter Madeja  SC Empor Rostock 1 (0)
  Nebuhr  SC Traktor Schwerin 1 (0)
  Dieter Peter  BSG Motor West Karl-Marx-Stadt 1 (0)
  Jürgen Piepenburg  ASG Vorwärts Cottbus 1 (0)
  Hans Pollaene  SC Potsdam 1 (0)
  Jürgen Rabenhorst  ASG Vorwärts Rostock 1 (0)
  Peter Richter  ASG Vorwärts Leipzig 1 (0)
  Rudolf Riehl  BSG Chemie Wolfen 1 (0)
  Werner Röhl  ASG Vorwärts Neubrandenburg 1 (0)
  Franz Röhrer  SC Motor Jena 1 (0)
  Peter Rößler  ASG Vorwärts Cottbus 1 (0)
  Horst Russow  BSG Motor Köpenick 1 (0)
  Wolfgang Schmidt  ASG Vorwärts Cottbus 1 (0)
  Wolfgang Schneider  BSG Motor Zwickau 1 (0)
  Jürgen Schröder  SC Neubrandenburg 1 (0)
  Günter Schröter  SC Dynamo Berlin 1 (1)
  Manfred Schulz  BSG Motor Köpenick 1 (0)
  Kurt Seidlitz  SC Lokomotive Leipzig 1 (0)
  Günter Sens  ASG Vorwärts Rostock 1 (0)
  Harald Tauscher  BSG Motor Zwickau 1 (0)
  Klaus Tittmann  ASG Vorwärts Leipzig 1 (0)
  Gerhard Vogt  ASK Vorwärts Berlin 1 (0)
  Völzke  Motor Schönebeck 1 (1)
  Siegfried Wachtel  SC Wismut Karl-Marx-Stadt 1 (0)
  Manfred Walter  SC Lokomotive Leipzig 1 (0)
  Rainer Wiedemann  SC Aufbau Magdeburg 1 (0)
  Günther Wirth  ASK Vorwärts Berlin 1 (0)
  Horst Wühn  TSC Berlin 1 (0)
  Hartwig Zukunft  SC Einheit Dresden 1 (0)
Geschichte
Kurzinfo
Der FDGB-Fußballpokal-Wettbewerb 1962/63 war der zwölfte in der Geschichte dieses Fußballereignisses.

Wie im Vorjahr begannen die Pokalspiele mit einer Qualifikationsrunde mit 54 Mannschaften, zusammengesetzt aus den 30 Finalisten der Bezirkspokal-Wettbewerbe und 24 hinzugelosten Vertretern der drittklassigen II. DDR-Liga. Die 28 Mannschaften der I. DDR-Liga griffen am 16. September 1962 in der 1. Hauptrunde in das Pokalgeschehen ein, die 14 Oberligisten waren ab Runde 3 dabei. Von Letzteren schieden dort bereits sechs Vertretungen aus: Aktivist Brieske-Senftenberg, Dynamo Dresden, Turbine Erfurt, Motor Jena, Rotation Leipzig und Aufbau Magdeburg.

Neben den verblieben acht Oberligateams erreichten sieben Mannschaften der I. DDR-Liga und mit Chemie Lauscha ein einziger Vertreter der II.-DDR-Liga das Achtelfinale. Die Thüringer traten zum Spiel gegen Lok Stendal nicht an. Offiziell gaben ihre Vertreter an, keine vollzählige Mannschaft zusammenzubekommen; kolportiert wurde jedoch, die BSG wolle damit gegen die zwangsweise Delegierung ihrer Leistungsträger protestieren. Eine weitere Überraschung im Achtelfinale bereitete der Vorjahresfinalist Dynamo Berlin mit seiner 1:3-Niederlage bei Motor West Karl-Marx-Stadt (I. DDR-Liga).

Die Sachsen erreichten nach einem 3:0 über Lok Stendal das Halbfinale, wo es gegen die zweite Überraschungsmannschaft Chemie Zeitz, ebenfalls aus der I. DDR-Liga, zweier Spiele bedurfte, ehe Zeitz sensationell in das Finale einzog. Mit der BSG Motor Zwickau, die den Pokalverteidiger Chemie Halle ebenfalls nach zwei Spielen ausgeschaltet hatte, erreichte eine zweite Betriebssportgemeinschaft das Endspiel; ein Denkzettel für die intensiv geförderten Sportclubs.