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Der FC Augsburg (offiziell Fußball-Club Augsburg 1907 e. V., kurz FCA) ist ein Sportverein aus Augsburg in Bayern.Der Verein ging im Jahr 1969 aus der Fusion des BC Augsburg, der am 8. August 1907 unter dem Namen FC Alemannia gegründet worden war, mit der Lizenzspieler-Abteilung des TSV Schwaben Augsburg hervor. Der Club gliedert sich in den Hauptverein Fußball-Club Augsburg 1907 e. V., die ausgegliederte Profifußball-Abteilung Fußball-Club Augsburg 1907 GmbH & Co. KGaA sowie die ausgegliederte Skiabteilung Ski- und Bergfreunde des FCA e. V. Die Vereinsfarben sind Rot, Grün und Weiß; auf dem Vereinslogo ist die Zirbelnuss abgebildet, die dem Stadtwappen entnommen wurde. Zu den bekanntesten Persönlichkeiten der Vereinsgeschichte zählen die Trainer Max Merkel, Thomas Tuchel und Armin Veh sowie die Spieler Ulrich Biesinger, Karl-Heinz Riedle, Bernd Schuster und Helmut Haller. Als größte Erfolge der Vereinsgeschichte gelten der Aufstieg in die Bundesliga im Jahr 2011 sowie der Einzug in die Europa League im Jahr 2015. Die erste Mannschaft des FCA spielt seit der Saison 2011/12 in der Bundesliga und belegt in deren Ewiger Tabelle Platz 27. Die zweite Mannschaft nimmt am Spielbetrieb der Regionalliga Bayern teil, außerdem existieren eine Frauen- und eine Juniorenabteilung sowie eine Traditionsmannschaft. Die erste Mannschaft trägt ihre Heimspiele in der WWK-Arena aus. Weitere Spielorte des FCA sind das Rosenaustadion und die Bezirkssportanlage Paul Renz. Der FCA hat 24.186 Mitglieder, rund 17.500 Dauerkarten-Besitzer, und mehr als 75 offizielle Fanclubs. Die Liste der mitgliederstärksten Sportvereine führt den FC Augsburg unter den 30 größten in Deutschland. |
Geschichte |
1907–1909: Gründung und Anfänge Anfang des 20. Jahrhunderts existierte in Augsburg mit dem MTV Augsburg bereits ein Verein mit einer großen Fußballabteilung. Dieser Verein wurde 1889 von ehemaligen Mitgliedern des TV Augsburg gegründet und trug seine Spiele im Augsburger Galgental im heutigen Stadtteil Kriegshaber aus. Die Spiele dieses Vereins begeisterten knapp 30 Personen so sehr, dass sie am 8. August 1907, dem Tag des Augsburger Hohen Friedensfestes, mit dem Fußball-Club Alemannia den ersten Vorgängerverein des heutigen FCA gründeten. Zum Vorsitzenden des Vereins wurde Fritz Käferlein gewählt, der Mitgliedsbeitrag wurde auf 30 Pfennige festgesetzt. Die Spiele wurden zunächst am Nordrand des Großen Exerzierplatzes in Augsburg-Oberhausen ausgetragen, die Spielkleidung bestand aus einem weißen Hemd und einer schwarzen Hose. Das erste Spiel fand am 20. Oktober 1907 statt. Am 4. Februar 1908 wurde in der Stadt mit dem FC Augsburg ein weiterer Fußballverein gegründet, er trug den heutigen Namen des FCA. Die Alemannen trugen in diesem Jahr Spiele gegen mehrere Augsburger Vereine aus, waren dabei aber in der Regel chancenlos. Eine 0:27-Pleite gegen den TV Augsburg ging als höchste Niederlage in die noch junge Vereinsgeschichte ein. 1909–1914: Vor dem Ersten Weltkrieg Anfang 1909 verbot die Militärbehörde den Spielbetrieb auf dem Großen Exerzierplatz. Daraufhin wandten sich die Alemannen mit der Bitte um Zuweisung eines Spielgeländes an den Magistrat der Stadt Augsburg, diese Bitte wurde jedoch am 4. Mai 1909 abgelehnt. Da damit eine Spielstätte fehlte, verließen in der folgenden Woche zahlreiche Spieler den Verein, sodass man sich gezwungen sah, am 11. Mai 1909 eine außerordentliche Versammlung einzuberufen. Unter der Leitung von Martin Mahler, Josef Kammer und Xaver Kraus beschloss man, sich dem TV Oberhausen anzuschließen und trat von nun an unter dem Namen Spielabteilung Turnverein Oberhausen an. Die Sportplatz-Frage war nun gelöst, die Spiele wurden auf einer Wiese im heutigen Stadtteil Bärenkeller ausgetragen. Am 25. September 1909 beschloss man, fortan nicht mehr in weißen, sondern in hellblauen Trikots anzutreten. Am 12. Oktober 1909 wurde der neue Platz an der „Gersthofer Straße“ eingeweiht, auf dem die Spielabteilung von nun an ihre Spiele austrug. Im folgenden Jahr nahm die Spielabteilung den Punktspiel-Betrieb auf und startete erstmals in der zweitklassigen B-Klasse Donaugau. In der Saison 1912/13 feierte die Spielabteilung mit der Meisterschaft in der B-Klasse Donaugau ihren ersten Titel, scheiterte aber in den Aufstiegsspielen an der TG München. Am 28. Juli 1914 trat die Spielabteilung dem Deutschen Fußball-Bund bei. |
