Borussia Dortmund

Land
Adresse
Strobelallee 50 / Postfach 100509 - 44005 Dortmund
Webseite
Gegründet
19.12.1909
Stadion
Kadergröße
25
Vereinsfarben
schwarz-gelb
Mitglieder
200.000
aktueller Marktwert
474,90 Mio €
Legionäre
11
A-Nationalspieler
17
Social Media
Borussia Dortmund
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Geburtstage
Nov 17
Jahre
27
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Julian Ryerson
17.Nov.1997
BVB BVB
-
Abwehr
Nov 20
Jahre
20
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Youssoufa Moukoko
20.Nov.2004
BVB BVB
-
Sturm
Der Ballspielverein Borussia 09 e. V. Dortmund (kurz Borussia Dortmund oder BVB) ist ein Sportverein aus Dortmund, der am 19. Dezember 1909 gegründet wurde. Borussia ist der neulateinische Name für Preußen. Seine Fußballsparte nimmt „als Hauptsportart die hervorragende Stellung innerhalb des Vereins“ ein. Borussia Dortmund ist im Männerfußball einer der erfolgreichsten Klubs Deutschlands; neben acht deutschen Meisterschaften und fünf DFB-Pokalsiegen gewann der BVB 1966 den Europapokal der Pokalsieger (und damit als erster deutscher Verein überhaupt einen Europapokal) und 1997 die Champions League sowie im selben Jahr den Weltpokal. Die erste Herrenmannschaft spielt in der Bundesliga und belegt in der ewigen Tabelle den zweiten Platz.Obwohl Borussia Dortmund ursprünglich als Fußballverein gegründet wurde, besitzt der Klub auch eine Handball- und Tischtennisabteilung, deren erste Mannschaften ebenfalls höherklassig spielen, sowie eine Fan- und Förderabteilung, die die Belange der Anhänger des Vereins vertritt. Mit 189.532 Mitgliedern (Stand: 26. November 2023) ist Borussia Dortmund der zweitgrößte deutsche Sportverein und der fünftgrößte weltweit. Seit November 1999 sind die Lizenzspielerabteilung der Borussia, die zweite Mannschaft und die A-Jugend in die börsennotierte Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA ausgelagert, die zwischen dem 23. Juni 2014 und dem 20. September 2021 im SDAX gelistet war und dies seit dem 25. Juli 2023 wieder ist.
Geschichte
1909 bis 1911 – Die Gründung des Vereins

Im November 1901 wurde die katholische Jünglingssodalität „Dreifaltigkeit“ als Jugendorganisation der gleichnamigen Gemeinde in der Flurstraße im Dortmunder Nordosten gegründet. Die Gemeinde war kurz zuvor im Zuge der Immigration polnischer Arbeitskräfte entstanden und diente der Integration der Zugezogenen ins protestantisch geprägte Dortmund. Die Mitglieder der Sodalität waren zum großen Teil junge Stahlarbeiter und Bergleute, die sich nicht nur am kirchlichen Leben beteiligten, sondern sich, zunächst beim Turnen und in der Leichtathletik, auch sportlich betätigten. Spätestens seit 1906 wurde auf den Feldern und Wiesen rund um den Borsigplatz regelmäßig Fußball gespielt. Im selben Jahr wurde Kaplan Hubert Dewald Vorsitzender der Jünglingssodalität und wandte sich energisch sowohl gegen das „rohe“ und „wilde Treiben“ auf dem Fußballplatz als auch gegen das kulturelle Umfeld rund um den Sport. So setzte er unter anderem sonntags nachmittags eine zusätzliche Andacht an, um das Fußballspielen zu unterbinden und verlangte von den Fußballern, ihre Treffen nicht mehr im Wirtshaus „Zum Wildschütz“ in der Oesterholzstraße 60 abzuhalten, sondern das Pius-Gemeindehaus dafür zu nutzen.

Die schwelenden Konflikte zwischen der Leitung der Sodalität und den jungen Sportlern gipfelten schließlich in der Gründung der Borussia. Am 19. Dezember 1909, dem vierten Adventssonntag, trafen sich etwa 50 Mitglieder der Sodalität in einem Nebenraum des Wildschützes, um über die Gründung eines von der Kirche unabhängigen Vereins zu beraten. Während des Treffens wurde heftig über die Trennung von der Gemeinde debattiert, eine Reihe der Teilnehmer verließ nach etwa einer Stunde die Sitzung und informierte Kaplan Dewald über die bevorstehende Gründung des Vereins. Dieser traf wenig später vor der Gaststätte ein, um die Sitzung aufzulösen, der Zutritt wurde ihm jedoch verweigert. Die 18 verbliebenen Personen – Franz und Paul Braun, Heinrich Cleve, Hans Debest, Paul Dziendzielle, Franz, Julius und Wilhelm Jacobi, Hans Kahn, Gustav Müller, Franz Risse, Fritz Schulte, Hans Siebold, August Tönnesmann, Heinrich und Robert Unger, Fritz Weber sowie Franz Wendt – gründeten noch am selben Abend den Verein.

Da die Gründung spontan und unvorbereitet ablief, gab es vor Beginn der Versammlung keine Namensvorschläge. Einer Anekdote zufolge wurde der Zusatz „Borussia“ gewählt, weil an der Wand des Wildschützes eine Werbetafel der Borussia-Brauerei hing, die unweit des Borsigplatzes ihren Sitz hatte. Die Namenswahl ist daher wohl nicht als bewusster Ausdruck eines Nationalstolzes zu verstehen, auch wenn „Borussia“ die latinisierte Bezeichnung für Preußen ist.

Nachdem Kaplan Dewald die Mitglieder der Borussia in der Messe am Heiligen Abend der Spaltung der Dreifaltigkeitsgemeinde bezichtigte und sie aus der Sodalität ausschloss, verließen einige der Gründungsmitglieder den Verein wieder, die Borussia blieb bestehen. Der erste Vorsitzende wurde Heinrich Unger, der Mitte 1910 von diesem Amt zurücktrat. Nach einem sechswöchigen Intermezzo von Franz Risse folgte ihm Franz Jacobi, der den Verein bis 1923 leitete.

Obwohl der Hauptgrund für die Gründung des Vereins die fehlende Erlaubnis des Kaplans zur Ausübung des Fußballsports war, besaß die Borussia zu Beginn nicht nur eine Fußball-, sondern auch eine Leichtathletikabteilung. Diese wurde am 19. Juni 1910 in den Westdeutschen Spielverband (WSV) aufgenommen, am 3. Dezember folgte ihr die Fußballabteilung. Der Aufnahme der Leichtathletikabteilung in den Verband kam dabei die Funktion eines „trojanischen Pferdes“ zu, da zu dieser Zeit aufgrund der großen Zahl an Gründungen von Fußballvereinen regelmäßig Aufnahmestopps seitens des WSV verhängt wurden. Den Tipp für dieses Vorgehen hatte die Führung des jungen Vereins laut Jacobi von Walter Sanß, dem damaligen Schrift- und späteren Geschäftsführer des DFB, erhalten, der in den Anfangsjahren des Fußballs in Dortmund den erfolgreicheren Lokalrivalen Dortmunder FC 95 leitete.

Das erste reguläre Spiel fand am 15. Januar 1911 gegen den VfB Dortmund statt und wurde mit 9:3 gewonnen. Die offizielle Spielkleidung bestand zu diesem Zeitpunkt aus einem blau-weiß gestreiften Hemd mit einer roten Schärpe und einer schwarzen Hose. Das erste Meisterschaftsspiel bestritt die Borussia am 10. September 1911 in Rauxel gegen die Spielabteilung des Turnerbundes Rauxel und sie gewann es ebenfalls, diesmal mit 1:0.