Erfolge |
Meisterschaften Der Club war 3 × Meister der 2. Liga (1947/48, 1960/61, 1973/74), 6 × Meister der 3. Liga (1965/66, 1972/73, 1979/80, 1981/82, 1993/94, 2005/06) und 1 × Meister der 4. Liga (2001/02). Aufstiege Der FC Augsburg war 1 × Aufsteiger in die Fußball-Bundesliga 2011/12, 5 × Aufsteiger der 2. Liga (1933/34, 1947/48, 1951/52, 1960/61, 2006/07), 5 × Aufsteiger der 3. Liga (1965/66, 1972/73, 1979/80, 1981/82, 2005/06) und 1 × Aufsteiger der 4. Liga (2001/02). Pokalsiege Er war 1 × Bayerischer Pokalsieger (1950/51) und 13 × Schwäbischer Pokalsieger (1964/65, 1968/69, 1969/70, 1970/71, 1971/72, 1976/77, 1979/80, 1985/86, 1987/88, 1992/93, 1995/96, 1998/99, 2001/02). Teilnahmen Der Club war 1 × Teilnehmer des DFB-Pokal-Halbfinals (2009/10) und 1 × Teilnehmer der Europa League (2015/16). Junioren-Meisterschaften Die A-Junioren des FC Augsburg waren 1 × deutscher Meister (1992/93) sowie 1 × süddeutscher Meister (2021/22). Junioren-Pokalsiege Ebenfalls waren sie 4 × DFB-Junioren-Pokalsieger (1990/91, 1991/92, 1993/94, 1994/95). |
Fans |
Freundschaften Die erste Fanfreundschaft der Augsburger Anhänger entstand zu den Fans der SpVgg Bayreuth. Auch wenn die Freundschaft in den letzten Jahren kaum noch gepflegt wird, kann das Verhältnis der beiden Fanszenen nach wie vor als positiv beschrieben werden. Einige Fangruppen pflegen heute eine Freundschaft zu Fangruppen der Würzburger Kickers sowie des SC Austria Lustenau. So besuchen regelmäßig Fans der Kickers und der Austria Spiele des FCA und umgekehrt. Rivalitäten Die Spiele zwischen dem FCA und dem TSV Schwaben Augsburg gelten als bedeutendste Augsburger Stadtderbys. Bis zur Fusion des BCA mit der Lizenzspieler-Abteilung der Schwaben zum FCA im Jahr 1969 konkurrierten die beiden Vereine um die Stellung als Nummer eins der Stadt. Seitdem kam es nur noch selten zu Aufeinandertreffen des FCA mit den Schwaben, deren Fußballabteilung sich verpflichtet hat, einen Aufstieg in den Profifußball für die Zukunft auszuschließen. Das letzte Ligaspiel zwischen dem FCA und den Schwaben in der Bayernliga-Saison 2000/01 gewannen die Schwaben mit 2:1. Die Spiele zwischen dem FCA und dem TSV 1860 München gelten als bedeutendste Regionalderbys für den FCA. Bereits in den 1930er-Jahren entwickelte sich zwischen dem BCA und den „Sechzigern“ eine sportliche Rivalität. Die Rivalität wird verschärft durch historische, kulturelle und politische Spannungen zwischen Schwaben und Bajuwaren, die von den jeweiligen Fanszenen besonders betont werden. So fiel der heutige Regierungsbezirk Schwaben erst durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahr 1803 an Bayern, dementsprechend gibt es große kulturelle Unterschiede zwischen den Städten westlich und östlich des Lechs. Auch die schwache Repräsentation Schwabens in der bayerischen Landeshauptstadt München trägt zum Spannungsverhältnis bei. Während man beim FCA vor allem die im Vergleich zu München lange Geschichte Augsburgs betont, betonen die „Sechzger“ besonders die im Vergleich zum FCA lange Geschichte ihres Vereins. Weiteren Anlass zu Provokationen boten zudem immer wieder vereinspolitische Entwicklungen bei beiden Vereinen, etwa der Einstieg des Investors Walther Seinsch beim FCA im Jahr 2000, die Inhaftierung des Sechzger-Präsidenten Karl-Heinz Wildmoser im Jahr 2003, der Verkauf aller Stadienanteile der „Sechzger“ an deren Stadtrivalen FC Bayern München im Jahr 2006 oder der Einstieg des jordanischen Investors Hasan Ismaik bei den „Sechzgern“ im Jahr 2011. Das letzte Ligaspiel zwischen den „Sechzigern“ und dem FCA in der 2. Bundesliga 2010/11 gewann der FCA mit 2:0. Auch zu den Anhängern einiger anderer Vereine, überwiegend aus Süddeutschland, bestehen vereinzelte Rivalitäten. So beispielsweise zu den Fans des VfB Stuttgart im Rahmen des so genannten „Schwabenderbys“. |