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Erfolge
Meisterschaftserfolge

Die Fußball-Herrenmannschaft ist mit acht deutschen Meistertiteln die erfolgreichste Abteilung von Borussia Dortmund. In der ewigen Tabelle der Bundesliga belegt der Verein zum Saisonende 2019/20 nach 53 Jahren Bundesligazugehörigkeit mit 2875 Punkten den 2. Platz. Zudem steht der BVB mit 179 Spieltagen als Tabellenführer auf dem 2. Platz in der ewigen Liste der Tabellenführer. Borussia Dortmund ist neben Borussia Mönchengladbach, dem FC Bayern München und dem Hamburger SV einer von vier Vereinen, der seinen Titel in der Bundesliga verteidigen konnte (1995/96 und 2011/12). Die Begegnungen zwischen Borussia Dortmund und dem Hamburger SV sind mit 337 Toren in 93 Partien das torreichste Duell in der Geschichte der Bundesliga (Stand: 14. September 2013). Als erste Mannschaft überhaupt wurden die Fußballer von Borussia Dortmund nach der Meisterschaft 1957 mit der Ehrung Mannschaft des Jahres ausgezeichnet. In den Jahren 1995 und 2011 nach den Titelgewinnen in der Bundesliga wurde der Borussia diese Ehre erneut zuteil. Darüber hinaus wurden die A-Junioren (1994 bis 1998, 2016, 2017 und 2019) achtmal und die B-Junioren (1984, 1993, 1996, 1998, 2014, 2015 und 2018) des Vereins siebenmal Deutscher Meister.

Deutscher Meister (8): 1956, 1957, 1963, 1995, 1996, 2002, 2011, 2012
Deutscher Vizemeister (11): 1949, 1961, 1966, 1992, 2013, 2014, 2016, 2019, 2020, 2022, 2023

Internationale Erfolge

Borussia Dortmund gewann mit dem Europapokal der Pokalsieger 1965/66 als erster deutscher Verein überhaupt einen Europapokal. Nach dem Gewinn der Champions-League 1997 und dem Gewinn des Weltpokals 1997 wählte der internationale Sportjournalisten-Verband Association Internationale de la Presse Sportive (AIPS) Borussia Dortmund zur Welt-Mannschaft des Jahres 1997, vor den Chicago Bulls und der niederländischen Volleyball-Nationalmannschaft.

Champions-League-Sieger (1): 1997
Champions-League-Finalist (1): 2013
Sieger des Europapokals der Pokalsieger (1): 1966
UEFA-Pokal-Finalist (2): 1993, 2002
Weltpokalsieger (1): 1997

Pokalerfolge

Die Borussia gewann den DFB-Pokal fünfmal und stand zehnmal im Finale. Dabei wurde 2012 zum ersten Mal das Double aus Meisterschaft und Pokal gewonnen. Mit vier Endspielteilnahmen in Folge zwischen 2014 und 2017 wurde, wenngleich auch nur eine zum Erfolg führte, ein Rekord aufgestellt und der des FC Bayern München aus den 1980er Jahren überboten. Außerdem ist der BVB mit neun Teilnahmen und sechs Siegen nach den Münchnern zweiterfolgreichster Teilnehmer am DFL-Supercup.

DFB-Pokalsieger (5): 1965, 1989, 2012, 2017, 2021
DFB-Pokalfinalist (5): 1963, 2008, 2014, 2015, 2016
Deutscher Supercupsieger (6): 1989, 1995, 1996, 2013, 2014, 2019
Inoffizieller Supercupsieger (1): 2008

Weitere Erfolge

Borussia Dortmund ist der einzige Verein, der den DFB-Hallen-Pokal mehr als einmal gewinnen konnte und gewann diesen 1990, 1991 und 1992 dreimal in Folge.

Deutscher Hallenmeister (4): 1990, 1991, 1992, 1999
Westdeutscher Meister (6): 1948, 1949, 1950, 1953, 1956, 1957
Westfälischer Meister (1): 1947

Fans
Borussia Dortmund gehört seit Jahren zu den Vereinen mit dem höchsten Zuschauerschnitt in Europa. Bereits sechsmal (2003/04, 2004/05, 2011/12, 2013/14, 2014/15 und 2015/16) wurde im Westfalenstadion die höchste Durchschnittszuschauerzahl in Europa gemessen; in der Saison 2015/16 bedeuteten 1.948.880 Zuschauer den eigenen Rekord. Im deutschen Fußball ist die Rekordmarke von 1.380.023 Zuschauern aus der Saison 2015/16 (einem Zuschauerschnitt von 81.178 entsprechend) unerreicht. Seit der Saison 1998/99 verzeichnet der BVB in der Bundesliga durchgängig die höchsten Zuschauerzahlen. Der BVB verkauft mit 55.000 Dauerkarten pro Jahr seit 2013 mehr Dauerkarten als jeder andere deutsche Verein.Borussia Dortmund hat über 850 offizielle Fanklubs auf der ganzen Welt, mehr als 55.000 BVB-Fans sind darin organisiert. Seit 2004 existiert die inzwischen als offizielle Vereinsabteilung anerkannte BVB-Fanabteilung, die die Interessen der zahlreichen Anhänger des Klubs vertritt und ihnen eine Stimme im Verein verleiht. Zudem verfügen die Fans der Borussia mit der Informations- und Diskussionsplattform Schwatzgelb.de über eines der größten Fanzines in Deutschland.

Neben zahlreichen unpolitischen Fangruppen gab und gibt es beim BVB Zusammenschlüsse rechtsextremer Fans. Vor allem die gewaltbereite Borussenfront um „SS-Siggi“ Borchardt machte bundesweite Schlagzeilen, als im September 1983 ein Artikel im Stern unter dem Titel „Blut, Blut muss fließen…“ erschienen war. Vorausgegangen waren sowohl brutale Übergriffe auf Anhänger aus dem linksalternativen Milieu in der Dortmunder Nordstadt als auch rechtsradikale Schlachtrufe auf der Südtribüne. Begegnet wurde diesem Phänomen durch die Einrichtung eines Fanprojekts und verschiedener Arbeitsprojekte im Vereinsumfeld, die gemeinsam mit der aktiven Fanszene um die Dortmunder Ultragruppierung The Unity noch dafür sorgen, dass die Borussenfront nur sehr dezent bei Spielen des BVB auftritt und keinen wesentlichen Einfluss auf die Fankultur in Dortmund besitzt. Diese konsequente Auseinandersetzung mit rechtsextremen Tendenzen im Vereinsfußball wurde 2007 mit dem Julius-Hirsch-Preis für das Dortmunder Fanprojekt ausgezeichnet. Dennoch sind insbesondere bei Spielen gegen den FC Schalke 04 noch Schmähgesänge im Stadion zu hören, deren Texte dem Nazijargon entlehnt sind, beziehungsweise in denen auf typische Topoi wie die Klassifikation von „unwertem Leben“ oder die physische Vernichtung des „Feindes“ und Schändung seiner Grabstätte zurückgegriffen wird.

Um ihrem Karfreitag 1945 von den Nazis ermordeten Platzwart Heinrich Czerkus zu gedenken, veranstaltet der nach diesem benannte Fanclub gemeinsam mit den Naturfreunden Dortmund-Kreuzviertel, dem Fanprojekt Dortmund und dem BVB selbst jährlich den sogenannten Heinrich-Czerkus-Gedenklauf.

Der im Jahr 2016 erstmals verliehene FIFA Fanpreis ging an die Fans vom BVB und FC Liverpool, da als sie im April 2016 in der UEFA Europa League aufeinander trafen gemeinsam mit ihren Hymnen You’ll Never Walk Alone zum 27. Jahrestags der Hillsborough-Katastrophe ihre Solidarität zum Ausdruck brachten. Auch für den FIFA Fanpreis 2017 waren die Fans nominiert. Nach dem aufgrund eines Bombenanschlags um einen Tag verschobenen Champions-League-Duell gegen AS Monaco wurden dessen Fans in einer spontanen Aktion Betten für Auswärtsfans (in den sozialen Medien mit dem Hashtag #BedForAwayFans) angeboten.

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Fan-Freundschaften

Bereits in den 1970ern entstand eine eher lose Fanfreundschaft zwischen den Fans der Borussia und denen von Rot-Weiss Essen. Vor allem geprägt durch die gemeinsame Abneigung gegen den Reviernachbarn FC Schalke 04 entwickelte sie sich durch gegenseitige Besuche bei den Lokalderbys gegen die Gelsenkirchener. Schon nach einigen Jahren endete der intensive Teil der Freundschaft, als es beim bis dahin letzten Pflichtspiel der beiden Mannschaften gegeneinander (in der ersten Runde des DFB-Pokals 1982/83) massive Ausschreitungen gab. Dennoch gab und gibt es viele Fans auf beiden Seiten, die öfter die Spiele des anderen Vereins besuchen. Von einer echten Freundschaft zwischen den Fanszenen ist jedoch nicht zu sprechen.

Seit 1987 bestehen Kontakte zwischen Anhängern der Borussia und Fans des mehrfachen schottischen Meisters Celtic Glasgow. Diese resultiert zum einen aus vier Aufeinandertreffen in internationalen Pokalspielen, zum anderen – und vor allem – aufgrund von Spielern, die in beiden Vereinen aktiv und beliebt waren, wie Murdo MacLeod und Paul Lambert. Unterstützt wird diese Fanfreundschaft durch Kontakte zwischen Anhängern der deutschen und der schottischen Fußballnationalmannschaft. Dies wurde zuletzt im Jahr 2004 deutlich, als beim Länderspiel Deutschland-Schottland vor und im Westfalenstadion sowie vor und nach dem Spiel auf dem Friedensplatz Fußballfans gemeinsam ausgelassen ein Fußballfest feierten. In Glasgow werden BVB-Fans ebenso herzlich begrüßt, außer von den Anhängern der Glasgow Rangers, des langjährigen Old-Firm-Rivalen der Celts.

In der Vergangenheit gab es darüber hinaus eine Fanfreundschaft mit dem Hamburger SV. Der Ursprung der Fanfreundschaft zum HSV liegt in den 70er Jahren unmittelbar nach dem Wiederaufstieg der Borussia im Jahr 1976. Dort wurde gemeinsam Borussias 4:3-Sieg gegen den Meisterschaftsmitfavoriten HSV gefeiert und ebenso gemeinsam der 5:0-Sieg der Hamburger 1983 gegen die Borussia, bei dem der HSV den soeben gegen Juventus Turin gewonnenen Europapokal der Landesmeister präsentierte. In diesen Jahren war es üblich, die jeweiligen Gästefans bereits am Bahnhof zu begrüßen und gemeinsam durch die Wirtshäuser in Richtung Stadion zu ziehen, sowohl in Hamburg als auch in Dortmund. Das Ende der Freundschaft wurde von HSV-Fans initiiert, die sich 1986 nicht ausreichend von BVB-Fans bei einem Auswärtsspiel in Gelsenkirchen unterstützt fühlten.

In den 90er Jahren gab es einige lose Fanfreundschaften, die meistens in anderen Fangruppen ihren Ursprung hatten. Diese begründeten sich im allmählichen Aufstieg der Borussia zum größten Rivalen des FC Bayern München. So wurden zu dieser Zeit vielerorts gemeinsame Fanschals mit dem SC Freiburg, dem Karlsruher SC, dem 1. FC Saarbrücken und dem TSV 1860 München getragen.

Seit dem 2:0-Heimsieg des 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen im Mai 2011, welcher dem BVB die Meisterschaft sicherte, gilt das Verhältnis zwischen Dortmunder und Kölner Anhängern als freundschaftlich. Die Ultra-Gruppen Desperados Dortmund und Boyz Köln waren seit 2006 eng miteinander verbunden, bis die Boyz sich schließlich im Frühjahr 2018 auflösten.

Einige Ultra-Gruppen, insbesondere The Unity, pflegen enge Verbindungen mit Anhängern von Aris Thessaloniki, Brøndby IF und Wacker Burghausen.

Fan-Rivalitäten

Die größte Antipathie besteht zwischen der Borussia und dem Reviernachbarn aus Gelsenkirchen, dem FC Schalke 04, und beruht auf Gegenseitigkeit. Der BVB war erster regionaler Rivale der Schalker, nachdem sich diese zu Zeiten der Weimarer Republik zunächst eher mit Vereinen aus der Rheinschiene um die westdeutschen Meisterschaften gestritten hatten. Später hatte Schalke in Westdeutschland gar keine nennenswerte Konkurrenz, die Ära der Gauliga Westfalen beendeten die Gelsenkirchener in jeder Saison als Meister. Erst in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs mit den Erfolgen der Borussia die Rivalität zwischen beiden Vereinen, die Revierderbys entstanden. Aus Dortmunder Sicht gilt der Endspielsieg um die Westfalenmeisterschaft 1947 als Wendepunkt, danach übernahm der BVB mit mittlerweile acht deutschen Meisterschaften die fußballerische Vorherrschaft im Ruhrgebiet. Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 sind die mit Abstand größten Vereine des Ruhrgebiets – Anhänger beider Vereine finden sich deutschlandweit. Die besondere Rivalität ist auslösender Grund dafür, dass BVB und S04 bei der Erstellung des Spielplans durch die DFL niemals am selben Spieltag Heimrecht zugestanden wird. Sie stand zuletzt besonders in der Saison 2006/07 im Mittelpunkt, als der BVB, in jener Spielzeit nur Mittelmaß, Schalke am vorletzten Spieltag in Dortmund mit 2:0 bezwang und so dafür sorgte, dass der VfB Stuttgart die Gelsenkirchener vom ersten Tabellenplatz verdrängte und letztlich Deutscher Meister wurde. Am letzten Spieltag mieteten BVB-Fans ein Sportflugzeug, das beim Heimspiel der Schalker ein Banner mit der Aufschrift „Ein Leben lang, keine Schale in der Hand“ hinter sich her zog und über deren Stadion kreiste.

Eine jüngere Rivalität liefern sich die Dortmunder und der FC Bayern München auf allen Vereinsebenen. Wie bei vielen anderen Vereinen liegen deren Ursprünge in der fußballerischen Vormachtstellung des FC Bayern in den vergangenen 40 Jahren. Intensiviert wurde der Konkurrenzgedanke jedoch erst, seitdem die Borussen dem Rekordmeister sportlich und wirtschaftlich auf Augenhöhe begegnen können. Besonders mit dem Verkauf von Leistungsträgern, wie beispielsweise der Wechsel von Mario Götze oder Mats Hummels von Dortmund nach München hat die Abneigung zu den Bayern weiter zugespitzt.

Das früher als B1-Derby stilisierte Duell mit dem benachbarten VfL Bochum hat durch langjährige unterschiedliche Ligazugehörigkeiten in den vergangenen Jahren erheblich an Bedeutung verloren. In der Saison 2021/22 kam es nach der Bundesliga-Rückkehr des VfL Bochum zum ersten Mal seit der Bundesliga-Saison 2009/10 wieder zu Spielen zwischen dem BVB und dem VfL.

Vereinslieder

Das offizielle Vereinslied von Borussia Dortmund trägt den Titel Wir halten fest und treu zusammen und wurde 1934 anlässlich der Feier des 25-jährigen Vereinsjubiläums gedichtet. Als Melodie wurde der Kaisermarsch von Georg Kunoth aus dem Jahr 1892 verwendet. Der Text stammt von Heinrich Kersten, der mehrere Jahre lang Geschäftsführer des Vereins war. Das Lied besteht im Original aus vier Strophen, von denen üblicherweise nur die ersten beiden mit dem Refrain gesungen werden. Angehängt wird Aber eins, aber eins, das bleibt besteh’n: Borussia Dortmund wird nie untergeh’n!

Da im Refrain die Worte Ball Heil Hurra, Borussia auftauchen, die an den nationalsozialistischen Gruß Sieg Heil erinnerten, hatte die frühere Clubführung um Gerd Niebaum diese Passage durch die Worte Hipp Hipp Hurra, Borussia ersetzen lassen und zwei neue Strophen integriert. In der Mitgliederversammlung 2005 schließlich wurde die alte Version auf Antrag der Fanabteilung wieder zum offiziellen Vereinslied erklärt. In den Jahren 2004 und 2005, als Borussia Dortmund seine schwere Finanzkrise durchmachte, wurde das Lied bei einigen Heimspielen in der neunten Spielminute kurz angespielt und im Stadion während des Spiels von den Fans bis zur letzten Zeile gesungen.

Populärer und deutlich bekannter als Wir halten fest und treu zusammen ist das Lied Heja BVB (von Karl-Heinz Bandosz gesungen) aus dem Jahr 1977. Es wird direkt vor dem Beginn eines jeden Heimspiels intoniert und von vielen für das Vereinslied gehalten. Daneben existieren eine Reihe anderer Fanlieder, darunter etwa Borussia, Olé, jetzt kommt der BVB (wird als Torhymne im Stadion gespielt), Leuchte auf, Borussia, Am Borsigplatz geboren oder You’ll Never Walk Alone und der Triumphmarsch aus Aida (wird zum Einlauf der Spieler zum Aufwärmen auf den Platz gespielt), die ebenfalls von verschiedenen Künstlern interpretiert worden sind und regelmäßig im Stadion gespielt werden.

1996 wurde eine von Karel Gott und Norbert Dickel eingespielte Version der Filmmusik zu Biene Maja unter dem Titel Schwarzgelb-Wie Biene Maja auf die Borussen gemünzt.

Im Jahre 2009 komponierte Dieter Falk die Jubiläumshymne Schon seit 100 Jahren, die sich Anfang 2010 in der Interpretation des BVB-Jahrhundertchors bis auf Platz 80 der deutschen Charts platzierte. Die im Zuge der Meisterschaft 2011 von der Band Krypteria aufgenommene Meister-Hymne Unser Stolz Borussia erreichte mit Platz 6 als erste Vereinshymne überhaupt eine einstellige Platzierung in den deutschen Charts.

Am 14. April 2012 hatte Fangesänge Premiere, eine Produktion der Oper Dortmund als Kooperation zwischen den Kulturbetrieben der Stadt Dortmund mit privatwirtschaftlichen Förderern und dem Verein BVB 09. In Fangesänge werden die verschiedenen Aspekte des Fußball-Kults beleuchtet, Kommerz, Personenkult und quasireligiöse Betrachtung des Geschehens auf dem Platz auf einer bühnenbildnerischen Interpretation der berühmten Dortmunder Südtribüne. Neben professionellen Schauspielern und Sängern sind hier auch eigens gecastete Fans des BVB im Chor der Fans vertreten, die dem Geschehen auf der Opernbühne einen realistischen Hintergrund geben. Der Pathos der Oper findet hier seine Entsprechung im emotional geladenen Feld des Fanblocks.

Der WDR hat am 24. August 2015 unter dem Titel Kurvenklänge Fangesänge von Bundesligavereinen aus NRW gemeinsam mit dem Rundfunkorchester des WDR neu arrangiert und veröffentlicht. Auch die BVB-Hymne Am Borsigplatz geboren des Dortmunder Metzgers und BVB-Vorsängers Andy Schade wurde neu mit dem Rundfunkorchester eingespielt. In dem Video ist Stadionsprecher Norbert Dickel mit einem Solopart dabei.

Walk of Fame
2010 weihte der Verein den BVB Walk of Fame ein. Zum 100. Geburtstag des BVB im Jahr 2009 organisierte die Dortmunder Zeitung Ruhr Nachrichten die Verlegung von 100 Gedenktafeln. Sie gedenken markanten Geschehnissen und Personen aus der Geschichte des Vereins und sind im Gehweg eingelassen, von der Geburtsstätte am Borsigplatz bis zum Westfalenstadion (aktuell Signal-Iduna-Park).
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